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letzte Aktualisierung: 09.05.2002


#421 Das Summen der Drohnen [Queen Bee]

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Bisher bei Ally McBeal...

Aus 2#03 - 'Original und Fälschung':
Ally und Reverend Mark Newman sitzen in der Kirche. Sie drehen sich um zu Lisa Knowles, die eingetreten ist und Mark anspricht.
Lisa: Warum reden Männer nie über ihre Gefühle, sondern laufen plötzlich weg?

Mark wandte sich vorher an Richard bzw. an die Kanzlei, da Lisa als Solosängerin des Kirchenchors ungewohnte Töne anschlug.
Mark: Vor zwei Monaten habe ich das Verhältnis beendet. Es war sehr schmerzhaft für sie. Und seitdem sind die Lieder, die sie bei unseren Gottesdiensten singt, in gewisser Weise an mich gerichtet.

Es folgt ein Beispiel. Lisa singt "Tired Of Being Alone".
I'm so tired of being alone
I'm so tired of on-my-own
Won't you help me please
Just as soon as you can
Von der Kanzel tauscht Mark bedeutsame Blicke mit Richard aus.

Ally als Richards Mediationsbeauftragte spricht mit Lisa.
Lisa: Ich glaube nicht, dass die Gemeinde was mitbekommt.
Ally: Er schon!
Lisa: Das sollte er auch!

Zurück zur ersten Szene. Richard braucht mehr Infos.
Richard: Ich verstehe das Problem nicht.
Mark: Dies ist eine Kirche! Ich traue mich nicht sie zu entlassen, nicht mal sie herabzustufen. Nach unserem Verhältnis könnte es wie Vergeltung aussehen. Und doch... kann ich nicht zulassen, dass sie weiterhin diese Lieder singt.
Selbst Richard nickt jetzt.

Und jetzt geht's weiter...

Abenddämmerung über Boston. Anastacia stimmt "Love Is Alive" an. Man sieht ein Paar schwarzweiß gestreifte Frauenschuhe, gefüllt mit schwarz bestrumpften Beinen und Füßen. Die Kamera schwenkt höher und scannt so eine Geschäftsfrau mitsamt ihrem Handtäschchen, dunklem Mantel, weißer Bluse, rot geschminktem Mund und naturblondem Lockenschopf. Der Augenaufschlag der Männer jeden Alters und jeder Hautfarbe verrät, dass ihnen gefällt, was sie da sehen. Sie bleiben stehen, drehen sich um und gucken der Dame nach. Sie, ihrer Wirkung bewusst, guckt sich auch um. Schließlich steht sie vor einem Aufzug. Die Luft um sie herum wabbert, ihre Aura wird sichtbar. Der Aufzug führt hinauf zur Kanzlei Cage / Fish & Associates. Sie tritt heraus und wird von Elaine in Empfang genommen. Dabei sieht man, dass die Unbekannte namens Sydney Gale rund einen halben Kopf größer als Elaine ist.
Elaine: Wie kann ich Ihnen helfen?
Sydney: Ich... bin verabredet mit Richard Fish.
Vorbeilaufende Sekretärinnen blicken Sydney ebenfalls an bzw. an ihr hoch.
Elaine: [etwas verwirrt] Ja, oh... [Sie deutet auf Richard, der hinter ihr auftaucht.]
Richard: Sydney, hallo, Richard... Fish. [Auch er ist ergriffen von der imposanten Erscheinung.]
Sydney: Hallo!
Richard: [ganz schwach] Hallo. Äh, ge-ge.. äh... g-gehen wir doch in mein...
Sydney: ...Ihr Büro?
Richard: Ja, das... in mein Bü... ja.
Sydney: Ja.
Sie gehen los. Richard versucht ihr den Weg zu erklären und läuft ihr dann hinterher.
Richard: Oh, es ist... ich...
Mittlerweile hat sich Mark Albert zu Elaine gesellt.
Mark: Wer ist das?
Elaine: Keine Ahnung.
Richard hat im Gefolge von Sydney sein Büro erreicht und kann ihr wenigstens hier den Eingang zeigen, ohne dass sie ihm zuvorkommt.
Richard: Hier ist äh...
Sie betreten das Büro. Gleich neben der Tür blicken Ling und Nelle um die Ecke. Lings Knurren verrät ihre Sympathie für Sydney auf den ersten Ton. Und auch Nelles Meinung ist eindeutig.
Nelle: Ich weiß zwar nicht, wer das ist, aber ich kann sie nicht leiden.
Schwupps, und die beiden verschwinden wieder.

In Richards Büro. Sydney legt den Mantel ab, Richard ergreift einen Notizblock.
Sydney: Na schön ähm... setzen wir uns mal da hin. [Sie bestimmt auch gleich, wo sich Richard hinsetzen soll.]
Richard: Aber gern. Äh... öh... ah, gut.
Sydney setzt sich auf die Armlehne eines Sessels, während Richard im Sofa gegenüber Platz nimmt. Er muss weit nach oben blicken, ungefähr einen halben Meter, um in Sydneys Gesicht sehen zu können.
Sydney: Also... ich leite eine Werbeagentur, wie Sie wissen.
Richard: Ja, und Sie werden verklagt, deswegen sind Sie...
Sydney: [unterbricht ihn mit erhobenem Zeigefinger] B-b-b-b... bitte, greifen Sie mir nicht vor.
Richard: Oh nein.
Sydney: Nein. [Der Zeigefinger senkt sich.] Und ich komme zu Ihnen, weil Ihre Firma sehr viel Erfahrung in... Prozessen wegen sexueller Belästigung hat.
Richard: So, wie Sie es sagen, klingt es unglaublich sexuell.
Sydney: Soll ich es wiederholen? [Richard widerspricht nicht. Wie sollte er auch, er kriegt keinen Ton raus. Dafür wird Sydneys Stimme mit reichlich Hall unterlegt.] Sexuelle, sexuelle, sexuelle Belästigungsprozesse. [Richard röchelt.] Gefällt Ihnen das? [Mit Hall.] Richie?
Richie: Ja, hä.
Sydney: Ja? [Sie steht auf und setzt sdich auf die Armlehne von Richies Sofa.] Mögen Sie das, wenn ich Sie Richie nenne?
Richie: Ja.
Sydney: Ihre Mutter hat Sie bestimmt Richie genannt.
Richie: Oh, ja, das hat sie.
Sydney: Gefällt es Ihnen, wenn... [Hall!] ...Frauen wie eine Mama mit Ihnen reden?
Richie: Na ja...
Sydney: Gefällt es Ihnen, wie ich es mache?
Richie: Ja.
Sydney: Sie sind erregt, Richie, obwohl ich nur rede. Versuchen Sie durchzuhalten, nur so lange, bis ich fertig bin.
Richie: Ich... ähm-ähm... ich... äh-äh... [Er deutet, dass er etwas Abstand nehmen möchte.]
Sydney: Okay, wie Sie wollen, natürlich.
Richie setzt sich ans andere Ende des Sofas.
Richie: Okay...
Sydney: Na gut. [Richie lacht ziemlich irr.] Rich... [Sie tippt deutlich auf Richies Notizblock.]
Richie: Ja?
Sydney: Also, ich stelle Männer in meiner Agentur ein, verstehen Sie? Nur Männer. Die Infrastruktur ist so ähnlich wie in einem Bienenstock. Es ist sehr arbeitsintensiv, es ist, es ist sehr verwickelt. Es ist absolut autokratisch und ich bin ähm... na ja... [Hall!] ... ich bin die Königin! [Richies Lachen verrät, dass er dieser Königin gerne dienen würde.] Rich! [Richies Lachen verstummt.] Richie?
Richie: Ja?
Sydney: Na schön. [Sie überlegt kurz.] Haben Sie je am Zeh einer Frau gelutscht, Richie?
Richie: [ergeben-erstaunt-fasziniert] Nein.
Sydney: Können Sie sich vorstellen... [Ihr beschuhter Fuß findet den Weg an Richies Knie.] ...welche Wonnen dieser Zeh birgt?
Richie: Nein.
Sydney: Wie kommt das nur? Vor wenigen Augenblicken kannten wir uns noch nicht und jetzt wollen Sie unbedingt an meinem Zeh lutschen.
Richie: Äh... hören Sie, ich bin Anwalt, so-sollen wir Ihren Fall übernehmen?
Sydney: Ja natürlich, und ich will Ihnen auch von meinem Fall erzählen. Aber Sie müssen aufhören an meinen Zeh zu denken. Können Sie das, Richie?
Richie: Nein.
Sydney: Sie müssen, Richie!
Richie: Äh, hören Sie, äh, we-wenn ich ihn nur eine Minute lang haben könnte...
Sydney: [lehnt sich zurück und überlegt] Versprechen Sie mir nach einer Minute aufzuhören?
Richie: Ich verspreche es. [Sydney zieht den Schuh aus.] Oh mein... [Gebannt starrt er auf den baumelnden Schuh vor seinem Gesicht.]
Sydney: Nehmen Sie meinen Fuß, Richie.
Richie: [glücklicher als ein Kind nach der Bescherung] Ja...

Intro

nihil, 15.03.2002

Die morgendliche Konferenz.
Richard: Also, erster Punkt: Lisa Knowles und Mark Newman haben wieder Probleme. Er kommt heute Vormittag.
Ally guckt ihn an.
Ling: Wer war die Frau, die gestern Abend hier war?
Richard: [tut nachdenklich] Welche Frau?
Nelle: Lass die Unschuldsmiene, du weißt genau welche Frau.
Richard: Och, ja, Sydney Gale, sie wird verklagt wegen rechtswidriger Kündigung. John, ich könnte dabei deine Hilfe gebrauchen, ein Grenzfall.
Ling: [dazwischen] Ich will nicht, dass unsere Firma diese Frau vertritt.
Richard: Warum nicht?
Ling: [energisch] Warum nicht weiß ich noch nicht. [Ruhig.] Es gibt einen Grund, das weiß ich.
Richard: Äh, Ally, könntest du vielleicht Marks....
Ally: Nein... [Sie notiert etwas.] ...nein, geht nicht, ich bin mit Lisa Knowles befreundet.
Richard: Nelle, Jackson, übernehmt ihr das?
Jackson nickt.
Ling: Mark Newman ist dein Mandant, warum kümmerst du dich nicht darum?
Richard guckt nachdenklich hoch.
Ally: [unterbricht sein Nachdenken] Wer ist Sydney Gale?
Elaine: Richard? Pfarrer Newman ist da.
Richard: Ah, Jackson, Nelle, auf geht's! John, in mein Büro, gleich.
Richard geht schon. John, der gerade am Essen ist, schaut leicht entgeistert drein, legt seinen Teller weg und folgt Richard. Nelle und dann auch Jackson gehen ebenfalls.

In Richards Büro.
John: [entgeistert] Du hast an ihrer Zehe gelutscht?
Richard: [auch nicht gerade glücklich darüber] Darauf stehe ich eigentlich nicht, glaub mir!
John: Richard!
Richard: Ich sag' dir, John, ich konnte einfach nicht anders.
John: [ungläubig] Fünf Minuten, nachdem ihr euch begegnet seid?!
Richard: Diese Frau hat irgendwas an sich, sie hat so eine-eine sexuelle Macht oder irgend so etwas. Sie-sie spricht in einem Tonfall, der einen einfach einsaugt. Wu-wu-wurdest du schon mal eingesaugt, von einer Frau?
John: Jedenfalls nicht von ihrer Zehe.
Richard: Deswegen brauch' ich auch einen zweiten Anwalt. Ich, äh, ich bin... ich kann d-d-den Fall auch allein bewältigen. Aber ich habe das Gefühl, sie beraubt mich meines, ähm, wie heißt das nochmal?
John: Verstandes?!
Richard: Ja.
John: Du hattest Oralsex mit einem Frauenfuß! Das ist schlimmer als Kehllappensex!
Richard: [setzt sich] Sie strahlt so eine Macht aus...
John: [unterbricht ihn] Richard! Du bist hier Seniorpartner, verdammt nochmal! Wann legst du endlich dieses Schuljungenbenehmen ab?
Die Tür geht auf. Es ist Sydney.
Sydney: Richie? Hallo? [Richie freut sich tierisch.] Bin ich zu spät?
John dreht sich zu ihr um. Richie steht auf und geht auf sie zu.
Richie: [hastig] Oh, oh, nein-nein-nein, gar nicht! Sie sind ganz pünktlich! Sydney, das ist, äh, John Cage.
Sydney: [gibt ihm die Hand] Oh, John, hallo... [Ihre Stimme scheint nachzuhallen.] ...hallo, hallo, wie geht es Ihnen, wie geht es Ihnen?
Es ertönt wie ein Klicken, das man so definieren könnte, dass es um John geschehen ist.
John: [belanglos] Ach, mir geht's gut.
Sydney guckt etwas verdutzt und dann Richard fragend an. Richard hebt seine Augenbrauen.
Sydney: Oh, Richie hat Ihnen von meinem Zeh erzählt. Nicht wahr, John? [John nickt etwas abwesend. Musik ertönt im Hintergrund.] Möchten Sie ihn sehen?
John zuckt mit den Schultern.

Bei Cage & Fish. Reverend Mark Newman bespricht sich mit Nelle und Jackson.
Mark: Es geht um Folgendes: Ich habe eine neue Freundin. Und Lisa... gefällt das gar nicht.
Jackson nickt.
Nelle: Mhm, und jetzt gibt es Probleme?
Mark: Große Probleme. Die Gemeinde leidet darunter.
Jackson: Was macht sie denn nun dann genau?
Mark: Meine neue Freundin singt auch im Chor und Lisa... Lisa singt sie ab und zu an.
Nelle: Wie meinen Sie das, "sie singt sie an"?
Mark: Oh, Lisa singt viele dieser feindseligen Lieder. Aber anstatt dabei auf mich zu zielen, richtet sie sie jetzt immer an Buttons.
Nelle schaut Jackson fragend an.
Jackson: [hakt nach] Äh, Buttons?
Mark: Ja. So heißt meine neue Freundin.
Jackson: [etwas lachend] Ihr Name ist Buttons?
Mark: Und wenn Lisa diese feindseligen Lieder singt... [Jackson nickt.] ...das heißt, wenn Buttons das Gefühl hat das Ziel zu sein - und das ist sie immer - dann springt sie auf und singt wiederum Lisa an. Man könnte meinen, die Hölle bricht über uns ein.
Nelle: Okay! Und wo liegt nun genau das juristische Problem?
Mark: Lisa will, dass ich Buttons entlasse, weil sie solo singt, obwohl sie keine Solistin ist. Buttons will, dass ich Lisa entlasse, weil sie feindselig singt. Ich selbst möchte Lisa entlassen, aber... da ich mit ihr zusammen war, habe ich Angst, dass sie mich wegen sexueller Belästigung verklagt.
Jackson: Ich würde gerne wissen, wie feindselig diese Lieder sind.
Mark: [steht auf] Beurteilen Sie das selbst, heute Abend ist ein Gottesdienst.
Jackson: Na ja, ich...
Mark: Wenn es uns nichts bringt, sehen Sie immerhin eine gute Show.

Im Gericht. Sydneys ehemaliger Mitarbeiter Mr Jacobs sagt auf die Fragen seines Anwalts Barry Mathers aus.
Jacobs: Ich habe als Werbetexter angefangen und bin dann zum Architekten aufgestiegen.
Mathers: Und Sie arbeiten eng mit Miss Gale zusammen?
Jacobs: Oh, ja, wir alle arbeiteten eng mit ihr zusammen.
Mathers: Mr Jacobs, beschreiben Sie uns bitte das Verhältnis, das Sie und die anderen Männer in der Firma zu der Beklagten hatten.
Jacobs: Die Hierachie war ziemlich streng. Sie war unsere Chefin. Wir haben für sie gearbeitet. [Mathers nickt.] Und wir... uns verlangte nach ihr.
Mrthers: [dreht sich zu den Geschworen und wieder zurück] Verlangte nach ihr?
Jacobs: Ich weiß nicht, wie sie es macht, aber wir alle haben sie begehrt. Die meisten von uns hatten sexuellen Kontakt mit ihr.
Mathers: Wie viele Männer arbeiten dort?
Jacobs: Weit über hundert.
Mathers: Und sie alle begehren Miss Gale?
Jacobs: Aus irgendeinem Grund ist es unglaublich befriedigend... ihr... Freude zu bereiten. Jede Art von Freude.
Mathers: Trotzdem wollten Sie irgendwann damit aufhören, stimmt's?
Jacobs: Es ging nicht mehr. Es war ungesund. Ich will heiraten. Und kann keine Beziehung zu einer anderen Frau haben.
Mathers: Und was geschah, als sie das Miss Gale sagten?
Jacobs: Sie hatte mich entlassen. Sie sagte, ich würde die Regeln kennen. Und wenn ich sie nicht länger beachten wolle, könnte ich dort nicht länger arbeiten.
John: [steht auf] Wurden von Ihnen verlangt, sexuellen Kontakt mit ihr zu haben?
Jacobs: Nein.
John: [geht nach vorne] Und Ihre Bitte war nicht nur den sexuellen Kontakt zu beenden, Sie haben darum gebeten, dass überhaupt kein Kontakt mehr stattfindet. Stimmt das?
Jacobs: Das stimmt.
John: Kein Kontakt irgendeiner Art mit Ihrer eigenen Chefin?
Jacobs: Weil jeglicher Kontakt mit ihr bedeutet, von ihr besessen zu sein.
John: Sie wollen also behaupten, dass Sie nicht mal mit dieser Frau sprechen können, ohne sexuell von ihr besessen zu sein?
Jacobs: Sie übt eine Macht aus, sie spricht zu uns auf eine Weise... unser einziges Ziel ist ihr zu gefallen. Das ist doch ungesund.
John: Sie hätten doch kündigen können... [Stille.] Sie wollten wohl nicht gehen!
Jacobs: [verteidigend] Ich hatte einen guten Job.
John: Es gibt noch andere Jobs. Sie wollten ihretwegen nicht gehen, nicht wahr, Sir?
Jacobs: [zögerlich] Ja.
John: Mr Jacobs, hatten Sie regelmäßig Verkehr mit meiner Mandantin?
Jacobs: Nein.
John: Hatten Sie jemals Verkehr mit meiner Mandantin?
Jacobs: Nein.
John: Gut. Über was für einen sexuellen Kontakt sprechen wir überhaupt?
Jacobs: Ich habe ihr den Unterarm geleckt.
John: Sie haben ihr den Unterarm geleckt?
Jacobs: Ja.
John: Hat sie Sie darum gebeten?
Jacobs: Nein.
John: Sie haben sie also darum gebeten.
Jacobs: Ja.
John: Sie haben sie angefleht den Arm lecken zu dürfen, nicht wahr, Sir?
Jacobs: [zögerlich] Ja.
John schüttelt leicht den Kopf.

In der Kirche ist der Gottesdienst. Bis zum Ende dieser Szene verläuft alles schreiend. Jackson und Nelle nehmen auch am Gottesdienst teil, allerdings nicht am Geschrei.
Mark: Wir müssen uns erheben gegen die Gewalt in unseren Schulen!
Gemeinde: Gewalt!
Mark: Reichet euch die Hände, Brüder und Schwester!
Gemeinde: Reicht euch die Hände!
Mark: Hass kann man nicht mit noch mehr Hass überwinden!
Gemeinde: Nein!
Mark: Man kann ihn nur durch Liebe besiegen!
Gemeinde: Liebe!
Mark: Liebe!
Gemeinde: Liebe!
Mark: Nur durch...
Gemeinde: ...Liebe!
Mark: Sagt es nochmal!
Gemeinde: Liebe!
Mark: Und jetzt erhebt euch! [Alle erheben sich.] Reicht euch die Hände! Liebe!

Anne, 19.02.2002

Alle im Gotteshaus stehen auf, so auch Jackson und Nelle, die mit schrägem Seitenblick auf die Frau neben sich sieht. Unter allgemeinem Jubel- und Liebe-Geschrei erhebt sich Lisa und tritt vor die Gemeinde, die inzwischen schon im Takt klatscht. Klatschend singt sie ihre Anklage.
Well I'd rather see you dead, little girl
Than to be with another man
Kurz sieht man das verzweifelte Gesicht des Pfarrers.
You better keep your head, little girl
Or I won't know where I am
Nelle und Jackson beobachten die Szene genau.
You better run for your life if you can, little girl
Hide your head in the sand little girl
Zwischen den begeistert mitklatschenden, mitschaukelnden und mitsingenden GospelsängerInnen steht eine Sängerin und sieht sich staunend die Reaktionen ihrer Mitsängerinnen an.
Catch you with another man
That's the end'a little girl
Das Publikum geht begeistert mit, eine Frau nickt Lisa anerkennend zu. Lisa vergewissert sich mit einem Seitenblick auf den Pfarrer, wie ihr Lied ankommt. Dieser steht nur grummelnd da. Jackson scheint beeindruckt.
Jackson: Ja, er hat nicht übertrieben.
Nelle: Das da muss Buttons sein.
Well I know that I'm a wicked guy
And I was born with a jealous mind
Zwischen dem Chor kämpft sich die Frau nach vorne. Der Pfarrer sieht Lisa immer noch sprachlos an, sie ist voll in ihrem Element.
And I can't spend my whole life
Trying just to make you toe the line
You better run for your life if you can, little girl
Buttons dreht sich wieder erstaunt zum Chor um und begibt sich nun zu Lisa.
Hide your head in the sand little girl
Der Pfarrer verdreht die Augen, als er bemerkt, was sich anbahnt.
Catch you with another man
That's the end'a little girl
Buttons mischt sich gesanglich ein. Lisa dreht sich wütend zu ihr um und singt sie an.
Let this be a sermon
I mean everything I've said
Buttons stellt sich neben Lisa und dreht den Spieß nun singend um, sie singen abwechselnd.
Baby, I'm determined
And I'd rather see you dead
You better run for your life if you can, little girl
Hide your head in the sand little girl
Catch you with another man
That's the end'a little girl
Die beiden geben nun alles und beschimpfen sich abwechselnd singend in immer höheren Tönen.
/music: Lisa: You better run!
Buttons: You better hide!
Die Menge tobt, wenn man das in einem Gotteshaus sagen kann. Nelle und Jackson stehen in einem Meer voller tanzender Menschen. Auch dem Pfarrer ist es nicht nach Tanzen, während der Beschimpf-Gesang seinen Höhepunkt und dann endlich mit Gleichstand sein Ende findet. Die Leute sind begeistert. Nelle und Jackson sehen sich kurz an. Die Szene endet mit Lisa und Buttons, die sich wütend gegenüberstehen während die Gottesdienstbesucher klatschend Standing Ovations geben.

In der Kanzlei. John und Richard sehen sich ein Video über einen Bienenstock an.
Richard: Wo ist die Königin?
John: [zieht einen Zeigestock lang] Die große da, genau in der Mitte.
Richard: Treiben's die gerade?
John: Nein. Das sind Arbeitsbienen. Sie arbeiten für sie.
Richard: Wie schaffen die überhaupt irgendwas?
John: Oh, die schaffen sehr viel. Das ist es ja eben bei Bienen. Sie arbeiten zusammen, um komplexe Aufgaben zu bewältigen.
Richard: Ja, aber was ist mit der Königin?
John: Ihr werden nur die Zehen gelutscht. [Richard nickt, ganz von der Szene gefangen.] Komm, wir müssen jetzt ins Gericht. [John packt seinen Zeigestab in die Jackentasche.]
Richard: Ja. [Er zeigt auf den Bildschirm.] Da!
Auf dem Bildschirm sieht man die Bienenkönigin in Nahaufnahme.

Pfarrer Mark Newman ist in der Kanzlei. Er unterhält sich im Flur mit Jackson und Nelle.
Mark: Das ist kein Klagegrund? Sie haben das Lied gehört!
Nelle: Ja, wir haben's gehört. Aber wir haben nicht gesehen, dass die Hölle über uns hereingebrochen ist. Der Gemeinde schien es zu gefallen.
Mark: Ja, aber ich kann den Chor nicht singen lassen, "Lauf um dein Leben, wärst du doch tot".
Jackson: Also mein Rat wäre, bringen Sie die Mädchen an einen Tisch.
Mark: Sie haben sie doch gestern zusammen gesehen!
Jackson: [von sich eingenommen grinsend] Reverend, ich mache das auf die sanfte Art.
Nelle: Oh, bitte nicht! [Jackson sieht sie strafend an.] 'Tschuldigung.
Mark: Hören Sie, Lisa hat ein sehr explosives Temperament, Mr. Duper.
Jackson: Bringen Sie sie erstmal zusammen, appellieren Sie an ihre Vernunft. Dann bügeln wir die Sache schon aus.
Mark: Ich glaube, Sie verstehen nicht.
Jackson: [gewinnend] Reverend, das ist meine Spezialität.
Mark: Aha.
Nelle lächelt süffisant, Jackson wirft ihr einen bösen Blick zu.

Im Gericht. Sydney sitzt im Zeugenstand und wird von einem unsicher wirkenden Richard befragt.
Richie: Ein Bienenstock.
Sydney: Genau.
Richie: D-das ist die Infrastruktur Ihres Unternehmens.
Sydney: [mit doppelt unterlegter Stimme] Ja, Richie! [Richie ist hin und weg.] Bienen sind wendige, kleine Wesen, die der Königin dienen. [Auch John ist ganz in ihrem Bann und hält seine Hand an die Brust.] Es ist die am besten kooperierende Gesellschaft unseres Ökosystems. Alle arbeiten für eine. [Wieder mit ihrer sexy Stimme.] Und die bin zufällig ich. [Sie lacht.]
Richie: Ja. Nun... und das funktioniert?
Sydney: Sogar hervorragend.
Richie: Und äh... ist Sex w-w-wichtig für den Erfolg?
Die Geschworenen sehen interessiert und etwas unruhig zu Sydney.
Sydney: In gewisser Weise ja. Er motiviert. Die Arbeitsbiene muss ihn wollen.
Richie: Sie muss ihn wollen?
Sydney: Oh ja, ja. Das motiviert sie. Sie arbeitet besser. Um das Beste aus den Leuten herauszuholen, ist es vorteilhaft, wenn sie nur ans Kopulieren-Kopulieren denken.
Richie: Oh.
Sydney: Darum hab' ich sie doch engagiert.
Richie ist sichtlich beeindruckt von Sydneys Ausstrahlung und benimmt sich wie ein Teenager, der nicht weiß, was er sagen soll. Johns Nasenpfeifen kommt ihm zu Hilfe. Richter Walsh sieht ihn an.
John: Ich bitte um Verzeihung.
Richie: Er... nun, w-w-wann haben Sie zum ersten Mal entdeckt, dass Sie solch eine Macht auf Männer ausüben?
John spielt sichtlich berührt mit dem Kugelschreiber.
Sydney: Zum ersten Mal hab' ich es auf der High School gemerkt. Ich entdeckte, dass ich so eine Art Pheromon ausströme, das Männer einfach...
Richie: Ach? Ein Pheromon?
Sydney: Ja, das ist ein chemischer Duft, der Männer sexuell erregt.
Richie: Oh.
Sydney: Das macht auch die Bienenkönigin.
Richie: Ach, die Bienenkönigin strömt ein Pheromon aus.
Manche Geschworene machen sich eifrig Notizen.
Sydney: Ja, und manche Frauen haben das von Natur aus auch. Wie ich zum Beispiel.
John, der inzwischen seinen Kugelschreiber beim Zuhören auseinandergebaut hat, sieht entsetzt zu Sydney und lässt dann ganz in Gedanken die Feder des Kugelschreibers nach oben schnalzen. Richter Walsh sieht ihn böse an. Dann übernimmt der gegnerische Anwalt Barry Mathers die Befragung.
Mathers: Also haben Sie das einfach als Chefin zu Ihrem Vorteil genutzt.
Sydney: [lachend] Ja. Wie ich schon sagte: Es motiviert die Drohnen, wenn sie die Aussicht haben, ihre Spermatozoen der Königin anzubieten.
Mathers: Und Sie paaren sich mit allen Ihren männlichen Angestellten?
Sydney: Keineswegs.
Mathers: Mit vielen?
Sydney: Vielleicht.
John und Richie nesteln beide an der Krawatte herum.
Mathers: Und das halten Sie nicht für problematisch?
Sydney: Das Erste, was ich bei jedem Vorstellungsgespräch zu jedem Bewerber sage, ist, "Sie brauchen gar nicht erst bei mir anzufangen, wenn Sie nicht bereit sind mich auch zu begehren", und das wird er.
Richter: Verstehe ich recht? Sie erwarten von jedem männlichen Angestellten, dass er mit Ihnen schläft?
Sydney: Nein, Euer Ehren. Ich erwarte von ihm, dass er das will.
Der Anwalt sieht sie unsicher an. Sydney setzt ein strahlendes Lächeln auf. John und Richard unterhalten sich nickend über sie. Die Szene endet mit Anastacias "Love Of My Life", mit der die nächste Szene nahtlos weitergeht.

Richie ist mit Sydney im Fahrstuhl. Er sieht ihr geifernd zu, wie sie auf ihrem Kaugummi kaut. Sie bemerkt es und gibt ihm mit einer lässigen Handbewegung ihren Kaugummi. Richie ist hin und weg. Erst jetzt sieht man, dass hinter Sydney auch noch John steht, der sich langsam vorbewegt, um mit offenem Mund an Sydneys Busen vorbei zu Richie zu sehen. Sichtlich verwirrt sieht er schließlich zur um einen halben Kopf größeren Sydney hoch, die ihn huldvoll anlächelt. Um die peinliche Situation zu entschärfen, lächelt er sie an.
John: [ergeben] Hallo!
Sydney: [sexy] Hallo.

tia, 03.03.2002

Die Fahrstuhltür öffnet sich und Sidney, John und Richie gehen ins Büro, wobei Richie und John an Sidney schnüffeln.
Sidney: Wo geht ihr Jungs denn hin, wenn ihr mal müsst?
Richie: Oh, das ist da drüben.
Ally und Larry gehen an Sidney vorbei; Sidney spricht Larry an.
Sidney: Hallo.
Larry: H-h-hallo.
Sidney: Sidney Gale.
Larry: Oh. Larry Paul.
Sidney: Larry, wie geht's Ihnen?
Larry: Oh, na ja. [Ally packt Larry am Arm und zieht Larry weg.] Mein Arm tut weh.
Ally dreht sich noch einmal um, um Sidney "anzufauchen". Diese geht weiter und stößt auf Ling, von der sie auch angefaucht wird. Die beiden können sich nicht entscheiden, wie sie aneinander vorbeigehen, bis Ling seufzend aufgibt und weitergeht. Sidney dagegen scheint sich über das Verhalten der weiblichen Angestellten von Cage und Fish zu amüsieren.

In Richards Büro. Er und John lehnen am Schreibtisch.
Richard: Wie geht's jetzt weiter?
John: Wir werden noch einen Zeugen aufrufen. Wenn alles gut läuft, kommen dann nur noch die Schlussworte.
Richard: Gewinnen wir?
John: Ich habe keine Ahnung. Ich fühle mich zu ihr hingezogen.
Richard: Dann stell dich mal an.
John: Aber das ist gar nicht meine Art. Ich bin nicht auf körperliche Abenteuer aus. Wenn mich ein Frau nicht emotional anspricht, dann habe ich kein Interesse an ihr. Und ich-ich fühle mich ihr emotional in keiner Hinsicht verbunden und trotzdem will ich nur... Ich will nichts weiter, als mich auf sie werfen und einfach... Abenteuer ist nicht mal das richtige Wort... ich will nur...
Richard: Sex.
John: Sex! Sex! Ich will es ihr richtig besorgen und es ist mir egal, ob sie es mit mir tun will. Ich-ich-ich will mich an ihr vergehen. Ja, genau das will ich: mich an ihr vergehen. Es beunruhigt mich, dass ich überhaupt fähig bin, einen solchen Drang zu verspüren, aber ich habe ihn, Richard. Er überwältigt mich, dieser Drang. Ich bin völlig auf den Kopf gestellt.
Richard: Ich will bloß zehn Minuten mit ihrem Zeh.
John: Lass nicht zu, dass ich ihr erliege. Es wäre unprofessionell. Noch wichtiger: Es würde mich herabsetzen. Sie hinterlässt Männer geschwächt und ich will nicht so gedemütigt werden.
Richard: Ich war nicht gedemütigt.
John: Du hast an ihrer Zehe genuckelt, Richard. Darauf kann man nicht stolz sein.
Richard: Na ja...
John: [packt Richard verzweifelt am Anzug] Lass nicht zu, dass ich ihr erliege! Ich flehe dich an!
Richard: Ja.

Im Besprechungsraum von Cage & Fish. Das Treffen zwischen Reverend Newman, Lisa Knowles und Buttons findet statt. Für Reverend Newman sind Nelle und Jackson da, Lisa wird von Helene Parks vertreten.
Lisa: Ich bin zuständig für die Musik und ich suche mir die Lieder aus, die ich singen möchte.
Nelle: Lisa, das hatten wir doch alles schon mal. Als Sie beide sich getrennt haben, fingen Sie mit den Hass erfüllten Liedern an, dann wurde es besser. Und kaum hat er eine Freundin, da fangen Sie schon wieder...
Helene: Darf ich Sie mal unterbrechen? Denn das ist schon ein Gesetzesbruch, dass er eine Freundin hat.
Nelle: Wie bitte?
Helene: Dass er offen und ungeniert eine Liebesaffäre hat und das direkt vor der Nase einer weiblichen Angestellten, mit der er mal zusammen war, das ist sexuelle Belästigung.
Mark: Was?
Nelle: Wie kommen Sie darauf?
Helene: Ich komme darauf, weil es ein sexuell geladenes Dings ist, was zu einer feindseligen Arbeitsatmosphäre führt.
Nelle: Das Gesetz besagt...
Helene: Ich bin noch nicht fertig! Ich sage Ihnen, was das Gesetz ist: Das Gesetz gegen sexuelle Belästigung ist eine dehnbare Sache. Es wächst und verändert sich jeden Tag.
Nelle: Nun, Mrs. Parks, ich bin sicher, was Ausdehnung betrifft, sind Sie unbestrittene Expertin.
Helene: Soll das ein Witz über Dicke sein? Machen Sie jetzt Witze über Dicke?
Nelle: Ich mache keine...
Jackson: Oh, oh, schon gut, bleiben wir ganz ruhig. Lassen wir die Emotionen doch beiseite.
Helene: Halten Sie den Mund, Sie Hübscher. So ein hübsches Kerlchen mag niemand.
Jackson: Keiner von uns versucht besonders hübsch zu sein.
Helene: Was, sind jetzt die Hässlichen dran? Sie macht Witze über Dicke, Sie über Hässliche. [Sie wendet sich an Lisa.] Hat er dich hässlich genannt?
Lisa deutet auf Buttons.
Lisa: Er meinte sie.
Buttons: Sehr witzig, du Hexe!
Lisa: Häh?!
Nelle: Das reicht!
Jackson: Schon gut, schon gut, das reicht jetzt.
Helene: Ach, Sie hübsches Kerlchen...
Jackson: Sind Sie überhaupt Anwältin?
Helene: Was, auch ein Witz über Dumme? Dick, dumm und hässlich also.
Jackson: Das ist kein Witz. Das ist eine ernsthafte Frage. Sind Sie Anwältin?
Helene: Nein, ich bin ihre emotionale Vertreterin.
Jackson: Ihre emotionale Vertreterin...
Helene: Hören Sie, Schönling, Sie werden Sie nicht daran hindern zu singen, was sie will. Sie entscheidet über die Musik und wenn er sie entlassen sollte, nachdem er mal mit ihr zusammen war, kann sie ihn verklagen. Sie hat das "quid", sie hat das "pro" und sie hat das "quo" und sie wird seinen heiligen Arsch verklagen.
Nelle: Mrs. Parks!
Helene: Was sollen die dauernden Unterbrechungen?
Jackson: He-he-he-he-hey! Jetzt wollen wir uns doch erst mal beruhigen.
Helene: Oh, versuchen Sie nicht uns mit Ihren glatten Sprüchen einzuwickeln, mein Hübscher. Es ist ganz einfach: Er gibt Buttons den Laufpass, ansonsten singt sie, was sie singen will. Warum? Weil ihr gar nichts dagegen unternehmen könnt. Gehen wir, Lisa.
Helene Parks und Lisa gehen. Nelle grinst und wendet sich an Jackson.
Nelle: Tja, da hat wohl deine sanfte Methode kläglich versagt.

In der Unisex-Toilette. Sidney steht mit ihrem Lippenstift vorm Spiegel und John kommt herein.
Sidney: Hallo.
John: Ähm, wir würden gern einen Ihrer zufriedenen Angestellten befragen und einen von ihnen als Zeugen aufrufen.
Sidney: Okay. Wieso? Sieht es schlecht aus?
John: Nein, nicht unbedingt, es ist nur nicht so leicht vorauszusehen. Ich weiß nicht, na ja, die Geschworenen könnten Sie für Sex besessen halten.
Sidney: Ach, ich bitte Sie.
John: Sie könnten aber auch meinen, der Kläger habe allem zugestimmt. Es ist sehr schwer für mich das vorherzusagen.
Sidney: Hm. John, haben Sie vielleicht das Gefühl nicht so objektiv sein zu können, wie Sie gern wären?
John: Wieso? Ich...
Sidney: Sind Sie vielleicht ein klein wenig eifersüchtig auf Richard? Vielleicht weil er, weil er an etwas nuckeln durfte?
John: Ä-ä-äh, ich bin kein großer Freund von solchen Mätzchen, wissen Sie?
Sidney: Nein-nein-nein, das ist völlig klar. Nein-nein, bei Ihnen, bei Ihnen ist es, ähm, ein einfacher Kuss. Das erregt Sie am meisten, habe ich Recht? Kein hungriger Kuss, nein-nein-nein, vielmehr ein sanfter Kuss. Sie wissen schon, bei dem die Lippen sich nur ganz vorsichtig und sanft gegenseitig liebkosen. Hmmm, stimmt's?
John: Ich bin keine Drohne, Sidney!
Sidney: Das ist mir klar. Ich spüre allerdings auch, dass Sie ein klein wenig abgelenkt sind von, na ja, der Frage, wie es wohl wäre meine Lippen zu liebkosen. Hm? [Sie streicht John mit den Fingern über die Lippen; er schreckt zurück.] John, wenn wir das Geheimnis lüften würden, meinen Sie, wir könnten dadurch vielleicht die Ablenkung beseitigen?
Sie packt Johns Kopf, hebt ihn sozusagen hoch und zieht ihn zu sich, um ihn zu küssen. John schwebt dabei sozusagen in der Luft.

Sandra, 10.03.2002

Nelle und Lisa betreten Nelles Büro.
Nelle: Ich bin Ihnen sehr dankbar, dass Sie hier sind.
Lisa: Ist das zulässig, dass Sie mich allein sprechen ohne meine Anwältin?
Nelle: Lisa, Mrs. Parks ist keine Anwältin, sie ist Busfahrerin.
Lisa: Sie vertritt mich trotzdem.
Die beiden setzen sich.
Nelle: [atmet tief durch] Hören Sie: Sie wissen sicher selbst, dass Sie das nicht tun können.
Lisa: Es laufen soviele Frauen herum. Warum sucht er sich ausgerechnet eíne aus meinem Chor aus?
Nelle: Sie haben völlig Recht. Aber Lisa...
Lisa: Es ist demütigend!
Nelle: Es tut sehr weh, das weiß ich! Aber demütigend für Sie ist Ihre Reaktion darauf. Wie können Sie Ihr Leid nur so zur Schau stellen? Vor der ganzen Gemeinde!
Lisa: Weil's mir hilft damit fertig zu werden. Und was er sich leistet, das tut er ja auch vor der ganzen Gemeinde.
Nelle: Ich wiederhole: Ich weiß, dass das für Sie schmerzhaft ist. Aber Sie machen ein Drama daraus.
Lisa: Nein. Buttons tut das. Wenn sie bloß hinten im Chor singen würde, dann würde die Gemeinde nicht...
Nelle: Wenn Sie singen "Lauf lieber um dein Leben, sonst stirbst du"?
Lisa: Ich muss meinen Schmerz heraussingen! So-sonst würde ich... [Sie sucht nach Worten.] Ich kann es nicht für mich behalten, Miss Porter. Ich werd' nicht damit fertig.
Nelle: Ein Vorschlag: Sie singen von Ihrem Schmerz, aber nicht ganz so aggressiv, um sie nicht zu provozieren.

John und Richard in der Agentur von Sydney.
Richard: Hey, ist das denn notwendig?
John: Ja, ich glaube schon. Die Mehrheit ihrer Angestellten ist zufrieden und genau diese Aussage brauchen wir.
Richard: Richtig.
Sydney: [tritt zu den beiden] John, Richie, um wieviel Uhr sind wir wieder vor Gericht?
John: Um 11:30 Uhr. Wir haben nicht allzu viel Zeit.
Sydney: Hier entlang, bitte.
Sie geht den beiden voran in den Hauptraum der Agentur. Dort herrscht geschäftiges Treiben, alle laufen kreuz und quer und reden im Gehen miteinander.
John: Und die sind produktiv?
Sydney: Oh, die sind UNGLAUBLICH produktiv. Und jetzt passen Sie auf!
Sydney geht durch den Raum. Alle lassen ihre Arbeit stehen und laufen mit Unterlagen zu Sydney, um ihr ihre Arbeiten zu zeigen. Sie nickt Unterlagen ab, kommentiert Entwürfe. Um schneller zu ihr zu kommen, rennen einige Angestellte fast John und Richie um, die am Rand stehen und das Geschehen verwundert betrachten. Auch Richie möchte zu ihr gehen, wird aber von John zurückgehalten. Alle Angestellten scharen sich um Sydney und reden durcheinander. Dabei ist mehr und mehr das Summen von Bienen zu hören. Schließlich ist der Raum von oben zu sehen, wie alle Männer um ihre Königin tänzeln.

Im Besprechungsraum der Kanzlei. Jackson und Nelle sprechen mit Mark und Buttons.
Mark: Verstehe ich richtig, sie darf weitersingen?
Nelle: Ähm, ja...
Mark: : Gemeine Lieder?
Buttons: Hässliche Lieder?
Nelle: Buttons, ob Sie's glauben oder nicht: Sie könnte ihn wegen sexueller Belästigung verklagen.
Mark: Was!?
Nelle: Sie hatten ein Verhältnis mit einer Angestellten. Sie haben es beendet und sind danach mit einer anderen Angestellten ein Verhältnis eingegeangen. Sie braucht nur eine feindselige Arbeitsatmosphäre nachzuweisen. Frauen haben Prozesse schon mit weniger Anschuldigungen gewonnen.
Mark: [ungläubig] Mit einer anderen Frau ein Verhältnis zu haben ist belästigend?
Jackson: Es ist nicht eindeutig geregelt. Das Gesetz ist auslegbar. Und früher oder später wird jemand mit dieser Beweislage gewinnen.
Mark: Das ist doch unmöglich Ihr Ernst!
Nelle: Hm. Deshalb werden Beziehungen innerhalb einer Firma häufig untersagt.
Buttons: Ein Sumpf, sag' ich.
Nelle: Ich hab' nicht verstanden.
Buttons: Es ist ein juristischer Sumpf, oder?
Nelle: [leicht genervt] Ja. - Sie hat sich bereit erklärt nicht mehr so aggressive Lieder zu singen. Und wenn Sie sich zurückhalten, Buttons, kommen Sie sicher miteinander aus - was für alle gut wäre.
Mark: Wenn Sie sagen, sie wird weniger agressive...
Nelle: Sie wird weiterhin von ihrem Schmerz singen - hin und wieder. Aber nicht mehr von ihrer Wut. Sie wird nichts singen, was auf Sie gemünzt ist. Meinen Sie, Sie können sich zurückhalten?
Buttons: Wenn sie mich nicht ansingt, singe ich sie auch nicht an.
Nelle: Ausgezeichnet! Es könnte funktionieren.

Vor Gericht. John befragt Mr. Kensington, einen "glücklichen Angestellten" von Sydneys Werbeagentur.
Kensington: Der Grund, warum es funktioniert... nun, zumindest EIN Grund ist der, dass nicht jeder versucht, auf Kosten der anderen voranzukommen. In den meisten Unternehmen erfolgt die Beförderung eines Angestellten auf Kosten eines Kollegen. Der eine wird befördert, der andere wird übergangen.
Richie versucht Sydneys Aufmerksamkeit zu erringen, indem er ihr etwas anbietet. Sie lehnt dankend ab, will dem Prozess folgen.
John: Und das geschieht bei Gale Advertising nicht. Nein. Nein. Nein, wir erfüllen alle verschiedene Aufgaben. Manche in Zusammenarbeit, manche allein. Aber wir alle verfolgen ein Ziel.
John: Und das wäre?
Kensington: Sydney zufrieden zu stellen. [Er lächelt Sydney an, sie lächelt zurück.]
John: Nun, Mr. Kensington, Mr. Jacobs hat das Gefühl, das wäre ungesund.
Kensington: Na schön, soll er woanders arbeiten. [Jacobs setzt zu einer Entgegnung an, doch sein Anwalt hält ihn zurück.] Ich halte es für sehr gesund.
John: Warum?
Kensington: Einem unpersönlichen Unternehmen zu dienen, scheint mir kaum erfüllend. Aber - Sydney zu dienen...
John: Äh... [Er dreht sich kurz zu Sydney um, die mit ihren Locken spielt.] ...äh, wenn Sie sagen "dienen", heißt das...
Kensington: [verzückt] Nun, wenn ich mir den anerkennenden Blick von Sydney vorstelle, weil das, was ich tue, sie befriedigt...
John: Okay, okay. Wenden wir uns dem sechsschüssigen-sechs äh... Sex - Sex zu.
Kensington: Ich habe nur einmal Sex mit ihr gehabt. Es war nach einer recht erfolgreichen Werbekampagne. Sie... ähm... sagte mir, wie wunderbar sie meine Arbeit fand und fragte mich, ob ich ihr mein Spermatozoen anbieten wolle.

In der Kirche von Reverend Newman. Er hält seine Predigt. Nelle und Jackson sitzen unter den Gemeindemitgliedern.
Mark: Unsere Brüder und Schwestern richten sich heute nicht mehr nach dem Guten. Sie hören nicht auf den Allmächtigen.
Jackson: Und wie läuft's?
Nelle: Na ja, bis jetzt läuft's gut, aber noch hat sie nicht gesungen.
Mark: Sie sehen nach, was das Gesetz vorschreibt. [Zwischenrufe: "Genau!"] Sie passen ihr Verhalten den juristischen Grenzen an. Sie verdrehen das Gesetz sogar, wenn nötig, um das zu bekommen, was sie wollen. [Zwischenrufe: "Das tun sie!"]
Nelle: [leise] Vorsicht, Reverend, Vorsicht!
Mark: Ich sage euch, meine Brüder und Schwestern, das einzige Gesetz, das für uns gilt, ist Sein Gesetz!
Gemeinde: Ja!
Mark: Sein Gesetz verlangt Brüderlichkeit. Sein Gesetz verlangt Vergebung. Sein Gesetz verlangt die Lobpreisung der Liebe, der Liebe eines jeden!
Gemeinde: Ja!
Mark: Sein Gesetz herrscht nicht durch Zorn, nicht wahr?
Gemeinde: Nein.
Mark: Sein Gesetz ist nicht rachsüchtig, nicht wahr?
Gemeinde: Nein.
Mark: Sein Gesetz ist nicht nachtragend, nicht wahr?
Gemeinde: Nein.
Mark: Die Zeit ist gekommen, Sein Gesetz gemeinsam zu preisen. Als Brüder und Schwestern, als Familie. Sein Gesetz!
Musik setzt ein. Lisa, die die ganze Zeit mit versteinertem Gesicht dagesessen hat, steht auf und geht nach vorn.

lethos, 16.02.2002

In der Kirche. Lisa steht auf und tritt nach vorn um zu singen. Pfarrer Newman, Nelle, Jackson und auch Buttons erwarten gespannt, was Lisa dieses Mal zum Vortrag bringt.
Ain't nothin' I can say, nothin' I can do
Jackson: [stöhnt] Oh, jetzt geht das wieder los.
Nelle: Nein, es geht... um ihren Schmerz, das ist alles.
I feel so bad, yeah, I feel so blue
I got to make it right for everyone concerned
Nelle: Das ist absolut in Ordnung.
Jackson: Ja, vielleicht.
Even if it's me, if it means it's me what's gettin' burned
I could never make you unhappy, no, I couldn't do that boy
Wish I didn't love you so
Chor: I didnīt love you so
Lisa: Makes it so very hard to go
I knew the time would come, I'd have to pay for my mistakes
I can't blame you for what you're doin' to me girl
Even tho' my heart aches
Oh I could never make you unhappy, no, no I couldn't do that boy
I wish I, I wish I ohhh
Lisa winkt ab und stürmt aus der Kirche, während ihr alle überascht hinterhersehen.
Chor:
I could never make you unhappy, I could never uhhhh
I could never make you unhappy, I could never uhhhh /cut /scene{Nelle sitzt mit Lisa und Helene Parks zusammen.
Nelle: Ich bin nicht so sicher, ob dieses Lied... der Gemeinde gefallen hat.
Helene: Sprechen Sie als Seelenklempner oder als Ex-Party-Kritiker?
Nelle: Ich spreche als jemand, der sich um Sie sorgt. Wenn ich Ihnen einen juristischen Rat geben darf, dass Sie Kummer haben, wirft Ihnen niemand vor, Lisa. Auch nicht, dass Sie darüber singen... [Lisa ist den Tränen nahe.] ...dass Sie darüber weinen, aber Sie können das nicht an Ihrem Arbeitsplatz machen. Nicht auf diese Art.
Lisa: Wieso nicht?

Im Gerichtssaal. Der Fall von Sydney Gale.
Mathers: Weil wir am Arbeitsplatz gewisse Regeln haben. [Mr Kensington nickt zustimmend.] Ein Arbeitgeber, der Leidenschaft ausstrahlt oder Sex oder gar Verlangen, das ist in Amerika gegen das Gesetz, wenn es für den Arbeitnehmer schikanös wird.

Wieder bei Nelle und Lisa.
Lisa: Wo bleibt das Gesetz, was mich an meinem Arbeitsplatz beschützt? [Nelle atmet tief durch.] Er ist mit einer Sängerin aus meinem Chor zusammen!
Nelle: Na ja, vielleicht wird der Tag noch kommen, an dem auch das nicht mehr erlaubt ist, aber... Wollen Sie denn wirklich diese Art von Schutz, Lisa?
Lisa: Wieso denn nicht?
Nelle: Weil dabei davon ausgegangen wird, dass Sie schwach sind... und dass Sie diesen Schutz brauchen.

Wieder der Fall von Sydney Gale im Gerichtssaal.
Mathers: Nun, die Schwachen brauchen unseren Schutz. Das ist ein Grundprinzip. Das Gesetz ist dazu da, die Mitglieder der Gesellschaft zu schützen, die am schwächsten sind. Miss Gale, ah, sie stellt grade die Schwachen ein. Das Gesetz gegen sexuelle Belästigung setzt ein Ungleichgewicht der Kräfte voraus. Sie kann von dem Gesetz nicht ausgenommen werden, weil sie nämlich das Ungleichgewicht eigens herbeiführt.

Kerstin, 20.02.2002

Hier fehlt leider noch ein Teil, der aber nachgereicht wird.

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