die deutsche Ally McBeal FanPage

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letzte Aktualisierung: 25.06.2001


#319 E-Mail für mich [Do You Wanna Dance]

Inhalt | Facts | Eure Meinung | Engl. Transkript | Deutsches Transkript | Screenshots

 

Abends in Allys Apartment. Renée ist gerade dabei, in der Küche Tee zu kochen, als aus Allys Schlafzimmer für einen kurzen Moment ein verzücktes Aufstöhnen dringt. Irritiert schaut sich Renée um, lässt die Sache dann aber doch auf sich beruhen und geht zum Kühlschrank. Doch dann hört sie erneut, wie Ally völlig gelöst kichert. Gleichzeitig pfeift der Teekessel. Sie öffnet die Tür zu Allys Zimmer. Ally liegt entspannt auf ihrem Bett.
Ally: Hallo.
Renée beugt sich kurz zu ihr herunter und sieht ihr genau ins Gesicht.
Renée: Du hattest gerade Sex!
Ally setzt sich entrüstet auf, während Renée unter dem Bett und im Kleiderschrank nach einem Liebhaber sucht.
Ally: Was? Renée, hast du sie noch alle?
Renée: Wo ist er?
Ally: Es ist niemand hier.
Renée: Ally, du hast so einen gewissen Gesichtsausdruck, wenn du es gerade getan hast.
Ally: Es ist niemand hier.
Renée: Oh. Hattest du jemanden im Kopf, den ich kenne?
Ally: Oh, jetzt geh schon.
Renée: Na gut.
Renée wendet sich gerade ab, um zu gehen, doch da entdeckt sie Allys Laptop, der angeschaltet auf dem Schreibtisch steht. Auf dem Display kann man deutlich das Interface eines Chatprogramms erkennen. Allerdings ist nur die letzte Zeile halbwegs lesbar, vermutlich weil in Großbuchstaben geschrieben ist: YES! YES! YES! YES! YES! YES!
Ally: Oh nein-nein-nein-nein-nein-nein-nein-nein-nein-nein-nein-nein! [Sie springt auf und verhindert, dass Renée einen genauen Blick darauf werfen kann.] Das ist-ist... privat. Das ist mein Tagebuch.
Renée: Soso.
Ally: Ja.
Renée: Dann blättere mal ein paar Seiten zurück. Es gab eine Zeit, da haben wir einander alles anvertraut.
Ally: Also gut. Ich... ich hatte gerade Computersex.
Renée: Computersex?
Ally: Es war fantastisch.

Intro

In Allys Apartment, ein wenig später. Im Kamin des Wohnzimmers knistert ein behagliches Feuer. Renée sitzt auf dem Sofa, Ally kommt gerade hinzu. Sie bringt eine große Schüssel Popcorn mit und setzt sich ihr gegenüber hin.
Ally: Wir schreiben uns immer abwechselnd E-Mails, seit ungefähr vier Monaten und... es ist wahnsinnig toll.
Renée: Ihr redet über Sex? Um euch gegenseitig...
Ally: Oh, nein-nein-nein! Es ist das erste Mal gewesen.
Renée: Du hast ein Verhältnis über das Internet.
Ally: Es gibt schlimmeres, Renée.
Renée: Dir ist doch wohl klar, dass dieser Typ wahrscheinlich Krankheiten und ein Vorstrafenregister hat.
Ally: Nein, hat er nicht.
Renée: Warum hast du dich dann noch nie mit ihm getroffen?
Ally: Na ja, ich finde, durch die Anonymität wird das Ganze noch viel aufregender. Und außerdem... ich glaube, er ist verheiratet.
Renée: Ally!
Ally: Ach, es sind doch nur E-Mails.
Renée: Du hattest gerade Sex!
Ally: Nein, ich hatte keinen Sex. Ich hatte nur...
Renée: Eine Fantasie ist für dich soviel wie die Wirklichkeit. Du hattest Sex mit einem verheirateten Mann.
Ally: Nein, ich hatte keinen Sex! Und was ist so schlimm daran, von einem verheirateten Mann zu träumen? Außerdem weiß ich es gar nicht genau, ich glaube es nur, weil er sich nicht mit mir treffen will. Ich würde es sofort tun. Er ist... Ich hab den Eindruck, er muss toll sein. Und als Billy starb, war er, er war so... er hat genau die richtigen Dinge gesagt.
Renée: Er ist Priester.
Ally: Ach, er ist kein Priester.
Renée: Die sind besonders gerne online.
Ally: Er ist, er ist irgendein Kerl.
Renée: Er ist nicht irgendein Kerl. Wenn der Kerl normal und unverheiratet wäre, würde er sich auch mit dir treffen.
Ally: Du hast Recht. Also gut, dann treffe ich mich mit ihm. Das mach' ich.

Im Konferenzraum der Kanzlei Cage / Fish & Associates. Richard führt die morgendliche Besprechung. John und Ling sitzen auf der einen, die übrigen Anwälte auf der anderen Seite des Tisches.
Richard: Nächster Punkt, Bender gegen Hanks. Mark? Ally? Mord?
Mark: Bedaure, nur ein Zivilprozess. Jimmy Bender verklagt seinen besten Freund Peter Hanks wegen seelischer Grausamkeit.
Richard: W-w-was hat er getan?
Mark: Er hat mit seiner Frau geschlafen.
Richard: Deswegen klagt er? Wie kann er deswegen klagen?
Mark: Weil es seelische Grausamkeit war, Richard. Es war seine Frau.
Richard: Aber wir reden hier von Liebe. Sie basiert auf Schmerz. Wir reden von Sex, der kann manchmal auch auf Schmerz basieren. Au, das tut weh, tu's nochmal. Au, das tut weh, tu's nochmal.
John: Richard.
Nelle: Könnten wir bitte fortfahren? Ich hab' heut viel zu tun.
John: Oooh, dann werden wir uns selbstverständlich beeilen. Frosty, das Schneemännchen hat Pläne.
Lediglich Ling scheint sich über diesen Wortwechsel zu freuen. Auf ihrem Gesicht spiegelt sich kindliche Begeisterung wieder.
Nelle: Wie nennst du mich?
John: Frosty, das Schneemännchen. Ja, ohne dessen Wärme.
Nelle: So kannst du nicht mit mir reden, nur weil du ein Seniorschlappschwanzbist. [Mit übertrieben gespielter Bestürzung fügt sie hinzu.] Ich meine Partner.
Ally: Das reicht. Das ist völlig unnötig.
Nelle: Apropos, ich möchte zum Partner gemacht werden. Ich glaube, ich mache hier den meisten Umsatz, das sollte entsprechend honoriert werden.
John: Nur über meine Leiche, die immer noch ein paar Grad wärmer wäre als deine, du überhebliche, elitäre Eiskönigin.

John stürmt in Allys Büro. Ally folgt ihm und schließt die Tür.
Ally: So was kannst du nicht sagen.
John: Und ob ich das kann. Du hast gehört, ich hab' nicht mal gestottert.
Ally: John, sie ist eine Angestellte, mit der du geschlafen hast. Sie könnte dich verklagen.
John: Das soll sie nur versuchen. Weißt du, was sie ist, Ally? Ich habe dieses Wort noch nie benutzt, wenn ich von einer Frau spreche, aber es ist genau das, was sie ist.
Ally: Hör mal, ganz offensichtlich bist du immer noch ziemlich wütend auf sie. Allerdings arbeitet sie für dich und da musst du dich vorsehen.
John: Sie hat mit meinem Hintern Schluss gemacht. Ich steckte im Fahrstuhl fest, sie sah mir direkt ins Gesäß und gab mir den Laufpass.
Ally: Ich stimme dir zu, das war feige. Aber-aber-aber, du kannst dich, du kannst dich einfach nicht so benehmen. Es-es-es-es war gegen das Gesetz.
John blickt ihr direkt ins Gesicht. Dabei liegen nur wenige Zentimeter zwischen ihren Nasenspitzen.
John: Pfeif auf das Gesetz! [Immer noch wütend verlässt er den Raum.]

Ansgar, 29.01.2001

Im Gericht. Richter Walsh hat den Vorsitz. Die Gegenpartei wird von Brian Selig vertreten. Mark befragt Jimmy Bender relativ lautstark.
Jimmy: Wir waren zusammen auf der High School und im College. Er war sogar Trauzeuge bei meiner Hochzeit.
Mark: Na offensichtlich konnten Sie ihm doch nicht trauen, was Ihre Frau betraf.
Brian: [steht auf] Das reicht! Meinen Sie nicht, dass diese hässlichen Bemerkungen unangebracht sind?
Richter: Mr. Albert, Sie beschränken sich auf den Fall!
Mark nickt zustimmend und schlägt einen ruhigeren Ton an.
Mark: Mr. Bender, Sie haben sich scheiden lassen. Es ist vorbei. Warum verklagen Sie diesen Mann noch?
Jimmy: Er war mein bester Freund. Hier geht es nicht nur um eine Affäre, die meine Ehe zerstörte, es geht um eine Affäre, die deswegen begann, weil wir so eng befreundet waren.
Ally guckt etwas länger zu Brian herüber, der das mitbekommt und sie anguckt. Sie lächeln sich gegenseitig an.
Mark: Können Sie das näher erklären?
Jimmy: Ja. Wir zogen nach Boston, weil es mein Beruf erforderte. Susan kommt aus St. Louis, sie kannte hier niemanden. Deshalb fragte ich Peter, ob er ihr helfen könnte, sich hier einzuleben. Neue Freundschaften, Tennisclub usw. Im Grunde habe ich meinen Freund gebeten, sich ein bisschen um meine Frau zu kümmern.
Mark: Und das hat er dann ja auch getan, nicht wahr?
Jimmy: Zwei Jahre hat lang er mich belogen. [Peter kratzt sich am Kopf und Susan ist nicht glücklich über die Aussage.] Er hat mit ihr geschlafen und hat mir gegenüber so getan, als wäre er immer noch mein bester Freund. Das ist ein Vertrauensbruch. Seitdem bin ich nicht mehr fähig, einer Frau zu vertrauen. [Ally guckt wieder zu Brian rüber und schweift ab, so dass Jimmys Stimme nicht mehr zu hören ist.] Und es hat dazu geführt, dass... [Ally guckt sich verträumt Brian an, der dann aufsteht. Sie glaubt, er würde zu ihr rübergehen, aber da setzt sich Mark neben sie. Er ist mit seiner Befragung Jimmys fertig. Ally ist aufgrund des abrupten Ende ihrer Träumerei etwas genervt. Brian ist nun dran mit der Befragung.]
Brian: Sie haben dritten gegenüber gesagt, dass Sie sich selbst die Schuld für das Scheitern der Ehe geben.
Jimmy: Ja, ich werfe mir vor, dass ich mein Vertrauen in jemanden gesetzt habe, der es nicht wert war.
Brian: Hatten Sie die Befürchtung, dass sich Ihre Frau vernachläßigt fühlt?
Jimmy: Nun, deshalb bat ich ja Peter, sich um sie zu kümmern.
Brian: Wieviele Stunden pro Woche haben Sie gearbeitet?
Jimmy: Ich war nicht oft zu Hause. Das habe ich zugegeben, deshalb habe ich mich ja an Peter gewandt.
Brian: In Wahrheit waren Sie auch nicht mehr ihr Liebhaber, nicht wahr, Sir?
Ally horcht auf.
Jimmy: Wir hatten gerade eine schwierige Zeit durchgemacht.
Brian: Sie haben Monate verstreichen lassen, ohne sie auch nur zu küssen? Ihre Lippen haben ihre nie berührt.

Ally spricht in Georgias und Renées Kanzlei.
Ally: Er ist es.
Renée: Der Computer-Kerl?
Ally: Es ist einfach so ein Gefühl. Ich schwöre, da war irgendwas. Und außerdem, so wie er mich angesehen hat.
Renée: Ist nicht wahr.
Ally: Er-er-er weiß, dass ich es bin.
Georgia: Er? Du? Was?
Renée: Ally hatte Computer-Sex mit jemandem. [Ally kneift Renée in die Seite.] Aua!
Georgia guckt überrascht und fassungslos zugleich.
Ally: Ich hatte Briefkontakt mit einem Kerl per E-Mail. Ich bin ihm nie begegnet.
Renée: Und sie haben... [Ally kneift sie nochmal.] Autsch!
Ally: Er hat bei der Befragung meinen E-Mail-Namen zweimal verwendet. Er hat ihn in die Fragen eingebaut und deswegen glaube ich, dass er es ist.
Georgia: Dann frag ihn doch einfach.
Ally: Oh! Und wenn ich nun mich irre? [Sie macht die Szene vor, wie wenn sie ihn befragen würde.] 'Oh, verzeihen Sie bitte! Haben Sie sich gestern Abend befummelt und dabei an mich gedacht, während Sie meine E-Mails lasen?'
Georgia mag den Satz nicht so und verzieht die Miene ob der ordinären Sprache.
Renée: Ich werde ihn fragen. [Ally kneift sie diesmal in den Arm.] Aua!
Ally: Ich schreibe ihm nochmal per E-Mail und bitte ihn um ein Treffen. Dann werde ich es ja erfahren.

Nelle und Richard gehen in Richards Büro.
Nelle: Du hast mir versprochen, dass ihr mich als Partner in Betracht ziehen würdet.
Richard: Wir haben dich in Betracht gezogen. Ich habe die Analyse durchgeführt. Es wurde nichts draus. [Er hat Nelle zu zwei Staffeleien geführt, wo zwei noch umgedrehte Tafeln aufgebaut sind.]
Nelle: Warum nicht?
Richard: Wir haben einfach die Zahlen verglichen. [Er dreht die erste um.] Teilt man den Kuchen in zwei Hälften, dan bekomme ich mehr Geld, als wenn man ihn durch drei teilt. [Er dreht die zweite um. Nelle guckt schon böse, als sie beide Kreis-Diagramme sieht. Auf dem ersten ist ein Kreis durch zwei geteilt mit den Namen "John" und "Richard" in den jeweiligen Hälften. Auf dem zweiten Diagramm ist der Kreis in drei gleiche Teile mit den beiden vorherigen Namen im oberen Teil und Nelles Namen im dritten Teil darunter gekennzeichnet.] Wenn du dir die Grafik ansiehst, hier mit mir und John, kriege ich die Hälfte. [Er zeigt mit einem ausziehbaren Kugelschreiber auf das erste Diagramm.] Wenn ich dich dazunehme, kriege ich weniger. [Er zeigt auf das zweite.] Mehr... [Wr zeigt nochmal auf das erste.] ...weniger. [Er zeigt nochmal auf das zweite. Nelle kocht schon vor Wut.] Diese Zahlen kann man nicht ignorieren.
Nelle: Tja, selbstverständlich musst du ein Stück von deinem Anteil abgeben, Richard. [Sie versucht sich zu beherrschen.]
Richard: Wie könnte ich mich da im Spiegel ansehen oder anderen ins Gesicht sehen. Wer großzügig ist, wird nicht respektiert. Man lächelt zwar und sagt 'Danke', aber man hält mich für einen Trottel. [Nelle atmet tief durch, um sich zu beherrschen.] Führungskräfte verschenken kein Geld. Man behält soviel wie möglich für sich. Man versucht sogar, immer noch mehr anzuhäufen. Geld zu verschenken, macht einem zum Narren, aus der Warte anderer. Besonders in der Geschäftswelt. [Er nimmt die Diagramme von den Staffeleien und legt sie auf den Schreibtisch. Nelle folgt ihm zum Schreibtisch.] Ja. Ich habe vor, eine gute Führungskraft zu sein, kein wohltätiger Trottel. Ich wünsche dir, dass du reicher wirst, aber nicht auf Kosten meiner Selbstachtung.
Nelle: Das wird noch Konsequenzen haben, Richard!
Richard guckt sich seine Diagramme nochmal an, sehr zufrieden mit sich.
Richard: Tja...

Mark kommt aus dem Fahrstuhl in die Kanzlei und sieht John mit dem Rücken zu ihm davor stehen.
Mark: John! Hallo! [Es entsteht eine kleine Pause.] Und, wie läuft's?
John: Ach, nicht schlecht. [Er sieht, wie Nelle gerade in ihre Richtung kommt] . Wenn man bedenkt, dass ich oft mit abstoßenden Personen zusammenarbeiten muss. [Mark dreht sich um und sieht jetzt auch Nelle.] Mit einer davon war ich sogar befreundet. [Er flüstert.] Wenn man bedenkt, dass mir dabei nicht mein Penis abgefroren ist.
Mark: Ja. [Nelle konnte dies anscheinend hören und guckt nicht sehr erfreut.] Hören Sie, ich weiß, Sie sind der beste Freund von Ally. Glauben Sie, dass... [Er beugt sich ein wenig in Richtung John vorne über, so dass nicht jeder mithören kann.] ...sie und ich eventuell zueinander passen könnten?
John: Wie? Als Paar?
Mark: Ja.
John: Nein.
Mark: Oh. Würden Sie mir sagen, warum nicht?
John: Nun, Mark, bei Ally zählen die inneren Werte und Sie haben den Tiefgang eines Bierdeckels. [Nelle geht nun an den beiden vorbei in Richtung ihres eigenen Büros.] Ich bitte um Verzeihung. Das war kalt von mir. Soweit kommt es, wenn man mit einem Eis am Stiel verkehrt. [Nelle konnte das auch hören und dreht sich kurz um, sagt aber nichts.]
Mark: Und Sie glauben, sie würde 'nein' sagen, wenn ich sie fragen würde?
John: Es wäre töricht von mir, für Ally McBeal zu sprechen, aber Mark, wenn Sie mit ihr ausgehen wollen, dann fragen Sie sie doch. Ja. [Er geht.]

Ally sitzt in Georgias Kanzlei an einem PC. Renée sitzt schräg hinter ihr auf einem Tisch. Der Bildschirm zeigt einen Messenger-Chatroom, in dem bis jetzt nur ein Satz steht: "Lover Lips: Are you out there?"
Renée: Na, was sagt er?
Ally: Ich warte noch. Moment, etwas Geduld. [Renée guckt auf den Bildschirm, um zu lesen, was dort geschrieben steht. Ally deckt den Text mit ihrer Hand zu.] Würdest du das bitte lassen! Das ist privat.
Georgia horcht auf.
Renée: Och, komm schon. Ich wollte nur...
Ally: Renée, ich hatte dich gebeten, da weg zu gehen.
Renée: Na schön. [Sie kommt vom Tisch runter und geht hinter Ally um den Tisch herum, liest dabei aber, was auf dem Bildschirm steht.] Ich habe nur den ersten... Lover Lips?
Ally: Renée, du sollst weggehen!
Renée: So nennst du dich dabei. Lover Lips?
Georgia guckt amüsiert zu den beiden herüber.
Ally: Was kümmert dich das? [Auf dem Bildschirm erscheint der Chatpartner "Thunder Thighs" und schreibt "Hey, Lover Lips"] Ah, da ist er. Er antwortet.
Ally tippt, Renée liest mit. Auf dem Bildschirm steht:
Lover Lips: Can we meet?
Thunder Thighs: Yes. How about 2 nite?
Ally: Aaaaaahhh, er ist einverstanden. Wir treffen uns heute Abend. Er weiß garantiert, dass ich es bin.
Renée: [flüstert mehr zu sich selbst] Thunder Thighs...
Ally: Ach, geh weg!
Renée: Lover Lips und Thunder Thighs?
Georgia muss lachen.
Ally: Man soll sich irgendeinen exotischen Namen aussuchen.
Renée: Na gut.
Georgia: Na gut.
Ally: Ach, halt den Mund!
Georgia muss wieder lachen.

Brian befragt den Angeklagten Peter Hanks.
Peter: Ich hab' mich wohl immer mehr in sie verliebt.
Brian: Und irgendwann haben Sie dann auch gehandelt.
Peter: Wir sind zu dritt in einer Bar gewesen. Da war eine Sängerin, die dort an einem Klavier saß.

[Kommentar von SFHawk: Na, welche Bar könnte da wohl gemeint sein? *g*]

Brian sieht sich zu Susan und Ally um.
Peter: Dann rief Jimmys Firma an. Irgendein Notfall und er musste gehen. Susan und ich blieben also allein dort. [Brians und Allys Blicke treffen sich. Sie muss lächeln.] Und die Sängerin hat irgendeinen Titel gesungen. Wir unterhielten uns über dies und das, über alles mögliche. [Neben Peters Aussage sieht Ally sich und Brian bei ihrem Date.] Aber das, was wir beide die ganze Zeit über nicht wahrhaben wollten, schien immer lauter zu werden, als wollte es sich Gehör verschaffen. Schließlich habe ich's nicht länger ausgehalten. Ich fragte sie, ob sie tanzen wolle. [Ally sieht sich und Brian genau das machen, was Peter in seiner Aussage beschreibt.] Sie sagte 'Ja', wir standen auf, gingen auf die Tanzfläche und es war... es war, als wären wir schon ein Leben lang ein Paar gewesen, oder hätten es zumindest sein sollen. Es geschah beim Tanzen. Wir... ich weiß nicht, ob ich sie zuerst küssen wollte oder sie mich, aber auf einmal küssten wir uns dort auf der Tanzfläche. [Ally hört die Aussage Brians kaum noch, als sie sich diesen Kuss mit Brian vorstellt.] Gott, es war der zarteste, zauberhafteste Kuss, den man sich vorstellen...
Ally stöhnt auf... Der Richter, die Geschworenen, Brian, Mark - alle Blicke sind auf sie gerichtet.
Ally: 'Tschuldigung, bitte... [Sie macht eine Handbewegung, dass sie doch weitermachen sollen. Sie räuspert sich.]

SFHawk, 26.01.2001

In Nelles Büro. Ling und Nelle unterhalten sich.
Ling: Was soll das heißen, du gehst?
Nelle: Ich hab einfach mal die Zahlen durchgerechnet. Bei den Mandanten, die wir haben, würden wir mehr verdienen, wenn wir uns selbständig machen.
Ling: Ich bin reich, ich geh’ nur zur Arbeit, um meine Klamotten zu tragen. Wenn wir nur zu zweit wären... Du kennst meine Klamotten ja bereits. Außerdem... müsste ich... mit Mandanten reden. Und das hasse ich!
Nelle: Dir gefällt es also, für Dick und Doof zu arbeiten.
Ling: Ja! Sie sind witzig.
Nelle: Sie sind witzig, na schön, aber... würdest du nicht lieber mit richtigen Anwälten zusammenarbeiten?
Ling: [entsetzt] Nein!
Nelle: Tja... Mal ganz unter uns beiden. Vielleicht gehe ich woanders hin. Ich werde wohl zu einer großen Kanzlei wechseln.
Ling: Einer großen Kanzlei? Weißt Du, wie lange es bei den Großen dauert, Partner zu werden?
Nelle: Ich bitte dich! Bei meinen Referenzen, meinem Haar und den Gesetzen gegen Belästigung? Innerhalb eines Monats werde ich Partner.
Ling seufzt und wendet sich dann der Tür zu.

Im Gang vor dem Gerichtssaal. Ally trinkt Wasser von dem Hahn eines Beckens, Brian kommt vorbei.
Brian: Entschuldigen Sie bitte.
Ally stößt mit ihrem Kopf an den Wasserhahn.
Brian: Oh! Tut mir leid.
Ally: [richtet sich auf] Oh... Ist schon gut. Ich vergesse immer, den Kopf hochzunehmen, wenn ich fertig bin. [Sie wischt sich mit der Hand Wasser vom Kinn.]
Brian: [nimmt ein Taschentuch] Darf ich... ähm... [Er wischt Allys Kinn ab. Im Hintergrund spielt nun 'For Your Love'.]
Ally: [zeigt auf ihre Wange] Da ist noch.
Brian: Ja. [Er wischt weiter.]
Ally: Danke. Brian. Äh... I-ich weiß, das kommt Ihnen jetzt sicher wie eine... einfallslose Anmache vor, aber... Sind wir uns schon mal begegnet?
Ally: Ähm, ähm, das glaub' ich nicht.
Brian: Ich sage das nur... Sie haben mich vorhin so angesehen, als ob...
Ally: Ich lenke die gegnerischen Anwälte gerne ab. Das ist alles. Ich sehe sie an, als würde ich ihnen am liebsten die Kleider vom Leib reißen und sie vom Kopf bis Fuß ablecken.
Brian: Und... da hatte ich noch gehofft, dass es echt wär'.
Ally: Nun, meine Zunge hat später frei. [Beide lachen ein bisschen.] Ein Witz.
Brian: Vielleicht treffen wir uns mal auf einen Kaffee. Äääh... heute kann ich nicht. Ich habe eine Verabredung, wenn ich hier fertig bin, aber... [Die Musik hört auf.] äh... morgen?
Ally: Sie haben eine Verabredung, wenn Sie hier fertig sind?
Brian: Ja, einen Termin. Wie wär’s mit morgen Abend?
Ally: Einen Termin... Einen geschäftlichen Termin?
Brian: Nein, w-was Privates.
Ally: Oh. Ja, morgen hätte ich Zeit.
Brian: Gut. Gut. Sie werden doch nicht zu grob mit meinem Mandanten umgehen?
Ally: Ich kenne nur eine Strategie, bedaure... [Ally geht.]

Im Gerichtssaal. Ally geht mit Brians Mandanten um :-)
Ally: Gut. Sie haben sich also verliebt? Wieso haben Sie ihm zwei Jahre lang nichts davon gesagt?
Peter: Na ja... Es war eine schwierige Situation.
Ally: Sie waren sein bester Freund, Mr. Hanks, und Sie taten so, als wären Sie weiterhin sein bester Freund.
Peter: Ich habe eben Angst gehabt, diese Freundschaft zu verlieren.
Ally: Sie haben Angst, seine Freundschaft zu verlieren, aber Sie schlafen mit seiner Frau.
Brian: [steht auf] Einspruch! Schurigeln! Oh, ich bitte um Entschuldigung, Euer Ehren, in Amerika sagt man "piesacken", in England sagt man "schurigeln". Sie schurigelt meinen Mandanten, Herr Richter!
Richter: Abgelehnt! [Brian setzt sich.]
Ally: Ich kann immer noch nicht begreifen, dass Sie ihn zwei Jahre lang betrogen haben.
Brian: [steht nochmals auf] Schurigeln!
Richter: Abgelehnt! [Brian setzt sich wieder.]
Ally: Haben Sie sich mit Susan beraten, wie Sie diese Affäre vor Ihrem Freund geheim halten könnten?
Peter: Na ja... natürlich!
Ally: Mmmh. Sie... machten Pläne. Sie haben alles getan, um an dieser Lüge festzuhalten.
Brian: [steht auf] Papst Paul!
Ally: Papst Paul?
Brian: Noch einmal bitte ich um Entschuldigung, Euer Ehren. I-i-in England pflegten Anwälte früher beim Einspruch gegen Sarkasmus zu sagen, er äh-äh... "winston-churchillt" den Zeugen. Mit den Jahren hat man das abgekürzt in schlicht "church". Irgendwann verwandelte es sich dann in "Papst Paul". Ich weiß nicht, warum. Es ist eigentlich recht albern. [Er setzt sich hin. Ally dreht an ihren Haaren.]

In einem Restaurant. Renée und Ally sitzen an einem Tisch.
Renée: Und du meinst wirklich, er ist der Typ, der dir die E-Mails geschickt hat?
Ally: Er hat mir gesagt, dass er nach der Verhandlung gleich einen Termin hätte, und er hat mich dabei angesehen. Und so, wie er es gesagt hat...
Renée: Es wäre doch ein ziemlich unwahrscheinlicher Zufall.
Ally: Er hat die Worte "Liebhaber" und "Lippen" direkt hintereinander verwendet.
Renée: Hat er auch die Worte "Donner" und "Schenkel" verwendet?
Ally: Lassen wir das. [Sie schaut auf die Uhr.] Oh, es ist, uuuh, es ist Zeit, verschwinde jetzt lieber.
Renée: Wo soll ich mich hinsetzen?
Ally: [schaut um sich] Ähhh... äääh... okay, okay... [Sie zeigt auf einen Tisch in der Ecke.] Setz dich einfach da drüben in die Ecke. Also, wenn sich doch herausstellt, dass er bloß ein Spinner ist, stelle ich meine Tasche gut sichtbar vor mich auf den Tisch... [Sie stellt ihre Tasche vor sich auf den Tisch.] ...und das ist das Zeichen, dass du zu uns kommen sollst. Wenn ich das nicht mache, dann will ich dich hier nicht sehen.
Renée: Und wenn er einen Ehering am Finger hat, stellst du deine Tasche auch vor dich.
Ally: Los! [Renée geht. Ally will einen Schluck Wasser trinken.]
Ober: Haben Sie noch einen Wunsch?
Ally: [erschrickt] Ja, bestens, bestens, laufen Sie.
Der Ober geht weg. Ally trinkt.

In Nelles Büro. John kommt herein. Er knallt die Tür zu und klopft dann von innen an.
John: Nelle, wie geht’s dir? Du kannst mir später darauf antworten. Hast du die Penalaskeevitz-Akte gesehen?
Nelle: Welche?
John: Penalaskeevitz!
Nelle: Aaah! Die Penalaskeevitz! Ja, die hab' ich wohl irgendwo hier drin.
John: Ach ja? Und warum hast du die Penalaskeevitz-Akte?
Nelle: Ich musste mich mit Mr. Penalaskeevitz treffen, weil du damit beschäftig warst, in einem Fahrstuhl zu stecken und deine ungleich besockten Füßchen rauszustrecken.
John: Schön, dann gib mir jetzt die Akte wieder.
Nelle: Gern. Und ich lasse meine Sekretärin Mr. Penalaskeevitz mitteilen, dass du nicht mehr im Fahrstuhl feststeckst.
John nimmt wütend die Akte und geht. Nelle setzt ihre Brille auf und setzt sich hin.

B'Ealy, 25.01.2001

Ally wartet immer noch auf ihr Date. Sie versucht, den Lampenschirm auf ihrem Tisch gerade zu rücken, was aber nicht funktioniert. Sie kneift sich in die Wangen, um rosiger auszusehen. Sie schiebt die Weinflasche an einen andern Platz am Tisch... und wartet... scheinbar endlos lange. Ab und an sieht sie zur genauso ungeduldig wartenden Renée. Noch mal die Lippen befeuchten... Kommt er oder kommt er doch nicht? Er kommt... es ist aber nicht der sehnsüchtig erwartete Brian, sondern ein sehr jung aussehender Typ.
Thunder Thighs: [gehaucht] Lover Lips? Ich bin's. Thunder Thighs.
Ally: [ungläubig, weil er sooo jung ist] D-d-d-du bist...?
Thunder Thighs: [ständig lächelnd] Thunder Thighs!
Ein Kontrollblick zu Renée, die genauso fassungslos auf Allys Date starrt.
Ally: Oh... ähm... was... was für eine... Überraschung.
Thunder Thighs: Hast du etwas Anderes erwartet?
Ally: Ich habe etwas erwartet, das... älter ist. Wie... alt bist du?
Thunder Thighs: 19.
Renée starrt immer noch mit fassungslosem Blick.
Ally: Du hast gesagt, du wärst 33.
Thunder Thighs: Du hast gesagt, du wärst 25.
Ally: Richtig. Aber... ich war... es war wohl... na ja... es war... wa-wa-wa-wahrscheinlich, weil ich gedacht habe, ein 33-jähriger Mann würde eine Frau wollen, die 25 ist. [Er nickt verstehend, aber immer noch grinsend.] Ha! Oh Mann! Das ist ja vielleicht eine Pleite, hä?
Thunder Thighs: Wieso? Worüber wir alles geredet haben. Wir haben uns echt verstanden. Wie ist dein richtiger Name?
Ally: Äh... Pam.
Thunder Thighs: Pam. Ein hübscher Name.
Ally: Thunder...
Thunder Thighs: Chris.
Ally: Chris. I-ich glaube nicht, dass... Was haben wir denn wirklich gemeinsam?
Chris: Pam, wir haben uns jetzt vier Monate lang geschrieben. Und zwar über so ziemlich alles. [Allys Gesichtsausdruck zeigt, dass sie doch sehr große Zweifel hat und nicht weiß, wie sie aus dieser Situation am besten rauskommen soll. Dann nimmt Chris auch noch ihr Weinglas und trinkt daraus. Stirnrunzelnd sieht sie es mit an.] Ich finde, wir haben sehr viel gemeinsam. Ich meine, du lässt dich doch nicht vom Altersunterschied abschrecken, oder? [Mit einer lasziv wirkenden Geste fährt er mit dem Finger an Allys Weinglasrand entlang. ]
Ally: Na ja, ich... ich war... war nur... im Zweifel, ob wir... ob wir überhaupt zueinander passen würden. [Mit einer schnellen Bewegung nimmt sie ihm das Weinglas aus der Hand, wirft es über ihre Schulter und zieht im das Sweatshirt über den Kopf.] [Kopfschüttelnd versucht sie diese Vision loszuwerden.]
Chris: Das finden wir schon raus.
Ally: Wie bitte?
Chris: Wir können ja erstmal was essen.
Ally: [überlegt kurz] Okay.
Chris: Willst du hier essen?
Ally: Ähm... nein. [Ein kurzer Seitenblick auf die entrüstete Renée.] Gehen wir lieber woanders hin.
Chris trinkt nochmal aus ihrem Weinglas, stellt es dann wieder hin. Ally scheint sich ihrer Entscheidung nicht so ganz sicher zu sein. Sie fühlt sich sichtlich unwohl. Beide stehen auf, um zu gehen. Da stürmt eine Gruppe Leute auf sie zu, allen voran ein dunkelhäutiger Mann, der sich bald als Polizist zu erkennen gibt. Unter den Leuten befindet sich auch eine Frau, die die Szene mit besorgtem Blick verfolgt.
Polizist: Entschuldigung, Ma'am. Legen Sie bitte die Hände auf den Rücken.
Ally: Was?
Polizist: Sie haben das Recht zu schweigen...
Chris' Mutter: Christopher!
Chris: Mom?
Ally: Mom???
Chris' Mutter: Ich habe doch so was geahnt. Oh Gott!
Chris: Mom!
Ally: Mom? Wa-wa-wa-was geht hier eigentlich vor?
Polizist: Der Junge ist 16 Jahre alt, Ma'am. Und Sie sind hiermit festgenommen. Gehen wir.
Mit offenem Mund und weit aufgerissenen Augen sieht Renée auch diese Szene mit an. Sprachlos muss sie sehen, wie Ally abgeführt wird.

Ling kommt mit Mark aus dem Aufzug zum Gericht.
Mark: Sie... sind jetzt zweite Anwältin?
Ling: Ja.
Mark: Und wo ist Ally?
Ling: Oh, Ally wurde wegen versuchter Unzucht mit einem Minderjährigen verhaftet. Aber ich bin im Bilde.
Mark: Sie wurde verhaftet wegen versuchter Unzucht mit...

In Allys Gefängniszelle. John und Richard stehen ihr bei.
John: ...einem Minderjährigen?
Ally: Das war bloß ein Missverständnis. Ich dachte, er wäre 33. Er ließ mich in dem Glauben, er wäre 33. Aber als wir dann zusammen essen gehen wollten, hielt ich ihn für 19... aber ich habe nicht gewusst, dass er erst 16 ist, ehe seine Mutter uns überraschte.
John: Äh... äh... [Er blättert in der Akte, die er in den Händen hält.] Hier steht auch noch etwas von Computersex?
Ally: Einmal. Nur einmal. Oh mein Gott! Oh mein Gott! Ich hatte Computersex mit einem 16-Jährigen!
Richard: Wa-wa-was genau habt...
John: Ist nicht wichtig!
Ally: Ach, lass es!
Richard: War's ein großer Computer oder so ein Palm?
Ally: Ich will ihn nicht bei dem Fall!
John: Ganz ruhig. Wir gehen jetzt zur Anklageerhebung.
Ally: Oh mein Gott!
John: Ich beantrage sofortige Haftprüfung. Vielleicht stellt man ja das Verfahren gleich ein.
Richard: Was... was für eine Marke war der Computer?
John: [lauter, aggressiv] Was kümmert dich der Computer? [Ein düsterer Blick von Ally in Richtung Richard.]
Richard: Oder die Software? Oder war's Hardware? [John und Ally geben ihm gleichzeitig einen Schubs.] Schwamm drüber. Wir stellen die harten Fragen.

Im Gerichtssaal. Den Vorsitz hat Richterin Roberta Kittleson, bekannt aus The Practice.
Gerichtsdiener: 32445, der Staat gegen Allison McBeal.
Ally: [kommt herein und sagt in scharfem Tonfall] Ich verzichte auf die Verlesung.
John: [verblüfft über Allys Auftreten] John Cage, Richard Fish und Renée Radick für die Angeklagte, Euer Ehren.
Richterin: Nur drei Anwälte?
John: Diese Vorwürfe sind so unerhört, dass es dreier Anwälte bedarf, um die entsprechende Empörung zu vermitteln.
Richard: [flüstert zu John] Gut gemacht. [John "belohnt" ihn mit einem zurechtweisenden Puffer mit dem Handrücken.]
Richterin: Wie alt ist der Junge? [Sie sieht Chris prüfend an.]
Anwältin: 16, Euer Ehren. Hier ist er.
Richterin: Stehen Sie auf, junger Mann. [Chris steht langsam auf und probiert seinen männlichen Charme an der Richterin aus, die ihn länger begutachtet.]
John: Die Verteidigung beantragt eine sofortige Haftprüfung.
Richterin: Ja. Eine Haftprüfung... ähm... zwei Uhr? Vertagt!
John sieht Richard ungläubig an, der nur abwinkt, als würde er "Schwamm drüber" sagen wollen. Dann hört man den Hammer der Richterin.

In einem anderen Gerichtssaal. Mark befragt gerade Susan Hanks.
Susan: Sich zu verlieben, das ist keine bewusste Entscheidung.
Mark: Gut, aber wieso haben Sie Ihrem Mann nichts davon gesagt?
Ally schleicht sich leise an den Platz hinter Ling.
Susan: Weil wir am Anfang nicht wussten, ob es nur eine Affäre wird, bloß von kurzer Dauer. Ich wollte nicht, dass meine Ehe dadurch zerstört wird.
Mark: Also, sich zu verlieben, ist keine bewusste Entscheidung. Aber Sie haben sich entschieden, mit ihm zu schlafen. [Er deutet auf Peter.] Nicht wahr, Susan? Diese Entscheidung haben Sie getroffen.
Susan: Ja.
Mark: Und die Entscheidung zu lügen, das war auch Ihre Entscheidung. Nicht wahr, Susan?
Susan: Darauf bin ich nicht stolz.
Mark: [mit immer aggressiverem Tonfall] Als Sie wussten, dass diese neue große Liebe Ihre wahre Liebe war, Mrs. Hanks, haben Sie es da Ihrem Mann gesagt?
Susan: Nein.
Mark: Wie hat er dann von der Sache erfahren?
Susan: Er überraschte uns.
Mark: Er hat Sie überrascht? Und da haben Sie sich entschieden, es ihm zu sagen. Als er Sie überraschte, wie Sie mit gespreizten Beinen...
Brian: Einspruch, Euer Ehren!
Richter: Mr. Albert!
Mark: Bis dass der Tod uns scheidet, Susan. Das haben Sie diesem Mann geschworen. [In Rage geredet deutet er auf Susans Ehemann.] Oder haben Sie bei der Zeremonie auch gelogen?
Richter: [scharf zurechtweisend] Mr. Albert! Ich sagte doch, das genügt!
Immer noch wütend beendet Mark die Befragung.

Ally stürmt hinter Mark her, der soeben den Gerichtssaal verlässt.
Ally: Was war das denn gerade, Mark? Sie haben sie viel härter rangenommen als den Kerl, den wir verklagen.
Mark: Die Geschworenen müssen wütend sein, Ally, wenn sie sich zu der Beratung zurückziehen.
Ally: [redet, noch während er seinen letzten Satz ausspricht] Können Sie mir erklären, warum Sie wütend sind?
Mark: [mit versteinertem Gesicht] Nein! [Ally sieht ihn überlegend an.]
Ling: [kommt hinzu] Ich langweile mich.
Mark: Dann gehen Sie doch, Ling!

[Kommentar von Tia: Mit hartem L und hartem G *g*]

Mark: Ally ist wieder da.
Ling: Das hat mich verletzt.
Ling verschwindet. Mark möchte auch gehen, Ally hält ihn jedoch am Ärmel fest. Da taucht Brian auf und sie überlegt es sich anders.

Tia, 29.01.2001

Ally: Oh, hey. Hallo, Brian.
Brian: Der Richter hat die Plädoyers für heute Nachmittag angesetzt, also... wollen wir den Kaffee nicht jetzt trinken?
Ally: Jetzt? A-oh, ach, ah, Gott, ähm... leider muss ich jetzt zu einer Haftprüfung.
Brian: Oh. Doch nicht zu Ihrer eigenen?
Ally: Wer petzt hier?! Wissen hier immer alle Bescheid?!
Brian: Das war 'n Witz.
Ally: Ouh...
Brian: Ist es Ihre?
Ally: Na ja, es ist bloß, äh... sowas wie eine Falschparkergeschichte.
Brian: Aha. Ähm... was ist es nun wirklich?
Ally: Sie wissen schon: Minder-...
Brian: Minder?
Ally: ...jähriger. [Brian nickt.] Unzucht mit einem Minderjährigen. [Brian zieht die rechte Augenbraue hoch.] Oh, es war bloß ein Missverständnis! Ich habe übers Internet mit jemandem korrespondiert, den ich für 33 hielt, und einige Briefe waren ein wenig unanständig. Äh, bedingt jugendfrei, nichts Indiziertes. Vielleicht ein wenig Indiziertes, aber nichts nur 'Ab 18' - zum Glück, denn er war ja noch nicht mal 18, er war 16. Wer hätte das gedacht? Und dann haben wir uns verabredet und er sagte, er wäre 19, und ich wollte mit ihm essen gehen, weiter nichts. Essen mit einem 19-Jährigen, der in Wirklichkeit 16 war. Ach, wer kommt denn da schon mit heute? Heutzutage wachsen die Kinder so schnell auf und ich wurde festgenommen. Ich bin aber wirklich unschuldig!

Im Gerichtssaal, wo Allys Haftprüfung stattfindet. John befragt Ally zur E-Mail-Korrespondenz mit Thunder Thighs.
John: In Ihren E-Mails haben Sie auch über Ihr Alter gesprochen, nicht wahr?
Ally: Ja. Er schrieb mir, er wäre 33.
John: Gut. Und als wie alt haben Sie sich dargestellt?
Ally: Ist das so wichtig?
Richterin: Als wie alt?
Ally: [seufzt] 25.
Richterin Kittleson: [leise] Ich bitte Sie...
Ally schickt ihr vernichtende Blicke.
John: Äh, was? Gut. Könnten Sie... Miss McBeal? [Ally wendet sich ihm wieder zu] Was war der Inhalt Ihres-Ihres Briefwechsels?
Ally: Ähm, äh, h-h-hauptsächlich schrieben wir uns über Alltägliches, welche Bücher wir mögen, welche Filme. Es ging nicht so sehr oft um Sex. [Das Mikrofon quietscht.] Ent... schuldigung, aber... ist das Einbildung, oder hat das Mikro gerade laut gekreischt?
Richterin: Das haben Sie sich wohl nur eingebildet.
Ally: War ja klar...
John: Ähm, Miss McBeal, haben Sie irgendwann während Ihres Briefwechsels erfahren, dass Mr. Emerson noch minderjährig war?
Ally: Nein. Niemals. Zu keinem Zeitpunkt.
John: Gut. Ja. [Er geht zurück zu seinem Platz.]
Die Staatsanwältin steht auf und unterzieht Ally nun ihrerseits einem Verhör.
Staatsanwältin: Hat er in den Briefen nicht sehr oft seine Eltern erwähnt?
Ally: Doch, aber das machen viele Leute.
Staatsanwältin: Und sein Lieblingsfilm, welcher war das?
Ally: "Der Spion in geheimer Missionarsstellung".
Staatsanwältin: Und seine Lieblingsfernsehserie?
Ally: "Dawson's Creek". Aber eine Menge alter Perverser sehen sich auch gern hübsche Teens an. [Das Mikro quietscht wieder. Ally schlägt dagegen.]
Staatsanwältin: Sie haben in Ihren Briefen sehr ausführliche Dialoge über sexuelle Dinge mit ihm geführt, nicht wahr?
Ally: Nur einmal haben wir über Sex geredet. [Das Mikro quietscht.] Nur ein einziges Mal.
Staatsanwältin: Sie haben versucht, einander durch E-Mails sexuell zu erregen?
Ally: Ja, wir haben uns über Sex unterhalten, um uns dadurch gegenseitig zu erregen. [Das Mikro bricht in Dauerfiepen aus.] Aber ich wusste nicht, dass er 16 war, als ich über Sex gesprochen habe! Ich geile mich nicht daran auf, kleinen Jungs zu Erektionen zu verhelfen, glauben Sie mir.
Richterin Kittleson sieht sie sprachlos an. Renée, Richard und John sammeln sich.

Mark steht in seinem Büro und starrt aus dem Fenster. Da klopft es an der Tür.
Mark: Ja, bitte?
Ally tritt vorsichtig ein.
Ally: Mark?
Mark: [dreht sich um] Ally... wie ist es gelaufen?
Ally: A-ach so... der-der 16-Jährige soll heute Nachmittag aussagen und danach trifft die Richterin ihre Entscheidung. Und wie läuft's bei Ihnen?
Mark: Bei mir? Ich arbeite gerade an meinem Schlusswort.
Ally: [nickt] Wieso haben Sie die Frau vorhin so furchtbar angeschrieen?
Mark: Das ist für uns ein ziemlich wichtiger Prozess. Wir müssen bei den Geschworenen Empörung hervorrufen. Und dann werd' ich manchmal grob, reine Strategie.
Ally: Das schien mir etwas über reine Strategie hinauszugehen.
Mark: Ich glaube, Ihr Urteilsvermögen ist im Moment beeinträchtigt, das müssen Sie bedenken. Ich hab' gehört, das kommt vor, wenn man wegen Unzucht mit Minderjährigen angeklagt wird.
Ally: Welche Strategie steckt hinter dieser Bemerkung?
Mark: [nach einer Pause] Ich bitte um Entschuldigung.
Ally: Ist irgendwas mit Ihnen los?
Mark: Na ja... wären Sie vielleicht daran interessiert... das... das Schlusswort zu halten?
Ally: Wie bitte?
Mark: Nicht so wichtig. Ich hatte nur gedacht, vielleicht sollten Sie das Schlusswort halten, aber wenn ich's mir recht überlege, ist das einfach lächerlich! [Er lacht.] Ich halte es natürlich! Nicht so wichtig.
Ally: Ist wirklich alles in Ordnung, Mark?
Mark: Ja aber natürlich! Ich bin nur... ich muss jetzt an meinem Schlusswort arbeiten. Wir sehen uns im Gericht, okay?
Ally: Klar.
Ally geht. An der Tür stehend, will sie noch etwas sagen, entscheidet sich aber dagegen und schließt die Tür hinter sich.

Im Gerichtssaal. John befragt Chris "Thunder Thighs" Emerson.
Chris: Ich habe absichtlich gelogen.
John: Und aus welchem Grund, Chris?
Chris: Na ja, ich lerne Mädchen in meinem Alter in der Schule kennen. Ich wollte den Kontakt zu einer älteren Frau. Zu einer mit richtig viel Erfahrung.
John: Äh, Poughkeep-Po-Po-Po... Bei diesen E-Mails ging es doch eigentlich in der Regel nicht um Sex, oder?
Chris: Nur beim letzten Mal. Das war irre!
John: Danke. Aber bei den meisten...
Chris: Und als wir uns dann getroffen haben... oh mein Gott!
John: Ja, äh. Was, äh... Es ist doch gar nichts passiert bei dieser Verabredung, oder?
Chris: Nein. Ich wollte mich einfach mal mit einer älteren Frau treffen. Und ich dachte, sie wäre 25. Aber dann, als ich sie sah, war sie eher 35. Es war wie ein Traum!
Richterin: Warum war es wie ein Traum?
Chris: Na ja... "Die Reifeprüfung" ist einer meiner Lieblingsfilme und ihrer auch. Sie wäre gern Anne Bancroft in einer solchen Affäre. [Ally schlägt die Hände über dem Kopf zusammen] Die Gesellschaft würde ja auch akzeptieren, dass ältere Männer jungen Mädchen nachsteigen. Also könnte eine ältere Frau auch einem jungen Mann nachsteigen. Mann, ich konnte es kaum erwarten, sie kennen zu lernen! Und dann war sie auch noch viel älter als Anne Bancroft!
Ally liegt mit vornübergeneigtem Kopf auf dem Tisch und wedelt mit den Händen in der Luft herum.
John: Ja. Hat sie gewusst, dass Sie ein junger Mann sind?
Chris: Nein.
John: Danke, Chris, für Ihre entzückenden Ausführungen.

Ein Flur im Gerichtsgebäude. Ally, John, Renée und Richard diskutieren über den Verlauf der Haftprüfung.
Ally: Nett, John, wirklich nett!
John: Wenn ich gewusst hätte, dass du Anne Bancroft verehrst, Lover Lips...
Ally: Du hättest es dabei belassen können, dass er mir sein wahres Alter nie gesagt hat!
John: Hab' ich versucht, aber der Flegel hat ständig was hinzugefügt!
Sie erreichen den Aufzug und warten auf eine Fahrstuhlkabine.
Ally: Drei Anwälte und keiner erhebt Einspruch, wenn er mich 35 nennt!
Richard: Schon gut, sehen wir es mal von der positiven Seite: Sie hat die Kaution nicht abgelehnt.
Ally: [verpasst Richard einen derben Hieb] Ach, du!
Richard: Andauernd werd' ich geschlagen!
Renée: Jetzt wollen wir uns erst mal beruhigen, in einer Stunde gibt sie die Entscheidung bekannt. Trinken wir 'nen Kaffee.
Ally: Ich kann nicht, ich muss nach oben zur Verhandlung. Vielleicht zur letzten, bevor mir die Zulassung entzogen wird!
Der Aufzug kommt an. Die vier steigen mürrisch murmelnd hinein.

Dude, 29.01.2001

Mark hält sein Plädoyer.
Mark: Es gibt nur sehr wenige Dinge im Leben, die so kostbar sind wie die Freundschaft. Der wichtigste Bestandteil einer Ehe... ist Freundschaft. Aber wenn wir darin keine Pflicht sehen, keine Pflicht zur Treue, zur Ehrlichkeit, zur Fürsorge... Fürsorge... was ist das dann noch... für eine Freundschaft? ... Ist es zuviel verlangt, dass Freunde zueinander ehrlich sein sollen?
Brian: Niemand, niemand hat vor, den Begriff der Freundschaft abzuwerten. Ich stimme der Gegenpartei zu. Es gibt nur wenige Dinge, die so kostbar sind. Ja, man kann sie mit der Ehe vergleichen. Sie kann die gleiche emotionale Intensität besitzen, sie kann in manchen Fällen ebenso komplex sein. Sie kann auf einer langen tiefen Bindung basieren. Oder, in dieser Stadt, einfach auf den Red Sox.

[Kommentar von Sibo: Ich nehme mal an, dass das irgendeine Sportmannschaft von Boston ist.]

[Kommentar von nihil: Richtig angenommen. Für weitere Informationen kann man sich bestimmt an SFHawk wenden :-)]

Brian: Und so wie eine Ehe ist auch eine Freundschaft kaum in messbaren Größen darstellbar. Und ebenso wie bei einer Ehe, haben die Gerichte kein Recht, einen Schuldigen zu benennen, wenn es auseinander geht. Es ist ganz offensichtlich, dass Peter und Susan Hanks Reue empfinden, über das, was sie Mr. Bender angetan haben. Und jeder von uns weiß, einschließlich Mr. Bender, dass das nicht böswillig geschah.
Brian setzt sich. Allys Piepser piepst. Brian schaut. Sie drückt erst darauf herum und klopft mit ihm dann auf den Tisch, damit er aufhört, Geräusche von sich zu geben. Mark schaut auch etwas komisch zu Ally herüber.

Ally hastet zu ihrer Verhandlung. Richterin Roberta Kittleson erwartet Ally mit hochgezogener Augenbraue. Ally fasst sich an die Nase und senkt ihren Blick auf den Boden. Die Richterin setzt sich. Alle anderen setzen sich auch.
Richterin: Nun, es liegt nicht im mindesten ein Beweis dafür vor, dass Miss McBeal das Alter ihres Korrespondenzpartners kannte. Die Klage wird nicht zugelassen. [Ally atmet erleichtert auf. Ally und die Übrigen stehen auf, verharren aber halbaufgerichtet, weil die Richterin noch weiter spricht.] Aber, ehe wir die Verhandlung schließen, lassen Sie mich in die Rolle einer älteren und weiseren Frau schlüpfen. Ich nehme an das gefällt Ihnen. [Sie schaut zu Chris, der einen kleinen Laut von sich gibt.] Ich halte Miss McBeal NICHT für eine Gewalttäterin. Aber es gibt genug davon. Sich mit jemandem zu verabreden, mit dem man nur über E-Mail korrespondiert hat, das ist Leichtsinn!

[Kommentar von Sibo: Die Richterin hat wohl noch nie was vom Listentreffen gehört. Vielleicht sollte man sie zum nächsten LT als Ehrengast einladen. ;-)]

Richterin: Sie haben Glück, dass das die einzige Folge war. [Sie erhebt sich, alle anderen mit ihr. Als dann eine kleine Pause entsteht, zweifeln Ally, Renée, John und Richard, ob sie nicht doch wieder zu früh aufgestanden sind. Aber da fällt der entscheidende Hammerschlag von der Richterin.] Die Verhandlung ist geschlossen!
Ally und Renée atmen auf.
Renée: Tja, ich hoffe, du hast was daraus gelernt.
Ally: Du hast mich dazu gedrängt, mich mit ihm zu treffen, Renée.
Chris: [nähert sich Ally von links] Ally? Entschuldige! Es war nicht meine Absicht...
Ally: Schon gut. Ich weiß.
Chris: [verschmitzt] Nächste Woche werde ich 17.
Ally: Chris, du solltest ein bisschen ausgehen und dir eine nette 17-Jährige suchen.
Richard: [über Allys Schulter gebeugt] Und wenn sie eine Freundin hat... [Ally schlägt ihn mit der Hand auf den Brustkorb.]
Ally: Mach's gut, Chris.
Chris: Lover Lips, ein Kuss? Ally [zögert zuerst] : Na ja... [Renée und John tauchen hinter Allys Schultern auf.]
Renée, John: Auf die Wange!!!
Chris hält Ally seine linke Wange hin und Ally küsst ihn sanft.
Ally: Wie war das?
Chris: Total irre.
Ally lacht. Sie verabschieden sich mit GiveMe5. Ally schaut dann zu zwei zweifelnd Blickenden namens Renée und John.
Ally: Was denn?
Renée, John: [schütteln den Kopf] Mmm-mmmmmm!

In der Lobby. Der Aufzug bingt. John und Richard kommen heraus und werden von Elaine abgefangen.
Elaine: Wie ist es gelaufen?
Richard: Sie ist eine freie Frau.
John: [ruft laut] Nelle! Genau die Person, die ich sehen wollte.
Nelle: Wenn du an nackt denkst, hast du kein Glück!
John: [mit einer düsteren Färbung in der Stimme] Lieber würde ich meine Eingeweide auskotzen und darin schnorcheln, als dich nackt zu sehen!
Richard: Ja, es wird immer schlimmer!
John: Ich hab' mit Mr. Penalaskeevitz gesprochen. Du hast dich nicht nur einmal mit ihm getroffen, als ich im Fahrstuhl steckte mit ungleich besockten Füßchen, du hast ihn angerufen und ihm gesagt, es wäre in seinem Interesse, dass du jetzt für ihn arbeitest!
Nelle: [mit falscher Erinnerung] Aaah, richtig. So war das.
John: Wieso?
Nelle: Weil es die Wahrheit ist, du Bürgermeister vom Zwergenland. Penalaskeevitz ist ein ziemlich seltsamer Name. Er sollte nicht auch noch mit einem seltsamen Anwalt vor Gericht. Du kleiner Wicht!
Nelle dampft ab. John versucht's mit der Lächel-Therapie. Elaine schaut Nelle nach.
John: [erschüttert] Sie nennt mich Bürgermeister vom Zwergenland.
Richard: [nickend] Hhh... und kleiner Wicht.

Im Gerichtsaal. Der Gerichtsdiener zeigt Richter Walsh den Zettel mit dem Urteil. Dann reicht er einem der Geschworenen den Zettel.
Richter: Herr Sprecher, sind die Geschworenen... ach, lesen Sie schon vor!
Sprecher: Bender gegen Hanks, wegen Zufügung seelischer Grausamkeit. Wir befinden zugunsten des Klägers. Der Beklagte hat Schadensersatz in Höhe von 10'000 Dollar zu zahlen.
Richter: Wir danken den Geschworenen für ihre Dienste. Verhandlung geschlossen. [Der Hammer fällt. Alle erheben sich, außer Mark, Ally und Jimmy Bender.]
Mark: [zu sich] 10'000! Das ist der Preis, den sie auf Freundschaft heften.
Ally: Vielleicht ist es der Preis, den sie auf die Liebe heften.
Mark: [stöhnt und die drei stehen auf] Jimmy, tut mir leid. Ich wünschte, ich wäre besser gewesen.
Jimmy: Sie waren sehr gut, Mark.
Brian kommt auf Ally zu.
Brian: Tja, wer hat eigentlich gewonnen? Aber schön, dass Sie noch frei rumlaufen!
Ally: Danke!
Brian: Wenn Sie immer noch mit mir Kaffee trinken wollen... ich weiß, dass ich etwas zu alt bin...
Ally: Wittsichch! ... Habe ich Sie nicht verschreckt, mit meinem beinah kriminellen Verhalten?
Brian: Hhhm, ich bin verschreckt, aber ich bin süchtig nach Koffein.
Ally: Soll ich Sie zu einem Drink einladen?
Brian: Sehr gern.
Brian und Ally gehen zusammen weg. Die Kamera schwenkt auf Mark, der sich mit Jimmy Bender ein wenig abseits unterhält. Die Blicke von Ally und Mark treffen sich. Man sieht, dass Mark diese holde Zweisamkeit nicht gefällt.

In der Bar. Vonda trällert "Hold What You've Got ". Renée, Elaine, Richard und John sitzen an einem Tisch. Etwas abseits davon Ally und Brian.
Ally: Diese "Papst-Paul-Geschichte"... sagt man das wirklich?
Brian: Nein.
Ally: Und das "Schurigeln"?

[Kommentar von Sibo: Das Wort gibt es wirklich! Und ich dachte, das wäre ein Witsss!]

Brian: Meine Erfindung! [Sie trinken beide - Whisky vs. Martini.]
Am Cage&Fish-Tisch stochert John - mit wütendem Gesichtsausdruck - mit einem Cocktail-Spieß in seinem Whisky-Glas herum.
Richard: Sie hat dich verletzt, aber John, wir müssen zusammenarbeiten. Nelle leidet sicher auch ein wenig. Was meinst du?
John: [grimmig] Nein, sie ist eine überhebliche, kaltherzige, gefühlskalte, elitäre, böse Hexe an einem guten Tag!!! Und ein knauseriger Raffzahn dazu, denn ich hab' immer für alles bezahlt!
Richard: Tja, wie ich sehe, wirst du weicher.
Wieder an Allys Tisch.
Brian: Was machen wir, wenn wir ausgetrunken haben? Gehen wir nach Hause und stürzen uns auf den Computer?
Ally: Wittsichch! Schon wieder! Gehen wir lieber tanzen, sonst haben Sie bald keinen Witz mehr parat.
Brian: Äh... i-ich bin kein guter Tänzer.
Ally: Oh... das macht nichts. Ich aber... Kommen Sie. [Sie gehen auf die Tanzfläche.]
Am Cage&Fish-Tisch.
Renée: Na komm, Gummibärchen. Es ist schon so lange her.
John: In der Tat. [Auch die beiden schwirren ab.]
Richard: [sieht Ally und Brian] Ich glaube, da ist was im Gange.
Elaine: Wurde auch langsam Zeit! Komm schon!
Richard: Oh...
Und so schwingen nun alle das Tanzbein. Ally und Brian schauen sich beim Tanzen immer tiefer in die Augen, John fühlt sich in Renées Oberweitennähe ein bisschen unbehaglich und Elaine verhält sich beim Tanzen eigentlich so wie immer. ;-) Und Mark? Der schaut auch zu, sitzt abseits und leidet!

Sibo, 24.01.2001

Dieses Transkript wurde von einer Gruppe von Ally-Fans für alle Ally-Fans erstellt. Es ist ein Spaß-Projekt, bei dem jede und jeder mitmachen darf. Jede Folge wird, sobald sie ausgestrahlt worden ist, von Sibo in mehrere Abschnitte unter- und auf die verfügbaren Transcriber verteilt. Diese schicken ihre Texte an nihil, der die Teile korrigiert und zusammenfügt. Wenn jemand einen Beitrag leisten oder die Transkripts auf seiner Webseite veröffentlichen möchte, kann er sich an eine dieser beiden Kontaktpersonen wenden.

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