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letzte Aktualisierung: 23.12.2001


#407 Unterm Hammer [Love on Holiday]

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Bisher bei Ally McBeal...

Aus 4#05 - 'Die letzte Jungfrau':
In Larrys Büro "beichtet" Ally etwas.
Ally: Ich war enttäuscht, dass du mich gestern Abend nicht geküsst hast. So, jetzt ist es raus.
Larry: Ich hab' dich geküsst.
Ally: Ja, auf die Stirn. Davon kann man sich noch nicht mal die Grippe holen.
Larry: Ich will es nicht vermasseln, weil ich zu schnell vorgehe.

In einem schnellen Zusammenschnitt wird Marks Cindy-Geschichte aufgerollt.
Mark und Cindy in der Unisex.
Mark: Sind Sie schon gebunden?
Richard versucht Mark zu warnen, indem er mit seiner Hand Cindys "Henkel" nachbildet.
Richard: Sie ist in Wirklichkeit...
Sowas bringt Cindy in Rage. In seinem Büro will sich Richard rausreden.
Richard: Er weiß von nichts.
Cindy: Sie wollten es ihm grade sagen!
Mark sucht nach der verdeckten Enthüllung des Geheimnisses bei John um Rat.
Mark: Sprich's einfach aus.
John: [brüllt] Sie hat einen Penis!!!
Mark und Cindy machen in seinem Büro Schluss.
Mark: Ich habe mich von den anderen beeinflussen lassen.
Cindy: Dann wollen wir uns wie Erwachsene benehmen. Leb wohl, Mark.
Cindy dreht sich um und geht.

Aus 4#06 - 'Schrille Nacht':
Mark verabredet sich mit Elaine.
Elaine: Ein Date?
Mark: Ja.
Elaine: Mit dir?
Mark: Ja.
Elaine: Ja.
Mark: Ich weiß, es ist eine dumme Frage, aber ich werd' sie trotzdem stellen.
Elaine: Ich habe keinen Penis!
Mark: Ausgezeichnet!

Aus 4#05 - 'Die letzte Jungfrau':
Wie so etwas auch länger und ausführlicher geschehen kann, stellen Kimmy und John dar.
Kimmy: Ich habe so etwas noch nie zu einem Mann gesagt, aber hätten Sie vielleicht Lust, mit mir zu essen?
John: Ja, aber gern.
John und Kimmy zucken und zwinkern sich an.

Aus 4#06 - 'Schrille Nacht':
John und Kimmy beim Lunch. Allerdings nicht alleine, denn Kimmys Mommy Lynnie ist mit von der Partie.
Kimmy: Es stört Sie hoffentlich nicht, dass ich Mommy mitgebracht habe.
John: Oh, nein...
Kimmy: Sie kommt gewöhnlich zu all meinen Verabredungen.

Und jetzt geht's weiter...
Larry hat mit "Sherry Darling" einen großen Auftritt. Unter den Zuschauern scheint die gesamte Cage&Fish-Anwaltschaft zu sein.
Larry legt sich mächtig ins Zeug:
Your Mamma's yappin' in the back seat
Tell her to push over and move them big feet
Lynnie, Kimmy und sogar John schauen sehr skeptisch zur Bühne. Ganz im Gegensatz zu Ally, die mit einem Lächeln auf den Lippen mitwippt. Richard hingegen beschäftigt sich mehr mit seinem Drink.
Every Monday morning I gotta drive her down to the unemployment agency
Well this morning I ain't fighting tell her I give up
Tell her she wins if she'll just shut up
Kimmy: Singt er da etwa über mich und Mommy?
John: Natürlich nicht!
But it's the last time that she's gonna be ridin' with me
Lynnie: Es kommt mir aber fast so vor.
You can tell her there's a hot sun beatin' on the black top
John: [abschätzig] Das ist absolut lächerlich.
She keeps talkin' she'll be walkin' that last block
She can take a subway back to the ghetto tonight
Nelle: [begeistert] Er ist richtig gut!
Ally: [voller Stolz] Ja, nicht?
Nelle gefällt es nun gleich nicht mehr so gut, und auch Ling muss was rumstänkern.
Ling: Widerlich.
Now Sherry my love for you is real
But I didn't count on this package deal
Kimmy: [zu John] Und er singt doch über uns!
Lynnie: Ganz sicher!
And baby this car just ain't big enough for her and me
John: [winkt ab] Das ist wirklich... lächerlich!
So you can tell her there's a hot sun beatin' on the black top
She keeps talkin' she'll be walkin' that last block
She can take a subway back to the ghetto tonight
Kimmys rechtes Auge zuckt, Lynnies linkes Auge auch. Und selbst John ist jetzt nervös geworden und hat seine Oberlippe nicht mehr so recht unter Kontrolle.

Intro

nihil, 01.11.2001

Morgendliche Besprechung in der Kanzlei. Richard fängt gleich mit den guten Neuigkeiten an.
Richard: Erster Punkt: Vergisst nicht, wir haben morgen diese Wohltätigkeitsauktion, wir alle... [Deutlich vernehmbare Proteste unter den Anwesenden unterbrechen ihn.] So schlimm wird's schon nicht. Es geht um ein Date für einen guten Zweck. Ich glaube, dieses Jahr ist es für Krüppel. [Er hält eine grüne Tasse hoch.] Alle Namen sind im Hut... im Becher. Erster Mann und erste Frau, die gezogen werden, machen's, und wehe, ich höre irgendwelche Klagen. [Er zieht einen ersten Zettel.] Das bin ich, verdammt! [Er versucht "unauffällig", den Zettel wieder in der Tasse verschwinden zu lassen.] Nochmal! [Das lassen sich die anderen aber nicht bieten und protestieren.] Schon gut, schon gut, schon gut! [Nächster Zettel.] Nelle!
Nelle: Oh Gott!
Ling strahlt!
Richard: Äh, du ersteigerst mich, Ling, sonst habe ich noch 'ne Vogelscheuche am Hals. Äh, als nächstes...
John: [unterbricht ihn] Ally? Einen Moment, Richard. Ally, hat sich deine kleine Quetschkommode gestern Abend über meine Situation mit Kimmy lustig gemacht?
Ally: [weiß nicht, wie ihr geschieht] Kleine Quetschkommode?
John: Ja, er hat von einem Doppelpack gesungen. "Sag der Mutter, sie soll aufhören zu kläffen." Und er hat in unsere Richtung gesehen. Ich halte nichts von dieser Art von Humor.
Ally: [amüsiert] Ähm, John, Bruce Springsteen hat diesen Song geschrieben. Ich glaube nicht, dass er euch dabei im Sinn hatte.
John: Ach, ja, ja, mach deine Witze. Das schafft die Beleidigung auch nicht aus der Welt.
Nelle: Er hat seine Duftmarke in Johns Revier hinterlassen.
John: Du kannst dir deine Bemerkungen auch sparen, Goldlöckchen.
In diese nette Atmosphäre platzt Elaine mit wahrhaft schrecklichen Nachrichten.
Elaine: Entschuldigung, wir werden von Peanut verklagt.
Richard: Äh, wie bitte?
Elaine: Wegen sexueller Belästigung.
Mark: Wer ist Peanut?
Richard: So ein kleiner Buchhalter. Hat vor etwa einem Jahr gekündigt. Sexuelle Belästigung? Hat ihn einer von euch vielleicht belästigt?
Nelle: Phhhhh!
Ling: [abschätzig] Klar!
Elaine: Na ja...
Richard: [abgenervt] Elaine, in mein Büro, bitte! Ling, Mark, ihr übernehmt das. Ich hab's satt, ständig verklagt zu werden. Auf geht's.
John, dem man seinen Ärger immer noch ansieht, zuckt mit seinem Mundwinkel, steht dann auf und geht in sein Büro. Dort zieht er die überdimensionalen Boxhandschuhe an und boxt gegen mindestens ebenso überdimensionale, nicht vorhandene Gegner. Vielleicht will er aber auch nur ein paar Atmosphärenmoleküle abtöten. Das Tempo der Schläge ist beeindruckend, wenn er zuschlägt, pfeift es nur so in der Luft. Ally ist ihm gefolgt und schaut dem schattenboxenden Hampelmann zu. Schließlich dreht sich John zu ihr um und hört mit dem Gefuchtel auf.
Ally: [ähnlich amüsiert wie vorhin in der Besprechung] Was... war das?
John: Was? [Er schaut sich seine Hände an.] Ach, gar nichts. [Wie ein erwischter Schuljunge senkt er den Kopf.]
Ally: Ich glaube, du weißt, dass Larry dich nicht verspottet hat, John.
John: Ach, vielleicht habe ich ja nur das Gefühl, den Spott zu verdienen. Ich bin ein erwachsener Mann, ich verabrede mich mit einer Frau, die ihre Mutter anschleppt. Das ist doch absolut lächerlich.
Ally: Hm. Aber ist sie nicht zu den ersten Verabredungen allein gekommen?
John: Ja, aber je intensiver das Verhältnis wird, umso wahrscheinlicher werden intime Beziehungen. Und dafür braucht sie Mommys Unterstützung. Ich weiß ja, ich bin selbst ein wenig merkwürdig...
Ally kann nicht länger zusehen, wie er mit seinen Handschuhen in der Luft rumwedelt, und zieht sie ihm kurz entschlossen aus.
Ally: John... offensichtlich hast du sie wirklich gern. So gern, dass du sogar behauptet hast, du wärst ein Rock'n'Roll-Sänger. [Sie lacht.] Das ist... [John fühlt sich auf den Schlips getreten und schaut sie entsprechend an.] Wieso redest du nicht einfach mit ihr und sagst ihr, dass die Mutter inakzeptabel ist? Sie kann mal an den Feiertagen kommen, aber nicht zu den Dates.
John leuchtet diese Argumentation ein und deutet mit seinem Zeigefinger an: "Das ist es!"

In Richards Büro. Er liest in Anwesenheit von Mark, Ling und der "Schuldigen" die Klage durch.
Richard: Hier steht, du hättest wiederholt angeboten, mit ihm Sex zu haben?
Elaine: Das war ein Witz. Er wusste, wie ich es meinte. Wir sind befreundet, das ergibt keinen Sinn.
Mark: Hier steht auch noch, du hättest ihn gezwungen, deine Unterwäsche aufzuessen?
Das erregt nun auch Lings Aufmerksamkeit. Sie schnappt sich das Papier und liest.
Elaine: Ich hab' ihn nicht gezwungen. Ich hab' ihm nur meine Erfindungen vorgeführt. Ich habe essbare Unterwäsche erfunden und sie ihm einmal angeboten als kleinen Snack.
Richard: [überlegt kurz] Ling, du bist gefeuert. [Er nimmt ihr die Klage nicht nur symbolisch aus der Hand.]
Ling: Was?
Richard: Das ist was Ernstes. Der Mann hat einen berechtigten Klagegrund und ich brauche einen richtigen Anwalt, einen von außen. Mark, ruf gleich mal Larry Paul an. [Zu Elaine.] Ähm, ich bin sehr enttäuscht von dir.

Scheinbar gut gelaunt kommt Ling in die Unisex. Nelle steht vor einem Spiegel und kämmt sich wieder mal die Haare.
Ling: Hey, Miststück! Was gibt's? [Sie geht geradewegs in eine Kabine.]
Nelle: Na, worüber freust du dich?
Ling: Richard hat mir den Peanut-Fall wieder abgenommen. Gehen wir shoppen?
Nelle: Warum nicht? Ich muss mir noch was für diese blöde Auktion besorgen.
Ling: Nelle, es ist für einen guten Zweck. Vielleicht bietet ja ein reicher, gut aussehender Mann für dich. [Und schon rauscht die Toilettenspülung. Nach ca. 15 Sekunden Aufenthalt... Ling wuselt zum nächsten Waschbecken.] Kannst du dir vorstellen, wieviel Geld ich einbringen würde?
Nelle: Nein, Ling, wieviel? [Ling mustert Nelle von oben herab. Auch wenn sie kleiner ist als Nelle, es sieht so aus. Nelle ist genervt.] Eine Frage: Da es für einen so guten Zweck ist, warum meldest du dich nicht freiwillig? Ich wette, egal was man für dich bietet, es ist niemals höher als das, was man für mich bietet.
Ling: [herablassend] Nelle.
Nelle: Komm schon, Ling. Meintest du nicht, meine Liebe, jeder Mann will nur dich? Du hast doch bestimmt keine Angst davor zu verlieren.
Ling: Nein, nur woher weiß ich, dass du nicht jemanden bestichst, mehr für dich zu bieten, als du wert bist?
Sie stehen sich nun gegenüber und mustern sich von oben bis unten und wieder bis oben.
Nelle: Falls du es noch nicht weißt: Männer sind verrückt nach mir. Ich gebe zu, du hast dieses Dunkelhaarige, Exotische an dir. Aber wenn es um die wahren Fantasien der Männer geht: Das bin ich! Ich bin groß, ich bin hinreißend, ich sehe aus, als hätte ich Grips, den ich tatsächlich auch habe. Und du? Du bist klein und beißt.
Nelle macht eine Schnappbewegung mit ihren Beißerchen! Zu drohender, anschwellender Musik stehen sich die beiden Zankenden Auge in Auge gegenüber und sehen sich mit stechenden Blicken an. John betritt die Unisex und läuft auf der anderen Seite der Waschbecken vorbei.
John: Meine Damen.
John geht weiter. Er kehrt aber sofort um, da er bemerkt, dass ihm was entgehen könnte.

nihil, 07.12.2001

Ally läuft durch die Straßen Bostons. Man hört "You And Me" von Vonda Shepard.
A part of me wants to break the ice
A part of me wants to leave it exactly how it stands
A part of me wants to rule the dice
A part of me wants to leave you curled up in my hands
They will be save...
Plötzlich steht Larry vor Ally. Sie schaut ihn zuerst gar nicht richtig an und will einfach nur an ihm vorbei, doch als er sie nicht vorbeilassen will und sie ihn gezwungenermaßen doch ansehen muss, schaut er sie mit einem Grinsen im Gesicht an.
Ally: Hey, Larry, ich war gerade auf dem Weg zu dir.
Larry: Ich war auf dem Weg zu dir.
Ally: Zu mir?
Larry: Mhmh. Ein gutes Zeichen, wenn sich ein Paar auf halbem Weg entgegenkommt.
Ally: Sind wir ein gutes Paar?
Larry: Ich sehe Potenzial.
Ally: Woran denkst du gerade?
Larry: Davon halte ich nichts.
Ally: Wovon hältst du nichts?
Larry: Äääh... einander zu sagen, woran man denkt. Weißt du, zuviel reden, das macht einen faul.
Ally: Wie bitte?
Larry: Tja, zu Kommunikation gehört auch Körpersprache und ein Gespür, weißt du? Das Gespür, Schweigen zu verstehen, dahinter zu kommen anstatt gleich hinten bei der Auflösung nachzusehen.
Ally: Ich hab' Schwierigkeiten, dich stillschweigend zu verstehen.
Larry: Also gut, ich sag' dir das... das eine.
Ally: Was?
Larry: Wenn ich hier so stehe, wird mir langsam eiskalt. Gehen wir?
Ally: Wohin?
Larry: Zurück zu deinem Büro. [Die beiden machen sich auf den Weg.] Richard Fish ... äh... hat mich angagiert.
Ally: Ach ja? Wieso denn?
Larry: Irgendwas mit... Peanuts.

Im Konferenzzimmer unterhalten sich die beiden Parteien. Auf der einen Seite Elaine mit Mark und Larry, auf der anderen Daniel "Peanut" Robin mit seinem Anwalt.
Daniel: Schon diesen Spitznamen empfinde ich als Kränkung: "Peanut"!
Elaine: Ich hab' dich nie so...
Mark: Elaine. Wenn ich richtig verstanden habe, haben Sie diesen Spitznamen schon Ihr Leben lang.
Daniel: Ja, aber ich muss ihn mir hier nicht gefallen lassen.
Mark: Aber was hat sie Ihnen denn nun getan?
Anwalt: Hören Sie mal zu. Sie haben um das Treffen gebeten, um die Sache aus der Welt zu schaffen. Mir ist unbehaglich dabei, ihn offen reden zu lassen. Entweder Sie machen ein Angebot oder ich muss meinem Unbehagen Vorrang lassen.
Elaine: Daniel, wir sind doch Freunde.
Anwalt: Oh nein, bedaure. Nein, das kann ich nicht zulassen, nein, das geht nicht. Mir ist unbehaglich dabei, offen gesagt. Wenn Sie ihn befragen wollen, schlage ich vor, dass wir eine Stenografin dazu bitten. Morgen früh.
Larry: Ja, dann machen wir das doch so.

David aka Peanut und sein Anwalt laufen durch die Kanzlei.
Anwalt: Natürlich. Wir müssen unbedingt Ihre Aussage besprechen, bevor wir hierher kommen.
Larry und Mark kommen aus dem Konferenzzimmer.
Larry: Da stimmt was nicht.
Mark: Was?
Larry: Vor einer Woche waren sie noch befreundet und jetzt verklagt er sie. Er ist aus irgendeinem Grund wütend auf sie. [John kommt des Weges und stolpert über Larry.] Tschuldigung.
John: Wissen Sie, Ihre Nummer gestern mit dem Doppelpack hat mir gar nicht gefallen. Wenn Sie das noch mal singen, können Sie sicher sein, dass ich was dagegen unternehmen werde.
Larry: [zu Mark] Was war das?
Kimmy steigt aus dem Aufzug, an dem John gerade vorbeiläuft.
Kimmy: John? Ich bin so schnell ich konnte hergekommen.
Lynnie: [taucht hinter Kimmy auf] Was ist denn los?
John geht mit den beiden Damen in sein Büro.
Kimmy: Gibt es ein Problem?
John: Nun, ja. Ein kleines Problem. [Er wirft einen scharfen Blick auf Lynnie.] Ich hätte gern, dass wir allein darüber reden, und das heißt, wir beide. [Er zeigt auf sich und Kimmy.]
Kimmy: Wenn es ein Problem gibt, kann Mommy sicher helfen.
John: Das Problem ist Mommy. Und ungeachtet aller Vorteile, die ihre Anwesenheit bei intimeren Gesprächen hat: Ich will und ich brauche in Gefühlsdingen wirklich keine Anstandsdame. Ich bin ein großer Junge, du bist ein großes Mädchen, und ich glaube, wir beide kommen auch ganz gut ohne Mommy aus.
Kimmy: Oah.
Lynnie: Darf sie darüber nachdenken?
John: Aber ja.
Kimmy und Lynnie gehen. John verzieht sein Gesicht und boxt wild mit den Fäusten in die Luft.

[Kommentar von B'Ealy: Ein Bild für die Götter!]

Richard und Ling laufen durch die Kanzlei.
Richard: Du bist auch bei der Auktion?
Ling: Was soll ich sagen? Mein Herz ist voller Menschenliebe!
Richard: Ling, was ist los?
Ling: Das Miststück Nelle glaubt, sie kann mehr Geld einbringen als ich. Glaubst du das auch?
Richard: Tja, schwierige Frage. Bei den Frauen, für die ich bezahlt habe, waren die Blondinen immer teurer, aber die hatten nicht deine Wärme.
Ling knurrt.

Im Konferenzzimmer wird erneut der Peanut-Fall verhandelt.
Daniel: Sie nötigte mich, ihn aufzusetzen. Einen BH!
Larry: Er war doch für das Gesicht, oder nicht?
Daniel: Ja, aber...
Larry: Kann man den BH oder seinen Zweck auch nur im entferntesten mit Sex in Verbindung bringen?
Daniel: Nein, aber es...
Larry: Es geht um die Isolierung von Gesichtsmuskeln um Falten zu vermeiden.
Daniel: Es ist ein BH.
Larry: Sie bleiben mit Miss Vassal das ganze letzte Jahr über befreundet, stimmt das?
Daniel: Ja.
Mark: Sie sind sogar gelegentlich essen gegangen...
Larry: ...stimmt das?
Daniel: Ja, ja.
Larry: Was hat sich geändert...
Mark: ...seit letztem Jahr...
Larry: ...als Sie die Kanzlei verlassen haben...
Mark: ...seit letzter Woche, als Sie essen waren...
Larry: ...dass Sie jetzt...
Mark: ...doch ganz offensichtlich...
Larry: ...Feindschaft empfinden...
Mark: ...gegen Miss Vassal.
Anwalt: Einspruch. Mir ist unbehaglich dabei, dass Sie sich bei der Formulierung einer Frage abwechseln.
Larry: Mein Fehler.
Mark: Ich bitte um Verzeihung...
Larry: ...ich ebenfalls.
Daniel: Sie wollen mich durcheinander bringen. Sie wissen, dass ich aus dem Konzept komme, wenn zwei Menschen gleichzeitig reden, das liegt an meiner Innenohrstörung. Das hat sie Ihnen verraten. Nett.
Elaine: Daniel...
Anwalt: Einspruch.
Larry: Wir wollen nur eins wissen: Wie konnte es dazu kommen? Eben waren Sie noch befreundet und jetzt verklagen Sie sie.
Danielt: Ich würde von einer ihrer kleinen Erfindungen traumatisiert.
Larry: Von welcher?
Daniel: Vom Vi-Bra. Ich kann inzwischen die Brüste einer Frau nicht mehr ansehen, ohne dass mir schwindlig wird.
Larry: Der Vi-Bra? Was ist ein Vi-Bra?
Daniel: Das ist ein Gerät, das nur dazu gedacht ist, sexuell zu erregen. Das hat mir den Rest gegeben. Als sie mir das Ding vorführte, wusste ich, dass ich hier weg musste. Ich dachte, ich würde vielleicht darüber hinwegkommen, aber es geht nicht, ich schaffe es nicht.

[Kommentar von nihil: Ein herrliches Wortspiel geht durch die Übersetzung leider verloren. Statt "sexuell zu erregen" sagt Daniel im Original "to titilate", was ja passender kaum sein könnte ;-)]

Elaine unterhält sich mit Mark und Larry.
Elaine: Das war nicht der Grund, wieso er gekündigt hat.
Larry: Wodurch vibriert er?
Elaine: Nun, ich habe eine Fernbedienung, mit der ich ihn steuern kann.
Mark: Gut. Zeig es uns.
Elaine: Aber gern. Es gibt verschiedene Möglichkeiten. Ich kann sie auf und ab bewegen, entweder gemeinsam, oder entgegengesetzt. [Sie drückt ein Knöpfchen auf ihrer Fernbedienung und ihre Brüste bewegen sich, zuerst gemeinsam und dann entgegengesetzt. Larrys und Marks Kopf bewegen sich im gleichen Rhythmus wie die Brüste.] Das Gleiche auch seitlich, entgegengesetzt und gemeinsam. [Wieder wird für Bewegung gesorgt.] Außerdem kann ich sie noch kreisen lassen. Die Idee dazu kam mir durch mein Massagegerät. [Nun lässt sie ihre Brüste kreisen, Larrys und Marks Kopf kreisen erneut mit.] Ich kann sie sanft vibrieren lassen, wie ein leichtes Zittern. Das ist ein sehr angenehmes Gefühl. Ich kann die Brustwarzen ausfahren, stufenweise, wie gewünscht. [Sie lässt ihre Brustwarzen ausfahren.] Und dann noch die Vergrößerung. [Elaines Brüste werden größer. Mark versteckt sich erschrocken hinter Larry.] Manchmal in Gesellschaft will man große Brüste... [Sie verkleinert sie wieder.] 0h... und manchmal auch nicht.
Larry: Das haben Sie erfunden?
Elaine: Ein paar Macken hat er noch. [Sie nimmt ein Handy zur Hand.] Mobiltelefone. [Sie wählt eine Nummer und der Vi-Bra dreht durch!]

Nelle wird bei der Auktion versteigert. Sie trägt ein äußerst unvorteilhaftes Kleid, aber auch eine unwiderstehliche Frisur. Ihr Lächeln ist sichtbar aufgesetzt.
Auktionator: Okay, Mindestgebot 2500. Wer bietet 2,5? [Ein Mann aus der Menge schreit "Ich!"] 2,5 sind geboten. Wer bietet jetzt 3000? [Zwei Männer erheben sich.] 3000 dort hinten. Wer bieten 3250? [Ein Mann steht auf.] 3,25, hier drüben. Wie steht's mit 3,5? Kommt schon, meine Herrschaften, das ist die Chance für Sie. Eine wunderschöne Frau. Wollen Sie sich so eine Traumfrau entgehen lassen? [Ein Mann erhebt sich.]
Ally und Renée sind ebenfalls bei der Auktion dabei. Von einem Tisch in den hinteren Reihen aus beobachten sie das Geschehen auf der und um die Bühne.
Renée: Diese Frau wird weit über Wert gehandelt.

B'Ealy, 28.10.2001

Ally: Sie sieht schon ziemlich gut aus.
Renée: Können wir jetzt gehen?
Ally: Nein, wir müssen noch für Richard bieten. Deshalb sind wir hier. Er hat Angst, dass niemand für ihn bietet.
Renée: Wie hoch können wir gehen?
Ally: Er hat gesagt bis 1000.
Währenddessen wurde die ganze Zeit für Nelle geboten.
Auktionator: Wer von Ihnen bietet runde schöne 4000? Haben wir 4000? [Ein gut aussehender junger Mann steht auf und hebt lächelnd die Hand.] Da drüben, der Herr. Wir sind jetzt bei 4000. Wer bietet 4500? Der Herr, vielen Dank. [Ein grauhaariger Mann mit Brille steht auf und bietet mit.] Wer bietet 5,5? 5500 hier drüben! [Nelle steht weiterhin lächelnd auf der Bühne und bedankt sich mit einem Kopfnicken bei einem Bieter in einer vorderen Reihe.] Wer bietet runde 6? 6000 wieder an Sie, der Herr. [Der gut aussehende junge Mann hat wieder mitgeboten.] Vielen Dank für das Gebot. Das Gebot liegt bei 6000. [Nelle lacht geschmeichelt.] 6000 Dollar zum Ersten... zum Zweiten... [Nun bietet niemand mehr mit. Renée und Ally sehen ein bisschen neidisch aus.] Verkauft! Für 6000 Dollar an den glücklichen Herren im blauen Anzug.
Der Mann klatscht glücklich, Nelle lächelt ihm verschmitzt zu.

John sitzt an seinem Schreibtisch. Kimmys Mutter klopft und steht in seinem Büro.
Lynnie: John...
John: [überrascht] Lynnie, hallo!
Lynnie: Darf ich mich setzen?
John: Aber natürlich.
Lynnie: Es ist nicht zu übersehen, dass Kimmy ernsthafte Probleme im Umgang mit anderen hat. Sie ist sehr intelligent, aber... wie soll ich sagen? Sie schafft es nicht, ohne dass ihre Mutter daneben... Sie ist auch in Behandlung und eines Tages wird sie sich hoffentlich stark genug fühlen, um mit einem Menschen eine Beziehung einzugehen, bei der ich nicht... [ John kratzt sich nachdenklich am Kopf.] Wissen Sie, ich bin hergekommen, weil ich bei Ihnen etwas Besonderes spüre, John. [John hat einen unbehaglichen Gesichtsausdruck aufgesetzt.] Sie scheinen die Schönheit meiner Tochter unter ihrer Überspanntheit zu erkennen. [Geschmeichelt wehrt er ab und schüttelt den Kopf.] Ich bin hier, um Sie um ein wenig Toleranz zu bitten. Oder sogar Nachsicht.
John: [vorsichtig aber bestimmt] Lynnie, es ist völlig klar, dass selbst die normalsten Menschen ihre persönlichen kleinen Ticks haben, aber ich sehe nicht, wie irgendjemand unter so schwierigen Umständen wie diesen eine Beziehung haben kann.
Lynnie: Tja, das... ist sicher schwierig. [Bittend.] Könnten Sie's nicht versuchen? Könnten wir uns nicht heute treffen und dann reden wir Drei darüber?
John: Sie kann kommen und wir reden darüber. Entweder sie entscheidet sich, mir zu vertrauen oder nicht.
Lynnie: Also gut, ich sag's ihr.
Zuversichtlich lächelnd steht sie auf und verlässt Johns Büro.

Wieder bei der Versteigerung.
Auktionator: Als nächstes wieder ein Anwalt. Seniorpartner in seiner eigenen Firma. Wir begrüßen Richard Fish! [Das Publikum klatscht höflich. Renée ruft anfeuernd seinen Namen und Ally johlt, während Richard cool die Bühne betritt. Sein Benehmen beim Auftritt erinnert an den eines allseits beliebten Schlagerstars.] Wir beginnen mit der Versteigerung von Mr. Fish mit nur 500 Dollar. Bietet jemand 500 Dollar? [Ally hebt die Hand, was dankbar von Richard quittiert wird.] Da haben wir die 500. Wer bietet 750? 750 hier vorne. Danke sehr! [Ein dunkelhaariger junger Mann hat für Richard geboten. Das irritiert diesen doch ziemlich und sein cooles Lächeln weicht einem verwirrten Gesichtsausdruck.] Jetzt schön runde 1000. 1000 werden da hinten geboten. Danke vielmals. Wer bietet 1250? [Noch ein Mann bietet lächelnd für den immer verwirrter ausschauenden Richard.] 1250! Wer bietet 15? 15? [Der Dunkelhaarige bietet wieder, Ally mustert ihn von hinten. Richard sieht Ally auffordernd an.] Da sind 1500! 2000, 2000 hier vorne. Danke. Wie steht's mit 3000?
Renée: Ich glaube, du sollst mitbieten.
Ally: [lächelt] Ich bin nur bis 1000 autorisiert.
Richard stampft mit dem Bein auf den Boden. Sein Gesicht gleicht nun einer verzerrten Fratze.
Renée: Anscheinend sollst du trotzdem weiterbieten.
Inzwischen ist der Betrag bei 6000 angelangt, ein Mann mit Bart wedelt begeistert mit seinem Taschentuch und grinst Richard zu.
Auktionator: Vielen Dank, mein Herr. Wer bietet 6,5? Wir erhöhen auf 6,5. [Der Dunkelhaarige bietet mit.] 6500 von dem Herrn hier vorn. 6500! Bietet jemand noch höher? [Richard setzt nun seinen Draufgängerblick auf und fordert damit lautlos eine ältere Dame mit einem Gehhilfen-Gestell zum Bieten auf. Diese schüttelt aber bedauernd den Kopf.] 6500 zum Ersten... 6500 zum Zweiten... Verkauft! Für 6500 an den Herrn in der vorderen Reihe. [Das Publikum klatscht, der Mann hebt die Hand und zwinkert Richard zu, der belämmert und verwirrt auf der Bühne steht. Ally klatscht begeistert und johlt, Renée zeigt schadenfroh lachend ihre weißen Zähne. Richard tippelt rückwärts wieder von der Bühne herunter.] Als nächste begrüßen wir bei uns Ling Woo! [Ling betritt die Bühne. Ihre langen schwarzen Haare trägt sie offen. Provozierend hüftwiegend tritt sie in einem weißroten Rock mit bauchfreiem Bikini-Oberteil vor die klatschenden Leute und stemmt die Hand in die Hüfte.] Oder sollte ich lieber sagen: Ling Wow! Wir eröffnen die Versteigerung mit 5000 Dollar. Wir haben 5000 hier drüben. Wer erhöht auf 6? 6000! 7000! 8000! 9000! 10000 Dollar! [Die Männer bieten so schnell hintereinander, dass der Auktionator kaum mitkommt und wild hin und her zeigt.] 11, hier. 12, 13, 14, wir sind bei 15000 Dollar! 16, 17, 18, 19. Wer erhöht auf 20? Wer bietet 20? 20000 Dollar, 21! Wer bietet 22000 Dollar?
Ling steht lächelnd auf der Bühne und genießt.

Nelle stürmt in ihr Büro, gefolgt von dem jungen Mann, der sie ersteigert hat.
Nelle: Sie können sich hinsetzen, wo Sie wollen. Gibt es eine vorgeschriebene Mindestdauer?
Mann: Wofür?
Nelle: Für unser Date.
Mann: Das ist alles? Ein Ausflug zu Ihrem Büro?
Nelle: [ganz "eiskalte Nelle"-mäßig] Ich bin sehr beschäftigt. Ich kann mich fünf Minuten mit Ihnen unterhalten. Das muss reichen!
Mann: Ist das Ihr Ernst?
Nelle: [grinsend] Sie erwarten doch nicht etwa, dass ich mit einem Mann ausgehe, der bei Auktionen für Frauen bietet?
Mann: Immerhin bin ich ja bereit, mit einer Frau auszugehen, die sich kaufen lässt.
Nelle: Das war für einen guten Zweck!
Mann: Ja. Und Sie scheinen wirklich gern zu gehen.
Nelle: Hey! Was wissen Sie schon? [Ironisch.] Das war's dann wohl.
Mann: Tja, wie die Zeit verfliegt, wenn man Spaß hat.
Nelle: Mal sehen, ob Sie auch fliegen können, Superman. Ich mach ein Fenster auf.
Mann: Witzig! Tut mir leid, dass ich trotz Ihrer Unfreundlichkeit nicht gelacht habe.
Nelle: Ah! Haben Sie vielleicht vergessen, wo die Tür ist?
Mann: Sie sagten, Sie würden das Fenster öffnen.
Nelle: [hebt den Zeigefinger] Na gut. [Sie geht auf ihn zu.] Also, ich umarme Sie kurz und geb' Ihnen einen Schmatz auf die Lippen. Dann kriegen Sie was für Ihre 6000 Dollar. [Sie setzt das in die Tat um. Es sieht allerdings eher wie eine russische Begrüßung aus.] Hat Spaß gemacht! Rufen Sie mich nicht an.
Nelle eilt zurück an ihren Schreibtisch, setzt sich wieder dahinter und widmet sich übertrieben ihrer Arbeit. Der Mann hat sie bisher nur aufmerksam beobachtet und geht nun langsam auf den Schreibtisch zu.
Mann: Hören Sie, es tut mir Leid. Das konnt' ich nicht wissen. Es tut mir ehrlich Leid!
Nelle: Gut. Wieso? Was tut Ihnen Leid?
Mann: Einige meiner Freunde sind Therapeuten und... ich hab' es wirklich nicht bemerkt.
Nelle: Was haben Sie nicht bemerkt?
Mann: Sie sind beziehungsgestört. Ich dachte, es wäre Feindseligkeit. Aber die Angespanntheit Ihres Körpers, die Steifheit...
Nelle: [steht auf und lacht] Ich bin ganz sicher nicht... beziehungsgestört!

[Kommentar von Tia: Lächeltherapie?]

Mann: Schon gut, Nelle. Deswegen brauchen Sie sich doch nicht zu schämen.
Nelle: Ich habe keinen Grund, mich für irgendwas zu schämen! [Entrüstet stellt sie sich direkt vor ihm auf.]
Mann: Schön, Sie haben Recht. Sie sind eine bildschöne Frau.
Nelle: Ich kann verdammt intim sein, Freundchen!
Mann: Schon gut! Schon gut! Tja, es hat mich sehr gefreut. Und wenn Sie mal darüber reden wollen...
Nelle: [sehr wütend] Ich brauche keinen... [Sie schnaubt genervt, dann läuft sie hinter dem Mann her, der soeben das Büro verlassen wollte. Sie packt ihn an der Schulter, reißt ihn herum und küsst ihn entschlossen auf den Mund.] Na, wie war das?
Mann: Äh... wow! Das war schön, ehrlich gesagt. Aber... Intimität bedeutet nicht Geben, sondern Empfangen.
Nelle: Schön! Dann küssen Sie mich!
Mann: Das mache ich nicht!
Nelle: Beweisen Sie mir, dass Ihre Diagnose richtig ist!
Mann: Hören Sie...
Nelle: Küssen Sie mich!
Mann: Wie Sie wollen.
Es folgt ein langer zärtlicher Kuss, bei dem Nelle sogar ihre Hand auf seine Schulter legt und ihn streichelt.
Nelle: [verwirrt] Ähm... Wow!
Mann: Und? Das war's dann?

tia, 28.10.2001

Nelle sitzt am hellichten Tage mit ihrem Ersteigerer, Dr. Greg Barrett im Restaurant. Beide haben Rotweingläser vor sich stehen und Nelle steckt immer noch in diesem hässlichen Kleid.
Greg: Wir sitzen hier schon seit drei Stunden!
Nelle: Das macht doch nichts. [Sie grinst ihn an wie ein Honigkuchenpferd.]
Greg: Ich habe nur ein Date ersteigert. Und ich will nicht daran denken, dass es das schon war. Es ist ja fast vorbei. [Sie saugen sich tief in die Augen.]

[Kommentar von nihil: "Sich tief in die Augen saugen"??? Heute Morgen wohl 'ne Extraportion Kreativität gelöffelt, Sibo? ;-)]

Nelle: Wirst du sterben???
Greg: [erschrocken] Was?
Nelle: Ach, ich weiß nicht, warum ich sowas sage. Ich... ich hatte plötzlich so eine Vorahnung, dass ich dich... nie wieder sehen würde.
Greg: Hhhhhh, da muss ich ja hoffen, dass du nicht hellsehen kannst.
Nelle: [lächelt] Das ist wirklich sehr untypisch für mich.
Greg: Was denn?
Nelle: Die Arbeit sausen zu lassen... etwas zu empfinden... ich meine... für jemanden etwas zu empfinden. Und ich bin nicht sicher, ob es mir gefällt.
Greg: Wenn du mich nie wieder sehen würdest, wie würdest du den Abend verbringen wollen?
Nelle: Wieso sagst du das?
Greg: Ach, ich weiß nicht! Ich habe immer schon gesagt, man sollte so leben, als gäbe es kein Morgen! ... Aber ich habe es wohl nie getan.
Nelle: Hmmm, ja. Wenn es kein Morgen gäbe...
Nelle schaut zur Seite und wirkt nachdenklich. Sie erhebt sich leicht von ihrem Platz, beugt sich zu Greg hinüber und küsst ihn inniglichst.

Auf der Unisex-Toilette. Ling und Nelle stehen sich zwischen den Kabinentüren gegenüber. Das Geschehene will besprochen werden.
Ling: [aufgebracht] Du hast was getan???
Nelle: [überschäumend vor Glück] Und ich wollte noch viel mehr, Ling!!! Hast du das von mir gedacht???
Ling: NEIN!
Nelle: [freudestrahlend] Es ist so gar nicht meine Art, auf jemanden... scharf zu sein! Ich glaube sogar, ich hätte gern mit ihm... du weißt schon...
Ling: SEX?!?!?!
Nelle: Ich versteh' es ja auch nicht. Ich kenn' ihn ja nicht mal!
Ling: Er ist reich, er ist Arzt, was willst du sonst noch wissen?
Richard erstürmt die Unisex-Toilette und stellt sich zwischen die beiden Damen. Er wirkt leicht derangiert.
Richard: Ling, ich brauche deine Hilfe.
Ling: [leicht genervt] Was ist denn?
Richard: [atemlos] Paul, der Mann, der mich ersteigert hat, darf entscheiden, wohin wir gehen. Er will unbedingt in die Bar! [Er schaut schon sehr verzweifelt aus.]
Ling: [in bester Ling-Mitfühl-Manier] Ja, schön für dich, Richard. Wir kommen alle, um dich zu retten!
Richard: [erbarmenswert] Aber man wird mich sehen! Mit einem MANN!!!
Nelle: Ich gehe mit meinem Date auch dorthin.
Ling: [bissig] Oder gleich in ein Hotelzimmer!
Richard: HALLOOOOOO! Könntest du mir bitte helfen??? Paul sagt, er empfindet etwas für mich. Er hält mich für etwas Besonderes!

[Kommentar von Sibo: Das bist du auch, Baby! Einmalig!!!]

Ling: [jetzt völlig aufgebracht] Verliebst du dich etwa???
Richard: [am Boden und fertig mit der Welt] Vergiss es! [Er geht.]
Nelle: Soll ich lieber was Anderes anziehen???

[Kommentar von Sibo: Jaaaaaaaaaaa!!!!!!!!!]

In Johns Büro. Auch er hat mit einem Problem zu kämpfen und dieses Problem heißt MOMMY!
Kimmy: Wenn sie nun nicht am gleichen Tisch sitzt wie wir?
John: NEIN! Sie darf überhaupt nicht da sein!
Kimmy: John, mein Problem grenzt an eine Geistesstörung!
John geht um den Stuhl von Kimmy herum und beugt sich über ihre rechte Schulter.
John: Warst du denn niemals mit einem Mann zusammen?
Kimmy: Natürlich nicht, ich bin anständig!
Wieder geht er um Kimmy herum und setzt sich vor sich.
John: Ist deine ganze Tugendhaftigkeit nicht nur eine bequeme Möglichkeit, mit deinen Beziehungsstörungen fertig zu werden?
Kimmy: [kleinlaut] Möglicherweise.
John: Nun, dann wird's Zeit, den Sprung zu wagen.
Kimmy: [zögerlich] Wirst du mich auffangen? [Sie legt ihre Hand auf sein Knie.]
John: Ich versuch's.
Kimmys Auge zuckt, ebenso wie Johns Hamsternase!

In der Lobby. Mark tritt an Elaines Schreibtisch heran.
Mark: Elaine, Larry und ich meinen, wir sollten ein Angebot machen. Peanut kommt morgen noch mal vorbei. Wir glauben, wir können die Sache gütlich beilegen.
Elaine: Gut, einverstanden. Mark? Alles in Ordnung?
Mark: Klar.
Elaine: Sehen wir uns nachher?
Mark: Äh, sicher.
Elaine: Mark, was ist los?
Mark: Was meinst du?
Elaine: Du wirkst so unterkühlt.
Mark: Bin ich nicht.
Elaine: Wenn es ein Problem gibt, sag es mir. Ich möchte nicht die Letze sein, die es erfährt. Das kannst du mir sicher nachfühlen.
Mark: Okay. Mein Problem! [Er greift sich Elaines Fernbedienung und schaltet den Vi-Bra an. *rödel*rödel*] Das ist mein Problem. Zusammen mit der Unterwäsche mit Kirschgeschmack.
Elaine: Wieso?
Mark: An der Frau, mit der ich ausgehe, schätze ich solche aufreizenden Aufmachungen nicht. [Er schaltet den Vi-Bra wieder ab.]
Elaine: So bin ich eben, Mark. Entweder gehst du mit mir aus oder nicht. Aber so bin ich eben.
Ein Handy klingelt. Der Vi-Bra fängt an, verrückt zu spielen.
Elaine: [ärgerlich] Mobiltelefone!
Sie kramt in einer Handtasche, findet das Teil und wirft es von sich. Direkt auf Larry, der soeben aus dem Aufzug kommt. Er fängt es geschickt auf und Elaine geht an ihm vorbei - sie verschwindet. Larry geht auf Mark zu.
Larry: Ihr geht miteinander aus?
Mark: Ein paar Mal.
Larry: Seit wann?
Mark: Seit letzter Woche. Aber alle guten Dinge haben irgendwann ein Ende.
Mark geht ab und im selben Moment kommt Ally aus ihrem Büro - mit Akten voll beladen.
Ally: [sieht Larry äußerst erfreut] Hallllooo, Fremder!
Larry: [tut vollkommen überrascht, das Mobiltelefon immer noch in der Hand] Ach, ähm, Ally, stimmt's?
Ally: Wittsichch! [Sie küssen sich, kurz aber herzlich.] Ich hab', ähm, dich vermisst.
Larry: Ich war verschollen.
Ally: Schon wieder wittsichch.
Kimmy tritt unvermittelt zwischen beide.
Kimmy: Ally, tut mir Leid, euch zu unterbrechen. Hallo, Mister Larry. Ich werde mit John ausgehen und zwar ohne meine Mutter und das versetzt mich etwas in Unruhe. Jedenfalls wollte ich dich fragen, ob du mit mir heute Abend in die Bar kommen könntest, als eine Art Ersatz.
Ally: [leicht panisch] Als Ersatz-... Mutter???
Kimmy: Du kannst natürlich Mister Larry einladen, um ehrlich zu sein... du gibst mir Sicherheit.
Ally: Ähm, ääähhh... [Sie schließt die Augen und versucht, sich aus dieser misslichen Lage irgendwie rauszuwinden.] K-K-K-Kimmy...
Kimmy: Du müsstest eigentlich gar nichts machen, wenn du nur mit im Raum wärst, dann würde das meine...
Larry: Wir werden da sein.
Kimmy: Oh, danke! [Sie klopft Larry zum Dank kurz auf die Schulter und schon ist sie wieder weg.]
Larry: Warum habe ich jedes Mal, wenn ich herkomme, das Gefühl, im falschen Film zu sein?
Ally: Ich setze dich schon ins Bild.
Larry: Aha...
Ally legt ihre Akten weg und man hört Musik. Die beiden wiegen sich dazu im Takt und es folgt ein Szenenwechsel.

In der Bar. Die Musik spielt noch immer, Vonda setzt ein und der Song entpuppt sich als "Can't Take My Eyes Off You". Viele Paare tanzen dazu: Ally und Larry und unter anderem auch Nelle mit Greg.
You're just too good to be true
Can't take my eyes off you
You'd be like heaven to touch
I wanna hold you so much
At long last love has arrived
And I thank God I'm alive
You're just too good to be true
Can't take my eyes off you
Nelle: [immer noch mit Dauergrinsen] Das hätte ich nicht gedacht.
Greg: Wirklich nicht?
Nelle: Ich kann nicht glauben, dass ich dich erst so kurz kenne.
Greg: 10 Stunden und 13 Minuten.
Nelle: Du zählst die Minuten?
Greg: Gewissermaßen muss ich das.
Nelle: Wieso?
Greg: Das ist 'ne lange Geschichte.
Zwischenzeitlich am Tisch von Ling und Richard. Richards Date beugt sich von hinten über ihn und will ihn zum Tanz auffordern.
Paul: Zusammen tanzen gehört zum Date dazu, Richard.
Richard: [tendenziell panisch] Vielleicht ein schneller Tanz, aber doch nicht...
Paul: Nein-nein-nein-nein-nein. Ich habe 6500 Dollar bezahlt.
Ling kann sich ein Grinsen nicht verkneifen.
Richard: Paul, Sie sind ein netter Kerl, aber ich habe Angst vor Schwulen. Ich kann Ihnen ein ärztliches Attest zeigen. [Zu Ling.] Sag's ihm, Ling.
In dem Moment schwenkt Vonda in ihrem Medley um auf den schnelleren Song "Goin' Out Of My Head".
Paul: Oh, jetzt kommt was Schnelles.
Richard: Ne... ich...
Da kann sich Richard aber nicht mehr zurückhalten, noch weniger aber Paul und wenige Sekunden später befinden sich beide auf der Tanzfläche.
Goin' out of my head over you
Out of my head over you, out of my head
Day and night, night and day and night
Wrong or right
Ling greift unter den Tisch und zückt eine Videokamera. Sie hält unwiderbringliche Szenen fest. Richard, der sich steif windet, während sich Paul eher im Dirty-Dancing-Stil zur Musik und auch zu Richard bewegt.

[Kommentar von Sibo: Und hier drängt sich mir die Frage auf, ob der schnelle Songeinschub nicht auch von Ling in Auftrag gegeben wurde...]

Das war aber nur ein kurzer Ausflug, denn schon schwenkt Vonda wieder in den langsamen Schmusesong zurück und Richard wird an Pauls Brust gezogen. Richards Gesicht spricht Bände!!! Lings auch. Sie grinst tief in sich hinein.
You're just too good to be true
Can't take my eyes off you
You'd be like heaven to touch
I wanna hold you so much
At long last love has arrived
And I thank God I'm alive
You're just too good to be true
Can't take my eyes off you

Sibo, 05.11.2001

John und Kimmy tanzen miteinander. Kimmy sieht dabei recht unbeholfen und steif aus: Sie wackelt wie eine hölzerne Handpuppe im Windkanal auf und ab.
Kimmy: Danke, dass du so viel Verständnis hast, John.
John: Und? Ist es schwer, wenn sie nicht dabei ist?
Kimmy: Na ja... Irgendwie schaff' ich's schon.
John: Nun, das freut mich, denn anderenfalls... [Er bricht ab: An der Theke sitzend erblickt John eine sonnenbebrillte Frau mit hochgeschlagenem Mantel und blondem Toupet - Lynnie Bishop in Verkleidung! Als sie bemerkt, dass John sie gesehen hat, kramt sie unauffällig, aber hektisch in ihrer Handtasche herum. John ist angesäuert.] Mommy sitzt da hinten, Kimmy. [Kimmy sieht hinüber] Hast du's gewusst?
Als Kimmy nichts sagt und Lynnie weiterhin hilflos versucht, sich unbemerkt zu machen, schüttelt John den Kopf, zuckt genervt mit den Schultern und geht.
Währenddessen hängt der arme Richard wie ein nasser Sack in Pauls Armen und lässt sich von ihm durch den Saal schleifen. Eines der wenigen glücklichen Pärchen scheinen Ally und Larry zu sein, die sich tanzend tief in die Augen sehen.
Ally: Ist alles in Ordnung?
Larry: Klar.
Ally: Du denkst nur nach?
Larry: Ja.
Ally: Und ich darf wieder nicht fragen, worüber?
Larry lächelt, dann bedeutet er Ally, sich an seine Schulter zu schmiegen - was sie bedenkenlos tut.
Nelle ist für den Moment zwar glücklich mit ihrem Date Greg, doch noch immer hat sie böse Vorahnungen.
Nelle: Ich bin vielleicht keine Hellseherin, aber ich seh' doch, dass irgendwas nicht stimmt, Greg.
Greg: Ich fürchte, du kannst doch hellsehen. Diese Vorahnung, die du hattest, dass du mich nie wiedersehen würdest... Ich-ich sterbe nicht... aber morgen werde ich weggehen. Für immer.
Nelle: Was meinst du damit?
Greg: Hast du von dem Arzt gehört, der für schuldig befunden wurde, Sterbehilfe geleistet zu haben? [Nelle nickt, dann versteht sie. Es entsteht eine Pause.] Ich werde morgen vor Gericht offiziell verurteilt und trete eine lebenslange Freiheitsstrafe an.
Greg versucht zu lächeln. Nelle atmet tief ein; sie ist kurz davor, ihre Fassung zu verlieren.

In Nelles Büro. Ling und Nelle kommen herein; sie reden über Greg.
Ling: Mord?
Nelle: Deshalb kam er mir ja auch so bekannt vor. Sein Fall war in den Nachrichten. Er wird heute verurteilt.
Ling: Und er hat seinen letzten Tag in Freiheit mit dir verbracht? Ich meine, hat er keine Familie?
Nelle: Doch, schon, er... er wollte seinen letzten Tag lieber ganz anonym verbringen und nicht als Opfer.
Ling: Kommst du klar?
Nelle: [gespielt unberührt] Ich? Sicher! Schließlich habe ich ihn nicht geliebt. Ich kannte ihn ja gerade mal einen Tag.
Ling: Man kann jemanden auch schon nach einem Tag lieben. [Pause.] Tja, du kannst ihn doch sicher besuchen?
Nelle: [abschlagend] Nein. Nein, er... das-das möchte er nicht. [Bestärkend, dabei aber den Tränen nahe.] Ich komm' schon klar, es ist nur... komisch.
Ling: Zum Totlachen.

Im Großraumbüro bei Cage/Fish & Associates. Der Fahrstuhl geht auf. Kimmy nebst Mama Lynnie treten hinaus und gehen zu Johns Büro. Parallel dazu trifft Mark - in Akten versunken - auf dem Flur Elaine.
Mark: Elaine!
Elaine: [förmlich] Sie sind alle im Konferenzraum, du solltest reingehen.
Mark: Was ist mit dir?
Elaine: Ich komm' gleich nach.
Sie gehen weiter. Mark begegnet Richard, der mit Basecap und Sonnenbrille getarnt ist.
Richard: Mark.
Mark: Richard.
Richard geht weiter und kommt John entgegen.
Richard: John.
John: Richard.
John geht in sein Büro, wo bereits Kimmy und Lynnie auf ihn warten.
Lynnie: Da ist er!
Kimmy: Oh, John! Ich wusste es nicht.
John: [vollständig ruhig und sachlich] Weißt du, Keuschheit ist eine Tugend, die mir bei weitem nicht so wichtig ist wie Ehrlichkeit, Kimmy.
Kimmy: Ich hätte es ohne sie im Raum nicht geschafft, bitte entschuldige.
John: Eine gut funktionierende Beziehung zu haben, ist heutzutage sowieso schon schwierig genug, aber unter diesen Bedingungen ist überhaupt keine Beziehung möglich.
Kimmy: Ich bitte dich nur noch um eine letzte Chance!
John: Es geht nicht um Chancen, Kimmy - du bist nicht so weit. Du musst noch etwas an dir arbeiten, ehe du...
Kimmy: [schluchzend] Also das war's? Du weist mich ab, John?
John: [leicht nickend] Unberührt.
Kimmy: [küsst John auf die Wange und geht] Komm, Mommy.
Auch Lynnie gibt John einen Kuss auf die Wange und folgt dann ihrer Tochter.

Im Konferenzraum. Larry befragt "Peanut" im Beisein von dessen Anwalt.
Larry: Irgendwas stimmte nicht, ich kam nur nicht darauf, was. Sie kündigen in gutem Einvernehmen, sind weiterhin mit Miss Vassal befreundet und dann plötzlich, vor einer Woche, werden Sie wütend und klagen. Was geschah vor einer Woche, Daniel?
Anwalt: Bitte keine Formlosigkeit: Reden Sie meinen Mandanten mit "Peanut" an... [Er korrigiert sich.] Mr. Robin.

[Kommentar von Dude: Entweder ist das ein schnöder Versprecher oder ein Wortwitz, den ich nicht kapiere.]

[Kommentar von nihil: Es ist ein Versprecher :-)]

Larry: [zu Daniel] Sie haben erfahren, dass sie mit ihm ausgeht. [Er zeigt auf Mark.] Sie hat Ihnen von ihrem neuen Freund erzählt.
Daniel: Ich weiß nicht, was Sie meinen.
Larry: Ich meine damit, dass ich bei Ihnen unterschwellige Emotionen gespürt habe, die nichts mit dem Spitznamen zu tun haben. [Kunstpause.] Lieben Sie Elaine?
Daniel senkt den Kopf und sieht Elaine wortlos an.
Daniel: Nein.
Larry: Haben Sie sie gern?
Anwalt: Mir ist unbehaglich dabei!
Elaine: Daniel... bitte rede mit mir.
Daniel: Hast du eine Ahnung, was für ein Gefühl das ist, wenn man offensichtlich der einzige Mann ist, mit dem du nicht zusammen sein willst? Und du läufst herum und wirfst dich jedem an... während ich für dich bloß... es ist einfach beleidigend, weiter nichts.
Elaine: Ich habe so oft gesagt, dass ich mit dir schlafen würde.
Daniel: Ja, als Witz! War das nicht ein herrlicher Spaß? Und dann ziehst du mir den Gesichts-BH an, wie witzig. Du hast mich wie ein Haustier behandelt.
Elaine: Daniel... offenbar sehen mich alle als eine Frau an, die mit jedem Mann sofort... Es geht mir mehr um... Ich will eigentlich nur auffallen. Ich will die Aufmerksamkeit auf mich lenken. Soll deine Klage auf dich aufmerksam machen?
Daniel: Es kommt mir nur so vor, als wäre jeder dein Typ, Elaine... außer mir. Das tut weh.

Im Gerichtssaal. Greg sitzt auf der Angeklagtenbank. Sein Anwalt hält das letzte Plädoyer für Gregs Freiheit. Im Hintergrund tritt Nelle lautlos ein und setzt sich.
Anwalt: Und ich möchte das Gericht ein letztes Mal daran erinnern: Dies war eine Tat der Barmherzigkeit. Dr. Barrett handelte, um einem Patienten großes Leiden zu ersparen. Wir alle sitzen nur deshalb hier, weil er keine passive Tötungsmaschinerie benutzt hat, was uns erlaubt hätte, ein Auge zuzudrücken und das Gesetz zu umgehen. Danke. [Er setzt sich.]

Dude, 28.10.2001

Richterin Harris fällt ihr Urteil.
Richterin: Ich kann Sie gut verstehen. Aber er hat uns nicht erlaubt, ein Auge zuzudrücken und dadurch bleibt mir keine Wahl. Dr. Barrett, würden Sie bitte aufstehen? [Er erhebt sich langsam.] Als vorsitzende Richterin bei Ihrem Prozess gebe ich zu, dass ich tiefe Bewunderung für Sie empfinde und großes Mitgefühl, auch wenn ich bezweifle, dass sich mein Mitgefühl mit Ihrem messen kann. Trotzdem muss ich Sie nach Recht und Gesetz zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilen. [Ein Murmeln geht durch den Raum.] Dies tue ich hiermit. Zu verbüßen in Cedar Junction. Gott sei mit Ihnen. Gerichtsdiener, nehmen Sie ihn in Gewahrsam.
Nelle steht auf und lächelt ihm zu. Er drückt seine Eltern, die in Tränen aufgelöst sind, und auch Nelle kann sich kaum zusammenreißen.

Larry mit Ally in ihrem Büro der Anwaltskanzlei.
Ally: [verwundert rührt sie in ihrem Kaffee] Peanut liebt Elaine?
Larry: Ja, sieht so aus. Jedenfalls haben wir die Sache beigelegt. Richard ist zufrieden.
Ally: Mmh, und wie bist du dahinter gekommen?
Larry: [lächelt] Mh, einfach so.
Ally: Wow, du hast anscheinend ein gutes Gespür dafür, was in anderen Menschen vorgeht.
Larry: [unruhig] Hör mal, Ally, äh ich äh, ich weiß, du fragst dich wahrscheinlich, warum es mit uns nicht so schnell vorangeht, wie du vielleicht... äh... weißt du... letzte Woche hab' ich dir mehr anvertraut als je einem anderen. [Er schaut sie an.] Ein tolles Gefühl. Bisschen unheimlich, und äh...
Ally: Es hat dir Angst gemacht.
Larry: [rückt seine Brille zurecht] Nun, ich habe keine Angst davor, ich bin wirklich sehr euphorisch, wenn du nur wüsstest, wie... [Ally lächelt.] Das ist mir jetzt völlig daneben gegangen.
Ally: Das finde ich nicht. [Sie steht auf.] Du willst ganz langsam vorangehen, weil du es richtig machen willst. [Sie steht ihm gegenüber.] Weißt du, dass es langsam geht, stört mich nicht, Larry. Wir werden schon irgendwann ankommen und bis dahin genießen wir den Weg.
Ally lächelt, Larry seufzt ein wenig.
Larry: Wie wär's, wenn wir heute Abend...
Ally: Wie wär's, wenn ich heute Abend für dich koche?
Larry: Das wäre schön.

Richard mit Kappe und Sonnenbrille in seinem Büro, als es plötzlich an der Tür klopft. Er "versteckt" sich unter seinem Schreibtisch. Cindy kommt rein.
Cindy: [spöttisch] Ein Date mit einem Schwulen und schon sind Sie auf den Knien?
Richard: Cindy! [Er kommt hoch und stößt sich dabei den Kopf.] Au! Hallo. Wie geht's Ihnen?
Cindy: Gut, Richard.
Richard: Woher wussten Sie von meinem...
Cindy: Schmusetanz? Ich hab' die Sache inszeniert, Richard, deshalb bin ich hier. Ich möchte mich entschuldigen. Es war gemein von mir.
Richard: Wa... Sie haben es inszeniert, was meinen Sie damit?
Cindy: Ich wusste, dass Sie bei der Auktion mitmachen würden, und da dachte ich mir, es wäre... also hab' ich ein paar Typen hingeschickt, die für Sie bieten sollten.
Richard: Und haben 6500 Dollar gezahlt?
Cindy: So sehr haben Sie mich mit Ihren Vorurteilen verletzt! Jedenfalls war's gemein von mir und heute komm' ich mir albern vor.
Richard: Mmmh, dass heißt also, Paul ist gar nicht wirklich schwul, er hat bloß...
Cindy: Doch, er ist schwul.
Richard: Oh, na ja, nicht so wild. [Er setzt sich seine Sonnenbrille wieder auf.] Guter Tänzer.
Cindy: Hören Sie, entschuldigen Sie bitte...
Richard: Ja.
Cindy: Es war kindisch. Na, immerhin war es für einen guten Zweck.
Sie lachen sich kurz und komisch an und drehen sich gleichzeitig leicht aufgewühlt weg. Cindy geht raus und trifft auf dem Flur auf Mark.
Mark: Cindy!
Cindy: Mark!
Elaine beobachtet aus dem Hintergrund die Szenerie.
Mark: Wie... du weißt schon.
Cindy: Wie steht's?
Mark: Geht's. Wie geht's?
Cindy: Gut, und dir?
Mark: Oh, gut, gut.
Cindy: Das ist schön.
Mark: Was-was wolltest du denn hier?
Cindy: Ah, ich hatte nur kurz was mit Richard zu klären.
Mark: Hast du einen neuen?
Cindy: Nein, und du?
Mark: Ach, vielleicht.
Cindy: Gut, ähm, fröhliche Weihnachten.
Mark: Dir auch. [Cindy geht raus, dabei sieht man Elaines ernstes Gesicht. Mark geht auf sie zu.] Hör zu, was ich da gesagt habe...
Elaine: Ach, schon gut, ich bin drüber weg.
Mark: Wollen wir heute Abend essen gehen?
Elaine: Mark, ich will nicht nur ein Ersatz für jemand Anderen sein.
Mark: Was meinst du denn damit?
Elaine: Ich glaube, du weißt, was ich damit meine.
Elaine geht weg und lässt Mark stehen.

Vonda Shepard stimmt zu den Schlussszenen "Just Like A Woman" an. Dazu folgen verschiedene emotionsgeladene Bilder.
Nobody feels my pain
John in seinem Büro.
Tonight as I stand inside the rain
Kimmy und ihre Mutter auf der Straße.
Ev'rybody knows
That Baby's got new clothes
But lately I see her ribbons and her bows
Ally mit Larry in ihrer Küche. Sie schmusen.
She takes just like a woman
And she makes love just like a woman, yes, she does
Cindy auf der Straße.
And she aches just like a woman, yeah
But she breaks just like a little girl

Elaine, kurz vor dem Nachhauseweg, legt sich einen Schal um.
And when we meet again
And are introduced as friends
Please don't let on that you knew me when
Greg, wie er abgeführt wird. Und wie Nelle dabei traurig zusieht...
You fake just like a woman, yes, you do
And you make love just like a woman
And you ache just like a woman
But you break just like a little girl
You break just like a little girl

Zoozie, 03.11.2001

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