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letzte Aktualisierung: 01.12.2001


#320 Wölfin im Schafspelz [Hope and Glory]

Inhalt | Facts | Eure Meinung | Engl. Transkript | Deutsches Transkript | Screenshots

 

Bisher bei Ally McBeal...

Aus 3#19 - 'E-Mail für mich'.
In der Lobby.
Nelle: Bei meiner Einstellung hast du mir versprochen, ich würde die erste sein, die du zum Partner machst.
Richard: Was ich verspreche, ist irrelevant. Das solltest du wissen.

In Nelles Büro. Ling nimmt sich eine Akte, die vor Nelle auf ihrem Schreibtisch liegt.
Ling: Die Akte Hallen, außerdem hast du die Akte Skinner von Richard geklaut.
Nelle: Weiß er das?
Ling: Du hast etwas Verabscheuungswürdiges vor.

Aus 3#02 - 'Heiße Küsse, harte Schläge'.
Abends in Nelles Schlafzimmer. John liegt neben Nelle auf dem Bett.
John: Ich hab' eine kleine Überraschung für dich.
Nelle: [lächelt] Was führst du im Schilde?
Nelle beugt sich über John hinweg und sieht auf den Boden. John packt die Bürste, hebt Nelles Nachthemd und schlägt kräftig zu. Ein paar Mal...
Nelle: AAAAhhhh, AAAAAhhhhh!

Aus 3#19 - 'E-Mail für mich'.
In der Lobby.
John: Nelle! Genau die Person, die ich sehen wollte.
Nelle: Wenn du an nackt denkst, hast du kein Glück.
John: Lieber würde ich meine Eingeweide auskotzen und darin schnorcheln, als dich nackt zu sehen.

Im Konferenzraum.
Nelle: Wie nennst du mich?
John: Du überhebliche, elitäre Eiskönigin.

In der Lobby. Nelle gibt John Kontra.
Nelle: Du Bürgermeister vom Zwergenland.

In der Lobby. John spricht mit Mark über Nelle.
John: Ein Wunder, dass mir mein Penis dabei nicht abgefroren ist.

In Renées Kanzlei. Ally berichtet Renée und Georgia von ihrer ersten Begegnung mit Brian im Gerichtssaal.
Ally: Ich habe einfach so ein Gefühl. Ich-ich schwöre... da war irgendwas. Und außerdem, so wie er mich angesehen hat.

Ein Flur des Gerichtsgebäudes. Brian nähert sich Ally.
Brian: Sind wir uns schon mal begegnet?
Ally: Das glaube ich nicht.
Brian: Ich' sag das nur... Sie haben mich vorhin so angesehen, als ob...
Ally: Ich lenke die gegnerischen Anwälte gerne ab. Ich sehe sie an, als würde ich ihnen am liebsten die Kleider vom Leib reißen und sie von Kopf bis Fuß ablecken.

In Richards Büro.
Nelle: Du hast mir versprochen, dass ihr mich als Partner in Betracht ziehen würdet.
Richard: Wir haben dich in Betracht gezogen. Ich hab' die Analyse durchgeführt. Es wurde nichts draus. Wir haben einfach die Zahlen verglichen. Mit mir und John krieg' ich die Hälfte. [Richard bezieht sich während seiner Ausführungen auf die Darstellung zweier großer Kreisdiagramme. Das erste ist in zwei Hälften geteilt, die mit "John" und "Richard" beschriftet sind. Das zweite Diagramm enthält drei gleich große Bereiche, nämlich "John", "Richard" und "Nelle".] Nehme ich dich dazu, bekomme ich weniger. Diese Zahlen kann man nicht ignorieren.
Nelle: Das wird noch Konsequenzen haben, Richard.
Richard: Äh, tja.

Und jetzt geht's weiter...

Abends in Hope Merceys Büro. Nelle sitzt etwas unruhig auf einem einfachen Bürostuhl. Ihr gegenüber hat - hinter einem imposanten Schreibtisch - Hope Platz genommen. Sie ist selbst nicht weniger eindrucksvoll, eine junge, sehr attraktive Anwältin mit auffallend blasser Haut und roten Haaren, was sie durch ein knallrotes Kostüm noch betont.
Hope: Neben den rechtlichen Gesichtspunkten gibt es aber auch noch die praktischen.
Nelle: Zum Beispiel?
Hope: Sind deine Telefone geschaltet? Hast du Computer, Kopiergeräte, Toner, Formulare, eine fähige Sekretärin? Will man eine Anwaltskanzlei gründen, muss sie sofort voll funktionsfähig sein.
Nelle: Räume, Telefon, Materialien, das habe ich.
Hope: Und die Akten?
Nelle: Wenn die Mandanten sich entscheiden, mit mir zu gehen, hole ich sie. [Angesichts Nelles offensichtlicher Naivität hält Hope einen Moment inne.] Was ist?
Hope: Ich weiß, dass das nicht der Fall ist, aber erlaub mir, mit dir so zu reden, als wärst du ein Idiot. [Sie steht auf und geht um den Schreibtisch herum. Sie setzt sich vor Nelle auf die Schreibtischkante, so dass Nelle zu ihr aufblicken muss.] Wenn du gehst, werden die Mandanten, die möglichen Mandanten, vermutlich sehr nervös sein und unsicher, ob du die Arbeitslast allein bewältigen kannst. Richard Fish wird diese Unsicherheit ausnutzen. Er ist im Vorteil, solange er die Akten noch hat.
Nelle: Die meisten sind auf Diskette und ich kenne die Passwörter nicht, um ranzukommen.
Hope: Wer kennt sie?
Nelle: Die zuständigen Anwälte. Und dann gibt es eine Sekretärin, Elaine, die alle kennt, aber...
Hope: Stell sie ein!
Nelle: Nie und nimmer, ich kann sie nicht leiden.
Hope: Wenn sie die Passwörter kennt, liebst du sie.
Nelle: Ach, sie ist mit einer Anwältin dort sehr befreundet. Sie wird...
Hope: Gib ihr mehr Geld und einen besseren Titel. So, jetzt noch was Anderes. Ich bin Richard Fish mal begegnet. Wir sind nicht gerade befreundet, aber ich... ich hab mal mit ihm geschlafen.
Nelle: Geschlafen? Mit Richard Fish?
Hope: Es war nichts Intimes.
Nelle: Besteht da für dich nicht ein Interessenkonflikt? Was ich da vorhabe, ist sehr hinterhältig.
Hope: Es fällt mir nicht schwer, gemein zu Männern zu sein, mit denen ich geschlafen habe, ich bin's schon währenddessen. Noch was: die Mandanten... du hast ihnen gegenüber angedeutet, dass du gehst?
Nelle: Ja.
Hope: Und sie haben angedeutet, sie würden mitgehen?
Nelle: Ja.
Hope: Aber du hast sie zu keinem Zeitpunkt aufgefordert mitzugehen?
Nelle: Genau.
Hope: Sehr schön, wir sind soweit. Morgen stellst du Elaine ein, dann bekommst du die Akten. Mittwoch bist du dann schon solo. Donnerstag wirst du verklagt. Ist das nicht aufregend?

Intro

Abends in der Bar. Auf der Bühne steht Macy Gray und singt den Titel "I Try". Brian und Ally sitzen an einem Tisch für zwei.
Brian: Ist das die einzige Bar, in die Sie gehen?
Ally: Na ja, meine Freunde kommen hierher. [Während sie das sagt, blickt sie sich um, entdeckt aber keinen ihrer Freunde.] Auch wenn ich gerade keinen von ihnen entdecke.
Brian: Hatten Sie darauf gehofft?
Ally: Jaaa, ein wenig. Ich kann einen Mann nicht so gut beurteilen, wenn ich allein mit ihm bin. Und da hilft es, ihn zusammen mit meinen Freunden zu sehen. Es... Ich kann ihn so besser beobachten.
Brian: Ich weiß, was Sie meinen. Die Kleinigkeiten, wie er sich zu anderen verhält und zu Ihnen in einer Gruppe. Ob Ihre Freunde Ihnen das Zeichen geben. [Er symbolisiert mit der rechten Hand durch den nach oben gerichteten Daumen die erhoffte Zustimmung.]
Ally: Ehrlich gesagt war ich mir nicht sicher, wie der Abend verlaufen würde. Ich dachte, ich brauche vielleicht einen Rettungsanker.
Brian: Sie sind verärgert, weil ich zwei Tage lang nicht angerufen hab'.
Ally: Ja.
Brian: Ally, Sie scheinen jemand zu sein, der glaubt, wenn alles in Ordnung ist, dann muss etwas nicht stimmen. Wenn er zu interessiert ist, dann... Ich wollte Sie nicht verscheuchen, denn ich bin sehr interessiert.
In diesem Moment herrscht kurzzeitig plötzlich absolute Stille in der Bar. Selbst Macy Gray hat in ihrem Song eine dramaturgische Pause eingelegt.
Ally: Oh, das-das ist... Ich freue mich sehr, das zu hören. [Brian steht auf und geht hinter Allys Rücken um den Tisch herum.] Ally: Wa-Was ist? Wollen Sie etwa gehen?
Das tut er nicht, stattdessen reicht er ihr eine Hand. Sie ergreift diese und lässt sich auf die Tanzfläche führen. Sie beginnen langsam und eng miteinander zu tanzen.
Richard und John betreten die Bar. Richard entdeckt das Paar auf der Tanzfläche.
Richard: John, 29, Tanzfläche.
John folgt Richards Blick.
John: Ohhh!
Sie beobachten Ally und Brian stumm. In den Gesichtern der Seniorpartner kann man Zustimmung und Freude über diese Entwicklung ablesen. Doch als dann Ally und Brian beginnen, sich während des Tanzens leidenschaftlich zu küssen, steht Richard und John nur noch pures Erstaunen ins Gesicht geschrieben. Sie starren mit offenen Mündern in Richtung der Tanzfläche.

Ansgar, 05.02.01

Bei Cage/Fish & Associates. Nelle tritt aus dem Fahrstuhl heraus und trifft auf John und Elaine. John sieht sie mit seinem Therapie-Lächeln an. Nelle mustert ihn einen Moment.
Nelle: Was soll denn das jetzt?
John: Mein Therapeut rät mir, gleich zu lächeln, wenn ich dich sehe, anstatt darauf zu warten, dass du dein typisches widerliches Benehmen an den Tag legst.
Nelle: Hm. Elaine, kann ich kurz mit dir reden?
Elaine: Natürlich.
Nelle: [zu John] Sag all deinen kleinen Freunden, sie sollen sich verstecken. Ich bin eine böse Hexe! [Sie geht weg.]
John: [zu Elaine] Das war eine verborgene Anspielung auf mich als Bügermeister vom Zwergenland.
Elaine: Ja. Das war mir klar.
Sie folgt Nelle in deren Büro.

Nelles Büro. Nelle macht Elaine ein Angebot, das sie nicht abschlagen kann.
Nelle: Du hast bestimmt kein Interesse, Elaine, aber ich möchte eine Anwaltsgehilfin einstellen. Du bist hier die am besten qualifizierte Person, deshalb biete ich zuerst dir den Job an. Aber wahrscheinlich willst du gar nicht von Ally weg. Na ja, ich wollte dich trotzdem fragen.
Elaine: Mo-mo-moment, warte, Nelle... Warst du offiziell verpflichtet, mir diesen Job anzubieten?
Nelle: Keineswegs. Nur, um ein gutes Gewissen zu haben. Es wäre nicht fair von mir, vor dir eine andere zu fragen. Du hast die meiste Erfahrung, bist Dienstälteste... wenn eine Unerfahrenere plötzlich das Doppelte von deinem Gehalt verdienen würde, dann würdest du wahrscheinlich völlig ausflippen.
Elaine: Das Doppelte von meinem Gehalt?!
Nelle: Interessiert dich das wirklich? Du hast doch diesen Gesichts-BH, also hast du Geld.
Elaine: Na ja... der Verkauf ist rückläufig. Das Doppelte von meinem Gehalt?!
Nelle: Es ist ein schwieriger Job, Elaine. Du führst nicht mehr nur Anweisungen von anderen aus,du müsstest selbständig entscheiden - und mehr Autonomie bedeutet auch mehr Druck. Ah, ich glaube nicht, dass du das willst.
Elaine: Mehr Geld?! Mehr Autonomie?! Aber ich arbeite dann in Zukunft für dich...
Nelle: Elaine, du wirst nie von Ally weggehen. Sie würde dich nie gehen lassen.
Elaine: Das ist nicht allein ihre Entscheidung.
Nelle: Ah? Na, wenn du meinst... Weißt du was? Denk einfach mal darüber nach. Vorerst werde ich die Position keiner anderen anbieten.
Elaine: [nickt glücklich] Wieso willst du ausgerechnet mich?
Nelle: Bloß aus Egoismus. Ich brauche die Beste für den Job. [Elaine lächelt geschmeichelt.] Ich biete dir nur einen Job an, Elaine, keine Freundschaft. Igitt!
Nelle geht. Elaine sieht ihr trotzig-verschnupft nach.

In der Unisex-Toilette. Ally begutachtet sich im Spiegel und tanzt ein wenig zum Takt der Musik in ihrem Kopf: "L-O-V-E". Bei "V" kommt Mark hereingeschneit; die Musik wird langsamer und verstummt.
Ally: Mark... hallo.
Mark: Hallo. [Er steuert eine Toilettenkabine an.] Ally? Dieser Brian, äh... ist das was Ernstes?
Ally: Äh, das ist eine ziemlich persönliche Frage, Mark.
Mark: Entschuldigung. Ich frag nur, weil... nicht so wichtig.
Ally: Mark? Was ist?
Mark: Na ja, ich hab mir gedacht, wenn es nichts Ernstes ist, lade ich Sie zum Essen ein. Aber wenn es doch was Ernstes ist oder noch werden könnte, dann wäre es eine dumme Idee, Sie einzuladen.
Ally: Ach so. Das wäre wohl... die Idee wäre... ni-ni-nicht dumm, aber... nicht so angebracht.
Mark: Okay. Sehr schön. Das macht nichts. Ich komm mir plötzlich... lächerlich vor.
Ally: Nicht doch...
In diesem Moment geht eine Toilettenspülung. Mark stützt sich geschockt an eine Tür und starrt mit großen Augen ins Leere. Richard tritt aus der Kabine hinter ihm.
Richard: Hey, Mark.
Mark: Hallo.
Eine weitere Toilettenspülung wird betätigt. John tritt aus einer Kabine.
John: Na, wie geht's?
Mark: Einigermaßen.
Eine dritte Toilettenspülung ertönt. Aus einer dritten Kabine kommt Brian heraus.
Brian: [zu Mark] Entschuldigung. [Zu Ally.] Fertig?
Ally: Ja, fertig.
Brian geht hinaus, Ally folgt ihm. Mark bleibt, an die Kabinentür gestützt, ziemlich bedröppelt zurück.

[Kommentar von Dude: Sagt, was ihr wollt, aber in keiner anderen Szene wurden die Tücken einer uninspizierten Unisex komischer beleuchtet als hier. Ich hab mich vor Lachen vom Sofa gerollt!]

In Nelles Büro. Elaine kommt herein. Sie ist scheinbar von Nelle gerufen worden.
Elaine: Was ist?
Nelle: Zuerst schließ mal die Tür. [Elaine schließt die Tür.] Ich fürchte, ich muss mein Angebot zurücknehmen.
Elaine: Was?
Nelle: Ich muss eben, das ist alles. Tut mir leid.
Elaine: Aber Nelle... du kannst einem doch nicht eine Position und ein Supergehalt anbieten und dann plötzlich einfach einen Rückzieher machen!
Nelle: Es-es würde nicht funktionieren. Können wir's dabei belassen?
Elaine: Nein... das können wir nicht!
Nelle: Ah, also gut. Aber du musst mir schwören, es geheimzuhalten! Wenn Richard oder John jemals erfahren, dass ich es dir gesagt habe...
Elaine: Ich versprech's dir!
Nelle: Ich meine es ernst, Elaine.
Elaine: Ich geb' dir mein Wort.
Nelle: Also gut. [Sie deutet auf den Stuhl vor ihrem Schreibtisch. Elaine nimmt Platz.] Sie sind damit einverstanden, dass ich jemanden einstelle, nicht aber damit, dass du es bist.
Elaine: Wieso?
Nelle: Ihrer Meinung nach bist du nicht in der Lage, so viel Verantwortung zu übernehmen. Aus irgendeinem Grund halten sie dich für eine blöde, geile Blondine und nichts weiter.
Elaine: Was?!
Nelle: Du weißt, dass ich nicht ihrer Meinung bin! Elaine, wenn du wirklich Interesse hast, dann versuch ich's noch mal, aber...
Elaine: [schüttelt den Kopf] Ist schon gut. Danke.
Elaine steht auf und geht. Nelle schaut ihr berechnend hinterher.

Boston um die Mittagszeit. Während Vonda im Hintergrund 'This Time I Know It's For Real' singt, schlendert Ally im roten Dress durch die Stadt. Sie ist überglücklich, hat für jeden "a wink and a smile" parat, und selbst dem untersetzten Opa, der sie anrempelt, kann sie es nicht übelnehmen. Stattdessen rückt sie ihm Krawatte und Hut zurecht. Als sie an einem Schaufenster vorbeikommt, das Hochzeitskleider ausstellt, sieht sie sich selbst in einem der Kleider dort stehen. Die beiden Allys winken einander zu, und zum Abschied zwinkert die Hochzeits-Ally ihrem realen Pendant zu.

In der Kanzlei. Ling lässt sich mal wieder blicken. Als sie Nelle über den Weg läuft, hat sie gleich die richtige Begrüßung parat.
Ling: Hallo, Miststück.
Nelle: Hallo, Miststück.
Ling: Ich hab' dich ja kaum gesehen, was treibst du so?
Nelle: Och, Arbeit.
Ling: Gehen wir was essen?
Nelle: Ach, heute ist es eng, aber vielleicht morgen.
Ling: Klar. Läuft's bei dir gut?
Nelle: Bestens! [Sie geht weiter. Zu Elaine.] Elaine, kann ich dich kurz sprechen?
Elaine: Natürlich.
Nelle: [beiläufig zu John, während sie zu ihrem Büro geht] Trottel.
Ling sieht ihrer Freundin misstrauisch nach.

In Nelles Büro.
Nelle: Ich wiederhole: Du versprichst, es für dich zu behalten?
Elaine: Natürlich.
Nelle: Ich habe beschlossen, Cage & Fish zu verlassen.
Elaine: Was?!
Nelle: Ich habe erhebliche Schwierigkeiten mit dem Führungsstil hier.
Elaine: Mit der Art und Weise, wie sie dich nicht zum Partner machen.
Nelle: Das gehört auch dazu, ja. Jedenfalls hätte ich gern, dass du mit mir kommst.
Elaine: Ich?!
Nelle: Du wärst meine Anwaltsgehilfin. Du würdest mit 85000 anfangen.
Elaine: 85000?! [Beide setzen sich.]
Nelle: Sobald wir uns vergrößern, werde ich dich zu meiner Geschäftsführerin machen, in drei Jahren.
Elaine: Ich wäre in drei Jahren Geschäftsführerin?!
Nelle: Es ist ein Risiko, Elaine. Wenn ich auf die Nase falle, wird es keine Geschäfte geben, die du führen kannst. Du müsstest alles auf eine Karte setzen. Es ist viel sicherer, hier als Sekretärin weiter zu arbeiten. Natürlich würdest du auch nie mehr sein.
Elaine: Weisst du, es ist einfach so... aber ich mag dich ja nicht mal!
Nelle: Ich dich auch nicht! Jedenfalls nicht besonders.
Elaine: Aber warum dann, das versteh' ich nicht...
Nelle: Bloß aus Egoismus. Der beste Weg, etwas aufzubauen, ist der, Talente um sich zu scharen, und ich bewundere deine Fähigkeiten.
Elaine: [winkt geschmeichelt ab] Ach was... Kann ich darüber nachdenken?
Nelle: Ja, aber nicht lange. Da ich meine Entscheidung nun getroffen habe, bin ich es Richard und John schuldig, bald zu gehen. Ich will ihr Geld nicht nehmen, wenn ich hier nicht mehr voll arbeite.
Elaine: Das ist sehr anständig von dir.
Nelle: Und ich würde meine Anwaltsgehilfin sofort benötigen...
Elaine: Ich hab's mir überlegt: Ich komme mit!
Nelle: Du darfst dich nicht vorschnell entscheiden, Elaine.
Elaine: Was gibt's da zu überlegen? Du bietest mir eine Zukunft, hier hält man mich nicht mal für qualifiziert.
Nelle: Ganz sicher?
Elaine: Ja! [Beide stehen auf.]

Dude, 03.02.2001

In Nelles Büro.
Elaine: [steht auf] Aber ich muss es Ally sagen.
Nelle: Das geht nicht. Das darf noch niemand wissen.
Elaine: Aber sie gibt mir sicher ihr Wort...
Nelle: Damit würdest du nur ihre Stellung gefährden. Wenn sie schweigt und Richard je erfährt, dass sie etwas wusste... Du würdest ihr einen ganz schlechten Dienst erweisen, wenn du's ihr vorher sagst. Elaine, du kannst danach mir ihr sprechen. [Sie lächelt nach einer kurzen Pause.] Du bist sicher, dass du das tun willst?
Elaine: Na ja... ja, das will ich.
Nelle: Sehr gut. Ich kümmere mich um die Büroräume. [Elaine lächelt.] Ach ja, wenn wir hier weg sind, fragen wir die Mandanten, ob sie zu uns kommen wollen. Hier ist eine Liste der von mir betreuten Mandanten. [Sie gibt Elaine die Liste.] Könntest du die entsprechenden Akten kopieren? Wäre bestimmt gut, sie zu haben.
Elaine: Haben wir das Recht dazu?
Nelle: Ach, ich mach' mir nur Sorgen. Wenn der Mandant zu uns kommen will, wird Richard möglicherweise wütend und rückt die Akte nicht raus. Wenn der Mandant nicht zu uns kommt, ist es unerheblich.
Elaine: Wahrscheinlich hast du Recht.
Nelle: Ich seh' doch, dass du dich dabei nicht wohl fühlst. Weißt du was? Gib mir die Passwörter, dann mache ich's selbst. Dann bringe ich dich nicht in eine unangenehme Lage.
Elaine: Das wäre vielleicht besser.
Nelle: [lächelt übertrieben] Wir werden Spaß haben, Elaine. Wir werden bei Null anfangen und etwas aufbauen, du und ich. [Sie reicht Elaine die Hand; Elaine schlägt ein.]

In Hopes Büro.
Hope: Hast du alle Akten?
Nelle: Alle, die ich wollte.
Hope: Okay. Du musst die Kanzlei offiziell verlassen haben, bevor du die Mandanten anwirbst.
Nelle: Heißt das, dass ich Fish benachrichtigen muss, denn sobald das...
Hope: Nein, aber dein neues Büro muss im Prinzip schon arbeiten. Für die Telefonate von dort aus. Was brauchst du noch aus deinem alten Büro?
Nelle: Ähm, nichts.
Hope: Dann geh jetzt. Fang an zu telefonieren, das Geheimnis bleibt nicht lange eins.
Nelle: Was ist mit Elaine?
Hope: Sie kann zu dir stoßen, wann sie will, du hast ja die Akten. Warte nicht mehr. Handle. [Nelle will gehen.] Ach Nelle, aber vor allem vergiss nicht, die Sache zu genießen. Das ist eine nette Gemeinheit!
Nelle: Ja. [Sie geht.]

In einem Restaurant, Ally und Brian beim tête-à-tête.
Brian: Das ist der Haken bei Frauen: Sie sind alle so reizend und süß und witzig bis zu dem Punkt, an dem sie sich als wahre Ungeheuer erweisen.
Ally: Ist das wahr?
Brian: [nickt] Es gibt sicher Ausnahmen, nur... noch keine dokumentierten Fälle. Deshalb versuche ich auch, mit Ungeheuern auszugehen. Das ermöglicht mir eine fundierte Wahl, sollte ich denn mal heiraten.
Ally: Und wie mache ich mich bisher? [Die beiden lächeln sich an.]
Brian: Wollen wir nicht bestellen? [Er schaut sich die Speisekarte an, während Ally einen Schluck Wasser trinkt.] Ach übrigens... Ich hätte heute Abend gerne Sex. [Ally spuckt das Wasser im hohen Bogen aus und hustet. Brian ist ziemlich nass.] Das habe ich höchstwahrscheinlich verdient. [Er wischt sich das Wasser aus dem Gesicht.]

In der Lobby. Richard und Milton Meyers gehen in Richtung Richards Büro.
Richard: Eine nette Überraschung. Ich hatte wirklich vor, Sie heute noch anzurufen.
Milton: Tja. Ich fand, ich bin es Ihnen schuldig, persönlich vorbeizukommen. [Die beiden setzen sich in Richards Büro hin.]
Richard: Was gibt's?
Milton: Nichts. Ich wollte Ihnen nur sagen, dass ich Ihnen für alles, was Sie für mich getan haben, dankbar bin.
Richard: Sie kommen vorbei, um mir das zu sagen?
Milton: Und ich hoffe, auch wenn wir jetzt nicht mehr geschäftlich verbunden sind, dass wir Freunde bleiben.
Richard: Nun Milton, meine Freundschaft hat schon immer... was heißt "nicht mehr geschäftlich verbunden"?
Milton: Hat sie's Ihnen nicht gesagt?
Richard: Wer?
Milton: Nelle Porter.
Richard: Was ist mit Nelle Porter?
Milton: Sie ist jetzt meine Rechtsberaterin.
Richard: [steht auf] Milton, ich... Nelle ist eine gute Anwältin, aber Sie wollen doch bestimmt, dass ich zumindest alles beaufsichtige.
Milton: Alles beaufsichtigen? Richard, sie arbeitet doch nicht mehr hier. Wie wollen Sie alles beaufsichtigen?
Richard: Aber natürlich arbeitet sie hier.
Milton: [steht auch auf] Ach du meine Güte! Richard, Nelle Porter hat mir gerade mitgeteilt, dass sie Cage & Fish verlassen hat und eine eigene Kanzlei eröffnet hat.
Richard: Was??? [Er löst per Fernbedienung einen Alarm aus, gegen den der Hochzeitsgeredealarm ein fröhliches Glockengebimmel war. Danach geht er aus seinem Büro.] Alle Computer runterfahren! Durchsucht Nelles Büro! Überprüft ihre Telefonate! Ich... ich rede mit mir selbst. Wo zum Teufel ist Ling?
Ling: [steht hinter ihm] Was ist denn bloß los?
Richard: Nelle hat Mandanten gestohlen und ist weg. Hast du davon gewusst?
Ling: Nein.
Richard: Das glaube ich dir nicht.
John: [kommt hinzu] Richard!
Richard: Nelle hat Mandanten gestohlen. Sie ist weg. Gegangen. Sie hat ihre eigene Kanzlei eröffnet.
John: Schalt endlich den Alarm ab.
Richard: [schaltet den Alarm ab] Alle mal herhören. Nelle Porter darf diese Räume nicht mehr betreten. Ihre Bürotür wird verschlossen. Wenn sie hier auftaucht, sagt mir sofort Bescheid. Sowas Unaufrichtiges. Ich stelle sie ein, damit sie von ihrem alten Chef stiehlt, und jetzt stiehlt sie von mir!
Nelle kommt aus dem Fahrstuhl.
Nelle: Richard. John. [Sie geht auf die beiden zu.] Ich wollte euch nur mitteilen, dass ich die Kanzlei verlasse.
Richard: Dafür ist es zu spät. Milton Meyers ist in meinem Büro.
John: Du verlogene, heimtückische, fiese, boshafte, mie...
Nelle: [grinst] Ich wette, jetzt würdest du mich gern verhauen, John. Jedenfalls hat es mir hier Spaß gemacht. Ich hoffe, wir arbeiten auch mal zusammen.
Richard: Du glaubst, du kommst damit durch? Du glaubst, du kommst damit durch?
Nelle: Ja. Ja. Willst du nicht vielleicht noch ein drittes Mal fragen? [Sie geht in Richtung Fahrstuhl] Komm, Elaine.
Richard: Elaine?
Elaine: [nimmt die Kiste mit ihren Sachen] Ich gehe auch.
Richard: Was?
John: Elaine!
Elaine: Ich arbeite lieber dort, wo man mich auch schätzt.
Richard und John schauen einander entsetzt an.

In Richards Büro. John und Richard hyperventilieren in Papiertüten... ein und aus... ein und aus... ein und aus... Ally und Mark beobachten die Szene.
John: Das wird sie mir büßen.
Mark: Nehmen wir's nicht persönlich, John.
Richard: Es ist was Persönliches, es geht um Geld! Das ist was Persönliches.
John: Das wird sie mir büßen.
Ally: Also gut, ich... ähm... wa-w-w-was wollen wir jetzt tun?
Mark: Wir müssen eine einstweilige Verfügung erreichen. Ich habe es schon in die Wege geleitet. Wir sind in einer Stunde dran.
Ally: Ich begreife nicht, dass sie Elaine dazu überredet hat. Das ergibt doch keinen Sinn.
Johns Tüte platzt mit einem lauten Knall. Ally erschrickt.
John: Das büßt sie mir.
Ally nickt.
Mark: Gehen wir. [Mark geht. Richard hält John seine Tüte hin...]

Im Gericht. Ally, John, Richard und Mark kommen aus dem Aufzug und treffen auf Hope, Nelle und Elaine.
John: Da ist sie schon.
Hope: [zu Elaine] Das wird schwierig für Sie sein, aber es ist wichtig, dass Sie kein Wort sagen. Es sind zwar Ihre Freunde, aber...
Richard: [zu Nelle] Du verlogene Diebin.
Hope: Bedaure, aber ich kann nicht zulassen, dass meine Mandanten mit Ihnen sprechen.
Richard: Hope! D-d-du hast mit mir geschlafen!
Hope: Ja, Richard. Danke für diesen sachdienlichen Hinweis.
Richard: Du bist ihre Anwältin?
Ally: Elaine, kann ich mit dir reden?
Hope: Davon muss ich leider abraten.
Ally: Hey, ich habe Sie nicht um Ihren Rat gebeten. Diese Frau ist meine Freundin.
John knurrt Nelle an.
Mark: Wir sollten lieber gleich rein.
Ally: Elaine?
Nelle, Hope und Elaine wenden sich ab und gehen.
Richard: Sie hat mit mir geschlafen.
Ally: Sie will nicht mit mir reden.
John: Te!!! [Er gibt einen komischen, recht undefinierbaren Laut von sich, der dem "Te!!!" wohl ziemlich nah kommt.]

Im Gerichtssaal. Mark und Hope stehen am Richterpult, wo wieder mal Richter Walsh sitzt.
Mark: Es kommt einem Diebstahl gleich, Euer Ehren, so simpel ist das.
Hope: Nichts ist so simpel wie Dr. Albert zu sein scheint, Euer Ehren.
Mark: Hierzu gibt es Präzedenzfälle und wenn... und wenn jemand Akten entwendet...
Hope: Ein Präzedenzfall sagt, dass die Gerichte solche Situationen in ihrer Ganzheit betrachten. Sie hat keine Mandanten abgeworben.
Mark: Sie hat Akten entwendet.
Hope: Man hat meiner Mandantin versprochen, sie würde Partner werden. Dann verkündete Mr. Fish vor etwa einem Monat, dass er Versprechen nie halten würde. Euer Ehren, meine Mandantin war außerdem Opfer körperlicher Züchtigung durch den anderen Partner. Seit sie die Beziehung beendet hat, leidet sie unter Vergeltungsmaßnahmen.
John: Blödsinn, Blödsinn, Blödsinn.
Ally schlägt die Hände vor's Gesicht.
Hope: Womit ich bei meinem nächsten Punkt wäre. In dieser Kanzlei ist so einiges abgelaufen. Es würde niemandem nützen, wenn diese Vorwürfe in der Öffentlichkeit ausgebreitet werden. Ich schlage die Schlichtung durch Schiedsspruch vor. Eine Liste von Schiedsrichtern liegt dem Gericht vor.
Richter Walsh: Das wäre wahrscheinlich eine gute Lösung. Mr. Albert?
Mark geht zu John, Ally und Richard und versucht sie zu überzeugen.
Mark: Das ist wirklich eine gute Lösung.
John, Richard und Ally reden durcheinander.
Richard: Von mir aus, wir können diese persönlichen Absichten... Es schadet unserem Ruf als Kanzlei...
John: Ach, Blödsinn...
Ally: John, wenn wir das Ganze ein wenig vertraulicher behandeln, dann kann man wohl sicher...
Richard: Okay. Okay, gut. Los, los.
Ally: Okay.
Mark: [wendet sich wieder dem Richter zu] Wir sind einverstanden, Euer Ehren.
Richter Walsh: Ich werde einen Schiedsrichter auslosen. Sie bekommen einen Schiedsspruch.

Außerhalb des Gerichtsaals. Ally, Nelle, Hope und Elaine stehen beieinander.
Ally: Elaine...
Hope: Ich bedauere, das ist...
Ally: Nein, nein, sie ist meine Freundin, und ich werde mir ihr reden.
Hope: Elaine?
Elaine: Richard hat mich als Anwaltsgehilfin abgelehnt. Er sagte, ich sei unqualifiziert, deshalb bin ich gegangen.
Ally: Wieso redest du dann nicht erst mit mir?
Elaine: Ich wollte nicht, dass man dich entlässt.
Nelle: [zieht Elaine am Arm zu sich] Gehen wir.
Elaine: Hättest du gewusst... Ich muss jetzt gehen.
Nelle, Hope und Elaine gehen. John und Richard kommen zu Ally.
Ally: Sag mal, du hast dich geweigert, Elaine zur Anwaltsgehilfin zu machen?
Richard: Was?
Ally: War denn überhaupt die Rede davon?
Richard: Ich weiß von nichts. John?
John: Blödsinn.
Mark kommt auch noch hinzu.
Mark: Ich hab' schlechte Nachrichten. Walsh hat den Schiedsrichter ausgelost. Julia Brattle.
Richard: Bulldogge Brattle?
Ally: Wer ist Bulldogge Brattle?
Richard: Die männerfeindlichste Anwältin in der Stadt. Allerdings ganz süß.

Bealy, 01.02.2001

Hier fehlt leider noch ein Teil, der aber nachgereicht wird.

In der Lobby. Elaine steht an ihrem Schreibtisch und räumt ihre Sachen wieder ein. Nelle kommt zufällig vorbei und sieht das.
Nelle: Du kommst hierher zurück?
Elaine: Ja, Nelle. Das tu ich. [Nelle schaut nicht begeistert.] Du bist kein netter Mensch. Und das weißt du auch.
Nelle: Ich möchte dich etwas frage, Elaine. Wenn du hörst, dass man von einer Frau sagt, sie ist ein wirklich netter Mensch, und von einer anderen, sie ist ein taffes Miststück. Welche von beiden bewunderst du tief im Inneren mehr? Ganz ehrlich!
Elaine: Ich bewundere Aufrichtigkeit. [Nelle scheint diese Antwort erst einmal verdauen zu müssen.]
Nelle: Was weißt du schon! [Sie dreht sich um und geht.]
Elaine: Ich weiß, dass reiche, erfolgreiche Leute wie du oft ohne Freunde enden.
Nelle scheinen Elaines Worte zu treffen, weil sie kurz innehält, Elaine anschaut und dann weggeht.
Elaine hat nun ihr Abhörgerät in der Hand und legt es auf ihren Schreibtisch.

In der Unisex-Toilette. John und Richard wälzen sich ringend zwischen den Toilettenkabinen. John liegt auf Richard, zieht an dessen Krawatte und reißt mit der anderen Hand Richards linkes Auge auseinander. Richard hat dagegen John im Schwitzkasten.
Richard: Sag "Ich geb' auf..."
John: Niemals!
Richard: Sag es schon!
John: Niemals! [John richtet sich auf und zerrt an Richards Krawatte, als Hope hereinkommt.]
Hope: Heyheyheyhey, Richard, Schluss jetzt. [Sie versucht, die beiden zu trennen.] Hört auf! [Schließlich gelingt es ihr.]
Richard: Er hat angefangen.
John: Gar nicht wahr!
Richard: Du hast mich geschubst!
John: Gar nicht wahr!
Hope: Es reicht!
John geht weg. Richard steht auf.
Richard: Und du! [Richard geht auch weg. Es spült. Und aus der Kabine lugt "Bulldogge" Brattle heraus.]
Brattle: Ich hatte Angst, die Tür zu öffnen. [Die Bulldogge entfernt sich. Hope bleibt wie versteinert stehen.]

In Richards Büro. Richard tigert vor seinem Schreibtisch auf und ab. Hope kommt herein.
Hope: [räuspert sich] Richard... ? Ich hoffe, du nimmst das nicht persönlich!
Richard: Oh, nein, warum sollt' ich denn! Meine Angestellte versucht, mich zu ruinieren, eine Frau, mit der ich geschlafen hab', hilft ihr dabei...
Hope: Weißt du noch, wie gern du es hattest, wenn ich mit den Fingern durch dein Haar gefahren bin... [Sie tut es und trifft damit Richard an seinem wunden Punkt. Er fängt an zu schmelzen.] Damals hattest du mehr Haare.
Richard: Oh...
Hope: Eigentlich musst du dich geschmeichelt fühlen.
Richard: Geschmeichelt?! Erklär mir das mal!
Hope: Hier geht's doch bloß um Geld! Und das ist dein Einfluss. Mehr Geld. Auf gewisse Weise will Nelle wie du sein. [Ihre Artikulation geht ins "Hauchige".] Sie sieht an dir, wie attraktiv Reichtum macht. Wie erotisch Macht sein kann. [Richards letzter Widerstand bricht langsam zusammen. Er stöhnt leise.] Ich muss dir was sagen, Richard.
Richard: [immer noch benommen] Was?
Hope: Ob wir gewinnen oder nicht: Ich habe vor, diese Nacht mit dir zu wiederholen!
Richard: Ooohhh...
Hope: Du darfst mir wieder die Zehen lutschen.
Richard: Uuuhhh...
Hope: Und wenn du ganz artig bist... lass ich dich an meinen Bauchnabel.
Richard: [atmet tief durch] Du bist der Feind, Hope. Begreif das endlich! [Er küsst Hope, aber Hope drückt ihn wieder zurück.]
Hope: Ich kämpfe nicht fair.
Die Tür öffnet sich, und John schaut herein. Die beiden drehen sich erschrocken um. John zieht die Augenbrauen hoch.
John: Die Richterin ruft uns, Kotzbrocken.
Richard: Sag ihr, sie soll die Luft anhalten, Arschbacke.

Im Konferenzraum.

Brattle: Ich stelle fest, es gibt keine Beweise dafür, dass Miss Porter unrechtmäßig Mandanten angeworben hat, während sie hier gearbeitet hat. Aber die Mandantenakten wurden in böser Absicht genommen. Ich kann weder die Mandanten anweisen, hierher zurückzukehren, noch kann ich das von Miss Porter verlangen. [Alle haben versteinerte Gesichter.] Also muss ich die einstweilige Verfügung ablehnen. [Richard schüttelt den Kopf.] Aber... ich weise Miss Porter an, einen Schadensersatz zu zahlen. Und zwar in Höhe von 300'000 Dollar.

[Kommentar von Sibo: Das entspricht beim Dollarstand vom 01.02.2001 genau 623'790 DM.]

Zunächst Schweigen. Alle sind wie vom Donner gerührt.
Nelle: Was?!?!?!?!
Richard: Nicht genug. Brattle. Das ist meine Entscheidung.
Nelle: [aufgebracht] Ich gehe in Berufung.
Brattle: Es gibt keine Berufung. Gegen mich nicht!!!

Bulldogge Brattle kommt aus dem Konferenzraum und schiebt sich in Richtung Aufzug. Richard rennt ihr hinterher.
Richard: Eu-Eu-Euer Ehren?! Äh, ich-ich wollte nur sagen, ich finde, das war eine faire Anhörung mit einem fairen Ergebnis.
Brattle: Danke! [Sie will sich wieder dam Aufzug zuwenden.]
Richard: Dürft' ich... ich führe eine Untersuchung über Trizepslappen durch. Es erregt mich. Aber darum geht's nicht. Es ist ein Gravitationspendel. [Er wirft einen Blick in ein paar Blätter in seiner Hand.] Aber... ich möchte Sie nicht mit den Einzelheiten langweilen. Könnt' ich nur kurz? Bitte! Es dauert nur eine Sekunde. [Richard nimmt ihren rechten Arm und hält ihn in die Höhe, so dass sich am Ellenbogen ein rechter Winkel bildet.]
Brattle: Was machen Sie da?
Richard: Es dient der Wissenschaft.
Richard schlägt leicht auf den überaus voluminösen Trizepslappen. Im gleichen Moment ertönt "Chariots Of Fire", das von einem leichten Blubbern begleitet wird. Und der Trizepslappen pendelt. Elaine verfolgt das Schauspiel mit einem von Ekel verzerrten Gesicht. Sie deutet Ally an, sie möge doch ihren Blick auf dieses "wissenschaftliche Experiment" werfen. Der Lappen wabbelt und wabbelt. Richard schaut voller Begeisterung auf seine Uhr und sieht die unglaubliche Dauer des Hin- und Herpendelns. Er vergleicht die Zeit mit den Zeiten in seiner Mappe und ist begeistert. Die Bulldogge schaut ihn an. Richard fängt zu schwitzen an. Ally kann diesen Vorgängen nicht mehr folgen. Sie dreht sich um und geht. Elaine schaut immer noch leicht geekelt zu, während Richard begeistert nickt. Es wabbelt immer noch. Es wird auf die Skyline von Boston geblendet. Es ist Abend.

Bei Hope. Nelle ist völlig verstört und weiß nicht, wie ihr geschehen ist.
Hope: Jetzt beruhige dich doch.
Nelle: Na wie denn! Ich arbeite im Prinzip weiter für sie. Um diese Strafe abzahlen zu können, werden meine Einkünfte...
Hope: Nelle, du bist wirklich mit gar nichts zufrieden.
Nelle: [mit einem Anflug von Verzweiflung] Drei... hundert... tausend... Dollar!!! [Sie lässt sich aufs Sofa fallen.]
Hope: Du hast Mandanten! Du hast eine Anwaltskanzlei! Du kannst sofort von jeder Bank einen Kredit bekommen. Ich rede mit Richard, ob die Zahlung in Raten erfolgen kann, dann zahlst du nicht alles auf einmal. Du hast gewonnen... So, und jetzt geh in deine neue Kanzlei. [Hope geht zum Schreibtisch und holt eine Rotweinflasche. Sie reicht sie Nelle.] Hier.

[Kommentar von Sibo: Ich erkenne darauf ein "Grand Cru".]

Hope: Das ist ein 78er Latour. Er ist wie Seide. Mach ihn auf. Schenk dir ein Glas ein und proste dir zu. Du hast jetzt eine eigene Anwaltskanzlei!
Nelle: Vor allem habe ich Schulden. Und keine Freunde!
Hope: Du hast es geschafft! Genieße diesen Augenblick!
Nelle sieht aus, als ob sie sich da nicht ganz sicher ist. Sie wirkt gedrückt.

In der Bar. Vonda singt - in einem Buddah-T-Shirt - "Tell it like it is".
Ally, Mark, John und Richard sitzen an einem Tisch. Die beiden Streithähne sitzen sich gegenüber und starren sich an.
Ally: Wir bleiben hier die ganze Nacht sitzen, wenn es sein muss. Bis ihr zwei euch vertragt!
Richard: Er hat mich angegriffen!
John: Ich hab' dich geschubst, und du hast mir mehrere Bänder gezerrt.
Richard: Du wolltest ja nicht aufgeben!
Ally: [gereizt] Gebt... euch... die Hand!!!
Richard und John schauen sich lange an. Ally und Mark warten geduldig. Nach einer Weile...
Richard: Ich hab' dich lieb, das weißt du!
John: Ich dich auch, Richard!
Sie reichen sich beide die Hände, und Ally lächelt als Hope an ihren Tisch tritt.
Hope: Feiern wir irgendwas?
Ally: Was wollen Sie denn?!
Hope: [zu Richard] Richard, noch ein paar Einzelheiten zu den Zahlungsmodalitäten. [Zu Ally.] Toll, wie Sie versuchen, was aus Ihrem Haar zu machen! [Ally schaut leicht bedröppelt.]
Richard: Komm, Hope. [Die beiden dampfen ab.]

An einem anderen Tisch. Brian Selig sitzt umrahmt von zwei Damen - Renée und Elaine - am Tisch, als Ally zu ihnen hinüberkommt.
Brian: Es gibt da ein Gerücht über Hope Mercey...
Elaine: Was? [Sie rutscht fast auf Brians Schoß.]
Brian: Es hat sich wohl noch nicht herumgesprochen...
Ally: Tanzen wir heute noch... irgendwann?
Brian: Jetzt gleich. [Er steht auf.]
Renée: Warte, ich wollte noch das Gerücht hören!

[Kommentar von Sibo: Warte, ich auch!!!]

Brian grummelt irgendwas.
Elaine: [steht auf] Ally? Danke, dass ich zu dir zurückkommen durfte.
Ally: Du wolltest mich doch nie... wirklich verlassen, oder?
Elaine: Niemals.

In Richards Büro. Hope erklärt ihm die Aufstellung.
Hope: Der Wert ist genau der gleiche geblieben, die Zinsen wurden berechnet.
Richard: [artikuliert so, als würde seine Hormonlanze sprechen] Von wem?
Hope: Von mir.
Richard: Hmmm... Und du meinst, ich traue dir? [Er schmeißt die Aufstellung in Richtung Fenster.]
Hope: Wenn dabei etwas für dich rausspringt, ja.
Richard: Zum Beispiel?
Hope: Mein Bauchnabel.
Richard: Aaahhh, Hope, ich äh...
Hope: Der Fall ist entschieden, Richard. Wir sind jetzt keine Feinde mehr. [Sie legt ihre Arme um seinen Hals.] Außerdem... du kannst ja doch nie lange auf mich sauer sein. Komm schon, steck mir deine Zunge rein.
Richard: Hope! Ich habe Skrupel. Ich habe welche zu Weihnachten bekommen. [Hope fängt an Richard zu küssen, äh, auszusaugen. Ihre Hand nähert sich seiner Gürtellinie. Richard dreht die Augen raus.]
Hope: Schnell, gleich wölbt er sich heraus. [Sie knöpft ihre fliederfarbene Kostümjacke auf, und es zeigt sich ein Rüschen-BH in einem ähnlichen, etwas kräftigeren Farbton. Sie entblößt ihren Nabel.]

In der Bar singt Vonda immer noch.
Ally tanzt innig umschlungen mit Brian, John mit Renée und Elaine mit Mark. Ally legt ihren Kopf an Brians Brust.
Und Richard... der schlabbert. Die Zunge hängt im Bauchnabel, und Hope genießt.
Nelle schenkt sich den Wein ein - in ihrem Büro. Sie setzt sich an ihren Schreibtisch und schaut nicht sonderlich begeistert. Einige Haarsträhnen stehen von ihrer Frisur ab - Modell: gerupftes Huhn. Sie trinkt. Tja, und sitzt ganz allein im Büro.

Sibo, 02.02.2001

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