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letzte Aktualisierung: 20.02.2002


#414 Männerliebe [Boys Town]

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Bisher bei Ally McBeal...

Alle Szenen stammmen aus 4#13 - 'Kanzleikoller':
Ally trifft in der Lobby zum ersten Mal auf den neuen Anwalt Jackson Duper und zieht in mit den Augen aus.

Kurz zuvor hat Richard der versammelten Anwaltschaft erklärt, dass er nie genug Geld kriegen kann und deshalb eine Verstärkung geholt hat.
Richard: John und ich haben einen neuen Kollegen eingestellt... [Nelles Blick verrät ihren großen Schreck.] ...einen richtigen Regenmacher. Gute Kontakte! Ich würde ihn euch jetzt gerne vorstellen, er hat sich bloß leider vespätet.
Nelle: Wer ist diese Person?

Zurück zu Ally und Jackson.
Jackson: Ich bin Jackson Duper. Heute ist mein erster Arbeitstag bei Ihnen.

Das mögen offenbar nicht alle.
Mark: Ich mag ihn nicht.
Ally: Warum?
Mark: Wegen Elaine. Sie hört nicht auf zu schwitzen, seit er hier ist.
Und tatsächlich: Elaine trieft!

John hat beschlossen, Melanie noch mehr in sein Leben zu lassen.
John: Ich glaube, ich bin bereit, dir etwas sehr Wichtiges zu zeigen.
Melanie: [räkelt sich auf seinem Tisch] Was?

John nimmt sie mit in seine ganz persönliche Toilettenkabine auf der Unisex. Er betätigt einen Knopf auf der Fernbedienung und schon öffnet sich die Rückwand und gibt den Blick in ein winziges Zimmer frei.
Melanie: Was ist das?

Ling und Jackson "kennen" sich von früher.
Ling: Also, Jackson Duper: Du sagst einer Frau nicht deinen richtigen Namen?
Jackson: Hey, wir kannten uns kaum...
Ling: Gut genug, um zusammen ins Bett zu gehen.
Jackson: Ach, hör zu...
Ling: Warum das Pseudonym? Wirst du gesucht?
Jackson: Nein.
Ling: Bestimmt nicht von mir.

John hat noch mehr mit Melanie vor. In seinem Zimmerchen stellt er die Frage aller Fragen.
John: Willst du meine Frau werden?
Melanie quiekt, John auch. Richard, der gerade draußen seine Hände wäscht, schaut sich verwirrt um.

Melanie ist von Johns Idee nicht zu überzeugen.
Melanie: Die Idee, damit institutionalisiert zu werden, wirderstrebt mir etwas, auch wenn-auch wenn die Institution der Ehe gemeint ist.
John: Ich weiß nicht, was du meinst.
Melanie: Ich halte nicht viel von der Ehe.

Jackson weiht Richard in eines seiner Geheimnisse ein.
Jackson: Ich mach' jetzt mal reinen Tisch, okay, Richard? Ling und ich wurden eines Abends biblisch, nachdem wir uns in einer Bar begegnet waren.
Richard: Ihr hattet Sex?
Jackson: Ja.

Dem guten Richard geht das ungefähr so an die Nerven, wie wenn er eine 100-Dollar-Note verloren hätte.
Richard: Ich würde ihn am liebsten zusammenschlagen. Ich nehm' ihn am Kragen und verprügle ihn.
John: Ach, wem erzählst du das, Richard? Du wirst nicht mal mit Ling fertig!
Richard: [braust auf und geht John an die Gurgel] Du...
John: Hey... hey... hey...
Und nebenbei kriegt John auch noch Richards Krawatte zu fassen. Ally, die zwischen den beiden steht, versucht sie zu trennen.
Ally: Hey, hört auf, hört auf!!!

Und jetzt geht's weiter...

Zum nächtlichen Flug über Boston erklingt Vonda mit "Young Love", bis die Kamera zu Ling ins Büro schwenkt, wo gerade Richard hereinkommt. Seine linke Hand hält er hinter dem Rücken versteckt. Lings Bürotisch ist mit viel Papier belegt.
Young love, first love
Filled with devotion
They say for every boy and girl
There's just one love in this whole world
And I know I've found mine
Richard: Hey, Ling! Du arbeitest noch?
Ling: Kataloge. Sie stapeln sich allmählich.
Richard: Mist! [Er zieht seine Linke nach vorne und enthüllt dabei, dass er sie mit einem Baseballhandschuh verhüllt hat!] Willst du 'n paar Bälle fangen?
Ling: Ob ich ein paar Bälle fangen will?
Richard: Ja, ich... ich fühle mich ein wenig... vereinsamt... in letzter Zeit. Ich dachte, vielleicht würde ein bisschen... [Er deutet mit dem Ball in seiner Rechten und dem dazu passenden Geräusch aus dem Mund an, was er im Sinn hat.]
Ling: Was denn? Wir sollen uns die Bälle zuwerfen?
Richard: Hey, das wirkt! Ling, hör zu, ich bemühe mich wenigstens... [Im Hintergrund tritt John ein.] ...was man von dir nicht grade...
John: Richard, ich muss jetzt los, willst du... [Er sieht, dass Richard einen Baseballhandschuh trägt.] Heyyy!
Richard: Was?
John: Das ist mein Handschuh!
Ling wendet sich wieder ihren Katalogen zu.
Richard: Ach, ich...
John: Du hast meinen Handschuh genommen.
Richard: Na ja, eigentlich ist es ein Firmenhandschuh.
Und jetzt wird es hektisch. Während Richard etwas einem Softballspiel erzählen will und John den Handschuh für sich beansprucht, reden sie durcheinander. John will den Handschuh packen, Richard wehrt sich, Ling langweilt sich.
John: Nein, das ist mein Fanghandschuh. Gib ihn mir wieder!
Richard: Zieh nicht so daran! Da steht nirgendwo dein Name drauf. Da steht "Hancock"!
John: Es ist mein ganz spezieller Handschuh! Gib her, Richard! [Mit einem gewaltigen Ruck entreißt er Richard den Handschuh.]
Richard: Klau mir den nicht einfach!
John: Hey! Hey!!!
Damit geht die Keilerei erst richtig los. Die beiden prügeln sich um den Handschuh und landen dabei schreiend auf Lings Tisch. Und danach auf dem Sofa.
Ling: Ach, komm schon, Richard, es ist nur ein Handschuh.
Die Streithähne befinden sich nun auf dem Boden und wälzen sich vor einem Paar Männerbeine. Sie gehören Jackson, der verwundert zu Boden blickt.
Jackson: Hey, was ist denn hier los?
John und Richard reißen sich unter großen Gestöhne und Geächze gegenseitig hoch, so dass Jackson zwischen ihnen eingeklemmt wird.
Richard: Es geht nicht um Sie, das ist ein Disput zwischen Partnern.
Richard macht den entscheidenden Fehler: Er dreht John den Rücken zu. Dieser fackelt nicht lange und verpasst ihm von hinten einen Leberhaken. Richard lässt los und windet sich vor Schmerzen.
Richard: Dieb!
John: Blöder Kotzbrocken!
Und sie gehen sich wieder an die Gurgel. John flüchtet aus dem Büro, Richard hinterher. Man sieht sie nicht mehr, hören kann man sie aber umso besser.
John: Lass mich!
Richard: Gib her!
Sie fallen offensichtlich hin und das Geschrei geht von neuem los. Jackson sieht Ling fragend an, die winkt aber nur lässig ab, wie wenn so ein Vorfall business as usual wäre.

Intro

nihil, 13.12.2001

Bei Cage/Fish & Associates öffnen sich die Fahrstuhltüren und eine Gestalt in einem dicken weißen Polaranorak mit einem passenden Schal tritt heraus. Die Kapuze ist so fest um den Kopf gezogen, dass man fast nicht erkennen kann, dass sich hinter diesem Outfit Ling verbirgt. Auch Elaine, die mit Ling zusammenstößt, erkennt sie nicht.
Elaine: Verzeihen Sie, bitte, kann ich Ihnen helfen? [Ling grollt sie an.] Ling... Seh' ich richtig?
Ling: Ich hab' diese Kälte satt!
Sie geht weiter und grollt dabei einen anderen Mitarbeiter an. Elaine rempelt indessen beinahe wieder jemanden an: Jackson Duper.
Jackson: Oh, Verzeihung.
Elaine: Ist schon gut. [Man sieht förmlich, wie ihr langsam der Schweiß aus den Poren tritt.] Wie steht's?
Jackson: Äh, ich wollte gerade zur Besprechung.
Elaine: [total verschwitzt] Oh. Tja, dann will ich Sie nicht aufhalten.
Jackson: Okay.
Er geht, sie folgt ihm mit Blicken. Als sie sich wieder umdreht, steht Mark vor ihr.
Mark: Ist es so heiß hier drin?
Elaine: Was? Wieso?
Mark: Tja, ich... hoffe nur, du hast kein Fieber.
Elaine: Hast-hast du irgendwas, Mark?
Mark: Nein. Ich möchte nur nicht, dass du krank wirst. [Er geht.]

Allmorgendliche Besprechung bei Cage/Fish & Associates. Wie immer steht Richard am Kopfende des Konferenztisches. John sitzt am anderen Ende und isst mürrisch ein Gebäckstück mit einer Plastikgabel. Ling, gerade erst eingetroffen, befreit sich von ihren Winterklamotten und schminkt sich ein wenig.
Richard: Gut, fangen wir an, äh... Mackey gegen Albright. Was ist das?
Jackson: Das ist mein Fall, hab' ich gerade bekommen. Meine Mandantin, Gloria Albright, ist Seniorpartnerin in einer Kanzlei, die alle männlichen Anwälte entlassen hat. Sie wird wegen sexueller Diskriminierung verklagt.
Richard: Na, was sagt man dazu?
Ally: [überrascht] Das ist Renées Fall!
Jackson: Wie bitte?
Ally: Me-meine Mitbewohnerin, Renée. Sie, ähm... sie vertritt Mackey, den Typ, der entlassen wurde.
Jackson: Ah. Ist sie gut?
Richard: Renée? Machen Sie Witze? Hübsch, clever, enorm große Ohren...
Ally schenkt ihm einen sauren Blick.
Jackson: Ich meinte als Anwältin.
Ally: Sie ist sehr gut.
Jackson: Da es nur noch zwei Tage bis Prozessbeginn sind, brauche ich Unterstützung, am besten von einer Frau.
Richard: Nelle?
Nelle: Beschäftigt.
Jackson: Ling?
Richard: Nein.
Ling: Eigentlich bin ich frei.
Richard: Nein, nicht mehr nötig. John?
John: Er hat gesagt, er will eine Frau. Seh' ich vielleicht wie 'ne Frau aus, Pappnase?
Richard: Vielleicht braucht er ja anstelle einer Frau... einen Gartenzwerg.
John: Das reicht! [Er nimmt seinen Teller und geht.]
Ally: Richard!
Richard: Er hat angefangen!

John geht in die Unisex, wobei er sich vorsichtig nach eventuellen Verfolgern umschaut. In der Toilette nimmt er seinen Teller zwischen die Zähne, inspiziert die anderen Kabinen, indem er die Türen aufreißt und verschwindet, als die Luft rein ist, in sein Schlupfloch. Dort angekommen, schließt er in Ruhe die Wand zu und setzt sich in seinen Sessel. Plötzlich bemerkt er Melanie, die seelenruhig auf dem anderen Sessel sitzt, und schreit vor Schreck auf. Melanie schreit zurück. Dann legen sie parallel die Finger auf ihre Münder, zischen sich ein "Schhhhhhhh" entgegen und beruhigen sich.
Melanie: Ich dachte, du kommst tagsüber nicht gerne her.
John: Melanie, warum bist du in meinem Schlupfloch?
Melanie: Weil du dich gestern Abend über irgendwas aufgeregt hast und nicht darüber reden wolltest. [John seufzt.] Und ich wusste, wenn dich etwas bedrückt, dann kommst du bestimmt her. Sag's mir. [John winkt ab.] John!
John: Richard.
Melanie: Mhm. Was ist mit ihm?
John: Na ja, er ist mein Partner. Und mein bester Freund. Und...
Melanie: Und?
John: Ich hasse ihn abgrundtief.
Melanie: Oh, das glaube ich nicht.
John: In letzter Zeit bin ich oft schrecklich wütend auf ihn, das merk' ich, und gestern, da hat er einfach meinen Baseballhandschuh genommen, ohne zu fragen.
Melanie: Du bist sauer auf deinen besten Freund wegen eines Baseballhandschuhs?
John: Weil er mich nicht gefragt hat!
Melanie: Du bist 35.
John: Ja, aber es existieren tausend Kleinigkeiten, durch die er immer wieder und wieder betont, dass er der eigentliche Chef ist. Warum leitet er eigentlich jeden Morgen die Besprechung? Warum darf er immer da vorne stehen und sagen "Nächster Punkt", "Erster Punkt", "Weiter geht's" - all diese kleinen Dinge, die man eben als Chef einer Kanzlei sagt. Ich bin ein besserer Anwalt als er und er behandelt mich wie ein kleines Wichtelmännchen, äh... Wi-Wi-Wi-Wichtigtuer. [Er nimmt seinen Baseballhandschuh hervor.] Ich würde seinen Handschuh nie einfach so nehmen.
Melanie: Hmmm...
John: Ich bin voller Hass auf ihn. Genau so ist es: Ich bin voller Hass auf ihn.
Melanie: Ihr solltet vielleicht eine Partnertherapie machen.
John: [lacht kurz auf] Hab' ich richtig verstanden?
Melanie: Das ist nicht nur etwas für Liebesbeziehungen, weißt du? Auch für beste Freunde.
John: Ach, so ein Blödsinn.
Melanie: Du hast ihn doch sehr gern, und er dich auch. Wenn diese Freundschaft so tief geht, dass ein dummer Streit dich schon aufwühlt, warum versuchst du nicht, sie zu kitten?
John: Na ja...
Melanie: Oh, ich kenne einen unglaublich fähigen Therapeuten. Mein ehemaliger Freund und ich waren mal bei ihm: Er hat Wunder bewirkt.
John: Melanie, deinen ehemaligen Freund hast du mit einem Geländewagen überfahren.
Melanie: [winkt Tick-geschüttelt ab] Ähm... Pi... äh... Poughkeep...
John: Poughkeep... äh...
Melanie: Er ist wirklich gut. Du willst dich doch mit Richard wieder vertragen. Was hast du zu verlieren?
John sieht sie kurz an und nimmt dann einen Bissen von seinem Gebäckstück.

Im Gerichtssaal. Renée befragt ihren Mandanten Mr. Mackey, den Kläger. Den Vorsitz hat Richterin Julia "Bulldogge" Brattle.
Mackey: Sie kam einfach in mein Büro und sagte: "Ich bedaure, diese Kanzlei beschäftigt keine männlichen Anwälte mehr." Damit entließ sie mich.
Renée: Einfach so?
Mackey: Einfach so. Sie wollte, dass das Büro frei von sexuellen Schwingungen sei. So hat sie es formuliert und, um das zu verwirklichen, hat sie die männlichen Angestellten alle gefeuert.
Renée: Mr. Mackey, hatte sie auf irgendeine Art und Weise angedeutet, dass sie so was plant?
Mackey: Na ja, die Partner waren alle Frauen und das hätte zu denken geben können, aber dass sie auf einmal alle männlichen Angestellten einfach so feuern würde, darauf war ich nicht gefasst.
Jackson Duper darf Mackey nun befragen.
Jackson: Sind Sie verheiratet, Mr. Mackey?
Mackey: Ähm, nein.
Jackson: Haben Sie eine Freundin?
Mackey: Im Moment nicht.
Jackson: Verzeihen Sie die Frage, aber wie oft am Tag denken Sie an Sex?
Renée: Einspruch, Euer Ehren!
Jackson: Euer Ehren, meine Mandantin wollte ihre Kanzlei von sexuellen Schwingungen befreien. Ob der Zeuge während des Arbeitstages an Sex denkt, ist da sicherlich relevant.
Richterin: Fassen Sie sich kurz.
Jackson: Wie oft am Tag denken Sie an Sex, Sir?
Mackey: Ähm, keine Ahnung, ich... so etwas notiere ich mir nicht.
Jackson: Gut, eine ehrliche Antwort. Und ebenso ehrlich: Haben Sie je davon geträumt, wie es wohl wäre, meine Mandantin zu küssen oder auch mit ihr zu schlafen?
Renée: Worauf wollen Sie hinaus?!
Jackson: [kommt einen Schritt auf sie zu] Ich verspreche, ich zeig's Ihnen - wenn Sie mich nur ausreden lassen.
Er schenkt ihr ein breites, weißes Lächeln und schon ist es um sie geschehen: Renée schmilzt vor Jackson Dupers Anblick dahin und wähnt im Hintergrund schon himmlische Chöre singen zu hören. Sie lächelt zurück. Doch dann, plötzlich, fängt sie sich doch wieder: Der Chor entgleist, ebenso ihr Lächeln.
Renée: [streng] Euer Ehren?
Richterin: Ich lasse es zu. Aber machen Sie's kurz!
Jackson: Äh, haben Sie je davon geträumt, mit Miss Albright zu schlafen, Mr. Mackey?
Mackey: Nein.
Jackson: Nein?
Mackey: Nein!
Jackson: Niemals? Als allein stehender Mann, der mit dieser Frau zusammen arbeitet, soll Ihnen der Gedanke, mit ihr zu schlafen, nie in den Sinn gekommen sein? Das wollen Sie uns weismachen?
Mackey: Na ja... jedenfalls nicht mehr als flüchtig.
Jackson: Aber dran gedacht haben Sie.
Mackey: Sie ist bildschön, welcher normale Mann würde das nicht?
Jackson: Ja, welcher normale Mann... danke. Ach so: Wie viel Zeit haben Sie damit verbracht, sich auf die Verhandlung vorzubereiten? Damit meine ich: Befragungen, Treffen mit Ihrer Anwältin...
Mackey: Ich würde sagen etwas sechs Monate.

Dude, 16.12.2001

Jackson: Sechs Monate haben Sie sich immer wieder mit Miss Raddick getroffen? Dachten Sie je daran, wie es wäre, mit ihr zu schlafen?
Renée: Einspruch, Euer Ehren!
Mackey: Unsere Beziehung war immer rein beruflicher Art.
Jackson: Hey, es ist verständlich, aber geben Sie's doch zu. Bei so einer Frau... Sie haben doch zumindest daran gedacht, habe ich nicht Recht?
Mackey: Ich habe es mir nie anmerken lassen.
Renée: Euer Ehren!
Jackson: [geht auf Ling zu] Miss Woo, würden Sie bitte kurz aufstehen?
Ling: Wieso?
Jackson: Miss Woo... [Ling steht auf.] Mr. Mackey, ich frage Sie jetzt nach Ihrer Meinung als normaler, heißblütiger Mann, der Sie nach eigener Aussage sind: Wenn Miss Woo mit Ihnen zusammen arbeiten würde, würden Sie dann als normaler, lediger Mann vielleicht davon träumen, mit ihr zu schlafen? [Lings Gesichtsausdruck verrät, dass sie es nicht fassen kann, dass Jackson tatsächlich diese Frage gestellt hat.] Mr. Mackey!
Mackey: Selbst wenn ich das täte, wäre ich deswegen noch kein schlechter Anwalt, Mr. Duper.
Jackson: Ihre Antwort lautet "ja"? [Mr. Mackey schweigt.] Das wäre alles. [Er läuft erneut auf Ling zu.] Danke, Miss Woo.
Lings Augen verwandeln sich in zwei kleine Schlitze und sie beginnt, zu knurren. Jackson setzt sich hin.
Gloria: Sie waren wirklich toll.

Elaine und Ally unterhalten sich in Allys Büro, wobei Ally eher eine passive Rolle übernimmt, da sie ihre Akten sortiert.
Elaine: Er ist wütend auf mich, aber ich weiß nicht, weswegen.
Ally: Tja... hast du gefragt?
Elaine: Nein, wenn er so ist, werde ich immer wütender auf ihn, dann will ich nicht reden.
Ally: Tja, weißt du, Elaine, ich geb' dir mal einen Tipp: Wenn zwei Menschen, die zusammen sind, wütend aufeinander sind, kann reden weiterhelfen.
Elaine: Bei mir funktioniert das eben nicht, Ally.
Ally: Schon klar... warum nicht?
Elaine: Wenn ich wütend werde, dann schreie ich und dann schreit er auch. Dann sagen wir Dinge, die wir bedauern, ich sage "Es tut mir Leid", dann sagt er es auch. Und dann fange ich an, mich auszuziehen. Ich will wirklich nicht, dass es wieder so endet.
Ally: Und wie wär's, wenn du dich nach den Entschuldigungen einfach nicht ausziehst?
Elaine: Meine Gefühle sind extrem, das war schon immer mein Problem. Wenn ich mit einem Mann zusammen bin, liebe ich ihn nur dann nicht, wenn ich ihn hasse, und sobald ich aufhöre, ihn zu hassen, fange ich sofort wieder an, ihn zu lieben. In diesem Moment, da möchte ich ihn lieber hassen, das ist würdevoller.
Ally: Ja, Elaine...
Elaine: Kannst du dich da raushalten? Geh doch Larry anrufen oder sonst was, nur lass mich in Ruhe.
Ally: [scheint nun recht genervt zu sein] Schön. Gut, ich lass dich in Ruhe, damit du ihn würdevoll hassen kannst.

Elaine und Jackson verlassen den Aufzug im Gericht.
Ling: [unglaublich wütend] Du wolltest mich als Requisite für männliche Fantasien dabei haben?
Jackson: [steht sehr nah bei Ling und berührt sie mit seinen Händen] Ling, ich habe einen Fall, der sehr schwierig zu verteidigen ist, und ganz offensichtlich ist unsere Mandantin dem Gesetz nach... [Er nimmt ein wenig Abstand von Ling.] ...dem Gesetz nach verantwortlich.
Ling: Du hast mich gedemütigt!
Jackson: Das wollte ich damit nicht erreichen. Du bist keine Requisite, aber du hast etwas von einer Göttin an dir und ich wollte dem Kläger damit eine Falle stellen.
Ling: Ich war die Falle?
Jackson: Ja! Wenn er geantwortet hätte, dass er bestimmt nicht von dir träumen würde, hätten ihn die Geschworenen als Lügner betrachtet. Wenn er gesagt hätte, "Ja, vielleicht", hätte es mein Argument bestätigt, dass Männer nun einmal nicht anders können, als bei Frauen immer nur an Sex zu denken.
Ling: Das kannst du glauben oder nicht, a...
Jackson: Das glaubt unsere Mandantin und damit habe ich ihre Aussage vorbereitet.
Renée: [stürmt zur Tür hinein] Was fällt Ihnen ein?
Jackson: Renée, es tut mir Leid.
Renée: Tatsächlich? Es tut Ihnen Leid?
Jackson: Die Tatsache, dass Sie eine schöne Frau sind und sexy, war günstig für unsere Argumentation. Das habe ich ausgenutzt. Alles andere wäre nachlässig gewesen. Ich wollte Sie mit Sicherheit nicht in Verlegenheit bringen.
Renée: Das haben Sie aber!
Renée dreht sich um und geht. Nun kommt aber Richterin Brattle zur Tür hinein.
Richterin: Dürfte ich für einen Moment meine Robe ablegen?
Ling: Mir wird schlecht.
Richterin: Ich spreche zu Ihnen nicht als Richterin, sondern als Frau. Ich habe nichts dagegen, wenn Sie eine der weiblichen Protagonistinnen bei dieser Verhandlung aussondern und sie zu einem Sexobjekt machen. Auch damit, dass sie zwei aussondern, könnte ich leben. Aber wenn Sie alle weiblichen Protagonistinnen mit Ausnahme von einer als Sexobjekte charakterisieren, dann finde ich das empörend und es entlarvt Sie als schlechten Anwalt. Es hilft Ihrer Mandantin sicher nicht, wenn Sie die Richterin verärgern. Und als Fußnote, Mr. Duper: Viele Männer stehen auf üppige Frauen! [Sie verlässt den Raum.]
Ling: Du hast noch viel zu lernen als Prozessanwalt.
Jackson: Das sehe ich auch so.

Richard, John und Melanie unterhalten sich.
Richard: Therapie?
John: Offenbar ist er ein fantastischer Berater.
Richard: Du spinnst wohl! Lieber lass ich mir die Hämorrhoiden veröden als 'nen Seelenflicker aufzusuchen.

[Kommentar von nihil: "Hemorieden verölen"? B'Ealy, ich denke, dir hat die Transkriptpause nicht wirklich gut getan :-)))]

John: [zu Melanie] Siehst du?
Melanie: Pups!
Richard: Pups?
Melanie schreit ein paar mal kurz auf.
John: Oh.
Richard: Ach, macht das doch unter euch aus. [Er steht auf und will gehen.]
Melanie: Richard, er will das mit dir ausmachen.
Richard: Hört zu, ich betrachte mich als ziemlich aufgeschlossenen Menschen, aber... Therapeuten, Seelenflicker, Irrenärzte... alles ein Haufen Perverser. Sie wachsen mit Freud auf! Was sagt uns das? Wenn das kein Wichser war! Der Mann starb mit Schwielen an beiden Händen! [John und Melanie halten sich jeweils ein Ohr zu und fange an, zu summen.] Ich finde es nicht richtig, wenn Männer über Gefühle reden.
Melanie: Du findest es nicht richtig?
Richard: Nein. Wie mein Vater. Bei Männern ist es höchstens ein Händedruck, Haltung bewahren, das ist männlich. Männer laufen nicht rum und sagen zu einander, "Ich hab' dich lieb", das ist eine... Schwulensache.
John: Eine Schwulensache!
Melanie: Dein Vater hat dir nie gesagt, dass er dich lieb hat?
Richard: Ach, dass war nicht nötig, er sagt "Mambo-Cat", ja.
John: Mambo-Cat!
Richard: Ich gehe jetzt. Genug Gefühlsduselei.
Er kehrt Melanie und John den Rücken zu und geht.

Mark läuft in der Kanzlei an Elaine vorbei, die an ihrem Schreibtisch sitzt.
Elaine: Hallo, Mark.
Mark: Hi, Elaine. [Er läuft schnell an ihr vorbei, kommt dann jedoch wieder zurück. Ally verlässt ihr Büro.] Ach, Elaine... Ich wollte es schon seit 'ner Weile sagen.
Elaine: Was?
Mark: Ich glaube, es klappt nicht... mit uns. Tut mir Leid. [Er will gehen.]
Elaine: Warte, warte! Warte... [Mark kommt zurück.] Meinst du damit, dass wir uns unterhalten müssen oder dass du Schluss machst?
Mark: Ähm... ich mach' Schluss.
Nun geht er. Ally rennt ihm hinterher.
Ally: Mark? Mark!
Mark: Oh! Hallo, Ally!
Mark beschleunigt, um Ally abzuhängen, doch Ally bleibt dicht an ihm dran.
Ally: Spar dir dein "Hallo, Ally!" [Die beiden stürmen in die Unisex.] Du kannst nicht einfach... [Sie schaut unter den Türen der Toiletten hindurch, um sicher zu gehen, dass die beiden nicht belauscht werden.] Du kannst eine Beziehung nicht einfach so beenden!
Mark: Wie hätte ich's denn sonst machen sollen?
Ally: Na ja, du hättest...
Mark: Lügen?
Ally: Nein!
Mark: Betrügen?
Ally: Nein!!
Mark: Vielleicht nach Detroit ziehen?
Ally: Na schön... es ist Wut.
Mark: Mir ist klar, dass du auf der Suche nach neuen Projekten bist, seit Larry weg ist, aber mach mich nicht zu einem davon.
Ally: Weißt du, du bist, ähm... ein netter Kerl. Du bist ein lieber Mensch, aber was du Elaine gerade angetan hast, war gefühllos und deine Bemerkung zu mir war auch gefühllos. So, das wollte ich dir nur mal sagen. Denk bitte darüber nach.
Ally geht und Richard kommt herein.
Richard: Hey, ich äh... ah, hey, Mark. Wie läuft's? Hör mal, meinst du, wenn zwei Leute sich streiten, sollten sie dann gleich loslaufen und 'ne Therapie machen?
Mark: Hey, Richard...
Richard: Ja?
Mark: Kümmere dich lieber mal um deine Angelegenheiten! [Mark saust davon.]
Richard: Ich dachte, das wäre meine Angelegenheit...

B'Ealy, 16.12.2001

Elaine kommt in die UST.
Richard: Ach, äh Elaine, äh... weißt du, wenn zwei Menschen sich nicht mehr verstehen, findest du nicht auch, dass Therapie dann bloß Zeitverschwendung ist?
Elaine: Das weiß ich nicht, Richard. [Sie steigert sich richtig rein.] Aber danke für die Aufmunterung, du gefühlloser, gemeiner, kaltherziger Holzkopf!
Richard: Ich... äh... tja.
Richard schaut verdutzt. Er steckt seine Nase unter seinem Hemd, um zu prüfen, ob er schlecht riecht.

Im Gerichtssaal. Jackson Duper befragt Gloria.
Gloria: Abgesehen von dem Mann, mit dem ich mal verheiratet war, habe ich wirklich nicht das Geringste gegen Männer.
Jackson: Aber Sie haben alle männlichen Anwälte entlassen?
Gloria: Ja, das stimmt.
Jackson: Und nicht nur das. Auch alle anderen männlichen Mitarbeiter: Sekretäre, Bürohilfskräfte...
Gloria: Ja.
Jackson: Können Sie uns den Grund dafür nennen?
Gloria: Einen der Gründe haben Sie schon an Mr. Mackey verdeutlicht. Ich finde, Männer sind leichter durch Sex abzulenken. Sie werden unkonzentriert.
Jackson: Ist das nicht vielleicht eine Verallgemeinerung?
Gloria: Ja, natürlich.
Jackson: Könnte man nicht sogar sagen, es ist Borniertheit?
Gloria: Könnte man. Aber Borniertheit ist eine Verallgemeinerung, die von Ignoranz herrührt. Meine Beobachtungen treffen zu. Männer denken immer an Sex. Den ganzen Tag.
Jackson: Und Frauen etwa nicht?
Gloria: Nicht so wie Männer, nein.
Jackson: Finden Sie nicht, dass die Libido mancher Frauen auch...
Gloria: Ja. Und das ist ein weiterer Grund, warum ich eine Frauenkanzlei haben möchte. Auch Frauen können abgelenkt werden. Wir erleben gerade die Verbreitung von Jungen- und Mädchenschulen, in denen sowohl Jungen als auch Mädchen besser lernen können. Und genauso arbeiten wir besser und produktiver, wenn das andere Geschlecht nicht anwesend ist.
Renée setzt die Befragung fort.
Renée: Warum feuern Sie nicht ebenso alle Verheirateten? Wollen Sie behaupten, dass Ihre weiblichen Angestellten alle besser sind als die männlichen?
Gloria: Das habe ich nicht gesagt, Miss Radick. Ich hab' mich... entschieden, nur mit Frauen zu arbeiten.
Renée: Warum entscheiden Sie sich für Frauen?
Gloria: Nun, weil ich eine Frau bin! Und außerdem glaube ich, dass Frauen im allgemeinen bessere Anwälte sind.
Renée: Wieso denn?
Gloria: Wir sind klüger.
Renée: Frauen sind klüger als Männer?
Gloria: Wenn es um Streitkultur geht, ja. Männer kämpfen, während Frauen eine Einigung suchen. Vor Gericht ist ein Vergleich einem Streitverfahren vorzuziehen und Frauen erliegen normalerweise nicht diesen albernen, kleinen Jagdinstinkten, die Männer haben.
Renée: Das... hört sich ja fast so an, als würden Sie Männer hassen.
Jackson: Einspruch, Euer Ehren.
Richterin: [genüsslich] Abgewiesen.
Renée: Haben Sie angefangen, alle Männer zu entlassen, nachdem Ihr Mann Sie verlassen hatte?
Jackson: [steht auf] Einspruch, Euer Ehren!
Richterin: Mr. Duper!
Jackson: Tut mir Leid, Euer Ehren, das ist bloß mein Jagdinstinkt.
Richterin: [betont die Worte] Bitte - setzen.
Renée: Also, wann haben Sie angefangen, Ihre männlichen Angestellten zu entlassen?
Gloria: Ein paar Monate später vielleicht, aber das hatte nichts damit zu tun.
Renée: Er hatte eine Affäre?
Jackson: [eindringlich] Einspruch, Euer Ehren!
Richterin: Stattgegeben. Wir bleiben bei diesem Fall.
Renée: Dieser Fall... wenn ich diesen Fall richtig verstehe, haben Sie alle Männer gefeuert, weil Frauen klüger sind. Und Sie entledigen sich der Männer nur wenige Monate, nachdem Ihr Mann Sie verlassen hatte. Richtig?
Gloria: Richtig.
Renée: Keine weiteren Fragen.
Renée geht zu ihrem Platz zurück. Jackson blickt ihr grübelnd nach.

Richard und Nelle stehen in der Kanzlei vor Johns geschlossener Tür. Dudelsackmusik klingt aus dem Zimmer.
Richard: Dudelsack?
Nelle: So aufgebracht war er seit dem Tod seines Frosches nicht mehr.
Melanie kommt aus Johns Raum.
Richard: Was-was hat er denn?
Melanie: Er ist aufgebracht, Richard. Kannst du nicht mal reingehen?
Nelle: Ich mach' das schon. [Sie will in den Raum gehen.]
Melanie: Entschuldige bitte, aber das Problem liegt nicht bei John, sondern bei Richard.
Nelle: Entschuldige bitte, aber ich kenne John schon etwas länger als du.
Melanie: Ja. Er wollte dir mal den Hintern versohlen. Ich kenne die Geschichte.
Richard: Schon gut, wir wollen...
Nelle: [beginnt zu Melanie zu reden, während Richard noch spricht] Er kann dich ja mal versohlen. Dann haben wir vielleicht das Glück, dass es dich von deinen... [Sie zuckt absichtlich mit den Schultern.] ...Zuckungen befreit!
Melanie schaut Nelle empört an.
Richard: Ausgezeichnet. Lasst mich mal mit ihm reden. [Er geht in Johns Zimmer.] John?
John bricht das Lied ab.
John: Ich hab' dir ein Lied komponiert.
Richard: [erfreut] Ach, wirklich?
John spielt eine völlig unmelodische, quäkige Kakophonie.
John: Es passt zu dir.
Richard: Ah... okay... machen wir 'ne Therapie.

In Lings Büro. Jackson, Ling und Gloria besprechen sich.
Gloria: Wieso sollte ich ihm irgendwas zahlen?
Jackson: Weil ich erstens finde, dass 50.000 Dollar wirklich nicht sehr viel ist.
Ling: Und zweitens war diese kleine Enthüllung über Ihren Mann nicht gerade sehr hilfreich.
Gloria: Aber wenn ich einen abfinde, muss ich alle abfinden. Jackson, ich... ich finde, Sie haben das wunderbar gemacht. Und ich glaube, wir können den Prozess gewinnen und das möchte ich auch.
Jackson: Ihnen ist nicht klar, dass...
Gloria: Und äh... wenn ich mich entschieden habe, bleibt's dabei. Wir machen weiter.
Jackson und Ling sehen sich an.
Jackson: Na schön!
Gloria: Dann sehen wir uns morgen.
Jackson: Klar, frisch und munter. [Gloria verlässt den Raum.] Puh... also schön... [Er wandert ratlos im Raum hin und her, schließlich läßt er sich auf die Couch fallen.]
Ling: Wir könnten trotzdem noch gewinnen. Und bisher warst du gut.
Jackson: Ja, vielen Dank. Dass ich dich als Requisite vorgeführt habe, tut mir Leid.
Ling: Ich weiß. Mir tut es Leid, dass Richard so feindselig war. Er ist ein bisschen...
Jackson: Ich weiß.
Ling: [hat ihre Akten eingepackt und steht auf] Ich muss gehen. Es wird Zeit.
Jackson: Ja. Wollen wir vielleicht... zusammen was essen?
Ling: [zögert lange] Ich glaube nicht, dass das so gut wäre.
Jackson: [schnell] Du hast Recht, du hast Recht. Ling? [Sie hat bereits die Tür erreicht, dreht sich wieder um.] Ach nichts, es ist... es ist schön, mit dir zu arbeiten.
Ling: [geschmeichelt] Es ist auch schön, mit dir zu arbeiten. [Sie geht.] Gute Nacht.
Jackson: Gute Nacht.
Jackson blickt ihr nachdenklich hinterher.

John und Richard sitzen beim Therapeuten Dr. Harold Madison auf der Couch, er selbst in einem Ledersessel. Er trägt einen pinkfarbenen Pulli und spricht mit sanfter Stimme.
Dr. Madison: Zunächst einmal... [Er notiert etwas auf einem Notizblock.] ...möchte ich mich bedanken, dass Sie sich für mich als Therapeuten entschieden haben. Mir ist klar, dass die Auswahl sehr groß ist. Ich hoffe, dass Sie eine angenehme Erfahrung machen werden.
Richard: Klingt wie bei einer Fluggesellschaft.
Dr. Madison: Und dann möchte ich Sie beide dazu beglückwünschen, dass Sie Ihre Schwierigkeiten zur Sprache bringen wollen. Darf ich... den fraglichen Baseball-Handschuh mal sehen? [Richard und John greifen gleichzeitig mit einer Hand nach dem Handschuh. John nimmt auch noch die andere Hand, entreißt ihn Richard und gibt ihn Dr. Madison.] Wie ich höre, spielte das Ballfangen in der Kindheit für Sie beide eine wichtige Rolle. Dazu möchte ich Sie beglückwünschen.
Richard: Wäre es möglich, dass wir ohne... Umschweife zum Problem kommen?
Dr. Madison: Ja natürlich, Richard, und ich möchte Ihnen zu Ihrer Bereitwilligkeit gratulieren. Beginnen wir doch gleich mal mit Ihnen.

lethos, 26.12.2001

John nimmt Anlauf, um etwas zu sagen, sagt dennoch nichts.
Dr. Madison: Wenn es Ihnen nichts ausmacht, würd' ich gern während unseres Gesprächs die Augen schließen und mich von Ihren Worten umspülen lassen. [Er legt sich zurück und schließt die Augen.]
Richard: Ja, nun, äh...
John: [mit verschränkten Armen] Warum darf er nun wieder anfangen? [Dr. Madison guckt ihn an.] Das ist mein Problem: Er darf jedes Mal zuerst. Seine Wünsche haben immer Vorrang gegenüber denen anderer Menschen. Und was noch grauenvoller ist, dass wenn man bedenkt, dass er in seinem innersten Wesen nur aus Sex und viel Geld besteht. Sex und Geld, Sex und Geld. [Richard nickt.] Stellen Sie sich vor, einem leeren Windbeutel untergeordnet zu werden.
Richard verzieht das Gesicht.
Dr. Madison: Ich möchte Sie loben. Nicht nur für Ihre Gefühle, sondern auch für Ihre Fähigkeit sie zu artikulieren.
John: Warum waren Ihre Augen nicht geschlossen? Was denn, meine Worte können Sie nicht umspülen?!
Richard: [selbstverliebt] Sehen Sie, womit ich mich abgeben muss? Mit einer komischen kleinen Ente, die rumläuft und Steine umdreht. Immer auf der Suche.
Dr. Madison betrachtet seine Finger.
John: Was kann man schon erwarten von jemandem, der...
Die beiden reden immer schneller und schneller und undeutlicher durcheinander. Es ist nicht mehr zuverstehen, was die einzelnen sagen. Irgendwann stoppen sie.
Richard: Schwamm drüber!
Dr. Madison: Ich möchte Sie beide zu Ihrer unglaublichen Offenheit beglückwünschen. Und...
John: [brummelt leise vor sich hin] Blödsinniges... du Quacksalber!
Dr. Madison: [glotzt John eine Weile lang stumm an] Auch wenn ich gerne für Sie dasein will, kann ich solch ein Benehmen leider nicht akzeptieren, John.
Der Therapeut notiert sich etwas. John und Richard beugen sich vor, um zu sehen, was er schreibt. Richard scheint zufrieden zu sein und kreist mit seinem Daumen und seinem Zeigefinger ein "O".
John: Ich bitte um Verzeihung.

In der Kanzlei auf der Unisex-Toilette. Mark streckt seinen Hintern weit raus und beglotzt sich im Spiegel. Ally kommt aus einer Kabine. Mark schreckt auf und dreht sich zu ihr um.
Mark: Oh-oh! [Er richtet seine Krawatte.] Hallo!
Ally: [verschränkt ihre Arme und betrachtet ihn] Hallo.
Mark: [verlegen] Was ist los?
Ally: Nicht viel. Und bei dir?
Mark: Gar nichts.
Ally: Gut.

[Kommentar von Anne: Hochwertiger Dialog, muss ich echt sagen ;-P]

Mark: Ally, hör zu, äh...
Ally: Du brauchst dich nicht zu rechtfertigen. [Sie macht sich auf zu gehen.]
Mark: Ich würd' es gern. [Ally dreht sich wieder zu ihm und verdreht genervt die Augen.] Auf dem College hab' ich immer viel trainiert, ich hatte einen tollen, du weißt schon... äh, Hintern. [Ally betrachtet ihn und schmunzelt.] Und jetzt, er ist nicht umwerfend, aber... Was ist?
Ally: Männer machen sich über ihren-ihren-ihren...
Mark: Wahrscheinlich... fühl' ich mich bedroht... von diesem Jackson Duper. Ich weiß, Elaine fliegt auf... Und das ist mein Problem mit Elaine. Frauen sollten nicht auf Männer scharf sein, das ist äh... das hat... lass mich das...
Ally: Du meinst, Frauen begehren nicht?
Mark: [bestimmt] Nein, sollten sie nicht. [Ally guckt ihn entsetzt an.] Und, äh, selbst, wenn es auch so ist, dass Frauen, manche Frauen begehren, dann sollten sie es nicht offen tun, so wie Elaine. Es ist unanständig. Es ist äh, nicht ladylike.
Ally: Und das sollte eine Frau vor allen Dingen sein, ladylike?
Mark: Ja.
Ally: Und deswegen machst du mit Elaine Schluss?
Mark: Jaaa!
Ally ist verdutzt.

Die Plädoyers.

[Kommentar von Anne: Es liegt doch eine gewisse Ironie in der Tatsache, dass Gloria von einem männlichen und Mr Mackey von einem weiblichen Wesen verteidigt wird.]

Renée: Sie haben gehört, was sie gesagt hat: "Frauen sind klüger als Männer. Frauen können besser vermitteln." Wenn das keine Diskriminierung ist... [Sie hebt kurz die Arme hoch und fährt dann verächtlich weiter.] "Männer sind leichter durch Sex abzulenken als Frauen. Sie können sich nicht beherrschen." [Sie verschränkt die Arme.] Was soll das?!
Jackson: Ich geb' Ihnen mal einen Tipp, ich spreche hier als Mann: Wenn wir einer Frau begegnen, dann denken wir nicht "Mhmh, sie sieht intelligent aus." Nein, wir haben nur Augen für ihren Körper, für die Verpackung. Unsere erste Frage, wenn wir einer Frau begegnen, ist die: "Würde ich oder würde ich nicht?" Sind wir stolz darauf? Nein! Aber Männer sind nun mal leichter durch Sex abzulenken.
Renée: Nichts weist daraufhin, dass Mr Mackey abgelenkt war. Nur weil Mr Duper sich ständig die Frage stellt, "Würde ich oder würde ich nicht?", müssen wir nicht davon ausgehen, dass die ganze Männerwelt aus Neandertalern besteht.

[Kommentar von Anne: Schlagfertig ist sie ja.]

Jackson: Was ist daran auszusetzen, nur Frauen zu beschäftigen? Wir machen doch in Schulen das gleiche. Untersuchungen haben gezeigt, dass sowohl Männer als auch Frauen dann besser lernen, weil ihre Konzentrationsfähigkeit besser ist. Wenn wir es in Schulen praktizieren, warum dann auch nicht in der Arbeitswelt und in Anwaltskanzleien?

Bei Cage & Fish. Ally kommt aus ihrem Büro, Elaine ist auch nicht weit entfernt.
Ally: Elaine, ähm, könntest du einen Moment reinkommen?
Elaine legt die Akten zur Seite, geht in Allys Büro, wo auch Mark schon sitzt, und schließt die Tür.
Elaine: [etwas genervt] Was ist?
Ally: Mark hat etwas zu sagen.
Elaine: [zu Ally] Wirklich?! Na toll!
Ally: [deutet auf den freien Stuhl] Elaine! [Elaine setzt sich.] Mark!
Mark: Es tut mir Leid. Nicht, dass ich nicht mehr mit dir zusammen sein will, aber...
Ally: Aber-aber-aber was?
Mark: Es macht mich wütend, wenn du offen zeigst, wie sehr dich andere Männer anmachen. Und wie du jedes Mal einen Schweißausbruch bekommst, wenn dieser Jackson in deine Nähe kommt.
Elaine: [verteidigend] Ich kann nichts dafür und ich würde mich nie hinreißen lassen.
Mark: Ach was, Elaine, was Signale angeht, ist Schwitzen wohl eines der eindeutigsten.
Elaine: Und deswegen hast du mit mir Schluss gemacht?
Mark: Es ist verletztend.
Elaine: Es ist immer wieder das gleiche, Mark. Der Vi-Bra, die...
Mark: Nein, das ist nicht das gleiche. Das hier geht noch viel weiter. Wenn man auffallen oder sexy sein will, ist das eine Sache. Aber unverhohlen Interesse an anderen Männern zu zeigen, ist etwas Anderes, es ist respektlos. Ich tue es nicht und ich will es auch nicht bei dir sehen.

[Kommentar von Anne: *lol* Das wär auch ganz schön witzig. Man stelle sich vor, wie Mark zum Beispiel Richard hinterher läuft...]

Zurück beim Therapeuten.
Richard: [großkotzig und mit einer Zigarre in der rechten Hand] Es geht nicht um den Handschuh, es geht nicht um mich. Ich kenne den Mann, es geht um Melanie.
John: [hebt abwehrend die Hände] Nein, du weißt nicht das Geringste.
Richard: Nein-nein-nein, John-John, jetzt bin ich dran. John, du kannst ihn mit deinen Worten umspülen, wenn ich fertig bin.
John: Mosambique.
Richard sieht beleidigt aus.
Dr. Madison: Entschuldigung, sagten Sie "Mosambique"?
John: So hat sein Vater ihm seine Liebe gezeigt. Wenn das nicht seltsam ist!
Dr. Madison holt seinen Schreibblock und öffnet ihn.
Richard: [verbessert gereizt John] Mambocat! [Dr. Madison guckt ihn gleichzeitig ungläubig und unwissend an. Richard ist gekränkt.] Nicht Mosambique! Mein Lieblingswerfer bei den Red Socks: Bill, äh, Mambocat. Er war auch der Lieblingswerfer meines Vaters. [Dr Madison notiert sich etwas.] Das hat uns verbunden. [John hebt unbekümmert die Schultern und presst seine Lippen aufeinander.] Er musste nicht "Ich hab' dich lieb" sagen. Er zwinkerte, sagte "Mambocat" und ich verstand. Das war seine Art. Und ich verstand.
John: [ruhig] Und deshalb musstest du dich um den Handschuh streiten?
Richard: Der Streit ist so entstanden: Du hast Melanie gefragt, ob sie dich heiratet... [John hebt abwehrend die Hände.] ...sie hat dir einen Korb gegeben und du überträgst das auf den Handschuh. Er regt sich wegen Melanie auf und ich bin der Sündenbock. Ich kenne ihn, wenn er einsam wird. Das ist der einsame John Cage in all seiner Hässlichkeit. [Angewidert.] Wäääh!
John: [mit verschränkten Armen] Vielleicht fragen Sie ihn ja mal, was er mit dem Handschuh eigentlich vorhatte. Er wollte mit Ling Bälle fangen, weil er auf einen Exfreund von ihr eifersüchtig ist. Das ist seine Vorstellung von Intimität: Bälle fangen zu spielen.
Richard: [steht auf] Nein, nein, das hat nichts damit zu tun.
Auch John steht auf. Die beiden schreien sich wieder einmal an und wieder ist kaum etwas zu verstehen. Von John versteht man nur: "Halt endlich die Klappe" und von Richard: "...nichts damit zu tun, du kleiner Zwerg."
John: Hey, er bezeichnet mich als Zwerg! Ich verlange, dass er sich bei mir entschuldigt.
Dr. Madison: [steht auf] Sind Sie beide einsam? Das ist keine Fangfrage.

[Kommentar von nihil: Und damit wäre auch Anne in der Galerie der schönsten Verschreiber aufgenommen! "Funfrage"??? :-)]

Der Therapeut setzt sich wieder, Richard und John auch. Richard blickt nachdenklich drein, John eher entgeistert.

Anne, 20.04.2002

Hier fehlt leider noch ein Teil, der aber nachgereicht wird.

Im Gericht.
Richterin: Sind die Geschworenen zu einem Urteil gelangt?
Sprecher: Das sind wir, Euer Ehren!
Richterin: Wie lautet es?
Sprecher: In der Sache Mackey gegen Albright befinden wir zu Gunsten des Klägers und entscheiden, dass die Beklagte eine Anfindung in Höhe von 10.000 Dollar zu zahlen hat.
Richterin: Meine Damen und Herren Geschworenen, ich danke Ihnen für Ihre Mitwirkung. Die Sitzung ist geschlossen.
Der obligatorische Hammer fällt. In der Zwischenzeit wird geflüstert.
Gloria: Was ist den das für ein Urteil?
Jackson: Das bedeutet, dass sie sexuelle Diskriminierung verurteilen, aber dass ihre Kinder vermutlich reine Mädchen- und Jungenschulen besuchen.
Ling: Was das Geld betrifft, kann man es als Sieg betrachten.
Gloria: [aufgebracht] Ich habe für das Prinzip gekämpft!
Ling: [nimmt ihr das nicht ab] Ja, ja...
Ling dampft ab. Jackson geht zu Renée hinüber.
Jackson: Renée, ich hoffe, Sie tragen es mir nicht nach.
Renée: Darüber muss ich noch nachdenken. [Sie schütteln sich die Hände.]
Jackson: Und, äh, würden Sie das bei einem Drink tun?

[Kommentar von Sibo: Jetzt, Renée, das ist deine Chance!!!]

Renée: Vielleicht?!!!
Ling dreht sich nochmal um.
Jackson: Okay.
Jackson geht. Renée schaut ihm nach - ebenso wie Ling die Szene im Auge behält.

In Johns geheimem Raum. Er sitzt dort zusammen mit Richard und schenkt ihm einen Martini ein. Beide schmauchen ein Zigärrchen.
Richard: Ich verstehe nicht, warum du diesen Ort geheim gehalten hast? Die ganze Zeit über dachte ich, wir hätten Ratten!
John: Weißt du, Richard, du kannst der Welt nicht entfliehen, wenn du dein Versteck preisgibst.
Richard: W-was hat Melanie gesagt, als du ihr's gezeigt hast?
John: Na ja, sie, du weißt schon, hat gequiekt!
Richard: Mist.
John: Ich glaube nicht, dass das gut geht.
Richard: Mit dir und Melanie?
John: Ja, auch wenn ich nicht genau sagen kann, warum. Ich-ich hab' nur so ein Gefühl!
Richard: Hmmm, ich hab' das gleiche Gefühl bei Ling. W-w-warum hast du dich entschlossen, mir das jetzt zu zeigen?
John: Tja, es hat mich geärgert, dass dieser Arzt unsere Freundschaft als jämmerlich bezeichnet hat, denn ich finde sie nicht jämmerlich. Ich schätze sie.
Richard: Und du...?
John: Ja. Ich dachte nur...
Richard: ...es wär' Zeit, mir dein Schlupfloch zu zeigen.
John: In der Tat.
Richard: John... Mambo Cat?
John nickt ihm zu und beide stoßen mit ihren Gläsern an.

In der Bar. Elaine und Mark tanzen, während sich Renée etwas abseits an einem Zweiertisch mit Jackson vergnügt.
Renée: Also, ist die Sache zwischen Ihnen und Ling nun vorbei oder nicht?
Jackson: Sie ist vorbei.
Renée: Das klang nicht sehr überzeugt.
Jackson: Doch, ich bin sicher.
Bei den Mädels am Tisch. Ling stochert nervös mit dem Cocktail-Spießer in ihrem Glas herum. Und auch Allys Hand tippt synchron dazu auf die Tischdecke.
Ling: Anscheinend hat Renée endlich jemanden gefunden.
Ally: Ja, vielleicht.
Ling: Es ist toll.

[Kommentar von Sibo: Weniger toll, wenn man in ihr Gesicht sieht. Gerade, dass sie nicht gelb-grün vor Eifersucht ist.]

Ally: Ja, hm, ich sehe, wie du dich freust. [Ling schaut Ally hart an.] Nein, ich-ich, ich war nie... [Elaine swingt zu ihnen an den Tisch und lässt sich auf einen Stuhl fallen.] ...oh hallo! Hallo! Wo ist, ähm, Mark?
Elaine: Auf der Toilette!
Ally: Ist bei euch alles okay?
Elaine: Ich, ich weiß es nicht. Es kommt mir wie eine echte Beziehung vor.
Ally: [erstaunt] Ist das denn nicht gut?
Elaine: Ich denke schon. Es ist wirklich toll, wenn ich nur wüsste, wie man eine hat.
Ally: Elaine!
Elaine: Ally! Bisher hab ich mit Männern kommuniziert, indem ich ihnen meine Brüste entgegengestreckt habe. Abgesehen von ihrem Bedürfnis nach Sex weiß ich überhaupt nicht, was sie wollen. Was soll ich außerdem machen?
Ally: Na ja, du liebst ihn. Du bist ehrlich zu ihm. Und du bist da, wenn er jemanden zum festhalten braucht. Und hin und wieder, da sagst du ihm, dass er einen richtig tollen Hintern hat.
Erstaunte Gesichter von allen Seiten. Ling kann ihre Augen nicht von Renée und Jackson lassen, die so richtig Spaß zusammen haben. Sie lachen und schäkern. Währenddessen in der Lobby der Kanzlei haben sich die beiden Streithähne eingefunden und... spielen zusammen Baseball. Jeder mit seinem eigenen Handschuh!

Sibo, 01.01.2002

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