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letzte Aktualisierung: 02.02.2002


#417 Wunschlos unglücklich [The Pursuit of Unhappiness]

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Bisher bei Ally McBeal...

Aus 4#15 - 'Knall auf Fall':
Ally will Gutes tun und greift nach der TV-Fernbedienung, die auf Renées Bett liegt, um den Fernseher auszumachen. In dem Moment dreht sich Jackson so auf seinen Bauch, dass sie stattdessen seine "Fernbedienung" in die Finger berührt. Er erwacht und protestiert, und auch Renée hinter ihm wird geweckt.
Jackson: Hey-hey, hey!
Ally: [schüttelt den Kopf] M-m-m-m-mh... [Krampfhaft hält sie sich an ihrem doch noch ergatterten,eigentlichen Objekt der Begierde fest.] ...nein-nein-nein-nein-nein, es ist nicht so, wie du denkst.
Renée: Was ist hier los?
Ally: Ich habe wirklich nur nach der Fernbedienung gegriffen.

Aus 4#14 - 'Männerliebe':
Mark macht bei Elaine keine Mördergrube aus seinem Herzen.
Mark: Ich glaube, es klappt nicht. Tut mir Leid. [Er wendet sich ab zum Gehen.]
Elaine: Warte! Warte! [Mark dreht nochmal um.] Meinst du damit, dass wir uns unterhalten müssen oder dass du Schluss machst?
Mark: Ich mach' Schluss.

Aus 4#16 - 'Tapetenwechsel':
Ally ist nicht geheuer, dass die beiden Seniorpartner einfach so Urlaub machen wollen.
Ally: Was wollt ihr überhaupt in Los Angeles?
Richard: Ach, nur ein kleiner 2-Tage-Urlaub.

Dort kaum angekommen, macht sich Richard an ein potenzielles Kehlläppchen ran. Potenziell in dem Sinn, dass in ungefähr 40 Jahren wirklich ein Kehlläppchen dort hängen könnte, wo er es mag.
Richard: Sind Sie bereit, dem Mann Ihrer Träume zu begegnen, Jane?
Jane: Okay.

Später in Richards Hotelzimmer. Er tanzt gerade mit Jane den Hustle, als die Tür aufgebrochen wird und zwei Cops mit gezückter Waffe hineinstürmen.
Polizist 1: Keine Bewegung!
Jane quietscht auf.
Polizist 2: Los, auf den Boden!
Die beiden kommen dem Befehl sofort nach.
Richard: Halt-halt-halt!

John besucht Richard in dessen Gefängniszelle.
John: Sie war eine Hure?!

Nochmal zurück zu Richards Antwort auf Allys Frage.
Richard: Äh, wir wollen unseren Horizont kulturell ein wenig erweitern.

Aus 4#14 - 'Männerliebe':
Mark und Elaine halten Aussprache in Allys Büro.
Mark: Nicht dass ich nicht mehr mit dir zusammensein will, aber...
Elaine: Ich bin sehr monogam veranlagt. Wenn ich eine Beziehung habe, ist diese Beziehung die einzige für mich.
Mark: Schön. Wenn du mit mir eine Beziehung hast, Elaine, dann verhalt dich auch so.

Und jetzt geht's weiter...

Zu den Klängen von Vondas "Dedicated To The One I Love" fliegt man einmal mehr über das abendliche Boston.
Each night before you go to bed my baby
I say a little prayer for you my baby
And tell all the stars above
This is dedicated to the one I love
Ally und Larry spazieren durch die Straßen.
Ally: Oh nein, nein-nein.
Larry: Was?
Ally: Wer hat hier irgendwas von neu einrichten gesagt?
Larry: Ich. Wenn wir zusammen wohnen, richten wir zusammen ein. Schluss. Ende der Diskussion.
Ally: Nein-nein, sieh mal, nein-nein, Männer...
Larry: Darüber diskutiere ich nicht.
Ally: Männer... Männer... können nicht einrichten...
Larry: Och.
Ally: ...von Natur aus. Das ist genetisch.
Larry: Aha, na schön. Aber Männer müssen von Natur aus ihr Revier markieren, also werden wir gleich morgen in dieses Geschäft gehen, uns mal die Sofas ansehen und...
Ally unterbricht ihn, weil sie neben dem Geschäft noch was Anderes gesehen hat. Sie schlägt ihn auf die Brust.
Ally: Oh, he-he-hey, schsch, ich versuch gerade... da sind Elaine und Mark. [Elaine ist bereits aus dem Taxi ausgestiegen und hält noch die Tür für Mark offen. Tatsächlich steigt danach noch ein Mann aus, aber...] Moment mal, das ist nicht Mark!
Larry: Nein, das ist nicht...
Ally: Warte, warte!
Larry: ...Mark.
Ally: Warte! Wer ist dieser Kerl?
Elaine zieht diesen Kerl hinter sich her. Ally versteckt sich halb hinter Larry und zieht ihn an sich.
Larry: Öh...
Ally: Oooooh...
Larry: Öh...
Ally: Oh Larry, das gefällt mir überhaupt nicht!
Larry: Ganz ruhig, Ally, abwarten, immer langsam, ja? Bestimmt ist es nur ein Cousin oder ein Freund, sie trifft sich mit einem Freund. Das ist doch nicht verbo...
Ally: Oooooooh...
Allys Entsetzen wird durch die heftige Knutscherei ausgelöst, die Elaine und der Unbekannte vor der Haustür abziehen.
Larry: Upps. Hm.
Ally: Ou.
Larry: Siehst du, sie will gar nicht! [Elaine hat sich sanft und bestimmt vom Mann gelöst.] Sie will nur nicht unhöflich wirken. Eigentlich will sie, dass er jetzt geht.
Elaine hat die Tür geöffnet und ist schon halb verschwunden, als sie es sich doch anders überlegt, den Mann am Kragen packt, an sich und ihren Mund und in ihre Wohnung zieht.
Ally: Was soll denn... das?

Intro

nihil, 01.02.2002

Die Anwälte von Cage & Fish befinden sich im Konferenzzimmer und haben eine Besprechung.
Richard: Erster Punkt: Heißen wir mich und John willkommen. L.A. war toll, wir haben euch vermisst.
Nelle: Ach ja, wie war's denn so? Habt ihr gefunden, wonach ihr gesucht habt?
John: Ja, Menschen voller Wärme. Es war ein Kulturschock, du schnippischer Eiszapfen!
Ally: John!
John: Sie hat angefangen, sie hat mich als Idioten bezeichnet.
Ally: Äh... nein, hat sie nicht.
John: Sie hat es durchblicken lassen. Es lag im Tonfall ihrer Frage. Sie hat unseren Kurzurlaub dort mit ihrem Tonfall herabgesetzt. Ihre Herabsetzungen sind tonal, das muss ich mir nicht gefallen lassen. Verdammt, ich bin Seniorpartner, steht alles in der verdammten Firmenpräsentation. Seniorpartner müssen sich keine schnippischen Töne von platin-blond Gefärbten gefallen lassen. Ja, mach weiter, Richard, wir haben alle zu tun.
Richard: [starrt John zunächst mit offenem Mund an] Okay... e-erster Punkt: Gilbert Green. Langjähriger Mandant. Heiratet. Wunderbarer Mensch. Will sein Testament aktualisieren. Jackson, du machst doch Familien- und Erbrecht. Du triffst dich mit ihm. Die Braut ist bildschön, er nicht. Hab' ich erwähnt, dass er dick, kahl und reich ist? Nur um sicher zu gehen. Ehevertrag. Nächster Punkt: Thompson gegen Thompson-Reederei.
Ling: Meiner!
Richard: Erzählst du uns was?
Ling: Unser Mandant ist Chef einer Reederei. Sein Sohn will ihn für unzurechnungsfähig erklären lassen, weil er sich glücklich fühlt.
Nelle: [wie von der Tarantel gestochen] Glücklich?
Ling: Ja.
John: Wenn man glücklich ist, ist man folgerechtlich unzurechungsfähig? Also, das ist doch verdammt stark!
Alle schauen John mit erstaunten Gesichtern an.

Ally läuft Elaine auf dem Flur hinterher.
Ally: Elaine! Elaine, kann ich mal kurz mit dir reden?
Elaine: Ja, sicher.
Ally: Ähm... [Sie nimmt Elaine mit in ihr Büro und schließt die Tür.] Wie geht es dir?
Elaine: Du hast doch was!
Ally: Oh, nein-nein-nein. Ich bin nur... neugierig. Wir haben uns eine Weile nicht gesprochen und... ist bei dir alles okay? Wie läuft es so bei dir und Mark?
Elaine: Alles läuft gut. Wieso?
Ally: Ich weiß nicht. Seid ihr eigentlich noch zusammen?
Elaine: Ja.
Ally: Ausschließlich?
Elaine: Worauf willst du hinaus?
Ally: Gestern Abend bin ich zufällig bei dir vorbeigelaufen und da hast du draußen vor der Tür einen anderen Mann geküsst und dann hab' ich gesehen, wie du ihn reingezogen hast.
Elaine: Oooh...
Ally: Oooh! Ist das alles, was du zu sagen hast, "Oooh"?
Elaine: Schulde ich dir etwa eine Erklärung für mein Privatleben?
Ally: Nein, du schuldest mir überhaupt nichts, aber ich möchte es so gerne wissen!
Elaine: [setzt sich hin] Ein Ausrutscher.
Ally: Ein Ausrutscher?
Elaine: Es war ein Mann! [Sie schau sich um, um sicher zu gehen, dass die Tür auch tatsächlich verschlossen ist und niemand mithört.] Vor einem Jahr war ich bei einer Partnervermittlung. Wir hatten Telefonsex. Wir trafen uns, dann wurde er versetzt. Dann wurde er wieder hierher versetzt. Wir haben uns zufällig auf der Straße getroffen. Wir wollten zusammen Mittagessen. Dann mussten wir's verschieben und haben uns abends verabredet. Nach einem Glas Wein gab ich ihm einen Abschiedskuss und dann bin ich ausgerutscht.
Ally: Hast du mit ihm geschlafen?
Elaine: Ein wenig.
Ally: Ein wenig?
Elaine: Ally, ich schäme mich furchtbar, das kannst du mir glauben, wirklich. Und du kannst dir nicht vorstellen, wie es ist, mich mit deinem Augen zu betrachten.

John läuft Nelle hinterher.
John: Nelle, Nelle... ich wollte nur sagen, dass mir mein Benehmen vorhin sehr Leid tut. Ich... wenn ich ehrlich bin, liegt es wohl daran, dass mir Melanie fehlt.
Nelle: Das verstehe ich schon, John. [Sie legt ihm die Hand auf die Schulter.] Und wenn ich dir irgendwie helfen kann... Pups! [Das Lächeln in ihrem Gesicht verschwindet. Sie geht weg.]
John: Danke.

John unterhält sich mit seinem Mandanten Gilbert Breen und dessen zukünftiger Frau Julie.
Jackson: Also, wann soll die Hochzeit sein?
Julie: Am 5. Mai... cinco de mayo.
Jackson: Ausgezeichnet. Haben Sie einen besonderen Wunsch, was das Testament angeht?
Gilbert: Nein, nein, nur nicht mehr für einen Junggesellen, sondern für einen Mann.
Ally kommt auf die drei zu.
Jackson: Ally! Ally, tust du mir einen Gefallen? Julie, ich brauche von Ihnen eine Liste: Freunde, Familie... Menschen, denen Sie was vermachen. Alle Namen, die wir hinzufügen sollen. Könnten Sie sich kurz mit Ally zusammensetzen und eine Liste zusammenstellen?
Ally: Ähm...
Jackson: Es dauert sicher nicht lange!
Julie: Klar!
Jackson: Gut.
Ally: Klar...
Jackson: Gut!
Jackson geht mit Gilbert weg und auch Ally und Julie entfernen sich.

B'Ealy, 23.01.2002

Im Gerichtssaal. Verhandelt wird der Fall Thompson gegen Thompson - Sohn gegen Vater. Den Vorsitz hat Richter Syemore Walsh. Derzeitig ist der Sohn im Zeugenstand und wird von seinem Anwalt Mr. Mathers befragt. Ling sitzt derweil nebst dem dauerlächelnden Henry auf der Bank.
Kenneth: Mein Vater hat die Firma mit zähem Willen aufgebaut. Ich würde ihn nicht als rücksichtslos bezeichnen, aber viele haben es getan. Dann, nach dem Unfall...
Mathers: Können Sie uns etwas über den Unfall erzählen?
Kenneth: Eines Tages, als er auf den Docks war, ist er von einem Teil des Verladekrans am Kopf getroffen worden. Die Ärzte sagen, der Schlag habe eine Hirnverletzung verursacht. Es hat sich ein Blutgerinnsel gebildet, das ihn veränderte.
Mathers: Wie hat es ihn verändert?
Kenneth: [verständnislos] Er wurde auf einmal nett! Durch das Blutgerinnsel wird in seinem Hirn ein chemischer Stoff freigesetzt, der ihn euphorisch macht. Er ist jetzt immerzu glücklich, ununterbrochen!
Richter: Und das ist problematisch?
Kenneth: Ja, wenn man eine Firma leitet. Mein Vater hat seinen Geschäftssinn verloren, es kümmert ihn nicht mehr, ob er ein gutes Geschäft abschließt! Er gibt den Forderungen der Gewerkschaft einfach nach, er will keinen entlassen. Er hat für eine Viertelmillion Dollar eine Kindertagesstätte eingerichtet. Die Aktien unserer Firma verlieren an Wert. Wenn das so weiter geht, machen wir Bankrott. Er ist geschäftsunfähig geworden.
Mathers: Kann Ihr Vater wieder geheilt werden?
Kenneth: Ja, durch einen einfachen Eingriff könnte man das Gerinnsel entfernen und er wär' wieder normal. Aber das will er nicht, sein neuer Zustand gefällt ihm!
Ling ist an der Reihe. Sie steht auf, knöpft sich den Blouson zu und geht zum Zeugenstand.
Ling: Erledigt er seine Angelegenheiten?
Kenneth: Ja, aber...
Ling: Zieht er frische Unterwäsche an?
Kenneth: Das habe ich nicht nachgeprüft.
Ling: Braucht er ständige Pflege?
Kenneth: Nein!
Ling: Er kümmert sich sogar um Ihre Mutter, nicht wahr?
Kenneth: Ich sagte "geschäftsunfähig", das bezieht sich nur auf seine Firma. Er-er ist nicht verrückt, er ist nur...
Ling: ...zu glücklich, um die Firma gut zu leiten.
Kenneth: Wenn Sie so wollen, ja. Und wir haben Aktionäre. Er zerstört die Firma, wir könnten alles verlieren!

In Jacksons Büro. Jackson redet mit Gilbert über die Idee eines Ehevertrags.
Gilbert: Einen Ehevertrag?
Jackson: Heutzutage machen das die meisten Eheleute.
Gilbert: Na ja, das ist mir klar, aber... das erscheint mir so unpassend.
Jackson: Hm.
Gilbert: Eine Ehe basiert auf Vertrauen. Es erscheint mir falsch, sich auf ihr Scheitern vorzubereiten.
Sie setzen sich einander gegenüber.
Jackson: Mr. Breen, ich kenne Sie nicht und ich kenne Julie nicht. Und ich werde mir bestimmt nicht anmaßen, darüber zu urteilen, wie lange Ihre Beziehung halten wird, aber ich muss ehrlich zu Ihnen sein: Über die Hälfte aller Ehen zerbrechen irgendwann. Das ist nunmal so.
Gilbert: Soll ich ihr sagen, "Schatz, unterschreib einen Ehevertrag!"? Das kommt mir wirklich...
Jackson: [beschwichtigend lachend] Ganz ruhig, ganz ruhig. Das überlassen Sie mir, das ist meine Sache. Ich sag's Ihnen noch mal, Gilbert: Ich unterstelle damit nicht, dass Ihre Ehe zerbrechen wird. Aber Ihr Vermögen beläuft sich auf über elf Millionen Dollar. Sie zahlt noch das Darlehen für ihr Studium ab. Lassen Sie sich von Ihrem Anwalt schützen. [Jackson holt ein Notizbuch und einen Stift hervor; der Luftwiederstand bei den Bewegungen zischt dabei übertrieben.] Verstehen wir uns?

Ally kommt mit Julie aus ihrem Büro.
Ally: Also, äh, in Aspen?
Julie: Ja, wir fahren beide gern Ski, also machen wir Flitterwochen auf der Piste.
Ally: Aha.
Elaine kommt auf sie zu, in der Hand ein riesiges Rosenbouquet.
Elaine: Ally, würde es dir sehr viel ausmachen, wenn ich sie in dein Büro stelle? Da ist mehr Licht.
Ally: Ähm, also... wow, von-von wem sind die?
Mark: [kommt vorbei] Schöne Blumen, Ally. Larry?
Elaine: Ja.
Wenn man vom Teufel spricht: Genau in diesem Moment geht die Fahrstuhltür auf und Larry kommt passenderweise herein. Er hält sich ein Taschentuch ans Kinn.
Larry: Hör' ich da meinen Namen?
Mark: Ja. Na ja, jetzt seh' ich ganz schön alt aus. Könnten Sie das lassen?
Larry runzelt die Stirn.
Elaine: Er meint diese wunderschönen Blumen, die du Ally geschickt hast, stimmt's, das meinte er doch? Und bestreite es ja nicht!
Larry: Aha.
Mark geht seines Weges, Elaine stellt die Blumen in Allys Büro. Larry lüftet Ally gegenüber das Geheimnis des Taschentuchs.
Larry: Ich hab' mich geschnitten, ich hab' deinen Rasierer benutzt.
In diesem Moment kommen Jackson und Gilbert von ihrem Gespräch.
Jackson: Ah, Julie, Ally. Haben Sie die Liste der Erben?
Ally: Haben wir.
Jackson: Ausgezeichnet. Julie, ich muss ehrlich zu Ihnen sein: Es ist mein Job, Gilbert zu schützen. Ich habe ihn gedrängt, mit Ihnen einen Ehevertrag abzuschließen, und er sagt mir immer wieder nein, Sie bleiben für immer zusammen und ich soll seine Zeit nicht verschwenden. [Julie lässt sich glücklich von Gilbert umarmen.]
Hier: Ich werde also einfach nur den üblichen Standardvertrag aufsetzen und damit hat sich's.
Julie: Ja, ist gut.
Gilbert: Ja.
Ally und Larry verfolgen die Szene mittlerweile mit skeptischen Blicken.
Jackson: Das heißt, alles wird fifty-fifty geteilt, wenn die Ehe fünf Jahre überdauert. Vorausgesetzt, dass Sie nichts Verrücktes tun und ihn verlassen, bleibt es bei fifty-fifty. Ich mache das wider besseres Wissen, aber es ist schwer, einen Mann zu überzeugen, der verliebt ist.
Ally: I-ich unterbreche nur ungern, aber da wir hier genau genommen zwei verschiedene Parteien haben, auch wenn sie sich vollkommen einig sind, glaube ich, dass Julie einen anderen Anwalt haben sollte, damit wir abgesichert sind.
Jackson: [seine Verärgerung überspielend] Was-was soll das?
Ally: Larry? Hey!
Larry: Äh-äh, ja?
Ally: Äh, Julie, darf ich vorstellen? Larry Paul, ein sehr guter Anwalt, der nicht hier arbeitet.
Jackson: Was soll das?
Ally: Larry, nur damit wir abgesichert sind: Meinst du, dass du Julie vertreten könntest?
Larry: Wie bitte?
Ally: Geh einfach nur den Ehevertrag durch, den Jackson für Gilbert entwirft, und... ja, ich finde, dass Julie einen eigenen Anwalt haben sollte. Du weißt ja, ich nehm's mit dem Verfahren immer sehr genau.
Larry: Tja...
Ally: Bitte!
Larry: Okay.
Ally: Gut, dann... bleiben wir in Verbindung?
Julie: Okay. Danke.
Ally: War mir ein Vergnügen.
Gilbert: [mit Julie in den Fahrstuhl steigend] Ach, Ihnen auch, Jackson.
Jackson: Gern geschehen. [Ernst zu Ally.] Was hat das zu bedeuten?
Ally: Oh, ähm, nichts. Ich wollte nur sicher gehen, das alles seine Richtigkeit hat. So hast du's doch gerne, oder, Jackson?
Sie tupft Larry mit dem Taschentuch das Kinn.

In der Lobby bei Cage / Fish & Associates. Richard und Jackson kommen die Treppe herunter.
Richard: Meeting? Wa-was für ein Meeting?
Jackson: Ally hielt es für ethisch geboten, dass Julie einen eigenen Anwalt hat, deshalb haben wir jetzt ein Meeting.
Ally kommt vorbei, Richard geht hinter ihr her und will sie aufhalten.
Richard: A-Ally, was höre ich da von Ethik?
Ally: Hör einfach weg.
Richard: Ethik ist in einer Kanzlei fehl am Platz!
Ally geht weiter, zu Elaines Tisch.
Ally: Elaine, möchtest du nicht vielleicht in mein Büro kommen und die wunderschönen Blumen gießen, die ich von Larry bekommen hab'?
Elaine: Hör zu, Ally, ich hab' angerufen, um ihm zu danken. Und hab' ihm gesagt, dass ich ihn nie wieder sehen kann, okay?
Mark: [kommt von hinten heran] Wen denn?
Ally und Elaine erschrecken.
Elaine: Mark!
Mark: Den Mann, der gestern Abend mit dir essen war?
Elaine: Wa-was meinst du damit? I-i-ich war gestern Abend mit keinem Mann essen.
Mark: Ein Freund von mir hat euch gesehen.
Elaine: Na hör mal... g-gestern war ich mit Ally zusammen.
Ally sieht schmerzverzerrt zu Elaine. Elaine versteht und legt ihr Gesicht ebenfalls in simulierte Schmerzesfalten. Die beiden stöhnen gepeinigt.
Elaine: Oooh, Krämpfe... aaah...
Ally: Ich muss zum Meeting.
Sie gehen.

Im Gerichtssaal. Der ständig glückliche Henry Thompson ist im Zeugenstand, Ling befragt ihn.
Henry: Nur weil ihm die Entscheidungen, die ich treffe, nicht passen. Eine Firma zu leiten bedeutet nicht nur, Geld zu machen.
Ling: Mr. Thompson, ist das nicht der Zweck eines Unternehmens?
Henry: Nun, vielleicht wird das Unternehmen mit der Zeit produktiver werden, weil auch die Mitarbeiter glücklich sind. Das will nur niemand in Betracht ziehen.
Ling: Henry, Ihr Sohn versucht, Sie abzusetzen. Was empfinden Sie dabei?
Henry: [lacht] Ich bin niedergeschmettert.
Ling: So niedergeschmettert wirken Sie nicht.
Henry: Äh, nein, wissen Sie, ich sollte wohl sagen, dass es... es ist schon furchtbar, aber trotzdem bin ich glücklich.
Ling: Was sagen Sie zu den Vorwürfen, Sie hätten einen Kurssturz der Aktien des Unternehmens verursacht?
Henry: Oh, ich sage, dass ich weiß, was ich tue. Die Löhne meiner Arbeiter sind wichtig. Die Kindertagesstätte ist wichtig, und die Lebensqualität ist wichtig.
Ling: Das haben Sie früher nicht so gesehen, Henry.
Henry: Nein, früher war ich ein armer Tropf. Ich war ein Pfennig fuchsender Brummbär. Wenn ich mich in diesen Zustand zurück wünschte, dann sollen Sie mich für verrückt erklären.
Mr. Mathers, der Anwalt des Sohnes, befragt Henry jetzt.
Mathers: Wie lange sind Sie verheiratet, Mr. Thompson?
Henry: 37 Jahre.
Mathers: Glücklich?
Henry: Oh ja.
Mathers: Und wo ist Ihre Frau heute?
Henry: Zu Hause.
Mathers: Ist sie krank?
Henry: [fröhlich, fast beiläufig] Sie hat Krebs.
Mathers: Wieviel Geld haben Sie im letzten Jahr persönlich verloren, Mr. Thompson?
Henry: Oh, ungefähr eine Million Dollar.
Mathers: Ihrem Unternehmen droht der Konkurs, Sie haben eine Million Dollar verloren, Ihr eigener Sohn wendet sich gegen Sie und Ihre Frau hat Krebs. Aber das Leben ist herrlich?
Henry: [lacht] Ja, das ist es.

Dude, 20.01.2002

Im Konferenzraum der Kanzlei. Larry und Jackson gehen den Ehevertrag für Gilbert und Julie durch.
Larry: Im Grunde besagt dieser Ehevertrag, dass sie ohne Geld dasteht, sollte die Beziehung innerhalb von fünf Jahren scheitern.
Jackson: Hey, wenn sie ihn so sehr liebt, wie sie behauptet, Larry, dann wird es gar nicht dazu kommen!
Larry: Ja, es sei denn, es stellt sich heraus, dass er sie nicht liebt... Jackson.
Jackson: Halt-halt, halt... ich versuche nur, einen netten, verliebten Mann zu schützen.
Larry: Sie verlangen von Julie, das aufzugeben, was ihr rechtlich zusteht, in Anbetracht... wovon? Ich begreife nicht ganz, welche Vorteile sie durch dieses schöne Dokument hat.
Jackson: Larry...
Larry: Ich liebe den Namen!
Jackson: Von Mann zu Mann: Wir beide wissen, was nach dem Gesetz möglich ist. Wir wissen ebenfalls, wie junge, hübsche Frauen daraus Kapital schlagen können, besonders auf Kosten von... dicken, kahlen Männern mit Geld.
Larry: Das lasse ich sie nicht unterschreiben. [Er schiebt den Vertrag zu Jackson hinüber.]
Jackson: Warum? Hat sie vielleicht Schwierigkeiten damit, Larry? [Er schiebt den Vertrag zurück.]
Larry: Das wird sie, wenn ihr Anwalt es ihr sagt. [Er dreht den Vertrag um und schiebt ihn wieder zurück.]
Jackson: [kumpelhaft] Larry...
Larry: Jackson...
Jackson: [im "Ach komm schon"-Tonfall] Larry...
Larry: [im "nichts zu machen"-Tonfall] Jackson.
Jackson: Hätten Sie vielleicht gern, dass ich ihm sage, sie nimmt ihn nur wegen seines Geldes?
Larry: Sagen Sie ihm, Sie nehmen das an, da er reich, dick und kahl ist.
Jackson lächelt überfreundlich. Larry ebenfalls.
Jackson: Ihr Stil gefällt mir.
Larry: Ihren kann ich nicht leiden.
Jackson: Wie bitte?

In Allys Büro. Ally und Elaine kommen herein.
Ally: Elaine, warum bringst du mich in so eine Lage?
Elaine: [schließt die Tür] Ich bin in Panik geraten. Ally, ich bin eine furchtbar miese Lügnerin. Wenn ich sage, dass er nur ein Freund war, stellt er bestimmt Fragen! [Schmeichelnd.] Aber wenn du sagst, dass wir zusammen ausgegangen sind, ist der Fall erledigt.
Ally: Elaine, ich-ich kann doch nicht lügen!
Elaine: Warum nicht?
Ally: Darum nicht!
Elaine: Ich hab' bisher fast mein ganzes Leben ohne Freund verbracht.
Ally: [leicht ironisch] Da frag' ich mich wirklich, warum.
Elaine: So ein Fehler verzeihen Männer nicht so leicht.
Ally: Elaine! Du hast ihn betrogen. So ein Fehler darf er dir gar nicht verzeihen!
Elaine: Ich habe einen Fehler gemacht.
Ally: [fuchtelt mit ihrem Zeigefinger vor Elaine so schnell herum, dass Geräusche von schnellen Luftzügen zu hören sind.] Ja, und du hast noch einen gemacht, als du mich gebeten hast zu lügen.
Elaine: [resignierend] Okay. [Sie geht zur Tür.]
Ally: Nein, nein, nicht. [Ihre Stimme steigt an.] Warte-warte-warte! Was hast du vor?
Elaine: Ich werd' ihm die Wahrheit sagen.
Ally: Bist du verrückt?
Elaine: Na ja...
Ally: Wenn du ihm sagst, dass du mit einem anderen geschlafen hast, dann war's das, Elaine!
Elaine: Ich soll also lügen?
Ally: Ja!
Elaine: Es ist okay, wenn ich ihn anlüge?
Ally: In dieser Situation musst du das tun.
Elaine: Wieso kannst du's dann nicht?
Ally schaut sie verdutzt an.

Im Gericht. Edith, Henrys Ehefrau, sitzt im Zeugenstand. Er selbst lächelt die ganze Zeit.
Edith: Ich LIEBE ihn so, wie er jetzt ist.
Ling: Wirklich?
Edith: Ja, früher hatte er immer bloß Geld im Sinn und Geschäfte. Heute ist er liebevoll und freundlich. Wozu soll er davon geheilt werden?
Ling: Nun, Sie wissen, dass Ihr Sohn nicht so denkt wie Sie.
Edith: Das liegt wohl nur daran, dass er unter dem Einfluss des früheren Henry erzogen wurde. Auch er hat immer nur Aktien im Sinn und Aktionäre und Profite. Ein kleiner Schlag auf den Kopf würde ihm auch gut tun.
Henry: Euer Ehren, darf ich nach vorne kommen?
Richter: Warum?
Henry: Ich würde gern meine Frau küssen.
Richter: Abgelehnt.
Henry lächelt, macht einen Kuss auf die Handfläche und pustet ihn zu ihr herüber.
Edith: Na, sehen Sie das? Bevor er den Schlag abbekommen hat, hätte er nicht im Traum daran gedacht, mich vor anderen zu küssen. Ich konnte von Glück sagen, wenn er mich zu Hause auf die Wange geküsst hat.
Der gegnerische Anwalt setzt die Befragung fort.
Mathers: Aber das ist nicht der Mann, den Sie bisher gekannt haben, das geben Sie zu?
Edith: Nein, das gebe ich nicht zu. Er ist derselbe Mann. [Ihr Sohn schüttelt den Kopf.] Nur freundlicher. Das heißt aber nicht, dass er nicht die gleichen Gedanken wie früher hat. Oder...
Mathers: Nun, er hätte früher nie daran gedacht, soviel Geld zu verschenken.
Edith: Das liegt auch daran, dass er freundlicher ist. In was für einer Gesellschaft leben wir denn, wenn Großzügigkeit als Krankheit ausgelegt wird? Ja, er war rücksichtslos. Ich verstehe nicht, warum wir seine Veränderung nicht feiern!
Kenneth: Er ist nicht gesund, Mom!
Edith: Nach wessen Definition?
Kenneth: [springt auf] Er hat ein Blutgerinnsel in seinem Hirn!
Edith: Und du bist gesund...
Ihr Sohn fällt ihr ins Wort, aber sie redet weiter.
Richter: Nun gut, es reicht.
Anwalt Mathers, Richter Walsh, Edith und Kenneth reden durcheinander.
Henry: [amüsiert] Alle streiten sich meinetwegen!
Richter: Ruhe! [Laut.] Ruhe! Das reicht mir jetzt.

In Allys und Renées Wohnung. Die beiden und Larry sind anwesend. Jackson klingelt, Renée macht ihm auf.
Renée: Hallo, mein Schatz!
Jackson: Hey. Bist du fertig?
Renée: Zwei Sekunden.
Jackson: Beeil dich, Mädchen. [Er geht in die Küche und entdeckt Ally und Larry, die gerade Essen machen.] Oh! Ally... Larry...
Larry: [kurz angebunden] Jackson.
Ally: [spürt die Missstimmung zwischen den beiden] Also schön - was habe ich verpasst?
Larry: Jackson ist verstimmt, weil ich nicht so nachlässig war, Julie zu raten, einen absurden Ehevertrag zu unterschreiben.
Jackson: Absurd ist, dass Julie das überhaupt interessiert. Eine Ehe sollte mit Liebe zu tun haben. In einem Ehevertrag geht es um Geld.
Larry: Wessen Idee war der Ehevertrag?
Ally: Schon gut, schon gut. Weißt du, Jackson, es war nicht ganz koscher, dass du versucht hast, ihr etwas...
Jackson: [unterbricht sie] Entschuldige mal: "nicht koscher"?
Ally: Na ja, als Vertreter des...
Jackson: Jetzt hör mal zu: Ich bin nicht in der Stimmung für deine Überspanntheiten.
Ally: Meine Überspanntheiten? [Aufgeregt.] Was für Überspanntheiten?
Jackson: Ganz ruhig.
Renée: Ally!
Larry: Jackson!
Jackson: Zuerst hast Du mich geküsst.
Ally: Ich hielt dich für ihn. [Sie zeigt auf Larry.]
Jackson: Dann kamst du zu mir ins Bett.
Ally: Ich hielt dich für sie. [Sie zeigt auf Renée.]
Jackson: Und deine Hand hattest du auf meinem Penis.
Ally: Tja, weil ich ihn für die Fernbedienung hielt.
Larry: [hebt den Finger] Augenblick!
Jackson: Du hast die Fernbedienung gefunden, nicht?
Ally: Ja, es fühlte wie die Fernbedienung an: hart wie Plastik!
Jackson: Ach bitte, jetzt bild dir ja nichts ein.
Renée: [zu Ally] Entschuldige mal!
Larry: [zu Ally] Entschuldige auch mal: Du hattest deine Hand auf seiner Fernbedienung?
Renée: [halb zu Jackson gewandt] Hart wie Plastik?
Jackson: Männer haben das, wenn sie schlafen.
Larry: Fernbedienungen?
Jackson: Nein, Erektionen! Und es hatte nichts mit ihrer dünnen, kleinen Hand zu tun.
Ally: Da sollte sich jemand an die eigene Fernbedienung fassen.
Jackson: Was?
Larry: Schon gut.
Jackson: [zu Renée] Komm! [Beide gehen.]
Larry: Du... äh, hast ihn geküsst, bist zu ihm ins Bett gestiegen und warst an seiner Fernbedienung?
Ally antwortet nicht. Larry zerteilt mit einem Messer Salat - mit einem lauten Schlag.

Ling, Henry und Edith besprechen sich in der Kanzlei.
Edith: Wieso sollte er verlieren?
Ling: Trotz glücklicher Mitarbeiter, Lebensqualität und so weiter... wenn man Aktionäre hat, sind bloß die Aktiennotierungen wichtig. Und die sind schwächer geworden.
Henry: Es sieht nicht gut aus, aber bald wird alles besser. Ich weiß es.
Ling: Henry, Ihr Sohn möchte sich gütlich einigen. Wir könnten es doch versuchen. Vor Gericht zu gehen... ist so langweilig.
Henry: Also gut.
Ling: Dann treffen wir uns morgen früh.
Edith: Gehen wir nach Hause, Schatz. Es wird Zeit.
Sie gehen zur Tür.
Henry: Darf ich dich zum Essen ausführen?
Edith: Aber ja, das darfst du! [Sie lächelt glücklich.]
Henry: Also, bis morgen, Ling. Ich bin verabredet.
Beide gehen. Ling sieht ihnen amüsiert nach.

In der Unisex-Toilette. Gilbert hat geweint und muss sich die Nase putzen. Er betrachtet sich im Spiegel. John tritt aus einer Kabine ebenfalls an die Handwaschbecken.
John: Hallo.
Gilbert: Ich bin ein dummer, fetter Trottel.
John: Oh... also...
Gilbert: Und ich habe ein Glatze.
John: Jaaa... nun...
Gilbert: Wie ich sehe, sind Sie auch... nicht besonders attraktiv. Haben Sie eine Frau?
John: [verschränkt die Arme] Ach wie nett! Ich nehme an, dieser schäbige, missgünstige, fischblütige Eiszapfen hat Sie dazu angestiftet. Ich werd' Ihnen mal was sagen, Bierbauch, ich lasse mich nicht herabsetzen! Wo ist sie überhaupt, hä? [Er sieht sich in der UST um.]
Gilbert: [hat gar nicht auf Johns Ausbruch reagiert] Als ich 7 war, hat mich meine Mutter auf Diät gesetzt. Sie sagte, wenn du dick bist, wird dich nie ein Mädchen lieben. Hm. Ich hab' ihr gesagt: "Du irrst dich, Mom. Ich finde sie. Irgendwo gibt es eine Frau, die mich lieben wird." Und ich hab' mir geschworen, hart zu arbeiten, reich zu werden und erfolgreich. Dann werden die Frauen mich wollen. "Du wirst es sehen." Was ist daraus geworden? Ich wurde Millionär.

lethos, 28.01.2002

Gilbert: Und sie wollen mich. [Er nickt seinem Spiegelbild bekümmert zu.] Aber wegen meines Geldes.
John: Ach, ich bin sicher, dass es nicht so ist.
Gilbert: Nur lässt sich das niemals wissen, nicht? [John zuckt ratlos mit den Schultern.] Wenn man Geld hat, spielt es immer eine Rolle. [John nickt bedächtig.] Sie ist eine bildschöne Frau! Vielleicht ist es doch wegen meines Geldes.
John: Aaach, ich bin ziemlich sicher, dass es nicht so ist.
Gilbert: [sieht sich wieder ernst sein Spiegelbild an] Warum sollte sie sich in so einen verlieben?
John: Na ja...
Gilbert senkt geknickt den Blick.

Bei Cage & Fish. Richard lehnt wartend neben dem Fahrstuhl und sieht auf die Uhr. Die Fahrstuhltür öffnet sich klingelnd und Jackson kommt heraus.
Richard: Oh, Jackson! Ausgezeichnet! Äh, Gilbert ist ein wenig besorgt und ich bin es auch.
Jackson: Wir haben für diesen Tag nochmal ein Treffen angesetzt und sie kommen in etwa... [Er zieht anstatt Worten einen Scheck hervor und übergibt ihn Richard.] Und wir brauchen diesen Raum.
Er zeigt mit dem Finger auf den Besprechungsraum, wo Henry auf einem Stuhl sitzt und gegenüber sein Sohn sich mit seinem Anwalt unterhält.
Richard: Oh, die sind bald fertig. [Er schnappt sich den Scheck und geht davon.] Äh, das ist...
Aus dem Hintergrund kommen Ally, vertieft in ein paar Unterlagen, und hinter ihr, ständig auf Ally einredend, Elaine.
Elaine: Ally! Ich wollte ihm gestern die Wahrheit sagen, es ging nicht. Deshalb blieb ich bei der Lüge, der ganzen Lüge und nichts als der Lüge. Einschließlich der, dass ich mit dir zusammen war.
Ally: Elaine! [Sie rauft sich die Haare, geht aber weiter, weiterhin vertieft in ihre Unterlagen.]
Elaine: [ruft ihr hinterher] Ally, es ging nicht anders, okay? Ally! [Zu sich selbst.] Ich sollte in einer Seifenoper spielen: Verbotene Vagina.
Auch Elaine verschwindet. Im Hintergrund kommen Nelle und Ling die Treppe herab.
Ling: Kannst du dir vorstellen, glücklich durchs Leben zu gehen?
Nelle: Wie denn?
Ling: Es färbt langsam auf mich ab. Ich hab' geträumt, ich hätte einen Rollstuhlfahrer angefahren und ihm danach geholfen.
Nelle: [mit ironischem Unterton] Na! Viel Glück!
Beide verdrehen die Augen und verschwinden in verschiedene Richtungen.

In vorher erwähntem Besprechungsraum. Ling kommt eben hinzu und setzt sich an den Tisch.
Ling: Und? Haben wir Fortschritte gemacht?
Henry: [glücklich, nicht etwa wütend] Nein! Er will mich nach wie vor absetzen. Mein eigener Sohn.
Kenneth: Dad!
Mathers: Wir haben einen, wie wir meinen, guten Vorschlag gemacht. Er bleibt Generaldirektor, aber alle geschäftlichen Entscheidungen trifft der Vorstand.
Henry: Anders gesagt, ich bin Aushängeschild.
Kenneth: Dad! Ich will mich nicht wiederholen, aber sieh... sieh dir an, wo wir voraussichtlich in fünf Jahren stehen, wenn das so weiter geht wie bisher! [Er legt seinem Vater etwas zu lesen vor.]
Henry: Junge!
Kenneth: Wie Mom ausgesagt hat und auch du, verrückt bist du nicht! Du kannst immer noch eine Bilanz lesen. Und so fröhlich du auch bist, du erkennst den drohenden Bankrott.
Henry: Das Problem ist nur, dass ich deine Analyse nicht teilen kann. [Sein Sohn hält sich verzweifelt den Kopf.] Wir werden vielleicht weniger Gewinn haben, aber wir...
Kenneth: Das heißt...
Henry: ...werden lebensfähig und gesund sein. Und... ja, diese Zahlen berücksichtigen keinen plötzlichen Anstieg der Produktivität.
Kenneth: Weil dafür keine Basis ist.
Henry: Ein glücklicher Arbeiter ist ein effizienter Arbeiter. [Zu Ling gewandt.] Das ist unsere Auffassung, nicht?
Ling: [leicht genervt] Ja.
Mathers: Es muss einen Weg geben, die Verantwortung zu teilen und die Katastrophe zu verhindern.
Ein Handy klingelt, der Sohn nimmt das Gespräch an.
Kenneth: Ja, Thompson... Was? [Anwalt Mathers sieht ihn kurz an, auch er merkt, dass etwas Schlimmes passiert sein muss.] Wann? [Sein Vater sieht ihn fröhlich an.] Oh! [Kenneth setzt sich.] Oh mein Gott! Ich... [Ling sieht ihn fast mitleidig an.] Was, äh... Ja. [ Er lässt langsam den Hörer sinken.]
Henry: Was ist los, Junge?
Kenneth: [sieht ihn verzweifelt an und scheint mit den Tränen zu kämpfen] Mom ist gestorben... [Der Vater grinst weiterhin.] ...an akutem Herzversagen.
Henry: [fröhlich grinsend] Oh! [Sein Gesicht nimmt dann einen leicht ernsteren Ausdruck an, er sieht seinen Sohn zweifelnd an und stellt dann fest.] Das ist furchtbar.
Kenneth: [sieht traurig seinen Vater an und fängt an zu schluchzen] Dad...
Henry macht einen nachdenklichen Gesichtsausdruck.

In der Unisextoilette vor dem Spiegel, Richard richtet sich seine Krawatte. Henry kommt zur Tür herein und nimmt seine Brille langsam ab.
Richard: Hey!
Henry: Oh!
Richard: Wie läuft der große Fall?
Henry: [fröhlich grinsend] Ich glaube, ich verliere. [Beiläufig.] Und meine Frau ist gestorben.
Richard:
macht ein ernstes Gesicht und hält kurz beim Jackett Anziehen inne
Henry: [mit fröhlichem Gesicht] Ist das nicht furchtbar?
Richard: [wirft sich sein Jackett über] Ja. Das ist wirklich furchtbar.
Henry: Ich hab' nur für sie gelebt. Alles andere, Arbeit, meine Geschäfte - nichts davon war im Grunde von Bedeutung. Aber jetzt ist sie tot.
Richard: Das sagen Sie so einfach?
Henry: Sie war eine wunderbare, wunderbare Frau! Aber... jetzt - aus! Weg ist sie!
Richard: Ja, man weiß nie, wann man dran ist.
Henry: Ja. [Schelmisch lachend.] Vielleicht bin ich der Nächste?!
Richard: Könnte sein. Mr. Thompson?
Henry: Hä?
Richard: Geht's... geht's Ihnen gut?
Henry: [lachend] Ja! [Sein Gesicht verfinstert sich und ernüchtert spricht er weiter.] Ja. Leider geht's mir gut. [Er geht langsam raus und lässt Richard nachdenklich zurück.]
Richard: Das...

Elaine und Ally stehen beieinander. Ally rüttelt eine pinkfarbene, große Billardkugel mit einer schwarzen Acht darauf. Mark kommt hinzu.
Mark: Ally? Hast du kurz Zeit?
Ally quiekt kurz auf, Elaine hebt die Augenbrauen.
Ally: Ähm... na ja, ich... äh... ich bin nicht, ich bin nicht, ich bin nicht sicher.
Elaine: Du hast Zeit!
Mark: Schön.
Ally setzt einen Wenn-Blicke-töten-könnten-Blick für Elaine auf und ruft Mark, der schon im Büro verschwunden ist, hinterher.
Ally: Ja. Gut... gut. Sicher ist es... ja, geh schon mal vor in... mein Büro.
Elaine sieht sie eindringlich an, es ertönen die Glocken, Ally sieht Elaine böse an und zischt ihr etwas zu. Elaine schiebt sie ins Büro und macht von außen die Türe zu.

Elaine schließt also die Tür zum Büro, in dem Mark schon auf Ally wartet. Schuldbewusst tritt sie ein und lächelt ihn schließlich verlegen an.
Ally: Was gibt's?
Mark: Ich hab' so ein merkwürdiges Gefühl.
Ally: Tja... Danke, dass du's mir erzählt hast, Mark. Tja, das ist... [Er sieht sie misstrauisch an.] Aber ich muss mir etwas Zeit nehmen. Ich-ich werde... Sag mal, ist es dir recht, wenn ich... dich anrufe, sobald ich das verdaut habe?
Mark: Ich würde dir gerne erzählen, was für ein merkwürdiges Gefühl das ist.
Ally: Oh! Oh, na ja. Okay. [Sie setzt sich langsam hinter ihren Schreibtisch.]
Mark: Ich glaube nicht ganz, dass Elaine vorgestern Abend mit dir zusammen war.
Ally: Ähm, vorgestern Abend. Vorgestern Abend, vorgestern Abend, vorgestern Abend... [Die vor der Tür horchende Elaine macht ein angespanntes Gesicht.] ...vor-vor-vor... vorgestern Abend? Gut, okay... überlegen wir mal.
Mark: Reden wir doch nicht drum herum, Ally! Ich bitte dich! Ich dachte, wir sind Freunde.
Ally: [bissig] Warum halten mich alle für eine Freundin? Ich bin nicht mal nett! Na schön, na schön! Ich will mich in Elaines Leben eigentlich nicht einmischen, aber... [Elaine kaut vor Aufregung auf den Fingernägeln herum.] ...vorgestern Abend waren wir beide aus. Wir waren zusammen mit einem Schulfreund von mir essen.
Mark: Gibst du mir dein Wort, als Freundin?
Elaine: [stürmt herein] Es ist eine Lüge! [Erschrocken dreht sich Mark zu ihr um.] Ich war mit einem anderen Mann zusammen. Ally hat das nur gesagt, weil ich sie darum gebeten habe.
Mark: Wer ist der andere Mann?
Elaine: Ach, er ist nur ein Bekannter. Ich hab' keine Affäre, aber ich hab' mit ihm geschlafen. Ich schäme mich furchtbar, aber es ist nunmal passiert und zu lügen, das bring' ich einfach nicht über mich. [Sie erntet einen wütenden Blick von Ally.] Es tut mir wirklich Leid. Ich weiß, es klingt hohl, wenn ich sage, es kommt nicht wieder vor, aber das wird es nicht. [Mark sagt nichts, dafür verlässt er schnell den Raum. Elaine meint kühl zu Ally.] Dich bitte ich auch um Verzeihung!
Ally sieht höchst verwundert Elaine nach, die schnell aus dem Zimmer geht.

tia, 24.01.2002

Julie: Das verstehe ich nicht. Geld interessiert mich überhaupt nicht!
Jackson: Ihr Anwalt scheint zu glauben, dass es Sie interessiert.
Larry: Jackson?
Jackson: Ja, Larry?
Gilbert: Schatz, ich weiß, dass du mich liebst, und ich will mein Leben und meinen Besitz mit dir teilen. Jackson meint Folgendes: Falls es aus irgendeinem Grund nicht klappen sollte... [Jackson nickt zustimmend.] ...falls mmmh... wir mmmh... uns bald wieder trennen oder du mich wegen einem anderen verlässt...
Julie: Dazu wird es niemals kommen!
Gilbert: Nein, natürlich nicht.
Jackson: Falls aber aus irgendeinem Grund doch? Auch wenn ich bisher wenig über Sie weiß, meinen Sie wirklich, dass Sie dann einen Anspruch auf sein Vermögen hätten?
Julie: Nein, vermutlich nicht. [Jackson macht mit seinem Finger eine zustimmende Bewegung.] Larry?
Larry: Auch wenn ich bisher wenig über Sie weiß, Julie, Sie wollen bestimmt nicht übervorteilt werden. Sollte er Sie in den ersten fünf Jahren verlassen oder nach den fünf Jahren eine Affäre haben, die dazu führt, dass Sie ihn verlassen, verlieren Sie alles. Und... da... muss ich mich fragen... wenn Gilbert wirklich an diese Ehe glaubt, warum hat er dann so einen schikanösen Ehevertrag ausgebrütet?
Jackson: Wenn Sie Ihr Treuegelöbnis, dass Sie am Tag der Eheschließung ablegen, einhalten, wird dieser Ehevertrag wahrscheinlich nie angewandt werden. Stimmen Sie darin mit mir überein, Larry?
Larry: Das würde ich, wenn es nicht so unwahr wäre, Jackson. Sie könnte ihr Treuegelöbnis einhalten, aber die Ehe könnte scheitern, weil er seines nicht einhält, und trotzdem hätte sie den Schaden... [Larry zieht Julie mit dem Stuhl auf seine Seite des Tisches.] ...nach den Bedingungen dieses Vertrages.
Jackson weist Gilbert mit einer Kopfbewegung an, sich auf seine Seite des Tisches zu bewegen. Was Gilbert auch tut.
Jackson: Wir können an diesen Bedingungen auch noch ein wenig herumspielen. Ich bin sicher, es gibt da noch etwas Spielraum.
Larry: Das gefällt mir an Ihnen, Jackson, Sie sind immer zum Spielen bereit.
Jackson: Haben Sie einen Vorschlag, Larry?
Larry: Den hab' ich, Jackson. Wenn es im ersten Jahr wegen eines erwiesenen Ehebruchs seitens Julie auseinandergeht oder wenn sie sich entscheidet zu gehen, ohne dass Gilbert Ehebruch begangen hat, erhält sie ein Jahr lang Unterhalt und weiter nichts. Hält die Ehe über das erste Jahr hinaus, dann werden die üblichen Ansprüche auf Unterhaltszahlung fällig.
Jackson: Absolut inakzeptabel, ich bedaure. Gilbert. [Er wendet sich Gilbert zu.] Aber unter diesen Bedingungen muss ich davon ausgehen, dass sie hinter Ihrem Geld her ist.
Julie: Das bin ich nicht!
Gilbert: Ich muss sagen, Julie, ich bin erschüttert, dass Geld für dich doch so wichtig ist. [Zu Jackson, während man Larry und Julie im Hintergrund reden sieht.] Hab' ich mir da etwas vorgemacht?
Jackson: Mhmh.
Gilbert: Dass eine bildschöne Frau jemanden wie mich lieben könnte? Fett.
Jackson: Kahl.
Larry: Könnt ihr woanders weiterspielen?
Jackson wirft Larry einen etwas vorwurfsvollen Blick zu. Musik setzt ein.
Jackson: Entschuldigt uns.

In Richards Büro. Richard sitzt an seinem Schreibtisch. Elaine ist bei ihm.
Richard: Und-und-und äh, wo ist er jetzt?
Elaine: Weg. Er geht sicher irgendwo spazieren.
Richard: Oh, Mist. Und-und wie-wie kann ich dir helfen?
Elaine: Na ja, i-i-ich nehm' an, beim Betrügen hast du Erfahrung.
Richard: Stimmt, hab' ich.
Elaine: Was kann ich sagen, um es wieder gut zu machen?
Richard: Nun, ähm, hast du was zu schreiben?
Elaine: Oh, darf ich? [Sie nimmt sich einen Bleistift und einen Block von Richards Schreibtisch und setzt sich schreibbereit hin.] Schieß los.
Richard: Okay, b-b-b-bei Männern landen wir direkt bei der Anthropologie. [Richard steht auf.] Natur. Männer verteilen instinktiv ihren Samen. Wir vollbringen damit eigentlich Gottes Werk. Fishismus. [Elaine schreibt aufmerksam mit.] Ich bin nur nicht so sicher, ob das auch auf Frauen zutrifft. [Elaine streicht die bisher notierten Zeilen wieder.] Oh-äh, jetzt weiß ich, pass auf. Äh, neuere Studien zeigen, dass Eifersucht zu einer Steigerung der sexuellen Leidenschaft führen kann und zu einer stärkeren Bindung zwischen den Partnern. [Elaine schreibt wieder eifrig mit.] Du hast mit dem anderen Mann geschlafen, um deine Bindung mit Mark zu stärken. Es war eigentlich ein Zeichen der äh Verbundenheit, äh. [ Elaine schaut Richard etwas nachdenklich an.] Wenden wir uns jetzt der Evolution zu. Kommst du mit?
Elaine: Ja.
Richard: Studien zeigen außerdem, dass ein Mann, dessen Partnerin von einem anderen Mann befruchtet worden ist, genetisch gesehen gefährdet ist in Bezug auf Fortpflanzung. Eifersucht führt zu Leidenschaft... [Elaine schaut Richard wieder fragend an.] ...Leidenschaft zu Orgasmus, beim Orgasmus behält die Frau mehr Sperma zurück. Du hast mit dem anderen geschlafen, weil du von Mark ein Kind willst. Ja, das war's. [Er setzt sich wieder.]
Elaine: I-ich glaub' nicht, dass er das schluckt, Richard.
Richard: Ich hab' dich an meiner Weisheit teilhaben lassen, was du daraus machst, ist deine Sache.
Richard dreht sich zum Fenster weg und Elaine streicht die notierten Sätze vom Block.

Vor Lings Büro.
Nelle: Wie lange ist er schon da drin?
Ling: Eine Stunde ungefähr.
Nelle: Hatte der Herzanfall was mit ihrer Krankheit zu tun?
Ling: Man geht davon aus.
Nelle: Du solltest vielleicht... mal kurz... nach ihm sehen. [Ling öffnet vorsichtig die Tür zu ihrem Büro und steckt ihren Kopf hinein. Da sitzt Henry Thompson und pfeift vor sich hin. Nelle holt tief Luft.] Ooohhh!!!
Ling: Ja. Ich brauche mein Büro. [Sie betritt ihr Büro.]
Henry: Oh, hallo Ling! [Er spielt an einer Porzellanfigur herum.]
Ling: Alles in Ordnung?
Henry: Na ja, aber... wäre es vielleicht möglich, dass Sie diesen Rechtsstreit vertagen lassen?
Ling: Natürlich.
Henry: Mmmh, ich will mich operieren lassen.
Ling: Was haben Sie gesagt?
Henry: Um 16 Uhr. Ich lass' mir dieses... [Er deutet auf seinen Kopf.] ...Blutgerinnsel entfernen.
Ling: [setzt sich neben ihn] Warum?
Henry: Mh, ich möchte einfach. Das ist alles.
Ling: [hält seinen Arm] Henry, warum?
Henry: Ich habe meine Frau mehr als alles auf der Welt geliebt. Nun ist sie fort und ich kann nicht weinen. Nicht nur das, mir ist danach... zu pfeifen. [Er lacht verlegen.] Ich will um sie trauern können.
Ling: Okay, aber Henry, nach allem, was ich über Sie gehört habe, sind Sie doch früher sehr unglücklich gewesen.
Henry: J-ja, das war ich.
Ling: Und Sie wollen wieder so unglücklich werden, wie Sie einmal waren?
Henry: Na, ich will um meine Frau weinen können.

Man sieht die Skyline von Boston. Im Henrys Krankenzimmer steht Ling steht an seinem Bett.
Ling: Ich verstehe nur nicht, warum es unbedingt schon heute sein muss!
Henry: Die Trauerfeier ist am Mittwoch und bis dahin muss ich doch weinen können!
Ling: Aber äh, sind Sie sicher, Henry?
Henry: Ganz sicher, mein Schatz. [Sie reichen sich die Hände.] Aber es ist lieb von Ihnen, dass Sie so besorgt sind.
Dr. Harrod betritt das Zimmer.
Dr. Harrod: Sind Sie soweit, Henry?
Henry: Jederzeit. Das ist Ling Woo, meine Anwältin. Dr. Harrod, er wird die Operation durchführen.
Dr. Harrod: Freut mich sehr.
Ling: Wie lange wird es dauern?
Dr. Harrod: Das geht schnell. Wir entfernen nur ein Gerinnsel. Heute Abend ist er wieder auf den Beinen. Fertig?
Henry: Rollen wir los! [Ein Pfleger betritt den Raum.] Bye bye Schätzchen! Bis später.
Ling: Ja.
Henry wird aus dem Zimmer gefahren. Dazu singt er.
Henry: There's a rainbow round my shoulder, and a sky of blue above.
Er summt den weiteren Teil des Liedes.

Kerstin, 26.01.2002

In Marks Büro. Mark sitzt über Akten gebeugt und notiert sich etwas, als es klopft. Er schaut auf und sieht Elaine in der Türe stehen.
Elaine: Kann ich dich einen Moment sprechen? [Mark wendet sich wieder seinen Akten zu und arbeitet weiter. Nach einer Weile setzt er mit viel Schwung einen Punkt. Elaine geht weiter in sein Büro hinein.] Also erstens, ich bin nicht hier, weil ich meine Untreue entschuldigen will. Ich will nur versuchen sie zu erklären. Der Grund, dass ich mit diesem Mann überhaupt ausgegangen bin, ist wohl der, dass ich mir unserer Beziehung nicht sicher bin. Wir sind nicht grad das perfekte Paar. Du verurteilst noch so viel an mir. Ich scheue mich wahrscheinlich alles auf eine Karte zu setzen, weil ich nicht sicher bin.
Mark: [schnippisch] Also versteckst du noch ein As im Ausschnitt!

[Kommentar von Sibo: Ich frage mich gerade, an welcher Augenkrankheit Mark leidet! Hält er jetzt Elaine schon für Renée??? ;-)]

Elaine: Ich wiederhole. Ich habe keine Entschuldigung dafür. Aber... ich hab' mich nach dem Grund gefragt. [Sie setzt sich.] Und mir ist klar geworden, dass ich kein Vertrauen zu uns habe. [Niedergeschlagen.] Wir warten nur den rechten Augenblick ab, Mark. Das wissen wir doch beide. [Mark schaut nachdenklich. Elaine steht wieder auf.] Ich hab' dich wirklich gern. Und was ich getan habe, war einfach abscheulich. Hören wir auf, uns was vorzumachen!
Sie geht. Und das war's wohl!

In der UST. John und Gilbert stehen vor den Waschbecken.
John: Die Hochzeit ist abgesagt? Wieso denn???
Gilbert: Warum wohl! Weil sie nur auf... mein Geld aus ist.
John: Ach, ich bitte Sie!
Julie kommt aus der Toilettenkabine heraus.
Julie: [ungläubig] Auf dein Geld aus???
Gilbert: Du willst mich doch ohne Ehevertrag nicht heiraten!
Julie: Du willst mich nicht heiraten, wenn ich nicht unterschreibe!
John versucht das Ganze zu beschwichtigen und fällt Julie ins Wort, als Jackson auch noch hereinkommt.
John: Schon gut, schon gut! Eine Sekunde! Warten Sie...
Jackson: Was gibt's?
John: Es gäbe keine Probleme, wenn du sie nicht verursacht hättest. [Julie verschwindet hinter einer der Kabinen.] Die Trennung ist euer Werk! Deins und Larrys!!! [Julie geht zum Waschbecken und wäscht sich die Hände.] Ihr solltet Euch wirklich schämen! [Elaine kommt auch noch herein und huscht in eine Kabine.] Diese beiden Menschen lieben sich! Ihr habt sie durch diesen Ehevertrag...
Elaines Kopf spitzt wieder heraus.
Elaine: Wollt ihr über Liebe reden??? Geht woanders hin! Wir sind hier nicht im Schlafzimmer! Und wenn ich noch ein Wort über "wahre Liebe" höre, übergebe ich mich!!! Jede Beziehung zerbricht irgendwann, okeee??? Die beiden sind einfach einen Schritt voraus! Schickt sie nach Hause und beglückwünscht sie! [Sie knallt ihre Kabinentüre wieder zu.]
Julie kommt hingegen aus ihrem wieder heraus.
Julie: [resignierend] Ich gehe.
Sie will zum Ausgang gehen, aber John erwischt sie gerade noch und "zerrt" sie am Ellenbogen wieder in IHRE Position. Nämlich neben ihren Gilbert.
John: Neeeiiiiiiin, Sie werden hier stehen bleiben. Jetzt hören Sie mir beide mal zu. Ich habe mich gerade von einer Frau getrennt. Vielleicht lerne ich nie wieder jemanden wie sie kennen. Ich weiß auch, dass es nicht immer klappen kann. Aber, Sie lassen sich ausgerechnet von Anwälten auseinander bringen???? [aufgebracht] Das Geschäft der Anwälte ist die Scheidung!!! [Jetzt wieder ruhig.] Also Gilbert, lieben Sie diese Frau hier?
Gilbert: Natürlich liebe ich sie.
Ein sich übergebendes Geräusch und das Aufplatschen eines, ich vermute mal schwer Mageninhaltes, ist aus Elaines "Häuschen" zu hören.
John: [blickt leicht irritiert umher] Ähhhhh, Julie, lieben Sie Gilbert?
Julie: Mehr als alles auf der Welt.
Elaine gibt ihr Bestes.

[Kommentar von Sibos Tipp: Sie singt nicht! ;-)]

John: Und was ist dann eigentlich mit Ihnen los, Gilbert? Sie haben lamentiert, ob Sie jemals eine Frau finden, die sie liebt. Sie haben sie gefunden! Und jetzt... geben Sie sie auf wegen etwas, was er gesagt hat??? [Er deutet auf Jackson.] Gestern Abend haben Sie sich im Spiegel angesehen und sich als dummer fetter Trottel bezeichnet. Wollen Sie uns das unbedingt beweisen???

[Kommentar von nihil: Sibo, die Weihnachtszeit ist vorbei und damit auch die Lametta und das Lamentieren sowieso ;-)]

Gilbert: [sanft zu Julie] Ich liebe dich doch!
Julie: [den Tränen nahe] Ich liebe dich auch!
John: Dann...
Elaine röchelt aus ihrer Zelle...

[Kommentar von Sibo: ...und Sibo vermutet Galle.]

John: Okay. Und was Gott im Himmel einmal zusammengefügt hat, das soll kein Anwalt entzweien!
Gilbert: Es tut mir Leid.
Julie: [jetzt entgültig schniefend] Mir auch, mein Liebster.
Sie fallen sich in die Arme.
Jackson: [zu John] Wollen wir uns nicht auch drücken? [Er erntet aber nur einen zweifelnden Blick vom Seniorpartner.] Ja...

Im Krankenhaus. Ling will Henry nach der Operation besuchen. Vor dem Krankenzimmer trifft sie auf seinen Sohn Kenneth. Er hat einen Kaffeebecher in seiner Hand.
Ling: [forsch wie immer] Hi!
Kenneth: Hey!
Ling: Wie geht's Ihnen?
Kenneth: Na ja, die Operation war ein Erfolg, wenn man so will. Und jetzt... trauert er um den Tod meiner Mutter.
Ling: Oh... tut mir Leid.
Kenneth: Sie können reingehen. Er ist schon wach.
Sie geht hinein. Henry liegt im Bett, sinniert vor sich hin. Sein Kopf ist verbunden.
Ling: Hallo.
Henry: [eintönig] Hallo.
Ling: [voller Mitgefühl] Wie fühlen Sie sich? [Sie fasst nach Henrys Hand.]
Henry: [mürrisch] Mein Kopf tut noch weh. Wollen Sie sich Ihr Honorar holen?
Ling: [sanft] Nein.
Henry: Na ja, es wäre auch sowieso ein schlechter Zeitpunkt. Ich möchte jetzt keinen Besuch. Danke.
Ling: Es tut mir Leid wegen Edith.
Henry: Ja, nun, sie hatte Krebs. Es war keine Überraschung.
Krankenschwester: [kommt herein] Hallo. Na? Wie wär's mit ein paar Schritten?
Henry: Seh' ich so aus, als wollte ich aufstehen???
Krankenschwester: Nun, je eher Sie aufstehen, umso eher werden Sie die unangenehmen Nachwirkungen der Anästhesie los!
Henry: Und desto eher können Sie mich entlassen und das Bett neu belegen! Ich steh' auf, wenn's mir passt!
Krankenschwester: Hmmm... okay. [Sie verdreht die Augen und schwirrt ab.]
Ling: Kann ich irgendetwas für Sie tun?
Henry: Nein, danke. Ich würde jetzt wirklich gern ein wenig allein sein, okay?
Ling: Natürlich... [Fast zärtlich.] Gute Nacht.
Henry: Ja.
Ling drückt ihm noch einmal kurz die Hand und geht dann. Als sie draußen ist, zieht er unter der Bettdecke das Bild seiner Frau hervor und betrachtet es lange.

In der Bar. Ally sitzt an einem Tisch und stochert in ihrem Martini-Glas herum. Renée und Jackson sind auf der Tanzfläche, ebenso wie Julie und Gilbert. Vonda singt dazu "Somewhere Out There".
Somewhere out there beneath the pale moonlight
Someone's thinking of me and loving me tonight
Somewhere out there someone's saying a prayer
That we'll find one another in that dream somewhere out there
And even though I know how very far apart we are
It helps to think we might be wishin' on the same bright star
And when the night wind starts to sing a lonesome lullaby
It helps to think we're sleeping underneath the same big sky
Somewhere out there if love can see us through
(Love can see us through)
Then we'll be together somewhere out there
Out where dreams come true
Larry: [kommt von hinten an Ally heran] Hast du Lust mit einem unscheinbaren, kleinen Wüstling zu tanzen?
Ally: Wo hast du wieder gesteckt?
Larry: Geschäftlich. Ich hab' ein neues Sofa ausgesucht.
Ally: Ohhh, auf dem du nachts schlafen kannst?
Larry: Oder wir zusammen fernsehen können! Du darfst die Fernbedienung halten!
Ally: Ohhhhh! Sei nicht so schweinisch!
Und sie begeben sich auf die Tanzfläche. Jackson dreht Renée so, dass er mit dem Rücken zu Larry steht. Jackson dreht sich zu ihm um.
Jackson: Larry.
Daraufhin muss Larry natürlich Ally herumwirbeln, reckt seinen Hals zu Jackson.
Larry: Jackson.
Und der Tanz wird fortgesetzt. Ling und Nelle sitzen alleine an der Bar - Nelle trinkt einen Martini - und schauen dem tanzenden Volk zu.

Es ist spät am Abend. Elaine ist auf ihrem Heimweg. Nachdenklich geht sie die Straße entlang. Währenddessen auf einem Gang im Krankenhaus ist Henry zu sehen. Mit einer Gehhilfe bewältigt er die ersten Schritte alleine - ohne seine Frau.

Sibo, 21.01.2002

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