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letzte Aktualisierung: 09.05.2002


#419 Barry ... verzweifelt gesucht! [In Search of Barry White]

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Bisher bei Ally McBeal...

Aus 4#18 - 'Kleinkram':
Ling und Richard in der Unisex-Toilette.
Ling: Denkst du je daran, da weiter zu machen, wo wir aufgehört haben?
Richard: Wir haben nirgendwo aufgehört.
Ling: Du vermisst mich gar nicht?

In Lings Büro. Jackson muss etwas gestehen.
Jackson: Ich bin in dich verliebt. Ich habe deinetwegen meine Verlobung gelöst und das kann ich nicht länger für mich behalten.

Immer noch in Lings Büro. Nelle will es genau wissen.
Nelle: Wie ist das passiert, dass du mit ihm ins Bett gegangen bist?
Ling: Ich hab' die Kontrolle verloren, weiter nichts.

In derselben Folge geben sich Ally und Larry dem Trashtalk hin.
Larry: Ich schlag' euch doch!
Ally: Du hast mich noch nie vor Gericht geschlagen!
Larry: Und ob! Doch, ich hab' dich geschlagen! Warum willst du...
Ally: Aber selbst wenn du mich einmal geschlagen hättest, diesmal wirst du nicht gewinnen.
Larry: Wetten?
Ally: Um was?
Larry: Eine Stunde Fußmassage.
Ally: Sagen wir zwei.

Ling und Richard wieder in der Unisex.
Richard: Wir sind seelenverwandt, Ling. Irgendwann werden wir wieder zusammen sein.
Ling: Meinst du?
Richard: Ja. Wir sind emotional gesehen Guppys und wir werden uns am flachen Ende des Teiches wieder finden.

Auch Nelle hat nun ein Geständnis zu machen.
Nelle: Ich habe auch so ein Online-Verhältnis.
Ling: Wirklich?
Nelle: Ich mag keinen Sex, deshalb ist das für mich ideal.

Jackson hakt bei Ling nach.
Jackson: Wieso hast du dann damals mit mir geschlafen?
Ling: Was ich damals für dich empfand, empfinde ich jetzt nicht.
Jackson: Ich glaube dir nicht.

Und jetzt geht's weiter...

Zu einer wunderbaren Abenddämmerung über Boston singt Vonda "Only You) And You Alone)".
Only you can make this world seem right
Only you can make the darkness bright
In der Unisex-Toilette beugt sich Jackson, seinen Oberkörper nur mit einem weißen Unterhemd bedeckt, über ein Waschbecken und erfrischt seinen Kopf mit Wasser. Ling kommt herein.
Ling: Hey.
Jackson: Hey, Ling.
Ling: Was machst du da?
Jackson: Ich wasche mir das Gesicht. Es war ein langer Tag.
Ling: Ja.
Sie geht zu einer Kabine und will die Tür öffnen. Zuerst guckt sie sich Jackson aber noch einmal etwas genauer an.
Only you and you alone can thrill me like you do
And fill my heart with love for only you
Ling siehtm wie Jackson scheinbar in Zeitlupe sich das Gesicht mit dem Wasser aus beiden Händen bespritzt, das er dann mit mehrmaligem Kopfschütteln wieder von seiner glänzenden Haut perlen lässt.
Ling schüttelt ihrerseits nun auch den Kopf, aber eher, um ihn wieder klar zu kriegen. Sie guckt nochmal in Richtung Jackson, dessen Vorderansicht sie im Spiegel sieht.
Wieder in Zeitlupe schlägt er sein Handtuch über die Schulter.
Only you...
Ling löst sich von diesem Anblick und bringt damit auch die Musik abrupt zum Verstummen. Sie geht hinaus in die Lobby, wo Ally, Elaine und Nelle beieinander stehen.
Ling: Ally, ich fürchte, ich habe die gleiche Macke wie du.
Ally: Welche meinst du? Ich hab viele.
Ling: Na ja, immer wenn ich... [Sie verstummt.]
Zum pompösen "Love Theme" aus "Romeo und Julia" kommt Jackson aus der Unisex.
Ling: Sieh dorthin. Was siehst du?
Ally: Jackson.
Ling: Nelle?
Nelle: Jackson.
Ling: Elaine?
Elaine: Oooh... [Sie transpiriert fürchterlich und fächelt sich mit der flachen Hand Luft zu.]
Ling: Ach, ich frag' lieber nicht.
Nelle: Was siehst du denn?
Ling: Oh, ich seh' ihn auch, aber... [Jackson redet in Zeitlupe mit einer Sekretärin.] ...er bewegt sich in Zeitlupe.
Nelle: Wirklich?
Ling: Ja. Er-er bewegt sich nicht in Zeitlupe, oder doch?
Ally: Ling, wie lange hast du diese Vision schon?
Ling: Ein paar Tage. Und Richard, wenn ich ihn vorbeigehen sehe...
Die Fahrstuhlglocke bingt. Richard tritt heraus.
Nein, er tritt nicht heraus, er sprintet geradezu heraus! Zum äußerst hektischen "Sabre Dance" wuselt er im Zeitraffertempo durch die Kanzlei.
Ling: ...dann im Schnellgang.
Ally: Aaaah.
Ling: Nicht immer. Aber Jackson... [Wieder schleicht Jackson zu "Romeo und Julia" durch die Kanzlei.] Was hat das zu bedeuten?
Ally: Ich glaube, du bist verliebt.
Ling: Was??? Und was mache ich jetzt dagegen?
Sie erntet von allen drei Seiten nur ein Schulterzucken, unterlegt mit einem amüsierten Lächeln. Ein letztes Mal schaut sich Ling diesen Wonneproppen von einem Mann in Zeitlupe an.

Intro

nihil, 29.01.2002

In Johns Büro. Ein Mann im braunen Anzug steht im Zimmer und wartet, offensichtlich ein neuer Klient. John kommt, mit einer Akte in der Hand, in den Raum und schüttelt dem Mann die Hand.
John: Mr. Stoller?
Kevin: Ja.
John: John Cage.
Kevin: Ja, vielen Dank, dass Sie sich Zeit für mich nehmen.
John: [sieht in die Akte] Äääh, und wie kann ich Ihnen helfen?
Sie setzten sich an den Schreibtisch, einander gegenüber.
Kevin: Na ja, meine Frau Cindy ist vor zwei Jahren gestorben. Wir waren drei Jahre lang verheiratet. Ein Auto hat sie überfahren, ausgerechnet an unserem Hochzeitstag. Cindy und ich, wir haben uns immer Kinder gewünscht. Ich möchte ihr den Wunsch erfüllen - unseren Wunsch. Aber natürlich gibt es da Hindernisse zu überwinden.
John: Zum Beispiel, dass sie tot ist. [Nach einem Augenblick der Verwirrung.] Äh, ich bitte um Verzeihung, Sie sind ein neuer Mandant, und äh... mmmh, könnten Sie mir sagen, wa-was... wie Sie es anstellen würden? Hat sie ihre Eier hinterlassen oder Embryos?
Kevin: Nein.
John: Wie...?
Kevin: Es wäre nicht Cindys Kind. Genauer gesagt wäre es...
John: Genauer gesagt wäre es...?
Kevin: Ich möchte sie klonen lassen. [John verengt die Augen, öffnet den Mund und verharrt in dieser Position einige Sekunden lang, stumm und starr.] Hören Sie mir zu?
John: Natürlich.
Kevin: Die Technologie ist vorhanden, nur redet man nicht gern darüber. Ich kenne einen Arzt, der bereit wäre...
John: ...I-Ihre tote Frau zu klonen.
Kevin: Ja. Wissenschaftler sind schon dabei, das im Geheimen zu versuchen, Mr. Cage, und ich hatte heimlich einen Versuch mit Cindy vorbereitet. Ich habe einige Gewebezellen aufbewahrt... [John kann ein Geräusch des Ekels nicht verwinden.] ...und Haare... [Wieder ein Geräusch.] ...und etwas Blut... [John macht eine abwehrende Geste.] Ich habe die DNS... [John fängt an zu summen.] Warum machen Sie das ständig?
John: Das ist... ist das überhaupt legal?
Kevin: Es gibt keinen Präzedenzfall. Leider hat meine Schwägerin davon erfahren und einen Anwalt engagiert, um eine einstweilige Verfügung zu erreichen. Und deshalb brauche ich auch einen Anwalt. Sie geht heute vor Gericht.
John: Ähhh, aber, Mr. Stoller, ich muss Ihnen gestehen, äh, ich bin sicher, Ihre Frau war ein wundervoller Mensch, aber die Vorstellung, sie klonen zu lassen... die-die ist einfach furchtbar.
Kevin: [flehentlich] Bitte! Ich weiß nicht, an wen ich mich sonst wenden soll. Und Sie sind schon einmal gegen diesen Anwalt angetreten, zumindest Ihre Kanzlei.
John: Wer ist es?
Kevin: Sein Name ist Larry Paul. Man hat mir gesagt, er sei ziemlich gut.
Johns Augen vergrößern sich. Er nickt, zum Kampf bereit.

In Nelles Büro. Nelle sitzt schnell tippend an ihrem Laptop; sie chattet. Ling kommt herein.
Nelle: Ah, Ling... Warte. [Ling setzt sich auf den Schreibtisch; Nelle klappt den Laptop zu.] Hey.
Ling: War er das?
Nelle: Er war's.
Ling: Wie ist so eine Beziehung, die online stattfindet?
Nelle: Sehr gut. In einer Beziehung geht es vor allem um Kommunikation. Alles läuft hervorragend. Wir reden; wir lachen; er stinkt nicht.
Ling: Was ist mit... du weißt schon?
Nelle: Was ist "du weißt schon"?
Ling: Sex natürlich. [Sie setzt sich in einen Sessel.] Ich weiß, du magst keinen Sex, aber eine Frau hat erst dann Kontrolle über einen Mann, wenn sie die Hand an der Hormonlanze hat.
Nelle: Ich hatte ganz vergessen, dass es bei dir immer um Kontrolle geht. Was macht Jackson?
Ling: Woher soll ich das wissen?
Nelle: Bewegt er sich immer noch in Zeitlupe?
Ling: Darüber bin ich hinweg!
Nelle: Wirklich? Und warum kommst du gerade jetzt hier rein? Nur, um über mein Computer-Date zu reden?
Ling: Ich wollte mir eigentlich Briefpapier ausleihen. [Sie steht auf.] Aber es geht auch ohne.
Sie geht aus dem Zimmer. Nelle klappt grinsend den Laptop wieder auf.

Ling geht durch den Flur, als Richard die Treppe herunterkommt - in Zeitraffer. Ling runzelt kurz die Stirn und sieht dann zum Fahrstuhl, dem soeben Jackson entsteigt - in Zeitlupe, untermalt von Schmalzmusik und Vogelgezwitscher. Ling geht weg, während sich die Musik im Hintergrund in ihr typisches Wicked-Witch-Of-The-West-Thema verwandelt. Ally und Elaine sehen die Szene mit an.
Ally: Was war das?
Elaine: Frag mich nicht. [Sie geht.]
Im Hintergrund beugt sich John vom Sessel im Besprechungszimmer aus zu Ally herum.
John: [flüsternd] Ally... Einen kleinen Augenblick. [Ally geht ins Zimmer und setzt sich zu John.] Ich habe hier einen neuen Fall. Ich muss jetzt gleich ins Gericht und Larry ist der Anwalt der Gegenseite.
Ally: Oh, wirklich?
John: Und ehrlich gesagt werde ich noch nicht so ganz schlau aus ihm. Hast du vielleicht einen Tipp für mich?
Ally: Tja, John, findest du nicht auch, dass hier ein kleiner Interessenkonflikt für mich besteht?
John: Wieso? Ich hab' doch nicht vor, ihn dir auszuspannen, ich brauch' nur einen kleinen Vorteil ihm gegenüber, um diesen Fall zu gewinnen. Und du bist natürlich unseren Mandanten verpflichtet.
Ally: Ja, das schon, aber... das ist doch kein Grund...
John: Hey, du willst mir doch nicht etwa erzählen, dass du nicht auch ein paar Insider-Informationen benutzt hast, als du gegen ihn angetreten bist?
Ally: Das nicht, aber...
John: [quengelig] Warum darf ich das dann nicht auch? Es ist für den Mandanten. Nur einen ganz kleinen Tipp, mehr will ich gar nicht. Um Himmels Willen, ich habm' in diesem Fall sowieso schon kaum Argumente, es... Irgendetwas brauche ich.
Ally: [überlegt lächelnd] Okay.
John: Schön. [Er lauscht gespannt.]
Ally: Larrys Stärke liegt in seinem Redefluss. Wenn wir uns streiten, zieht er mich in einen immer schnelleren Wortwechsel hinein, weil er meint, je schneller wir reden, desto weniger merke ich, dass er dabei ist, mir eine Falle zu bauen.
John: [hinterlistig grinsend] Okay.
Ally: Ohne seinen Redefluss ist er angreifbar. [Sie zwinkert ihm zu.]
John: O-kay.

In Richards Büro. Großaufnahme eines laufenden Fernsehers. Richard sitzt auf seinem Sessel und schaut sich ein Programm mit Cindy Margolis an. Sie sitzt in einer Großraumlimousine und spricht zum Zuschauer.
Cindy: Sie sehen "In Your Dreams", mit mir, Cindy Margolis. Michelle Garris, eine aufstrebende Schauspielerin, bat mich in einer E-Mail um Ratschläge, wie man in Hollywood Fuß fasst. Wir trafen uns zum ersten Mal in Hollywood, in...
Ling kommt herein, entreißt Richard die Fernbedienung, schaltet das Gerät ab, wirft die Bedienung weg und stellt ihr linkes Bein auf den Sessel.
Ling: Mach's mir im Knie.
Richard: Ling...
Ling: Los, fang an.
Richard pustet seine Finger warm, überlegt es sich aber doch anders.
Richard: Nein! Nein, ich lass mich nicht benutzen!
Ling: [nimmt das Bein runter, setzt sich auf seinen Schoß und presst seinen Köpf in ihr Dekolleté] Wir können unsere Leidenschaft füreinander nicht länger leugnen. Du willst mich und ich will dich. Also seien wir doch ehrlich: Du machst mir's im Knie und ich mach' dir die Haarnummer.
Richard: Aaah, du-du-du verrenkst mir die Wir... die Wirbelsäule! [Ling stößt ihn von sich und setzt sich beleidigt auf ein Sofa hinter ihm.] W-w-was ist eigentlich los?
Ling: [stoisch] Schicksal. Wir sind füreinander bestimmt. Wozu es noch leugnen?
Richard: Oh, du willst keine Lügen?
Ling: Nein.
Richard: D-d-du bist also für Ehrlichkeit?
Ling: Ja.
Richard: Ausgezeichnet. Seien wir also mal ehrlich.
Ling: Ich geh' jetzt. [Sie geht zur Tür.]
Richard: Ling! Ich hab' mich in L.A. wunderbar amüsiert. An dich hab' ich kaum gedacht. Und an wen denkst du immerzu? An Jackson Duper.
Ling: Das ist nicht wahr!
Richard: [steht auf] Hey, hey, warte. Hör zu: Man wirft mir immer vor, ich wäre flach und oberflächlich. Schön, das stört mich nicht, aber die Wahrheit ist die: Ich kenne und verstehe menschliches Verhalten, was Beziehungen betrifft. Im letzten Monat unserer Beziehung hast du dir die Beine morgens rasiert.
Ling: Das ist also dein Wissen über menschliches Verhalten.
Richard: Wenn eine Frau sich die Beine morgens rasiert, ehe sie zur Arbeit geht, statt abends, ehe sie ins Bett geht - dann ist es vorbei, ohne Ausnahme. Also... [Er nimmt die Kassette aus dem Videorekorder.] Geh zu Jackson. Er ist der Mann, für den du dich einseifst.
Sie geht aus dem Zimmer.

Dude, 03.02.2002

Larry und John im Gericht. Es findet eine Anhörung ohne Geschworenen statt, nur Richter Seymore Walsh muss über die einstweilige Verfügung befinden.
Larry: Erstens ist das Klonen von Menschen in jedem Fall sittenwidrig...
John: [unterbricht ihn] Ist es ganz und gar nicht. Bisher gibt es keinen Präzedenzfall.
Larry: Menschen sind gegen das Klonen von Schafen...
John: Die Allgemeinheit hat auf das Gericht keinen Einfluss.
Larry: Zweitens, dazu haben Sie mich nicht kommen lassen...
John: [springt auf] Oh, jetzt macht er sexuelle Anspielungen. Dagegen muss ich protestieren.
Larry: Was habe ich gemacht?
John: Jemanden kommen lassen ist ein sexueller Ausdruck. Seine Verwendung hier war beabsichtigt und dagegen erhebe ich Einspruch.
Larry: Ich meinte damit nichts Sexuelles, Euer Ehren, aber könnte ich kurz auf die Schafe zurückkommen?
John: [springt wieder auf] Einspruch! Solche Vulgaritäten sind in einem Gerichtssaal fehl am Platz. Ich beantrage eine Entscheidung. Unverzüglich!
Larry: Unverzüglich?
John: Ja! Einspruch: Er macht sich lustig.
Richter: Sie erheben sehr viele Einsprüche, Herr Anwalt. Hören wir doch erst mal, was Mr. Paul zu sagen hat.
John setzt sich wieder.
Larry: Danke, Euer Ehren. Kommen wir zu zweitens: Verzeihen Sie die Vulgarität.
John: Er macht sich lustig.
Larry: Selbst wenn das Klonen seiner Frau möglich, so ist diese Entscheidung nicht von Mr. Stoller zu treffen.
John: Ist sie doch.
Larry: Ich bedaure, Euer Ehren, ich habe Präzedenzfälle erwartet, aber ich bin, muss ich gestehen, völlig unvorbereitet auf "Ist sie doch".
John: Er hat mich zum dritten Mal verspottet. Ich beantrage kostenpflichtige Zurechtweisung, ein Urteil plus schriftliche Entschuldigung, natürlich beglaubigt. [Larry sieht ihn komisch an.] Zum vierten Mal!
Richter: Mister Cage! ... Ist das Klonen denn überhaupt möglich?
John: Ja, Euer Ehren, und ich könnte es dem Gericht beweisen.
Richter: Das wird auch notwendig sein. Zuerst möchte ich von Ihrem Mandanten hören, warum er das überhaupt tun will. Er hat morgen um 10 als Zeuge auszusagen. Danach können Sie Ihre Experten aufrufen.
Larry: Euer Ehren, dürfte ich meine Zeugen ebenfalls... [Er unterbricht sich, als er ein Pfeifen hört. Er sieht zu John.] Sehr schön. Ich würde meine Zeugen auch gerne aufrufen.
Richter: Das dürfen Sie. 10 Uhr! [Er schlägt mit dem Hammer.] Vertagt.
John: Ich lasse nicht mit mir spaßen, Larry.
Larry: Das sehe ich, John.
John: Bis morgen?
Larry: Natürlich.
John schnieft noch mal ganz kurz mit der Nase und geht.

Zu Hause bei Ally und Renée.
Renée: Und? Sind sie jetzt zusammen?
Ally: Nein. Ling will immer noch nicht wahrhaben, dass sie ihn will. Und was meinst du dazu?
Renée: Sie kann ihn haben, Ally. Der Mann ist ungefähr so tiefgründig wie ein Tintenfass. Das bedeutet: Ling könnte möglicherweise ertrinken.
Ally schmunzelt.
Ally: Und es macht dir nichts aus?
Die Tür wird aufgeschlossen, Larry kommt herein.
Larry: Hallo ihr beiden.
Ally: Oh... Na, musstest du länger arbeiten?
Larry: Ja... ja. Um genau zu sein, ich bin gegen John Cage angetreten, wusstest du das? [Sie küssen sich.] Wusstest du das?
Ally: Ich hab' sowas gehört. Wie ist es gelaufen?
Larry: Ach, ich kam gar nicht zu Wort, weil er ununterbrochen Einspruch erhob, aufsprang, Ordnungsgeld beantragte, mich vulgär nannte und... warum lächelst du? Was hat das Lächeln zu bedeuten?
Ally: Gar nichts.
Larry: Ally, du bist prinzipiell gegen Lächeln. Was ist los? [Ally grinst breit. Er fragt Renée.] Was ist los?
Renée: Frag nicht mich.
Larry: [zu Ally] Gut, dann nochmal zu dir: Was ist los?
Ally: Na ja... John hat mich um einen Tipp für die Gerichtsverhandlung gebeten und da habe ich ihm vorgeschlagen, dass er deinen Redefluss stört. Na ja, weil du doch... ohne ihn ein wenig hilflos bist. Irgendwie süß, aber hilflos.
Larry: Du hast John beraten, wie er mich schlagen kann?
Ally: Sein Mandant ist auch mein Mandant, also...
Larry: Wir schlafen miteinander!
Ally: Das ist mir klar.
Larry: Und du gehst hinter meinem Rücken...
Ally: Nein-nein-nein, ich hab' dich nicht hintergangen.
Larry: Was ist mit... ihm? Du gibst ihm Tipps, wie er jemand schlagen soll, den du selbst nicht schlagen kannst?
Ally: Jetzt geht das wieder los! [Sie verlässt den Raum.]
Larry: [ruft ihr hinterher] Wessen Füsse wurden massiert?
Ally: [zwischen Tür und Angel] Einmal!
Larry: Du hast mich noch nie geschlagen und du gibst dich John gegenüber als Expertin aus?
Ally: Nein, das tue ich nicht.
Larry: Weiss er denn, dass du mich nie schlagen wirst?
Ally: [kommt wieder zurück] Wie bitte?
Larry: Weiss John, der sich auf deinen Sachverstand verlässt, dass du mich noch nie geschlagen hast?
Ally: Nein-nein-nein, Larry, das hast du nicht gesagt. Du hast gesagt, ich WÜRDE dich nie schlagen. [Zu Renée.] Hat er das gesagt?
Renée: Ja, das hat er.
Ally: Du glaubst wirklich, ich könnte dich nie schlagen?
Larry: Nie? Nein, nur äh... niemals. [Erst ist Ally sprachlos, dann lächelt sie. Er wendet sich wieder an Renée.] Ich liebe es, wie sie lächelt. Du auch?
Renée: Ganz bezaubernd.
Ally: Ich sag' dir mal was, Larry: Nicht nur ich werde dich irgendwann schlagen, sondern John mit meiner Unterstützung wird dich diesmal schlagen!
Larry: Bei diesem Fall?
Ally: Ja.
Larry: Das Klonen eines Menschen?
Ally: Ja.
Larry: Noch während du sprichst, jucken mir die Füsse!
Ally: Guuut. Du wirst schon sehen. [Verbissen.] Zwei Stunden!
Larry: [verbissen] Ausgezeichnet!

In Allys Büro in der Kanzlei.
John: [entsetzt] Du hast es ihm gesagt?
Ally: Na ja...
John: Ich verliere meinen Vorteil!
Ally: [ganz unschuldig] Nein, du könntest doch...
John: [unterbricht] Doch! Denn jetzt weiß er, dass ich ihn aus dem Rhythmus bringen will und ist vorbereitet! Ich bin entsetzt! [Er wedelt mit den Armen.]
Ally: Nein-nein... John! Er hat gesagt, gegen ihn könntest du niemals gewinnen. Weder diesen Fall noch irgendeinen anderen.
John dreht sich langsam um. Seine "Glockenmusik" setzt ein.
John: Ach, das hat er gesagt? [Er verschränkt die Arme.]
Ally: [nickt] Ja. Und ich hab' mit ihm gewettet: Ich hab' auf dich gesetzt.
John: Er hat gesagt, dass ich niemals gegen ihn gewinnen könnte?
Ally: Jaaa...
John: Niemals?
Ally: Niemals.
Die Musik erreicht ihren Höhepunkt.
John: Tjaaa, das wollen wir doch erst mal sehen!
Ally: Ja, das werden wir sehen.
John: In der Tat. [Er berührt seine Nase und deutet dann auf Ally.]

Ling trifft Nelle in der Kanzlei.
Ling: Nelle? Irgendwie hört sich das gar nicht so schlecht an, diese Sache mit dem Online-Partner. Ich könnte mich sogar mit einem Mann in Paris verabreden.
Nelle: Ja, du kannst so weit von dieser Kanzlei weglaufen, wie du willst, Ling. Ich werde dir nicht zu einem Date verhelfen.
Ling: Warum nicht?
Nelle: Weil du verliebt bist.
Ling: Das bin ich nicht!
Ling sieht Nelle skeptisch an, dann geht sie. Der Aufzug bingt. Larry kommt aus dem Aufzug. Ling hört wieder die romantische "Zeitlupen-Musik", die sie sonst bei Jacksons Auftritten hört. Larry geht langsam an ihr vorbei, doch plötzlich ruckt sein Kopf schnell herum.
Larry: Na, wie war ich?
Ling: Ausgesprochen witzig!
Ling geht. Ally und John kommen aus Allys Zimmer. Sie sehen Larry und gehen zu ihm.
Ally: Huch, Larry? Was führt dich hierher?
Larry: Ich bin auf dem Weg zum Gericht und komm vorbei, um John abzuholen. Wir können zusammen hingehen.
John: Alles klar. Alles klar! Das ist Überrumpelungstaktik. Sie kommen "zufällig" vorbei und überrumpeln mich, manipulieren meine Psyche. Aber ich lasse mich nicht manipulieren, Larry!
Ally fängt bei Johns Worten an zu lächeln.
Larry: Tja, dann werde ich wohl allein hingehen. Wir sehen uns dort. [Er küsst Ally und geht.]
John: [zu Ally] Dein Grinsen war nicht gerade sehr hilfreich.
Ally: [verlegen] Es war... weisst du, John, ich bin... ist alles in Ordnung? Denn du kommst mir... ein wenig nervös vor.
John: [aufgebracht] Ich bin völlig ruhig! Er hat nur versucht, mich zu überrumpeln, und das lasse ich mir nicht gefallen.

lethos, 10.02.2002

Ling klopft an Jacksons Tür, die offen ist, und betritt den Raum.
Ling: He-hey!
Jackson: [blättert in ein paar Akten] Hey Ling. Wie geht's dir? [Er geht zu seinem Schreibtisch und Ling stellt sich vor denselben.]
Ling: Ganz gut. Hast du Lust heute Mittag essen zu gehen?
Jackson: [setzt sich hin] Oh, das würde ich furchtbar gern. [Ling setzt sich auch.] Ähm, heute habe ich einen Termin, aber wie wär's mit morgen? [Er schaut nur nach unten und Lings Lächeln verfliegt so langsam.] Ach, in dieser Woche sieht's ziemlich schlecht aus. Irgendwann nächste Woche?
Ling: [überlegt kurz] Gern!
Jackson: Okay. [Er schreibt etwas auf.] Gut. Meine Sekretärin kümmert sich darum.
Ling: Ausgezeichnet!
Jackson: [schaut Ling an] War sonst noch etwas?
Ling: [betont freundlich] Nein! [Sie stürmt hinaus.]

Die Bostoner Skyline - das Gerichtsgebäude. Im Gerichtssaal. Kevin Stoller befindet sich im Zeugenstand.
Kevin: Wir haben oft von Kindern gesprochen. Und ich... möchte unseren gemeinsamen Traum, meinen und Cindys, erfüllen.
John: Ja aber, Mr. Stoller, es geht Ihnen ja nicht darum ein Kind von Cindy zu haben, sondern darum, Ihre Frau zu klonen.
Larry hört aufmerksam zu und beobachtet die Reaktion seiner Mandantin.
Kevin: Ich habe keine Wahl! Da ich keine Eier oder Embryos von ihr habe. Meine einzige Möglichkeit, ihr genetisches Erbe weitergeben zu können, ist das Klonen.
John: Es ist Ihnen doch klar, dass viele Menschen... [Er zeigt auf Larry.] ...einschließlich Mr. Larry Paul, der dort sitzt und die Nase rümpft...
Larry: [steht augenblicklich auf] Euer Ehren, mit Erlaubnis des Gerichts möchte ich stehen und die Nase rümpfen.
John: Spott!
Richter: Mr. Paul, setzen Sie sich! [Larry setzt sich wieder.] Mr. Cage, unterlassen Sie die Einwürfe!
John: Ä-ä-ähm, viele Menschen finden die Vorstellung eines menschlichen Klons abstoßend.
Kevin: Ich weiß, aber ich bin kein Wissenschaftler, der die menschliche Spezies perfektionieren will. Ich versuche auch nicht Cindy zurückzubringen, das kann ich nicht. Ich will nur dazu beitragen, dass eine neue... Generation entsteht.
John: Von Cindy!?
Kevin: Sie würde es wollen und ich möchte dadurch verhindern... dass sie... ausgelöscht wird.
John: Danke, Sir.
John dreht sich um mit der Hand am Gesicht und Larry steht auf mit der selben Gestik. Sie stehen sich kurz gegenüber und bemustern sich, dann lassen beide ihren Arm nach unten sinken. John geht zu seinem Platz, Larry tritt nach vorn.
Larry: Zuerst, Sir, möchte ich Ihnen mein Beleid aussprechen.
Kevin: Danke.
Larry: Aber obwohl Sie sagen, Sie wollen Cindy nicht zurückbringen, versuchen Sie doch sie zu reproduzieren, nicht?
Kevin: Darum geht's mir nicht.
Larry: Wir sprechen davon einen Menschen zu erschaffen, der den gleichen genetischen Abdruck, die gleiche DNS wie Ihre Frau hat. Das ist etwas Anderes als gemeinsam ein Kind zu zeugen.
Kevin: Ich weiß.
Larry: Es wird genauso aussehen, genauso reden wie...
Kevin: Eineiige Zwillinge sind trotz übereinstimmender DNS verschiedene Menschen, Herr Anwalt.
Larry: Sprach Ihre Frau jemals von genmanipuliertem... Obst?
Kevin: Ja.
Larry: Was hielt sie davon?
Kevin: Sie war dagegen.
Larry: Und von genmanipulierten Hühnern?
Kevin: Sie war dagegen.
Larry: Aber sie wäre einverstanden damit, gentechnisch einen eineiigen Zwilling von sich zu erschaffen?
John: [springt auf] Einspruch! Das ist nicht dasselbe!!! [Larry schaut John mit einem Blick an, der da sagt "Ach komm!"] Wir reden hier nicht von Hühnchen, Herr Anwalt! [Er schaut sich ein wenig irritiert um und setzt sich wieder.]

Ally und John laufen den Flur bei Cage & Fish entlang.
Ally: Du verlierst???
John: Von verlieren habe ich nichts gesagt!
Ally: John, du mußt gewinnen!
John: Nun, ich hab' den Eindruck, er hat mich durchschaut.
Ally: Das ist dir ja noch nie passiert!
John: Hättest du ihm nicht vorher verraten, was ich...
Ally: Ach John! Alles nur das nicht. John, John, John. Du äh...
Währenddessen ist John ihr schon längstens ins Wort gefallen.
John: Nein, nein, hör zu. Ich hab' schon genug am Hals, also setz mich nicht noch zusätlich unter Druck!
Ally: [holt ganz tief Luft] Was ist nur mit dir los?
John: Oh, das hilft! [Er zeigt auf Ally.]
Ally: Nein, du hast dich bisher noch nie von jemandem im Gerichtssaal durchschauen lassen. Du musst in dich gehen und herausfinden, warum du sonst so gut bist!
John: [knallt eine Akte auf den Tisch] Ich weiß, wieso ich so gut war!
Ally: Wieso?
John: [brüllt] ER!
Ally: [schaut vewirrt drein] Wen meinst du?
John: Ihn mein' ich, Barry White. [Ally atmet lautstark ein.] Er kommt nicht mehr zu mir. Vermutlich hat Melanie ihn endgültig verscheucht! [Er setzt sich.]
Mark: [hantiert gerade an einem Aktenschrank] Was ist los?
Ally: [dreht sich zu Mark] Er findet Barry White nicht mehr!
John: Toll, erzähl's überall weiter!
Ally: Mh, ich...
Mark: Das tut mir echt Leid, wirklich. [Er geht wieder.]
Ally: Du musst ihn unbedingt finden! Du brauchst ihn, um diesen Fall zu gewinnen!
John: [brüllt wieder.] Wie denn?!
Ally: Ich weiß nicht wie! [John schlägt die Hände über seinen Kopf.] Aber denk dran, John, Larry hat gesagt, er glaubt nicht, dass du ihn jemals schlagen kannst. NIE-MALS! [John schaut Ally an und sie nickt mehrmals.] Jetzt musst du tief in dich gehen. Denn ich werde seine Füße... nicht massieren! Egal, wie du's anstellst, du musst Barry finden!
John: Jaaa.
Ally: Jaaa.
John überlegt, wie er das anstellen könnte.

Die Skyline von Boston. Wir landen auf der Unisex-Toilette. John steht vor einem Spiegel und schaut sehr konzentriert hinein.
John: [macht Winkbewegungen zu sich hin] Komm schon. [Er lacht kurz.] Hey! [Er bewegt sich leicht im Rhythmus.] We got it together, Baby. We really got it to... Ach. [Er kratzt sich am Hals.] Jetzt komm schon! [Er schlägt die Hände über dem Kopf zusammen.]
Mark: [kommt herein] Noch nichts?
John: Nein.
Mark: Weiß es Ally?
John: Äh nein, lass mich bitte, es-es hilft mir nicht, wenn ich mich unter Druck fühle. Könntest du bitte gehen und mich dabei nicht stören?
Mark: Natürlich.
Mark geht hinaus und John rückt sich vorm Spiegel die Krawatte zurecht, um es erneut zu versuchen.
John: Just you... [Er zeigt auf den Spiegel.] ...and me... [Er zeigt auf sich und versucht die zum Song gehörenden Bewegungen zu machen, doch er bricht es ab.] Ach Blödsinn! [Er geht.]

Mal wieder die Bostoner Skyline und wir finden uns im Gerichtssaal wieder, wo John gerade Dr. Harris befragt.
John: Wie geht man beim Klonen eigentlich vor?
Dr. Harris: Oh, es ist faszinierend! Wir entnehmen mehreren Spenderinnen, die wir vorher mit Hormonpräparaten behandelt haben, Eizellen. Dann nehmen wir Zellen von dem Klonkandidaten, in diesem Fall Cindy Stoller, und äh... [Er lacht vor Freude an der Faszination ein wenig.] ...und jetzt wird es wirklich faszinierend...
Larry: [springt auf und fällt Dr. Harris ins Wort] Euer Ehren, nur eine Klarstellung: Der Zeuge sagte schon anfangs, es sei faszinierend, und es ist jetzt faszinierend? Ich bin... äh... verwirrt.
John: Ich erhebe Einspruch gegen diese Beschwerde. Der Herr Anwalt ist ein Ombudsmann.
Richter: Ein was?
John: Ein Ombudsmann. Wenn jemand... [Er zeigt über seine Schulter auf Larry.]
Richter: Ja, schon gut. Fahren wir fort.
Dr. Harris: Gern. [Larry setzt sich wieder und Dr. Harris fährt fort.] Danach saugen wir mit einer Nadel den Zellkern aus jedem Ei. Beim Klonen spielen Nadeln eine große Rolle. [Er muss etwas lachen.] Dann nehmen wir die ausgesaugten, DNS-freien Eier und plazieren sie neben die Zellen des Kandidaten, Cindys in diesem Fall. Und dann verpassen wir ihnen eins!
John: Was meinen Sie mit "einen verpassen"?
Dr. Harris: Wir-wir versetzen ihnen einen kleinen Stromschlag. Wissen Sie äh, so ähnlich wie...
Larry: [springt wieder auf] ...bei einer Fliegenfalle?
Dr. Harris ist sichtlich erschüttert von diesem Vergleich.
John: Also wirklich, das war unpassend.
Larry: Ich wollte es mir nur bildlich vorstellen.
John: Nein, Sie wollen nur unterstellen, dass es vergleichbar ist mit dem Töten von Moskitos. Und das finde ich unpassend, selbst für einen Ombudsmann.
Richter: [sichtlich genervt] Könnten wir jetzt fortfahren?! Hier gibt es keine Geschworenen und bei mir verlieren Sie beide Punkte!
Larry setzt sich wieder.
John: Schön, was geschieht mit den Zellen, nachdem Sie ihnen einen verpasst haben?
Dr. Harris: Tja, dann wird es wi... [Er schaut kurz zu Larry.] ...es wird noch faszinierender. [Larry schenkt ihm ein zustimmendes, aber auch genervtes Lächeln.] Durch den Stromschlag verschmelzen die ausgesaugten, DNS-freien Zellen mit den Zellen des Klonkandidaten. Jetzt haben wir neu zusammengesetzte Eier, aus denen sich vielleicht Embryos entwickeln. Diese werden der Leihmutter dann eingepflanzt... und... möglicherweise entsteht daraus... ein geklontes Baby.
John: Und Sie müssen es nicht einmal befruchten mit Zement? Ä-ä-ä-ähm-ä-ä... [Er schüttelt den Kopf mehrmals und Larry zuckt zurück und schaut sehr verwundert.] ...Samen?

[Kommentar von nihil: Im O-Ton klingen "cement" und "semen" wesentlich ähnlicher als in deutsch :-)]

Dr. Harris: Nein, nein. Es ist, es ist faszinierend!
John: Aber ist sowas wirklich schon machbar?
Dr. Harris: Selbstverständlich. Aber es ist natürlich etwas riskant. Die meisten der Embryos sterben, das gebe ich zu, aber es ist durchaus möglich, dass eines von ihnen... [Er hebt den Zeigefinger.] ...EINES, es schaffen wird. Bei Schafen ist es uns schon geglückt und bei Menschen ist es auch möglich.
Richter: Herr Doktor, wann stünde die Technologie zur Verfügung?

Kerstin, 10.02.2002

Dr. Harris: Es gibt sie bereits, Euer Ehren! Die Menschheit wartet hier nicht auf die Wissenschaft, die Wissenschaft wartet auf die Menschheit!
John: Ich danke Ihnen!
Marian, Kevins Schwägerin schaut geknickt und auch Larry sieht sorgenvoll aus.

Jackson betritt die Unisex-Toilette, wo sich Mark gerade die Krawatte richtet und auf der gegenüberliegenden Seite Ling vor dem Spiegel steht.
Jackson: Hey, Mark! [Er stellt sich an einen freien Platz neben Ling.] Ling!
Ling: Geh zum Teufel! Wenn du etwas zu sagen hast, soll deine Sekretärin meine anrufen. [Mark horcht hinter dem Waschtisch auf.] Ich seh' dich nicht mal mehr in Zeitlupe, du feiges, fieses Schwein!
Jackson macht ein erstauntes Gesicht.
Mark: Aber ich seh' dich noch in Zeitlupe. [Jacksons erstaunter Blick wandert zu Mark.] Ein ander Mal.
Mark verlässt den Raum. Jackson sammelt sich kurz und stellt sich dann mit prüfendem Blick hinter Ling auf.
Jackson: Was hast du denn?
Ling: [sieht weiterhin in den Spiegel und sagt in beiläufigem Ton] Ich erzähl's dir irgendwann beim Mittagessen. Auf Wiedersehen!
Jackson: Nein! Nicht doch, warte! Wenn du mir was sagen willst...
Jackson dreht sich um und fängt an, unter den Kabinentüren nachzusehen, ob noch weitere Zuhörer da sind. Als er genau vor der zweiten Türe steht - mit dem Kopf nach unten - geht sie auf und Richard kommt heraus. Volltreffer!
Richard: Oh... Schwamm drüber!
Ling stürzt sich auf Richard und gibt ihm einen leidenschaftlichen Kuss, dann wirft sie ihr ausgestrecktes Bein auf seine Schulter und sieht ihn herausfordernd an.
Ling: Stoppelig!
Richard sieht sie fast schon verdutzt an.
Richard: Ausgezeichnet.
Richard verlässt die Toilette. Ling wendet sich mit funkelnden Augen zu Jackson um.
Jackson: Was ist mit dir los, Ling?
Ling: Was mit mir los ist? Ich hab' mich an dich rangeschmissen und du hast mir 'ne Abfuhr erteilt.
Jackson: Du hast dich an mich rangeschmissen?
Ling: Ich stand praktisch nackt vor dir und hab' mich dir an den Hals geworfen.
Jackson: Wo war ich?
Ling: Du hast mir eine Abfuhr erteilt!
Jackson: Was?
Ling: Hab' ich dich nicht eingeladen? Weißt du, was mich das gekostet hat? Ich hab' längere Beziehungen gehabt, ohne jemals auch nur nett zu sein. Das... das war eine... eine Geste!
Jackson: Eine Geste? Letzte Woche hab' ich dir gesagt, dass ich in dich verliebt bin.
Ling: Na fein, von so blöden Gefühlen spricht doch jeder. Davon gibt es Unmengen! Aber es gibt nur fünf Mittagessen in der Woche! [Jackson sieht sie verständnislos an.] Und starr mich nicht an, als wäre ich verrückt! Du machst das alles doch zunichte.
Zu Lings hektischer Musik geht sie Richtung Tür. Kurz davor macht bremst sie ab. Die Musik "bremst" ebenfalls quietschend. Sie schüttelt sich mit den Händen ihr langes schwarzes Haar auf, dreht sich wieder um und geht mit Musikbegleitung aus der Toilette. Rrrums! Die Tür fällt laut zu. Jackson verdreht verwirrt die Augen.

In Johns Büro. John nimmt mit einer schnellen Bewegung seinen Spiegel in beide Hände und sieht ihn bittend an.
John: Bitte! Ich bitte dich um so wenig. Jetzt kommt alles auf das Schlusswort an und das kann ich nur mit deiner Hilfe. [Überzeugend legt er seine Hände vor die Brust.] Gemeinsam können wir Larry schlagen. [Gewinnend sieht er sein Spiegelbild an und deutet mit seinem Zeigefinger darauf.] Niemand außer dir und mir. [Mit schwebenden Armbewegungen nimmt er die scheinbar so deutliche Aura auf und schließt dabei die Augen, dann atmet er tief ein, um danach ungeduldig wieder auf sein Spiegelbild zu sehen. Er hört aber nur Vogelgezwitscher. John schlägt mit der Handkante auf die Spiegelfläche. Und sieht den Spiegel böse an.] Komm schon! Du bist doch am Ende deiner Karriere, verdammt! Was hast du denn überhaupt noch zu tun? [Erneut versucht er sich zu sammeln und den Spiegel zu beschwören. Die ersten Takte Musik sind zu hören. John öffnet schnell die Augen, wobei die Musik wieder aufhört.] Du bist hier! Du bist hier! [Er nickt mit weit aufgerissenen Augen und nimmt einen schmunzelnden Gesichtsausdruck an, der zu einem breiten Grinsen wird.] Komm schon! [Er beginnt mit dem Oberkörper wippend zu tanzen, erst langsam, dann immer ekstatischer. Dann bewegt er die Arme vor und zurück im Takt der Musik.]
You got to do anything
You got to do anything
You got to do anything
You got to do anything
You got to do anything
You got to do anything
John bewegt sich mit wedelnden Armen im Kreis. Als er fast einmal rumgekommen ist, fällt sein Blick auf einen lässig winkenden Richard, der im Sessel sitzt. Die Musik erstirbt mit mehreren Plattenkratzern. John schaut entsetzt und enttäuscht.
Richard: Siehst du? Deshalb esse ich jeden Morgen ein Kleiebrötchen, John.
John: [böse] Er war hier!
Richard: Wer?
John: Barry! Barry White ist gekommen!
Richard: Verzeih mir, wenn ich nicht versuche, mir das vorzustellen.
John: Es liegt an meiner Konzentrationsfähigkeit. Sie ist nicht mehr das, was sie mal war. Ich kann ihn nicht empfangen, wenn andere Leute im Raum sind, die mich ablenken. Und früher konnte ich das.
Richard: John, vielen Menschen fällt es schwer, mit einem imaginären Disco-Klops zu tanzen, wenn andere dabei sind.
John: Aber ich konnte ihn immer empfangen. Ob jemand im Raum war oder nicht. Ich war sogar draußen auf der Straße mit ihm zusammen. Niemand außer ihm und mir. Jetzt bin ich nicht mehr dazu im Stande. [Frustriert bewegt er die Arme mühsam vor und zurück, aber nichts passiert.]
Richard: Oh nein! Nein-nein-nein-nein-nein-nein-nein! Du musst Folgendes tun: [Er geht auf John zu und berührt ihn beschwörend an den Oberarmen.] Geh in dein Schlupfloch und ruf ihn. Das will ich mir lieber auch nicht vorstellen, aber sobald du ihn da drin erst mal hörst, tritt heraus und versuch, ihn weiter zu hören, während andere Menschen auch noch im Raum sind.
John: Ach, ich weiß nicht, ob ich das schaffe.
Richard: Doch, du wirst es schaffen! Weil du es musst! Wie du schon sagst, was bist du denn ohne ihn? [Er führt den skeptischen John zum Spiegel zurück.] Sieh dir das an! So kannst du doch nicht durchs Leben gehen! Dir bleibt nichts Anderes übrig, als Barry zu finden. Kopf hoch! [John ist nicht überzeugt, geht aber kopfschüttelnd und mit sich selbst unzufrieden aus dem Raum.] Richard steht selbstzufrieden vorm Spiegel.} Tja! Menschenkenntnis. Deshalb bin ich auch Chef. [Sein Blick geht weiter runter in Richtung Hosenstall.] Tja! Menschenkenntnis. Deshalb bin ich auch Chef. [Sein Blick geht weiter runter in Richtung Hosenstall.] Oh! [Mit einem lauten Ratsch zieht er den Reißverschluss zu.] Das ist nicht gut. [Dann bewundert er sich wieder im Spiegel.]

Im Gerichtssaal. Marian, die Schwester der Verstorbenen, sitzt im Zeugenstand.
Marian: Man nimmt ihr ihre Individualität, ihre DNS, wenn man einen Klon von ihr macht.
Larry: Ihr Schwager hat Ihre Schwester sehr geliebt, nicht wahr?
Marian: Ich verstehe ihn ja. Und wir alle lieben Kevin. Aber das ist pervers. Das ist Voodoo-Wissenschaft. Kevin! Cindy ist tot und was du auch...
Ein lautes Summen unterbricht sie. Alle Augen richten sich auf John, der ein kleines Gerät in der Hand hält.
John: Verzeihung, Euer Ehren. Seit der Verhandlung heute Morgen hab' ich eine leichte Halsentzündung. Mit Erlaubnis des Gerichts würde ich gern per Summer... [John summt einmal kurz.] ...Einspruch erheben wollen.
Richter Walsh legt stirnrunzelnd die Hand an die Stirn, sagt jedoch nichts.
Larry: Er will Cindy nicht wieder lebendig machen. Wie schon gesagt wurde, haben eineiige Zwillinge zwar genau den gleichen genetischen Abdruck, aber es sind verschiedene Menschen.
Marian: Natürlich, das weiß ich auch, aber... nehmen wir mal an, einer Person soll ein Organ entnommen werden. Dann wird natürlich vorher ihre Zustimmung eingeholt. Die DNS von jemandem zu kopieren, stellt einen viel größeren Eingriff dar. Es ist ein Eingriff in die... Individualität.
Man hört wieder den lauten Summton.
John: [mit normaler Stimme] Oh, Verzeihung, war das meiner? [Wieder heiser, so dass ihn sogar sein Klient ihn misstrauisch anschaut.] Das war keine Absicht. Ich bitte um Verzeihung!
Larry: Aber... wünschen Sie sich nicht, dass die Gene Ihrer Schwester weiterleben? [Dabei betont er das "Sie" besonders.]
Marian: Mr. Paul, es wären nicht bloß ihre Gene. Wir würden sie damit neu erschaffen. Es würde genau wie sie aussehen und genau wie sie klingen.
Larry: Könnte es sein, dass sie dafür gewesen wäre?
Marian: Nein, sie war überhaupt sehr im Zwiespalt, was die ganze Gentechnik betrifft. Die Vorstellung, ein Baby nach Wahl zu konstruieren, die Augenfarbe, die Größe, die fand sie... abstoßend. Sie wäre bestimmt nicht einverstanden gewesen. Niemals.
John beobachtet aufmerksam die Frau im Zeugenstand und den Richter, ganz "unabsichtlich" drückt er wieder auf den Summer. Der Richter zuckt zusammen, Larry sieht John missbilligend an. John schüttelt den Kopf und kann sich wohl gar nicht vorstellen, wie der Summer wieder losgehen konnte.

In der Kanzlei vor Allys Büro.
Ally: Warum brauchst du mein Büro?
Elaine: Es ist das erste Date, Ally.
Ally: Tja, das verstehe ich. Aber du hast einen Computer.
Elaine: Ich bin nervös. Ich wär' gern mit ihm allein.
Ally: Was ist das für ein Kerl?
Elaine: [schwärmt] Er ist Brasilianer. Wir haben schon E-Mails ausgetauscht. Aber das wird unser erstes ernsthaftes Gespräch. Ach, ich hab' ein richtig gutes Gefühl bei ihm, Ally.
Ally: [verdreht die Augen] Fass dich aber kurz! [Elaine umarmt sie und drückt ihr einen Dankeskuss auf die Stirn. Elaine verschwindet, John läuft hinter Ally vorbei, sie bemerkt ihn und ruft ihm hinterher.] Und? Und? John, und?
John: Setz mich nicht unter Druck!
Ally: Hey! Ich muss schließlich seine Schweißfüße massieren. Also sag schon! Wie ist es gelaufen?
John: Ganz gut bei der letzten Zeugin. Jetzt kommt es auf die Plädoyers an, die um 3 sind.
Ally: Hast du Barry White gefunden?
John: Ich mach' mich jetzt auf die Suche. Wenn ich zurückkomme, dann hab' ich den Mistkerl. Ganz egal wie! [Er geht davon und begegnet Mark, der die Treppe runterkommt.]
Mark: Irgendein Zeichen von ihm?
John: Frag lieber nicht!
Mark ist schon wieder weg. Hinter Ally hört man das Klingeln der Aufzugstür. Larry kommt heraus.

tia, 14.02.2002

Es klingelt und Larry steigt aus dem Auszug. Er geht auf Ally zu, die sich zu ihm umdreht und ihn bemerkt.
Ally: Oh! [Larry guckt sie fragend an.] Hast du vergessen, wo dein Büro ist?
Larry: Dein Büro liegt näher am Gericht und mir tun die Füße weh, ich hatte keine Lust bis zu meinem zu laufen.
Ally: Vielleicht brauchst du ja eine Fußmassage?
Larry: Ja. Weißt du, wo ich eine bekomme?
Ally: Keine Ahnung.
Ally geht weg, Larry auch. Sie öffnet die Tür zu ihrem Büro.
Ally: [reißt ihren Mund vor Entsetzen auf] Oh! Ha! [In ihrem Büro ist Elaine, die nackt auf Allys Schreibtisch liegt und sich vor einem Laptop räkelt.] Ha! [Elaine klappt den Laptop zusammen und guckt Ally an.] Elaine?!
Elaine: [unschuldig] Irgendwie... [Sie fängt an, an ihrem Daumen rumzukauen.] ...führte eins zum anderen.
Ally starrt Elaine an, diese macht ein unschuldiges Gesicht.

In der Unisex-Toilette. Ling wäscht sich die Hände. Jackson kommt aus einer Kabine und geht in Richtung Ausgang.
Ling: Würdest du bitte aufhören, mich zu verfolgen?
Jackson: Ach, du glaubst, das mache ich? [Ling schmeißt etwas Papier weg.] Hör mal, ich habe dir keine Abfuhr erteilen wollen. Ich dachte, du wärst nicht interessiert.
Ling: Du hast richtig gedacht.
Jackson: Weißt du, woran ich nicht interessiert bin? An-an deiner Wut. [Ling macht sich die ganze Zeit ihre Haare.] Warum bist du...
Jackson schaut nach vorne, um die Spiegel, zu den Kabinen und guckt unter jeder Tür nach. Ling kommt nach und guckt ihn an. Als er zur vorletzten Kabine kommt, wird diese von Richard geöffnet und trifft Jackson an der Stirn. ) Richard: Uh! Oh! /action{Jackson hält sich die Stirn.
Richard geht weg. Jackson schließt die Kabine. Ling und Jackson gucken sich an. Er kommt auf sie zu. ) Jackson: Ling, seit ich in dieser Kanzlei arbeite, habe ich dich nur wütend erlebt. Ling: Ich bin wütend, weil... du mich belogen hast. Ich bin wütend, weil ich nach dem Abend in der Bar mit dir ins Bett gegangen bin. Und es ist schwer, die ganze Zeit hübsch, fröhlich herumzulaufen. Es ist schwer, immer alle anzulächeln. Jackson: Ja, ich hab' mich schon gefragt, wie du das jeden Tag machst. /action{Sie knurrt ihn an.
Schweigen.
Ling: [nachdenklich nickt sie leicht] Du hast vielleicht Recht. [Sie denkt nochmal nach.] Oder auch nicht!
Ling dreht sich um und geht aus der Unisex-Toilette. Jackson wirkt betrübt. Larry kommt rein und verschließt die Tür. Jackson dreht sich zum Spiegel. ) Larry: Jackson, mein Freund! Jackson: Larry! Larry: Wie geht's dir, Jackson? Jackson: Oh, gar nicht mal schlecht. Und wie geht's selbst? Larry: Kann nicht klagen. Jackson: Wie schön! /action{Jemand betätigt den Abzieher. Larry und Jackson gucken sich um. Im Spiegel sieht man, wie John aus einer Kabine kommt. Im Hintergrund ertönt Barry White. John schiebt Larry zur Seite, um in den Spiegel gucken zu können. Er wippt mit der Musik mit. Jackson und Larry betrachten ihn von der Seite. John dreht sich kurz zu ihnen um. ) Larry: Was hältst du davon, Jackson? Jackson: Oh, ich wollte dich gerade dasselbe fragen, Larry. /action{John bewegt sich weiterhin zur Musik und richtet seine Krawatte. We got it together... John lächelt sich an. ) Larry: Da läuft was, Jackson! Jackson: Oh ja, allerdings, Larry! Jackson: Er ist ein komischer kleiner Mann, nicht? Larry: Ja, das ist er! /action{John fängt auch jetzt an seine Arme mit zu bewegen.
Jackson: Also, ich krieg' das auch hin!
Larry: Was? Das da?
Jackson: Das ist kein Problem für mich. Für dich?
Larry: Also gar nicht!
Jackson: Machen wir!
John wendet sich ihnen zu.
Larry: Wir wollen.
John kommt auf die beiden zu und sie setzen ein. Sie gehen nach vorne, wieder nach hinten und schwingen dabei ihre Arme. Etc. Sie machen noch verschiedene andere Figuren und Bewegungen. Der Tanz ist zum Schieflachen komisch. Dann betritt Ally die Unisex-Toilette. Die Männer tanzen weiter. Ally scheint begeistert zu sein. ) Ally: Das wurde aber auch langsam Zeit! /action{Die drei machen noch eine Zeitlang weiter.

Ein Streif über die Häuser Bostons. Im Gericht.
John: Natürlich haben wir Angst vor dem Klonen. Es hört sich nach Dr. Frankenstein an. Die Vorstellung, dass wir anfangen könnten, Körperteile herstellen zu können, DNS auszuwählen... ist Furcht einflößend. Wir könnten Eishockeyteams aus Wayne-Gretzky-Klonen aufstellen. Oder jemand könnte einen Pitbull mit Mike Tyson kreuzen. [Larry schaut wenig begeistert.] Die Möglichkeiten! Der Horror! Alptraumhaft! Aber die Wahrheit ist die: Jedes Mal, wenn ein wissenschaftlicher Durchbruch gelingt, wirft das Sorgen über die Zukunft der Menschheit auf. Wir praktizieren bereits künstliche Befruchtung, wir bauen Embryos, wir manipulieren Gene. Geht das Klonen noch einen Schritt weiter? Natürlich! Aber müssen wir deswegen Angst davor haben? Nein! Wir wären vielleicht im Stande, ein Herz zu klonen, für jemanden, der ein Transplantat braucht. Eine Lunge. Diese Technologie könnte Leben retten, Euer Ehren! Nun, besteht das Risiko eines Missbrauchs? Auf jeden Fall! Und dann soll das Gericht einschreiten, aber hier, hier... [Larry guckt ihn fragend an.] ...geschieht absolut keine Greultat. Mein Mandant kennt die Wünsche seiner verstorbenen Frau, er kennt ihren Traum, der ihr gemeinsamer Traum war. Das Klonen wird es ihnen ermöglichen, ihren Wunsch nach einer Familie, nach einem Kind zu erfüllen. Wir sind moralisch verpflichtet, einem Paar zu ermöglichen, ein Kind zu bekommen.
Larry: Die Frage kann nicht lauten, wem die DNS gehört. Oder etwa doch?
John: Doch, durchaus, Euer Ehren! [Er steht nochmal auf.] Ich erinnere Mr. Paul daran, dass es dem hinterbliebenen Ehegatten frei steht, Organe zu spenden, auch wenn seine Frau sich nicht dazu geäußert hat. [Er setzt sich wieder.] Ich sage das nur... [Er erhebt sich wieder.] ...falls Mr. Paul vorhatte, irrtümlicherweise einen halb ausgegorenen Diskurs über die vermuteten Wünsche von Mrs. Stoller zu halten. [Er geht wieder runter, erhebt sich dann allerdings erneut.] Aber es gibt gar keinen Grund anzunehmen, dass er das nicht vorhatte, er-er ist ein pfiffiger Anwalt. [Er setzt sich.]

[Kommentar von Anne: Endlich!!!]

Larry: [denkt nochmal länger nach] Hier weiß man nie genau, ob man jetzt wirklich an der Reihe ist.
Richter: Sie sind jetzt an der Reihe. [John winkt ihm bejahend zu.]
Larry: [nimmt seine Brille ab] Er hat nicht vor, ein neues... Herz zu klonen oder eine Lunge, sondern ein menschliches Wesen. Und das ist falsch. [John macht Spielchen mit seinen Fingern und dabei ein ausgesprochen doofes Gesicht.] Hab' ich einen juristischen Einwand? Das vielleicht nicht. Aber ich habe ethische Bedenken.

Anne, 30.01.2002

Larry: Wie sie bestimmt auch. Er versucht seine verstorbene Frau zu reproduzieren; darum geht es hier. Und warum sollte er dort aufhören? [Er beginnt durch den Gerichtssaal zu gehen, bleibt zwischendurch immer wieder stehen.] Er könnte seine Mutter klonen, den Großvater, den er nie gekannt hat. Eines Tages könnten seine Kinder mit einem Zwilling ihrer Ururgroßmutter im Sandkasten spielen. Berühmtheiten könnten anfangen, ihre DNS zu verkaufen. Man stelle sich vor, man könnte der Vater von Barry Whites eineiigem Zwillingsbruder sein... [John, der seine Hand vor dem Gesicht gehalten hatte, lässt die Hand langsam heruntergleiten und sieht zerknautscht auf.]
Langsame Töne.
Barry White: Oh baby...
Schallplattenriss.
Larry: Ich maße mir nicht an zu wissen, wo man die Grenze ziehen soll, aber wenn ein Ehemann versucht seine tote Frau neu zu erschaffen, wenn Eltern versuchen ihr totes Kind neu zu erzeugen, wenn Wissenschaftler Methoden entwickeln eine überlegene menschliche Rasse zu erschaffen... dann wird die Grenze überschritten. Wenn die Technologie beginnt die Fortpflanzung zu übernehmen, wenn sie anfängt in die Evolution einzugreifen, dann IST sie überschritten.
Larry setzt sich wieder hin. Kurz bevor er zum Sitzen kommt, tutet John.
John: Oh!
Richter Walsh gibt sein Urteil bekannt.
Richter: Es gab Zeiten, da empörten wir uns über Herztransplantationen. Die Vorstellung eines Retortenbabys erschien uns abscheulich. Dann wurde es Realität und die Öffentlichkeit hat es akzeptiert. Die Zukunft gehört der Gentechnologie, das steht fest. Und ich habe nicht die Macht sie aufzuhalten. Der Druck wächst, Organe zu klonen, um Leben zu retten und Krankheiten auszurotten. Und auch das wird wahrscheinlich bald Realität. Aber einen Menschen zu klonen, von jemandem die DNS zu nehmen, um eine exakte Kopie der Person zu machen - darin stimme ich mit Mr. Paul überein. Ich weiß, jeder hat andere Wertvorstellungen... aber da meine heute bestimmend sind, wird dem Antrag auf einstweilige Verfügung stattgegeben. Die Verhandlung ist geschlossen.
Der Hammer fällt.
Marian: [flüsternd zu Larry] Sie waren toll.
Allgemeine Aufbruchsstimmung.
John: [ernst zu seinem Kevin] Das tut mir Leid.
Kevin: [steht auf] Vielen Dank für Ihre Bemühungen.
John: Ich bin sicher, Cindy wäre Ihnen auch dankbar.
Stollah: Danke... Der Tag wird kommen.
John: Zweifellos.
Kevin geht. John dreht sich langsam zu Larry um.
Larry: Ich will keine Revanche.
Er reicht John die Hand, die dieser, nach einem kurzen skeptischen Blick, schüttelt und lächelt.
Vonda singt "Only You":
Only you can make this world seem right
Only you can make the darkness bright
Only you can move alone and fool me like you do...

Ling sitzt allein an der Bar.
Jackson: [kommt hinzu] Hey.
Ling: Hey.
Jackson: Kommst du... äh... kommst du oft hier her? [Ling schüttelt den Kopf und lächelt.] So fang' ich immer an, ist meine Masche.
Ling: Das ist eine furchtbare Masche... Hat es damit schon mal geklappt?
Jackson: Wie gefällt dir: Möchtest du tanzen?
Ling: Besser.
- Ling und Jackson tanzen
- Ally massiert Larry die Füße
- Ling und Jackson tanzen
- Richard und John stehen vor der Bar
Richard: Willst du in die Bar?
John: Ach, heute Abend nicht.
Sie gehen weiter.
Richard: Weil du gegen Larry verloren hast?
John: Nein, nicht deswegen. Wenn ich ehrlich bin, wollte ich diesmal eigentlich gar nicht gewinnen. Klonen? Nein, ich... ich will nur heute lieber allein sein.
Richard: Allein mit ihm?! Du möchtest lieber mit IHM spazieren gehen. Barry ist wieder da! Ich bin draußen.
John: Ach, Unsinn. Hältst du mich für...
Richard: Verrückt?
John: Na ja, wie du schon sagst, kaum jemand tanzt mit einem imaginären Diskoklops, Richard.
Richard: Du bist nicht verrückt, John. Ehrlich gesagt, ich bin ein wenig eifersüchtig. Etwas hervorzaubern zu können, wenn einen die Wirklichkeit enttäuscht... Ich... Na, geh schon. Genieß deinen Spaziergang. [Er geht.]
John: Hey! [Richard dreht sich um.] Vielleicht können wir ja zu dritt gehen?!?
Richard: Ach, zu mir kommt er nicht.
John: Gehen wir einfach los! Probieren wir's mal. Wenn er nicht will... na ja... dann hast du immer noch mich.
Richard: Tja, das... das hab' ich.
John: Ja, gehen wir.
Plötzlich ertönt Barry White mit "Can't Get Enough Of Your Love Baby". Richard und John sehen sich überrascht an. Sie tanzen auf der Straße.

Tina, 11.02.2002

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