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letzte Aktualisierung: 24.09.2001


#308 Ihr Kinderlein kommet [Blue Christmas]

Inhalt | Facts | Eure Meinung | Engl. Transkript | Deutsches Transkript | Screenshots

 

Bisher bei Ally McBeal...

Aus 2#20 - 'Ausgehen, aber richtig'. Ally steht mit Elaine und deren Tante zusammen.
Ally: Was haben wir für ein Problem?
Frau: Meine Tochter hat vor 4 Jahren den Gesichts-BH erfunden. Elaine hat die Idee gestohlen.

Aus ?#?? - '???'. Elaine unterhält sich mit Richard.
Elaine: Nicht jede Frau ist darauf aus, gleich ins Bett zu springen.
Richard: du schon.

Es folgen mehrere Zungengymnastikübungen und Wiederbelebungsversuche à la Elaine Vassal:
- mit Ally
- mit Billy
- mit John (hier erklärt Elaine Georgia "Ich mache ihn scharf!")

Aus 3#06 - 'Stunde der Wahrheit'. Billy und Robin Jones versuchen es Elaine gleich zu tun :-)
Billy: Georgia, ich dachte, du hättest gekündigt!
Georgia: Ich habe meinen Job gekündigt! Und jetzt kündige ich dir!
Sie platziert ihren Ehering auf Billys Schreibtisch.

Und jetzt geht's weiter...

Bosten - verschneit - Minusgrade.

[Kommentar von Sibo: Das Haar hält! - Dauerwelle. Und ich entschuldige mich gleich für diesen unqualifizierten Anfang ;-)]

Also, es ist kurz vor Weihnachten in Bosten, am Abend, alles ist herrlich beleuchtet. Und der obligatorisch klingelnde Weihnachtsmann auf der Straße darf natürlich auch nicht fehlen.

Vonda singt "The Star Carol":
Long years ago on a deep winter night
High in the heav'ns a star shone bright
While in a manger a wee baby lay
Sweetly asleep on a bed of hay

Ally geht mit Elaine durch die Straßen. Elaine trägt einen auberginefarbenen Mantel mit einen Pelzbömmelchen-Schal. Als weitere Accessoires sind an ihr ein "Topf-Hut", eine rote Handtasche und rote Handschuhe zu finden. Ally ist in eine längere dunkle Jacke gehüllt, hat einen famosen Strick-Deckel auf dem Kopf und schützt sich vor der Kälte mit einem langen beigen Strickschal und mit aufregenden Strickfäustlingen.
Ally: Ich werde auf keinen Fall auf der Weihnachtsfeier singen!
Elaine: Ach komm schon! Du hast letztes Jahr in der Bar gesungen, und du warst toll!
Ally: Wirklich?
Elaine: Hey, du warst echt sagenhaft! Außerdem, wenn du auf die Bühne gehst, stehst du im Rampenlicht, dann wirst du anders. Niemand sieht dich dann so, wie du wirklich bist: allein, ohne Begleitung auf einer Weihnachtsfeier.
Ally: Den Vorteil hätte ich wenigstens.
Elaine: Vielleicht könnten wir... [Sie bleibt stehen und schaut gebannt. Ihr Blick ist auf einen große Weihnachtskrippe gerichtet.]
Ally: Was?
Elaine: Ich dachte eben, das Jesuskind... hätte sich bewegt.
Ally: [mit einem Hauch von Süffisanz] Hat es getanzt?
Elaine: Hast du das gesehen? Das Baby hat sich bewegt, es hat sich bewegt!
Ally und Elaine gehen, halb rennend, auf die Krippe zu und betrachten das Jesuskind. Es ist tatsächlich ein echtes Baby. Klein, aber fein. Elaine nimmt es hoch.
Elaine: [ergriffen] Oh, mein Gott!
Das Baby gaggelt und grummelt vor sich hin. Ally tippt das Baby mit einer Hand zweimal leicht auf den Bauch...
Ally: [leise] Oughachaka!... Oughachaka!... Es ist echt!!!

Intro

Ally - ausnahmsweise nicht im Minirock - geht mit Richard durch die Lobby. Sie hat sich diesmal auf einen Hosenanzug eingelassen, wahrscheinlich wegen der Kälte. Sie scheint von Selbstzweifeln geplagt.
Richard: Ich habe nichts gegen deinen Gesang. Aber der Sinn einer Weihnachtsfeier ist meist der, dass sich die Leute amüsieren.
Ally: Ich kann ja singen, Richard. Ich hab' eine Stimme.
Richard: Richtig. Dass du eine Stimme hast, ist nicht meine Sorge, nur dass wir anderen Ohren haben.

[Kommentar von Sibo: Na, wenn das kein Fishismus ist!!!]

Ally: [jetzt schon leicht gereizt] Ich... kann... singen!
Sie ballt beide Hände zu Fäusten, hält sie sich vors Gesicht und zuckt damit kraftvoll, um Richard und auch sich selbst ihre Stärke vor Augen zu führen. Dann geht sie weiter. Richard bleibt stehen. Er hat wohl nichts erreicht.
Richard: Warum nicht. Die ganze Welt ist eine Bühne.

Ally kommt in ihr weihnachtlich geschmücktes Glitzer-Glimmer-Büro und erschrickt total, weil nämlich Elaine mit dem kleinen Baby dort auf einem Stuhl sitzt und ihm das Fläschchen gibt.
Ally: [klingt nach Kreischen] Hu-aaaaah! Elaine!!!
Elaine: Schhhhhhh! Er trinkt grade so schön.
Ally: Wieso hast du ihn immer noch?
Elaine: Ich konnte ihn nicht wegbringen, er...
Ally: Das musst du aber... äh... d-d-das ist strafbar... du könntest... [Sie setzt sich zu Elaine.]
Elaine: Ich möchte ihn behalten!
Ally: [etwas erschrocken] Was???
Elaine: Es war meine Bestimmung, ihn zu finden, Ally.
Ally: Nein-nein, du-du kannst ihn nicht einfach behalten. Das... jemand hat das Baby ausgesetzt.
Elaine: Ich war mit ihm beim Arzt. Er ist völlig gesund.
Ally: Elaine! Du musst die Polizei benachrichtigen. Du-du könntest ins Gefängnis wandern!
Elaine: Wenn ich es der Polizei sage, bringen sie ihn in ein Pflegeheim...
Ally: ...oder zu seiner Mutter.
Elaine: Noch schlimmer, man bringt ihn der Person, die ihn nicht haben wollte!
Ally: Elaine, Elaine! Du hast keine Wahl! Du musst die Polizei informieren!
Elaine: Also schön! Und wenn ich es mache, [Das Baby gluggert.] wäre es möglich, dass ich ihn trotzdem noch behalten kann?

In Johns Büro. Ally und Elaine (mit Baby auf dem Arm) sitzen bei John und holen sich juristischen Beistand. John tippt sich mit einem kleinen hölzernen Rechen an den Mund und stützt mit der anderen Hand seinen Kopf.
John: Daran zweifle ich. Aber...
Elaine: Aber was?
John: Wenn du ihn abgibst, wird er sofort dem Jugendamt übergeben, und damit hat sich's. Wenn du überhaupt eine Chance hast...
Ally: Sie kann ihn doch nicht kidnappen?!
John: Ich spreche nicht von kidnappen. Aber der Besitz versetzt sie in die Lage, zumindest vor Gericht zu gehen. Wir machen Folgendes... du willst wirklich?
Elaine: [mit ganzem Herzen] Ja.
John: Wir machen Folgendes: Wir informieren die Polizei und das Jugendamt und beantragen gleichzeitig die Vormundschaft. Kannst du eventuell stillen?
Elaine: Ähm, wie bitte?
Das Baby nuckelt an Elaines kleinem Finger.
John: Die Kernfrage ist die nach dem Wohl des Kindes. Es ist schon vorgekommen, dass Adoptivmütter Milch absondern. Uähm, wenn wir demonstrieren können, dass das Kind eine Bindung... [Er blickt zu Elaine und sieht, wie die sich an ihrem linken Busen zu schaffen macht, um die Aussage von John überprüfen zu können.]
Elaine: [zum Baby] Nimm sie!
Diese halbnackten Tatsachen stürzen John wieder ins Poughkeepsie-ieren. Er hält sich die Hände an verschiedene Stellen seines Kopfes und schüttelt ihn dabei.
John: Poughkee-Poughkee-Poughkee...
Ally: Sch-schon gut! [Sie greift zu Elaine herüber, um sie dazu zu bringen, aufzuhören. Dabei kann sie sich allerdings ein Grinsen nicht verkneifen.] Elaine!
John: Poughkee-Poughkee-Poughkee-Poughkee-Poughkee... äh... ti-kti-ti... äh...
Elaine schaut schmunzelnd zu John, denn sie wusste genau, was sie tat.

In Billys Büro. Billy ist gerade dabei, sein Fitness-Programm hinter sich zu bringen. Er hat seinen makellosen Oberkörper entblößt und stemmt Hanteln. Vor und zurück, nach unten und nach oben. Aber was sehen unsere Augen? Billys Brusthaare sind noch nicht gefärbt! *hihihihi*

Dazu ist "Macho Man" zu hören:
Body, wanna feel my body, body, baby
such a thrill, my body
Hey, hey, hey, hey, hey
Macho, macho man
I gotta be a macho man
Macho...

...und die Musik erstirbt mit einem Kratzen, als es klopft. Billy dreht sich zur Tür. Herein tritt seine Sekretärin Sandy.
Sandy: [erschrocken] Huh! Ich kann auch später wiederkommen.
Billy: Nein. Das macht nichts.
Sandy: [grins] Ha! Richard hat die Weihnachtsfeier in die Bar verlegt, weil so viele kommen. Falls Sie jemanden eingeladen haben, den ich anrufen soll...
Billy: [hat sich ein Handtuch geschnappt und reibt sich über Rücken und Brust] Nein-nein, hab ich nicht. Ich weiß nicht mal, ob ich überhaupt hingehen soll.
Sandy: [bestimmt] Das wäre völlig falsch! [Billy greift nun zu seinem Hemd und zieht es sich an. Sandy lehnt die Türe an.] Billy, Sie sind schon so einsam genug. Feiern Sie wenigstens mit Ihren Freunden!
Billy: Was ist, wenn SIE hingeht?
Sandy: Wäre das so furchtbar? [Billy erscheint unangenehm berührt.] Meine Eltern haben sich getrennt, und sie wollte es nicht noch mal mit ihm versuchen. Was hat er gemacht? Er hat sie gebeten, mit ihm auszugehen. [Billy lacht leise.] Er hat noch mal von vorn angefangen.
Billy: Ich glaube nicht, dass sie mit mir ausgehen würde.
Sandy: Ja, vielleicht nicht. Aber... vielleicht tanzt sie mit Ihnen! Auch wenn sie damit nur eine peinliche Situation vermeiden will. [Billy schnauft.] Und beim Tanzen... eine Berührung... und vielleicht entsteht etwas Neues.
Billy: Ich weiß nicht.
Sandy: Tja. Wie wichtig es für Sie ist... müssen Sie wissen!
Sie geht zur Tür raus. Billy schaut ihr nach und wirft einen Baseball von der einen in die andere Hand.

[Kommentar von Sibo: Sandy ist doch für eine Überraschung gut! Auf einmal gibt sie etwas "Erwachsenes" von sich!]

Vor Gericht. John und der gegnerische Anwalt McCabe stehen vor Richterin Harris, um ihr den Fall vorzubringen.
McCabe: Euer Ehren, ich kann verstehen, dass sie ihn behalten will, aber wir haben eine lange Warteliste mit Eltern, die ein Kind adoptieren möchten. Sie hat kein Recht, sich an die Spitze der Liste zu setzen.
John: Das Wohl des Kindes ist auf jeden Fall...
McCabe: Ach, ich bitte Sie, sie weiß nicht mal, wie man solch einen Säugling...
John: Man kann bereits eine Bindung des Kindes erkennen...
McCabe: Das ist lächerlich, die Rechtsordnung besagt...
John: Es soll doch möglich sein, seine Sätze zu Ende zu führen!
McCabe: Euer Ehren, es gibt bessere Alternativen...
John: Jetzt machen Sie mal einen Punkt, Mr. McCabe.
Richterin: Mr. Cage, wollen Sie damit sagen, wer's findet, darf's behalten?
John: Ich will damit sagen, es gibt einen Grund, weshalb sie es in der Krippe gefunden hat. Sie ist dazu bestimmt, seine Mutter zu sein.
McCabe: Ich bitte Sie!
John: [laut werdend] Seien Sie still! Er zwingt mich, mich zu wiederholen, Euer Ehren!
Richterin: Mr. Cage!
John: Es gibt sehr viele Untersuchungen zum Thema der "frühen Bindungen". Sie etablieren sich schon in den ersten Wochen, und sie wirken sich ein Leben lang auf die Bindungsfähigkeit aus. [Jetzt wird er richtig leidenschaftlich.] Ich habe dieses Baby in Elaine Vassals Armen gesehen, und dorthin gehört es auch!
McCabe: Wir wissen nicht einmal, ob sie als Mutter geeignet ist!
John: Ach, kommen Sie, steht das zur Debatte?
McCabe: Ja, natürlich!
John: Wenn das zur Debatte steht, dann muss meine Mandantin ja elterliche Qualitäten aufweisen!
McCabe: [lacht süß-sauer] Er hat mich reingelegt. Er arbeitet ständig mit Tricks.
Richterin: Mr. McCabe, es bestehen keine Gesetze für diesen Fall. Hätte Miss Vassel das Kind bereits ein Jahr, dann hätte sie Ansprüche.
McCabe: Sie hatte es aber nur eine Nacht.
Richterin: Ja, richtig. Aber der Grundsatz ist der gleiche: das Wohl des Kindes! Es ist nur schwieriger für sie, das zu beweisen. Aber wir müssen ihr die Gelegenheit geben. Ich höre beide Seiten. 14 Uhr?
John: Gut, Euer Ehren.
McCabe: Ich hätte gerne etwas Zeit.
Richterin: Ich gewähre ihr bis zum Ausgang der Voruntersuchung das Sorgerecht. Und je länger sie's hat...
McCabe: Gut. 14 Uhr.
John dreht sich zu Ally und Elaine um und nickt ihnen zu. Elaine lächelt zu ihm zurück.

Sibo, 02.11.2000

Elaine sitzt in Allys Büro. Sie hält das kleine Baby in den Armen und sieht es zärtlich an.
Elaine: Elliot. Elliot und Elaine Vassal. Wie hört sich das an? Gefällt dir der Name Elliot? Oh, mein kleiner Süßer.
Ally: [kommt zur offenen Tür herein und setzt sich hinter Elaine] Hallo.
Elaine: Ally! Ich hab dich gar nicht bemerkt.
Ally: Du warst ganz versunken.
Elaine: Ja. Als ich noch ein kleines Mädchen war und davon träumte, erwachsen zu sein, gab es in meinen Träumen immer ein Kind. Aber nie einen Mann. Früher konnte ich damit nie etwas anfangen.
Ally: Aber jetzt schon.
Elaine: Ja. Jetzt schon. Er ist wirklich ganz echt, nicht?
Ally: Elaine, er ist wirklich echt. Aber er gehört nicht wirklich dir. Wenigstens noch nicht.
Elaine sieht den kleinen Elliot lächelnd an, schüttelt dann den Kopf. Elliot gähnt herzhaft.

In der Unisex-Toilette. Billy steht vor dem Spiegel.
Billy: Ich? Wie soll ich ihr das ausreden?
Richard: Keine Ahnung! Du kennst sie von uns allen am längsten. Sie hat vor, etwas Erotisches zu singen!
Billy: Ja. Aber sie...
Richard: Im Ernst! Elaine hat sie dazu überredet. Könntest du dir Doris Day bei einem Lap Dance vorstellen?
Man hört die Toilettenspülung. Die beiden drehen sich ertappt um. Und tatsächlich öffnet sich eine Toilettentür, und Ally kommt heraus.
Richard: [überrascht, ertappt] Hallo...
Ally: Du glaubst nicht, dass ich erotisch sein kann, Richard?
Richard: [langgezogen, wie um zu widersprechen] Nein! Oh nein, das ist es nicht! Es ist nur so: Nachdem ich dich gesehen habe, wie soll ich dann noch von einer anderen träumen können?
Billy bringt ein zustimmendes Kopfnicken zustande.
Ally: Ich kann sehr erotisch sein, Richard.
Verlegenes Stammeln von Richard, ein weniger zustimmendes Kopfnicken von Billy, mit sehr gerunzelter Stirn. Billy kommt sich beobachtet vor, sieht zu Ally auf und setzt dann ein verlegenes Grinsen auf.

Nelle und Ling sind mit dem kleinen Elliot und dem Windelwechsel beschäftigt.
Ling: Du bist unser kleiner Süßer, nicht?
Nelle: Mach ihm noch etwas Puder drauf.
Ling: Er ist genug eingepudert, Nelle. Aidaidaidaidai...
Nelle: Er soll aber doch keinen Windelausschlag bekommen, Ling.
Ling: Er ist genug eingepudert. Du willst doch keinen Puder mehr, nicht? [Der kleine Elliot pinkelt. Und zwar Ling genau ins Gesicht.] Er hat gepinkelt! Wirklich witzig!
Nelle: Er wollte eben mehr Puder!
Ling: [ling-mäßig sauer] Das ist eine Säure. Es verätzt mir die Haut.
Nelle: [zu Elliot] Wir haben ihr ja gesagt, mehr Puder, nicht?
Auch Nelle wird angepinkelt. Kreischend greift sie nach dem Handtuch, mit dem sich Ling abgetrocknet hat.
Ling: Und wie gefällt es dir?
Nelle: Wieviel Urin hat so ein kleines Baby eigentlich? Hat er meine Haare erwischt?

Im Gerichtsgebäude. Die Aufzugtür öffnet sich. John und Ally treten mit der mittlerweile wohlbekannten Margaret Camaro aus dem Lift.
John: Wir brauchen die Aussage, dass das Kind bei Elaine besser aufgehoben ist.
Margaret: Aber ich bin nicht überzeugt, dass das so ist.
John: Das brauchen Sie auch nicht. Sie sollen es nur sagen.
Margaret: Ich weiß.
Ally: Moment. Margaret! Es ist einen Versuch wert. Damit Elaine das Baby behalten kann.
Elaine, die die ganze Zeit als stumme Zuhörerin dabei ist, schaut und hört sich das Ganze aufmerksam an.
Margaret: Jedes Mal, wenn ich für Sie aussage, werde ich als bösartige Lesbe beschimpft.
Ally: Wir brauchen die Meinung von mindestens einem Mediziner. Und Sie haben sich damit beschäftigt. Und Sie haben ein Kind adoptiert.
Margaret: Inwiefern ist das relevant?
Ally: Na ja. Sie wissen wie das ist, eine Bindung aufzubauen. Sie... Sie wissen wie...
Margaret: Wichtig ist immer die Seite des Kindes, Ally. Nicht die der Mutter.
Ally: Schön! Wie lange hat Ihr Kind gebraucht, eine Bindung zu Ihnen aufzubauen?
Margaret: Etwa einen Tag.
Ally: Dann sagen Sie das doch!
Margaret: Das würde ich wohl eher als Mutter denn als Soziologin sagen. [Sie wirft Elaine einen Seitenblick zu, den diese aufmunternd nickend erwidert. ]
Ally: Ja! Das nehmen wir. Schön!

In der Kanzlei von Renée, Whipper und Georgia. Billy kommt zur Tür herein, vorher klopft er kurz an. Georgia und Renée sitzen vermutlich zur Mittagspause gemütlich zusammen.
Billy: Hey!
Georgia: [überrascht] Hey!
Billy: Hör zu, heute abend ist die Weihnachtsfeier der Kanzlei. Hättest du Lust, zu kommen? Als mein Date?
Georgia: Als dein Date?
Billy: Ja, es ist doch nichts Schlimmes an einem Date, oder?
Georgia will gerade antworten, da wird sie von einer Frau, die plötzlich in der Tür steht, daran gehindert.
Frau: Entschuldigen Sie. Mein Name ist Janine Waller. Ich komme vom Jugendamt. Von der Kinderfürsorge. Ich suche eine Miss Renée Radich...
Renée: Radick. Das bin ich.
Janine: Oh! Würden Sie mir einige Fragen beantworten? Es geht um Elaine Vassal.

In der Kanzlei. Richards Büro. Auch hier ist jemand vom Jugendamt anwesend.
Richard: Was wollen Sie wissen? [Er schiebt seine Schreibtischlampe, die ihm genau im Blickfeld war, nach unten.]
Mann: Nun, sie beantragt das Sorgerecht für ein Kind. Wir müssen uns vergewissern, dass sie auch dafür geeignet ist. [Die Lampe bewegt sich langsam wieder nach oben.]
Richard: Ja. Aber... wer ist das schon? [Wieder drückt Richard seine Lampe nach unten.]
Mann: Ähm, wie bitte?
Richard: Man braucht ja keine Genehmigung, um Kinder aufzuziehen. Obwohl das nicht schlecht wäre. Jeder, der sich fortpflanzen kann, kann Elternteil werden. Man braucht dazu nichts Anderes. [Während er redet, bewegt sich die widerspenstige Schreibtischlampe erneut hoch. Richard macht sich selbst in seinem Stuhl größer, um darüber hinweg sehen zu können.]
Mann: Wie lange kennen Sie Miss Vassal?
Richard: Schon ewig. [Er hat genug von der Lampe und drückt sie von sich weg. Gleichzeitig steht er auf, geht um seinen Schreibtisch und setzt sich direkt vor die Nase des perplexen Mannes vom Jugendamt.] Aber wenn Sie nun schon mal hier sind, wissen Sie: Ich bin der Meinung, die verantwortungslosesten Personen sind die Mädchen, die sich schwängern lassen. Ich spreche hier von den Teenagern. Manche nehmen auch Drogen. Warum setzt man automatisch voraus, dass sie als Mütter geeignet sind? Nur weil das Baby auf dem Weg nach draußen den Gebärmutterhals passiert? Was für eine Schlussfolgerung ist das? Sagen Sie mir das, wenn Sie schon mal hier sind!

Im Gerichtssaal. Margaret sitzt im Zeugenstand.
Margaret: Es gibt keine feste Regel, wenn es um Bindungen geht. Es kann Wochen dauern, oder es kann augenblicklich geschehen.
John: Sowohl bei der Mutter als auch beim Kind?
Margaret: Aller Wahrscheinlichkeit nach hat das Baby noch keine Bindung zu Miss Vassal aufgebaut. Aber wir dürfen die Möglichkeit nicht ausschließen.
John: Und sollte das Kind Ihrer Meinung nach eher bei Miss Vassal bleiben oder in die Obhut anderer Adoptiveltern gegeben werden?
Margaret: Das ist klar. Es sollte bei Miss Vassal bleiben.
John: Warum?
Margaret: Weil sie den Eindruck einer guten Mutter macht. Und vom Standpunkt des Babys aus, je weniger Unruhe, desto besser. [Elaine hört glücklich zu. Die Richterin macht ein eher skeptisches Gesicht.] Babys mögen keine Veränderungen in ihrer Umwelt. Jede Unruhe ist ungesund. Und ihn von Miss Vassal zu entfernen, das wäre beunruhigend für ihn.
Anwalt: Das Baby, von dem wir hier sprechen...
Margaret: Sein Name ist Elliot.
Anwalt: Elliot. Würde er Miss Vassal verlassen und bei einer anderen Bezugsperson untergebracht werden, könnte er trotzdem noch eine Bindung aufbauen?
Margaret: Ich denke schon, ja.
Anwalt: Und die Unruhe, von der Sie sprechen? Könnte das Baby dadurch geschädigt werden?
Margaret: Das ist schwer zu sagen.
Anwalt: Dann werd ich anders fragen: Was wäre besser für ihn? Ihn bei der Person zu lassen, die ihn gefunden hat, oder für die beste Pflege zu sorgen?
Margaret: M... man muss für die beste Pflege des Kindes sorgen...
Anwalt: Danke!
Ally sitzt enttäuscht und mit offenem Mund da. John schlägt verzweifelt die Hand vor den Kopf.
Margaret: ...aber...

Billys Männergruppe. Billy steht vorne, die ganze Männergruppe lauscht gebannt. Myron Stone, der Kursleiter, sitzt neben Billy mit einer Tasse Tee in den Händen.
Myron: Du hast sie gefragt, ob sie mit dir ausgeht.
Billy: Ich wollte nicht "Verzeih mir!" sagen, sondern "Hey, wollen wir nicht einfach wieder von vorne anfangen?"
Myron: Und sie sagte nein.
Billy: Ja genau.
Myron: Ich glaube, wir wollen jetzt von dir hören: Ich war meiner Frau gegenüber respektlos.
Billy: Ich war... meiner Frau gegenüber... respektlos.
Myron: [spricht eher zu seiner Gruppe als zu dem neben ihm stehenden Billy] Wir alle müssen uns eingestehen, dass es ein Vertrauensbruch von enormer Bedeutung ist, wenn wir eine andere Frau küssen. Er stürzt uns in ein schwarzes Loch, aus dem wir nicht entkommen, indem wir unsere Frau bitten, mit uns auszugehen. [Ein leichtes Kopfschütteln von Billy. Man sieht ihm an, dass er gar nicht der Meinung seines Kursleiters ist.] Die Bitte an sich könnte die Kränkung sogar noch verschlimmert haben, weil sie sie bagatellisiert hat.
Billy: Das ist... sicher nicht meine Absicht gewesen.
Myron: Billy, warum hast du diese Frau geküsst?
Billy: Bloß so! Weil ich eben nicht gut genug bin.
Myron: Nicht gut genug... für Georgia?
Billy: Egal was ich mache, sie beklagt sich. Sogar, wenn wir miteinander geschlafen haben, hörte ich immer Peggy Lee in meinem Kopf singen: "Is that all there is?" Sie sieht immer alles negativ und gibt mir das Gefühl, ich mache alles noch schlimmer. Was erwartet sie? Was soll ich tun?
Myron: Was kannst du tun?
Billy: [schlägt einen aggressiveren Tonfall an] Ich weiß es nicht! Sie will, dass ich mich ändere, ändere, ändere... Und wenn ich es tue, geht sie los und knutscht mit dem Vater einer ehemaligen Freundin von mir. Und als ich mich aufrege und ihr einen kleinen Augenblick lang untreu werde, schmeißt sie mir den Ring hin, als wäre ich alleine daran schuld. [Myron versucht Billy zu beschwichtigen und zu unterbrechen. Es gelingt ihm aber nicht.] Und als ich zu Kreuze krieche und um ein lächerliches Date bitte, sagt sie nein! Nicht genug, dass ich vor ihr auf Knien rutsche, sie will mehr. Aber wisst Ihr was? Ich gebe ihr gar nichts mehr. Ich gebe ihr nicht mehr die Genugtuung darüber, dass sie mich durch ihre Art so kleinkriegen kann wie eine Mücke. Nur damit sie mich mit ihrem Absatz zertreten kann! [Zustimmendes Raunen von seiner Gruppe.] Ich hab's satt, nicht gut genug zu sein. Ich hab's satt, das Musterbild des Versagers zu sein. Was sie absichtlich macht. Sie versucht, mich herabzusetzen. Ich weiß, was sie ist! Ich weiß, was sie ist!
Myron: [geht beschwichtigend von hinten auf Billy zu und will ihn daran hindern, seine Gruppe noch mehr aufzubringen] Billy...
Mann 1: [flehend] Sag es, Billy. Sag das Wort!
Mann 2: [anfeuernd] Los, Billy!
Billy: Sie ist ein Miststück.
Mann 3: Ja!
Billy: Sie ist ein Miststück, Miststück...
Alle: Miststück, Miststück, Miststück...
Myron reibt sich verzweifelt die Stirn und wendet sich von der Gruppe ab.

tia, 06.11.2000

In Billys Büro. Billy wiegt sich in seinem Chefsessel herum und redet mit seiner Sekretärin Sandy über seine neuerliche Erfahrung in der Chauvinistengruppe.
Sandy: Ich bin keine Expertin für Männergruppen, aber... das klingt nicht sehr produktiv.
Billy: Eigentlich doch. Da platzen Dinge aus einem heraus, die man nicht an sich kannte.
Sandy: Was ist rausgeplatzt?
Billy: [starrt sie einen Moment lang an] Ich will gar nicht mehr zu ihr zurück, Sandy. Ich habe Schuldgefühle, weil ich untreu war, und ich will diese Schuldgefühle loswerden, aber ich will im Grunde gar nicht mehr zu Georgia zurück.
Sandy: Tja, dann... sind Sie da, wo Sie sein wollen. Gratuliere!
Sandy wendet sich ab und räumt ein Buch ins Regal. Sie will gehen.
Billy: Sandy? [Sie dreht sich noch einmal um. Billy steht auf.] Würden Sie denn gern mit mir auf die Weihnachtsfeier gehen?
Sandy: [schlägt lächelnd die Augen nieder] Billy... [Sie sieht ihn ernst an.] Ich arbeite für Sie. Außerdem... sollten Sie sich Zeit lassen, ehe Sie wieder mit jemandem ausgehen.
Billy: Sie haben Recht.
Sandy lächelt und geht, macht dabei die Tür hinter sich zu. Billy indessen stellt sich an ein Fenster und sieht hinaus.

Die Szene wird übergeblendet zu Elaine, die ebenfalls am Fenster steht. Sie hält Elliot im Arm, nimmt ihn dann hoch und sieht ihn voll mütterlicher Zärtlichkeit an. Im Hintergrund singt Vonda dazu den Song "No one is alone". Elaine drückt das Baby an sich und schließt kurz die Augen. Als sie sie wieder öffnet, sind sie verschleiert von kleinen Tränen der Liebe und Zärtlichkeit, aber auch der Besorgnis: Es ist nicht sicher, ob sie den Kleinen wird behalten dürfen. Dies spiegelt sich auch im Lied wieder: "Mother isn't here now, who knows what she'll say? Nothing's quite so clear now..." Wieder schließt Elaine die Augen und schmiegt sich mit einem leisen Lächeln an das Kind, während "No One Is Alone" endet. Dann wird die Szenerie ausgeblendet.

In der Bar. Elaine - natürlich mit Elliot - übt mit Ally für deren großen Auftritt. Im Hintergrund läuft bereits die Instrumentierung des Eartha-Kitt-Klassikers "Santa Baby". Während die Background-Sängerinnen sich vorbereiten, instruiert Elaine Ally über ihre Performance.
Elaine: Ally, entscheidend ist die Ausstrahlung. Sogar noch wichtiger als die Bewegung ist die Ausstrahlung. Pass auf... [Sie geht einige wiegende Schritte nach vorn und beginnt zu singen.] 'Santa Baby, just slip a sabre under the tree - for me.' Und dann siehst du ihnen direkt in die Augen. [Elaine sieht den Stuhl an und singt verführerisch die letzte Zeile.] 'So hurry down the chimney tonight.'
Ally: Ach, ich-ich weiß nicht, Elaine, ich-ich...
Elaine: Es ist der richtige Song für dich, Ally, er ist sanft, er ist süß und sexy. [Sie gibt Ally einen kleinen Klaps auf den Rücken.]
Ally: [geht widerwillig nach vorn und singt] 'Santa Claus...'
Elaine: [unterbricht sie] 'Baby'! Es heißt 'Santa Baby'.
Weiter kommen die beiden sowieso nicht, denn John platzt aufgeregt herein.
John: Elaine! Ally! Es ist Zeit! [Er tippt auf seine Uhr.]

Im Aufzug. Ling und Nelle stehen nebeneinander, starren zur Decke und unterhalten sich.
Ling: Ich hätte nie gedacht, dass ich Mutter sein will. Jetzt ist es anders.
Nelle: Was ist anders?
Ling: Schwangerschaftsstreifen lassen sich entfernen. Die Opfer sind nicht mehr so groß.

Das Großraumbüro bei Cage/Fish & Associates. Der Fahrstuhl öffnet sich und Ling und Nelle treten hinaus. Im Büro läuft Richard herum, der Elliot auf dem Arm hält.
Ling: Richard? Kann ich ihn mal haben?
Richard: Klar. [Er kichert.] Oh, der kleine Süße... Hier!
Richard nimmt Elliot in die rechte Hand und wirft ihn wie einen Football durch das gesamte Büro. In einer kunstvollen Zeitlupensequenz sehen wir, wie Ling das Lächeln aus dem Gesicht weicht und von einer Maske des Schreckens ersetzt wird. Sie hechtet nach links los, während Nelle mit offenem Mund reflexartig die Akten, die sie in der Hand hatte, wegwirft. Währenddessen dreht Elliot in der Luft kreiselförmige Pirouetten und sorgt bei den Anwesenden für Glotzaugen. In letzter Sekunde kann Ling ihn auffangen - nur, um festzustellen, dass sie statt Elliot eine Puppe in Händen hält. Aus dem Hintergrund kommt Billy, der den echte Elliot auf dem Arm hält.
Billy: Ich würd' sagen: Reingefallen!
Ling, Nelle: [verärgert] Oh, was soll dieser Blödsinn!?
Richard geht grinsend weg.
Billy: Ihr habt ihn zum Weinen gebracht.
Ling knallt die Puppe verärgert auf den Tisch. Sie gibt ein quietschendes Geräusch von sich. Dann sieht sie Elliots Gesicht - und prompt ändert sich ihre Stimmung ins Gute.

[Kommentar von nihil: Ling quietscht??? :-)]

Ling: Oooh, ich möchte ihn auch mal haben...
Billy: Nein, ich muss ihn anziehen. Er hat gerade gebadet.
Ling: [brabbelt in Babysprache] Oh, lass mich das machen. [Sie kitzelt Elliot am Bauch.] So ein süßer kleiner Bauch...
Elliot kann das Wasser mal wieder nicht halten und pinkelt sie erneut an. Ling schreit.

Der Gerichtssaal. Elaine sitzt im Zeugenstand und wird von Ally befragt.
Ally: Was ging Ihnen durch den Kopf, als Sie ihn aus der Krippe genommen haben?
Elaine: Zuerst, dass es ein schönes Baby ist, und dann... dass es meins ist.
Ally: Ihres?
Elaine: Ich habe oft Babys im Arm gehalten, ich habe Nichten und Neffen. Ich habe Kinder von Freunden im Arm gehabt, aber... diesmal äh... ich weiß nicht, wieso, aber ich war ergriffen. Dieses Kind war nicht das einer anderen. Es war dazu bestimmt, bei mir zu sein.
Ally: Elaine, Sie sind ledig und berufstätig. Wären Sie dazu in der Lage, das Kind aufzuziehen?
Elaine: Ich werde dann natürlich weniger arbeiten, aber... ich habe sehr viel gespart. [Sie richtet sich an Richterin Harris.] Ich habe viel Geld mit meinem bahnbrechenden Gesichts-BH verdient.
Richterin Harris: Wie bitte?
Elaine: Eine Vorbeugung gegen...
Ally: Äääh, schon gut, schon gut. Sie sind also abgesichert, finanziell gesehen.
Elaine: Oh ja. Ich bin relativ vermögend. Ich kann es mir leisten, halbtags zu arbeiten.
Ally: Haben Sie denn schon äh... Erfahrungen mit Kindern?
Elaine: Ich bin oft mit Kindern zusammen gewesen. Ich habe übers Wochenende Babysitting gemacht... aber äh... wenn Sie wissen wollen, ob irgend etwas in meinem Leben mich darauf vorbereitet hat... dann müsste ich sagen: Eigentlich nicht. Ich war bestimmt nicht auf das Gefühl vorbereitet, ihn zum ersten Mal in den Armen zu halten. Und auf dieses Glücksgefühl. Ich bin bereit, dieses Kind aufzuziehen. Ich habe mich niemals... [Sie beginnt unvermittelt zu schluchzen.] Verzeihen Sie... Ich bin bereit.
Ally lächelt sie an.

Wieder das Gericht. Diesmal ist Staatsanwalt McCabe an der Reihe, Elaine zu befragen.
McCabe: Sie haben nicht nur einen Gesichts-BH erfunden, nicht wahr, Miss Vassal?
Elaine: N-nun, ich habe mehrere Projekte in Arbeit.
McCabe: Unter anderem spezielle fluoreszierende Kondome mit äh Sprüchen drauf?
Elaine: J-ja... sie sind nicht so beliebt wie der Gesichts-BH.
McCabe: Mit wievielen Männern haben Sie im letzten Jahr geschlafen?
Ally, John: [springen auf] Einspruch, Euer Ehren!
McCabe: Ihr Lebensstil ist durchaus relevant.
John: Wir alle haben eine Vergangenheit als Singles, das bedeutet nicht, dass man darin herumwühlen...
McCabe: Es besteht ein Unterschied zwischen einer Vergangenheit [Er deutet auf die Richterin.] und... einer Vergangenheit. [Er deutet auf Elaine.]
Richterin Harris: Dem Einspruch wird stattgegeben, Mr. McCabe. [Ally und John setzen sich wieder.]
McCabe: Ich habe gehört, vor etwa einem Monat hatte Mr. Cage etwas Cappuccinoschaum auf der Nase, und anstatt ihn wegzuwischen, haben Sie ihn entfernt, indem Sie eine sexuelle Handlung an seiner Nase vollführten.
In einer Rückblende sehen wir die besagte Szene. Elaine lutscht John genüsslich den Cappuccinoschaum von der Nase.
Angesichts der Erinnerung verkrampft sich John mit offenem Mund auf seinem Stuhl.
Elaine: Aber... das war doch nur... Sie wissen schon, aus Spaß.
McCabe: Aus Spaß... Was ist ein Scharfmacher?
Ally: [springt auf] Einspruch, Euer Ehren!
McCabe: Ich bitte um etwas Nachsicht. Wir müssen hier über das Wohl eines Kindes entscheiden.
Richterin Harris: Aber kurz.
McCabe: Was ist ein Scharfmacher?
Ally setzt sich fassungslos wieder hin.
Elaine: Es ist... mmmh... na ja...
McCabe: Es handelt sich im Grunde um eine Frau, die einen Mann sexuell erregt, damit er es dann mit einer anderen Frau machen kann, stimmt das?
Elaine: So in etwa, ja.
McCabe: So in etwa also. Waren Sie mal Mr. Cages Scharfmacher?
John: [steht auf] Einspruch! [Er setzt sich wieder.]
Elaine: Nur das eine Mal, da hatte er gerade Schwierigkeiten mit Nelle...
Ally: [steht auf] Einspruch, Euer Ehren.
John: [aufgewühlt] Eeh-Poughkee-Poughkee-Poughkee-Poughkee...
Elaine: Ich wusste nicht, dass er vorhatte, sie zu verhauen.
John: [völlig aus dem Häuschen] Päh-Päääh...
Ally: Euer Ehren, das ist alles unerheblich!
McCabe: Stimmt es, Miss Vassal, dass Sie sich gerne als 'die Schlampe des Büros' bezeichnen?
Elaine: Das soll doch ein Witz sein!
McCabe: So, ein Witz... Was für eine witzige Mutter. [Er wendet sich um.] Ach, übrigens... Ihre Gesichts-BH-Erfindung... Ihre Verwandten haben Sie doch beschuldigt, Sie hätten die Idee gestohlen, nicht?
Elaine: Diese Klage war reiner Schwindel, sie wurde abgewiesen!
McCabe: Trotzdem wurden Sie von Ihre eigenen Verwandten für unehrlich gehalten. Stimmt's?
Darauf kann Elaine nichts erwidern. McCabe scheint gewonnen zu haben.

Im Aufzug. Ally, Elaine und John (v.l.n.r.) stehen nebeneinander. Ally tippt mit ihren Fingern nervös auf ihrem Oberarm herum, Elaine starrt verzweifelt an die Decke, John hält seine Nasenwurzel fest.
Ally: [kämpferisch] Es ist noch nicht vorbei.
Elaine: Woher wissen die das alles? Das kann nur jemand von uns gewesen sein, niemand sonst...
John: Konzentrieren wir uns auf unser Schlusswort.
Ally: Das halte ich.
Die Fahrstuhlglocke ertönt.

Im Großraumbüro bei Cage/Fish & Associates. Richard unterhält sich mit Nelle, als die Fahrstuhltür aufgeht.
Richard: [hat eine blaue Weihnachtsbaumkugel in der Hand] Früher haben wir uns die Kugeln an den Kopf geworfen.
Ally, Elaine und John treten aus dem Fahrstuhl, Elaine stürmt schnurstracks zu Richard.
Elaine: Was hast du ihnen erzählt?
Richard: Was meinst du?
Elaine: Ich weiß, dass jemand vom Jugendamt hier war. Was hast du denen gesagt? [An Nelle.] Oder warst du's?
Nelle: Ich hab' mit keinem gesprochen.
Richard: Und-und-und ich hab nichts Negatives gesagt...
Elaine: Ach was! Ihr würdet mich nur so zum Spaß schlecht machen!
Richard: Tut mir leid, dass du das glaubst, Elaine...
Ally: Die haben so viel gewusst, da muss hier jemand geplaudert haben, die... die Sache mit dem Scharfmacher wusste ich ja nicht mal.
Aus dem Hintergrund kommt Ling. Sie hält Elliot im Arm.
Elaine: Elliot... wie geht's ihm?
Ling: Ihm geht's sehr gut. Ich glaube, er zieht mich als Mutter vor.
Ebenso unvermittelt wie Ling kommt nun Billy aus dem Off.
Billy: Es war Renée.
Ally: Was?
Billy: Ich war gerade bei Georgia, da tauchte jemand vom Jugendamt auf und wollte Renée sprechen.

Renées Büro. Ally befragt Renée zu Billys Vorwurf.
Renée: Ich hab' gesagt, sie wäre sicher eine gute Mutter, weiter nichts.
Ally: Komm schon Renée, hast du ihr gesagt, d-...
Renée: Ich habe gar nichts gesagt! Du kannst mir nichts vorwerfen.
Ally: Der Kerl hatte Fakten, klar!? Der Gesichts-BH, die Spezialkondome... er hatte Fakten! Wie ist er da rangekommen!?
Renée: Mich... brauchst du da nicht anzusehen.
Plötzlich steht Georgia in der Tür.
Georgia: Ich hab's ihr gesagt.
Ally: Du?
Georgia: Ich wollte sie nicht anschwärzen, aber... sie hat nach Positivem und Negativem gefragt. Ich hab' ihr erzählt, was ich wusste.
Ally: Wieso?
Georgia: Ally... es geht um ein Kind. Ich bin nicht qualifiziert zu sagen, wer die bessere Mutter wäre, und du auch nicht. Die Leute vom Jugendamt sind dazu ausgebildet, solche Entscheidungen zu treffen. Und dazu müssen sie alle Fakten kennen.
Ally: Hast du eine Ahnung, was du damit angerichtet hast?
Georgia: Hier geht es nicht darum, dass ich für sie eintrete... es-es geht um das Wohl des Kindes. Da darf man nichts beschönigen!
Ally: Das will ich auch gar nicht bestreiten. Das-das Problem ist, dass das eben doch wie ein Rechtsstreit behandelt wird. Die Leute ergreifen Partei und... und wenn eine Freundin etwas Negatives sagt, dann wiegt das für das Jugendamt zehnmal so schwer.
Georgia seufzt.

Dude, 04.11.2000

Man hört mal wieder "There's A New Man In Town". Und man sieht John, Richard und Billy in der Unisex-Toilette vor dem Spiegel stehen. Billy hat den "neuen kleinen Mann" auf den Armen und wiegt ihn passend zur Musik unter Beobachtung seiner Kumpanen.
Billy: Er lächelt. Es gefällt ihm wohl. Er lächelt.
Richard: Er furzt.
Billy: Ach was. Er lächelt, weil ihm die Musik gefällt. Das sieht man.
Richard: Tja, vielleicht hast Du recht.
John: Darf ich mal?
Die Musik verstummt. Little Elliot übergibt sich, halt, passiv, wird übergeben - an John. Dreimal dürft ihr raten, was jetzt zu hören kommt! RICHTIG! Good old Barry White, mit dem Liede "You're The First, The Last, My Everything!" John stellt sich vor den Spiegel und fängt zu wippen an - voller Inbrunst. Und jetzt tanzt Gummibärchen mal wieder sooooo ansteckend, dass sich selbst die übrigen XY-Chromosomler nicht an sich halten können und einfach mittanzen müssen! Zuerst hat John den kleinen Elliot auf den Armen, dann dreht er sich nach links um, wo Billy steht, der Elliot übernimmt. Dann dreht sich Billy nach links und Richard übernimmt. Und so tanzen sich dann erst eine polonäse-artige Runde. Danach stellen sie sich wieder in eine Reihe. Linksdrehung - Rechtsdrehung - Hand nach vorne - Hüftschwung - jetzt alle Winken - ... Wobei sie sich alle drei rührend darum kümmern, dass Elliot währenddessen von jedem mal gehalten wird. Ach, es ist einfach das ganze Gummibärchen-Tanz-Programm dreifach ausgeführt!!!

[Kommentar von Sibo: Leute, lasst eure Fantasie sprühen. Ich weiß, dass ihr es könnt. Und das, was ihr euch vorstellt, ist besser als meine Beschreibungen !!! :-)]

Nach einer Weile kommt Nelle in die traute Männerrunde... und die Musik verstummt schlagartig... und die dreieinhalb Männer stehen aufgereiht vor dem Spiegel - Elliot in diesem Moment gerade auf den Armen von John.
Nelle: Hey! Was in Gottes Namen...
Billy: Der Kleine tanzt gerne...
Nelle: [entgeistert] Er hat gerade gegessen. Er bringt alles wieder raus.
Der Kleine lässt einen Riesen-Rülpser kommen.
John: Jetzt schon?
Nelle: Sie will vermutlich noch heute entscheiden.
John geht zur Türe raus. Nelle schüttelt den Kopf über die kopflosen Männer. Aber da kommt John noch mal zurück und drückt Nelle den kleinen Tänzer in den Arm. Dann kann er entschwinden. Nelle rückt sich den Kleinen zurecht, wobei Billy und Richard ein Grinsen nicht unterdrücken können.

Im Gerichtssaal. Die Plädoyers werden gehalten.
McCabe: Wir wollen Elaine Vassal nicht schlecht machen, unsere Absicht ist es, das Wohl dieses Kindes zu gewährleisten. Das ist unsere Aufgabe. Die Entscheidung, ein Kind aufzuziehen, ist... schwerwiegend. Sie ergibt sich nicht von selbst, wenn man zufällig eins findet, wie ein verlorenes Kätzchen. Wir sehen uns Miss Vassal an und vergleichen sie mit Paaren, die sich schon lange auf diese Verantwortung vorbereitet haben. Dass sie keinen Partner hat... ja, ein wichtiger Faktor. Ihr Lebensstil, ein wichtiger Faktor. Wir sehen, dass sie ihre Partner häufig wechselt, dass ihre Integrität von ihren eigenen Verwandten in Frage gestellt worden ist. Dass sie an dem Abend, an dem sie das Kind gefunden hat, die Behörden nicht informiert hat, wie es sowohl das Gesetz, als auch die Moral vorschreiben. Ist Elaine Vassal ein guter Mensch? Eine fähige Mutter? Das wäre durchaus möglich. Aber unbestreitbar bleibt trotzdem: Wir könnten mehr für dieses Kind tun! Und das sollten wir auch!
Er setzt sich. Ally steht auf und tritt vor Richterin Harris.
Ally: Und unbestreitbar bleibt auch, dass Mr. McCabe die Frau, die dort drüben sitzt, nicht kennt. Ich schon. Und ich versichere Ihnen, wenn ich ein Kind hätte, das ich aus irgendeinem Grund der Obhut eines anderen anvertrauen müsste, dann würde ich mich nicht nur an Elaine wenden... ich würde mich sogar zuerst an sie wenden! [Ally nickt, während John die Rede starr und gespannt verfolgt.] Denn sie... sie ist... liebevoll, großzügig, selbstlos, höchst moralisch, und-und was wichtiger ist als alles andere, sie ist fürsorglich. Sie lebt dafür, sich um andere zu kümmern, auch wenn die's gar nicht wollen. [Elaine grinst etwas und senkt den Kopf.] Und was die Verwandten betrifft, die ihre Integrität angezweifelt haben, das geschah deswegen, weil eine Cousine mit einer Lüge ihre Erfindung stehlen wollte. Das steht in den Gerichtsakten. Wenn das Jugendamt nachgeforscht hätte, dann hätte die Integrität sie davon abgehalten, das überhaupt anzuführen. Und was ihre wechselnden... angeblich wechselnden Partner angeht... das meiste ist nur Gerede. [Elaine schluckt ergriffen.] Und das Übrige... das war alles bevor sie Mutter wurde. Sie ist jetzt Mutter, Frau Richterin! Und, wenn Sie mir nicht glauben, dann... sehen Sie sich den kleinen Elliot an! Sehen Sie ihm in die Augen! Sehen Sie sich an, wie geborgen er sich fühlt! [Elaine platzt innerlich vor Mutterstolz.] Er weiß, wer seine Mutter ist! Ich bin mir bewusst, dass Sie das alles gründlich abwägen müssen, bevor Sie diese schwierige Entscheidung treffen. Ich-ich hoffe nur, dass Sie sich dabei immer wieder vor Augen halten, dass Mr. McCabe Elaine Vassal nicht kennt! Würde er sie kennen... gäbe es keinen Streit vor diesem Gericht!
Elaine atmet durch, während Ally an ihren Platz zurückgeht. Elaine und John blicken auf sie. Ally hält sich ihre Finger an die Lippen und geht in sich.

Am Abend in Allys Büro. Ally steht hinter ihrem Schreibtisch und wiegt Elliot auf ihren Armen. Billy kommt herein und gesellt sich zu den beiden.
Vonda singt "All The Pretty Horses":
Hush-a-bye, don't you cry
Go to sleepy, little baby
When you awake you shall have
All the pretty little purebred
Billy: Babysitten?!
Ally: [aus ihren Träumen gerissen] Äh... ja. Elaine musste mal verschwinden.
Billy: Willst du ihn mir geben? [Er tritt neben Ally.]
Ally: [rasch] Nein, ich mach' das schon.
Billy: Du kannst ihn mir geben!
Ally: Nein. Nein... ich mach' das gern. Was ist so besonders an Babys? Ist es nur, dass sie so unschuldig sind?
Billy: Ja, vielleicht.

[Kommentar von Sibo: Und wieder hat Billy ein "Ja, vielleicht" mehr mit einer Person ausgetauscht. *oink-oink*]

Billy: Wir projizieren vielleicht alle unsere Hoffnungen... und Träume hinein. [Er schüttelt den Kopf.]
Ally: Vor sieben Jahren, weißt du, da hätte ich uns beide hier so gesehen, Billy. [Sie lächelt Billy an, senkt dann den Kopf und blickt zur Türe.]

[Kommentar von Sibo: Das glaube ich wohl eher weniger. Wahrscheinlicher wäre, dass Ally dann vor dem Herd stehen würde. >;->]

Ally: Inzwischen ist viel passiert.
Billy: Ja.
Ally: Du bleichst dir die Haare...
Billy: ...und du willst dich vor uns alle hinstellen und so tun, als wärst du Eartha Kitt.
Ally: Du wirst sehen, ich bin sexy! [Sie schaut zu Billy hoch.]
Billy: Du solltest wirklich nicht... ach, lassen wir das. [Er berührt mit zwei Fingern Allys Ringfinger, zärtlich.] Was ist aus uns geworden?
Ally: Ich weiß es nicht.

Am Abend in der Bar. Die drei Damen von Vonda stehen am Mikro und singen "bumb-didum". Renée(im knalligen Patchwork-Oberteil), Billy, Ling, Richard und John sitzen an einem Tisch.
Billy: Und sie will wirklich singen?
Renée: Das ist die neue Ally!
Ling: Ich langweile mich!
Elaine steht abseits und spässelt mit Elliot auf ihrem Arm. Und dann erscheint Ally - Spot an - im mini-kurzen Weihnachtsfrau-Kostüm auf der Bühne. Sie ist zuerst an der Wand gelehnt. Die Leute johlen bei ihrem Anblick. Sie singt "Santa Baby".
Santa Baby
Just slip a sable under the tree
For me
Been an awful good girl
Santa Baby
So hurry down the chimney tonight
Dann geht sie die Bühnentreppe hinunter. Ihr wird eine Torte hingereicht, auf der sich oben ein Spieß mit einer einzelnen Kirsche befindet. Sie nimmt zunächst den Spieß in die Hand, dann die Kirsche zwischen die Zähne. Diese spuckt sie dann einem etwas dickeren Mann zu, der am Bühnenrand sitzt.
Richard: Sie-sie ist gut!
Santa baby
A '54 convertible too
Light blue
I'll wait up for you, dear
Santa baby
So hurry down the chimney tonight
Dabei geht sie auf Richard zu, und man sieht Elaine mitsingen. Ally setzt sich zu Richard auf den Schoß und drückt dabei sein Gesicht direkt in ihr Dekoletée. Dann steht sie auf und verfängt sich mit ihrem Finger ein wenig in Richards Mund *saug*saug*. Dann drückt sie sein Gesicht zurück und hält sich an seiner Nase fest.
Think of all the fun I've missed
Think of all the fellas that I haven't kissed
Ally schaut John an und stellt ihren rechten Fuß, der in einem schwarzen Stiefel steckt, auf seine Brust, während Richard Allys Finger abnuckelt. Nelle und Sandy sind amüsiert.
Next year I could be just as good
If you'll check off my Christmas list
Ally steht nun wieder vor Richard, der ihr - von ihren Reizen betört - einen Geldschein in den Ausschnitt steckt. Dieser wird aber von Ally sofort wieder herausgenommen und zurückgeworfen. Die Leute applaudieren, auch Nelle und Sandy. Beide lachen. Ling ist auch noch köstlich amüsiert, bis Ally ihr sanft über den Rücken streicht und weiter zu Billy geht. Das Publikum johlt, Ling fährt sich durchs Haar, jetzt nicht mehr begeistert :-)
Santa Baby
I want a yacht
And really that's not alot
Nun werden Billys Zahnreihen einer Inspektion unterworfen, dem das sichtlich gefällt.
Been an angel all year
Santa Baby
So hurry down the chimney tonight
Elaine, mit Elliot auf dem Arm, schaut auf den Piepser...

Sibo, 01.11.2000

Im Gericht. John, Elaine und Ally, immer noch im Santa-Baby-Kleidchen, sehen zu, wie Richterin Harris ins zimmer kommt und ihre Akten auf den Tisch legt. Offenbar ist der Zeitpunkt der Entscheidung gekommen. Als sich die Richterin setzt, nehmen alle anderen auch Platz.
Elaine: [mit Elliot auf dem Arm] Wieso sollte Elliot dabei sein? Das bedeutet nichts Gutes!
John: Wir werden es gleich wissen.
Richterin: Wie ich schon eingangs sagte, existieren keine einschlägigen Gesetze, wenn es um Entscheidungen wie diese geht. Das Wohl des Kindes ist ohne Frage der wichtigste Faktor. Obwohl ich nicht daran zweifle, dass Miss Vassal dazu fähig ist, ein Kind aufzuziehen, haben mich die Spezialkondome, die Gesicht-BHs, ihre Selbstdarstellung als Schlampe, die sie immer wieder bestätigt, etwas aus der Fassung gebracht. [Ally schwant Böses. Elaine guckt noch weniger zuversichtlich. Und John sammelt sich.] Bei Fällen, in denen es letztendlich um den Charakter geht, und kein Richter kann ernsthaft behaupten, er kenne die betreffende Person, müssen wir mutmaßen. Und wenn ich meine Vermutungen anstelle, richte ich mich nach denen, die die Person kennen. Das Gericht sieht keinen Grund, das Wort oder die Integrität von Miss McBeal anzuzweifeln. [Ally guckt überrascht hoch. Elaine schöpft Hoffnung.] Wenn die Antragstellerin auch nur annähernd dem Zeugnis gerecht wird... [Auch John scheint bemerkt zu haben, was jetzt folgen wird.] ...das ihre Anwältin abgelegt hat, die zugegeben auch ihre Freundin ist, so habe ich kaum Grund zu zweifeln, dass Miss Vassal eine aussergewöhnliche Mutter wird. Dem Antrag auf vorläufige Vormundschaft wird stattgegeben.
Der Hammer fällt. Anwalt McCabe kann es nicht fassen. Elaine auch nicht.
Elaine: Oh mein Gott! Oh mein Gott!
Ally: Ich schließe mich an.
John: Ich auch.
Elaine: Was machen wir jetzt?
Ally: Wir gehen nach Hause.
Elaine: Oh mein Gott!
Alle Drei, der Vierte zählt ja noch nicht ganz *g*, sind immer noch total perplex.

In der Bar. Zu Vondas "Saved" geht auf der Tanzbühne die Post ab. Margaret mit den tanzenden Zwillingen, Ling mit Richard und Billy mit Sandy schwingen das Tanzbein. Ally, John und Nelle sitzen an einem Tisch.
John: Du hast es geschafft. Es war deine Schlussrede.
Ally: Ich kann nicht... ich kann es immer noch nicht fassen. Elaine ist Mutter!
Nelle: Wo ist sie?
Ally: Sie ist raufgegangen. Es war... es war zu laut für das Baby. Was ist denn das?
Ally hat Margaret erblickt, die sich zunehmend von den Zwillingen umgarnen lässt. Und auch die anderen Paare legen eine kesse Sohle hin. Ally stößt mit John auf ihren Erfolg an.

Szenenwechsel nach oben, wo Elaine Elliot gerade die Windeln wechselt. Sie "schützt" sich vor den nassen Attacken des Kleinen mit einer Plexiglasschutzbrille mit integrierter Scheibenwischerfunktion.
Elaine: Also dann. [Sie montiert die alte Windel ab.] Uuuh. Weg mit der alten und schnell her mit der neuen. [Sie schiebt die neue Windel unter Elliots Popo.] Ja, bitte schööön. Ist das nicht viel besser? [Elliot stimmt Elaine zu und lässt in Ermangelung anderer Möglichkeiten seinen Strahl für sich sprechen, als sie sich ein wenig hinunterbeugt. Elaine bleibt cool und betätigt den Schalter für die Scheibenwischanlage.] Ich bin hinter deinen Trick gekommen. Das ist meine neuste Erfindung. Den Gewinn teile ich mit dir. 70 - 30. Ja, du kleines Kerlchen.
Im Hintergrund hat der Lift gebingt und eine Gruppe Menschen steigt aus. Elaine nimmt die Brille vom Kopf und schaut gespannt, wer das wohl sei.
Frau: [mit weinerlicher Stimme] Miss Vassal, mein Name ist Lynn Hart. ... Das ist mein Sohn.
Für Elaine bricht die Welt zusammen.

In Allys Büro. Elaine sitzt völlig aufgelöst da. Ally versucht, sie zu beruhigen und hält ihre Hand.
Ally: Tief durchatmen. Ganz ruhig. [Auch Ally atmet tief durch.] Ist dir jetzt immer noch schwindlig?
Elaine: Ein wenig.
John: [tritt ein] Eine alleinstehende Mutter. Studiert in der Emerson. Offenbar litt sie an einer Wochenbettdepression, als sie das Baby in die Krippe legte. Sie hat gesehen, wie du ihn gefunden hast und ist dir seitdem gefolgt. Sie ist bis vor deine Wohnung gekommen. Sie war sogar im Gerichtssaal.
Alle schauen ratlos in die Gegend.
Ally: Was machen wir jetzt?
Johns Blicke verraten das Unvermeidliche.
Elaine: [bricht wieder zusammen] Oh nein...
John: Wenn sie wieder zu ihren Eltern zieht und alle gemeinsam die Vormundschaft ausüben...
Ally: Geht das so einfach, dass sie ihn... zurückgeben muss?
Ling: [tritt plötzlich hinzu] Das muss sie nicht! Ich habe sowas geahnt. [Sie hält eine Akte in ihrer Hand.] Es gab im Juni eine Entscheidung in Massachusetts, Jermans gegen Reimers. Sie besagt, wenn ein Elternteil das Sorgerecht freiwillig aufgibt, und Aussetzen bedeutet eine freiwillige Aufgabe, dürfen dürfen dem de-facto-Elternteil die Rechte nicht genommen werden.
Elaine: [schöpft Hoffnung] Was???
Ling: Dieser Fall betraf ein älteres kind mit festen Bindungen, aber das hat nichts zu bedeuten. [Im Hintergrund erscheint nun auch Richard, dahinter Billy.] Du bist Elliots de-facto-Mutter, sie hat ihre Rechte freiwillig abgetreten. Wir können kämpfen.
Elaine: [in ihrer typischen Begeisterung] Ich will kämpfen!
Ling: Ich weiß nicht, ob wir gewinnen.
Elaine: Ich will kämpfen!
Richard: Wir kämpfen alle mit dir.
Ling: Wir geben ihn nicht einfach zurück!
Billy: Wie hieß nochmal der Fall? Ich klemm' mich dahinter.
Ling: Jermans gegen Reimers.
John: [hat Lings Akte die ganze Zeit studiert] Ich würde gerne einen Moment mit Elaine allein sprechen, und Ally. [Ling, Billy und Richard gehen.] Dieser neue Fall ist eine Chance für uns, aber ich vermute, die Gegenseite wird ihre Depression anführen und sagen, sie hätte nicht feriwillig gehandelt. Und selbst wenn... [Er stockt. Ally scheint zu wissen, was kommt. Elaine hingegen möchte es vermutlich am liebsten nicht hören. John nimmt sich einen Stuhl und setzt sich vor Elaine hin.] Dir steht ein langer Kampf bevor. Wenn wir verlieren, wird der Bruch in Elliots Leben viel... er wäre älter und der Schaden für ihn wäre wesentlich größer. Wenn wir gewinnen, stünde dir immer noch bevor, ihm eines Tages sagen zu müssen, dass du vor Gericht gegangen bist, um ihn seiner leiblichen Mutter wegzunehmen.
Ally: Eine leibliche Mutter ist nicht unbedingt eine bessere Muuter.
John: Sicherlich nicht. Aber es geht um das Wohl des Kindes. Ich-ich weiß nicht, ob es zu Elliots Besten ist, diesen Kampf auszutragen. Wenn diese Frau ungeeignet wäre, dann wäre es was Anderes, aber wenn es im Grunde eher um deine Wünsche geht, dann ist es selbstsüchtig.
Ally: Wenn sie eine geeignete Mutter wäre, hätte sie ihn nicht in der Krippe zurückgelassen.
John: Das ist unser Argument. Aber mir scheint doch, wir haben es hier nicht mit schlechten Menschen zu tun. [Elaine ist verzweifelt und weiß nicht, was sie tun soll. John wendet sich eindringlich an sie.] Egal wofür du dich entscheidest, wir werden dich alle gemeinsam unterstützen.
Betretenes Schweigen. Dann steht Elaine auf und geht aus dem Büro. John und Ally folgen ihr. In der Lobby hält Nelle Elliot auf dem Arm. Ling, Richard und Billy warten gemeinsam mit Lynn und ihrer Familie darauf, was Elaine tun wird. Sie nimmt Elliot in den Arm und bringt ihn zu seiner Mutter.
Elaine: Wie ist sein Name?
Lynn: Alan. Alan Matthew Hart.
Elaine: Woher soll ich denn wissen, dass Sie ihn nicht wieder aussetzen?
Lynn: Na ja, ich habe ihn ja eigentlich nicht wirklich dort ausgesetzt, ich wollte schon wieder zurückgehen und ihn rausnehmen... als ich ihn in Ihren Armen sah und da... da dachte ich plötzlich... dass es so besser für ihn wäre, aber... ich kann ohne meinen Sohn nicht weiterleben... und ich, ich bin auch schon in Behandlung wegen meiner Depressionen. Es tut mir... es tut mir schrecklich leid, dass ich Ihnen so weh tue.
Elliot meldet sich zu Wort und kräht und zappelt ein wenig. Alle haben gespannt zugehört und vermutlich sind alle froh, dass sie nicht wie Elaine entscheiden müssen. Elaine küsst Elliot nochmal auf die Stirn und übergibt ihn dann seiner Mutter. Sie kann die Tränen nicht mehr zurückhalten, wie wohl auch die meisten Zuschauer.
Elaine: Ich hab' dich lieb.
Sie geht weg. John und Ally machen Platz, damit sie in ein Büro verschwinden kann. Alle sind tief traurig, selbst die Mutter scheint sich erst gar nicht richtig freuen zu können. Aus Allys Augen kullern große Tränen. Und auch bei Nelle ist ein Glitzern zu sehen. Im Schlussbild sind alle Anwälte zu sehen, bevor sie langsam ausgeblendet werden...

nihil, 07.08.2001

Dieses Transkript wurde von einer Gruppe von Ally-Fans für alle Ally-Fans erstellt. Es ist ein Spaß-Projekt, bei dem jede und jeder mitmachen darf. Jede Folge wird, sobald sie ausgestrahlt worden ist, von Sibo in mehrere Abschnitte unter- und auf die verfügbaren Transcriber verteilt. Diese schicken ihre Texte an nihil, der die Teile korrigiert und zusammenfügt. Wenn jemand einen Beitrag leisten oder die Transkripts auf seiner Webseite veröffentlichen möchte, kann er sich an eine dieser beiden Kontaktpersonen wenden.

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