die deutsche Ally McBeal FanPage

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letzte Aktualisierung: 01.12.2001


#313 Kalter Kaffee [Pursuit Of Loneliness]

Inhalt | Facts | Eure Meinung | Engl. Transkript | Deutsches Transkript | Screenshots

 

Morgens in einem Bostoner Coffeeshop. Ally steht am Kassentresen und wird von Hammond Dearing, einem durchaus attraktiven Mann Mitte 30 bedient.
Hammond: Ein großer, fettfreier Cappuccino mit Schaum. [Er verschließt einen großen Becher mit einem Plastikdeckel und reicht ihn ihr.]
Ally: Danke.
Ally nimmt den Becher an und geht ein paar Schritte zu einem Tisch, auf dem Milch, Zucker, Strohhalme, Servietten etc. zur Selbstbedienung bereit liegen. Hammond schaut ihr einen Augenblick zögernd nach, dann nimmt er seine Schürze ab, schwingt sich elegant über den Tresen und geht zu ihr.
Hammond: Äh, hallo. Ich will nicht aufdringlich erscheinen. Aber ich möchte unbedingt, dass Sie meinen Namen kennen. Hammond Dearing.
Ally: Alles klar, jetzt kenn' ich ihn.
Hammond: Haben wir uns nicht schon irgendwo mal gesehen?
Ally: Das glaub' ich eigentlich nicht. [Sie wendet sich von ihm ab. Sie schenkt Hammond offensichtlich keinerlei Aufmerksamkeit.]
Hammond: Das ist schade, weil ich Ihnen seit fast drei Monaten jeden Morgen Ihren Cappuccino mit fettfreier Milch und viel Schaum mache und ihn vor Sie hinstelle, und ich hatte gehofft, dass Sie mich vielleicht einmal dabei ansehen würden.
Ally: Oh, das hab' ich wohl nicht.
Hammond: Würden Sie's mal tun?
Ally: Also schön. [Sie dreht sich wieder zu ihm um.] Auf Wiedersehen. [Sie will gehen, kommt jedoch nur einen Schritt weit, da stellt Hammond sich ihr in den Weg.]
Hammond: Nur noch eine Sekunde. Ich kann ja verstehen, dass Sie misstrauisch sind, aber wenn Sie mich nur ein klein wenig besser kennen würden, vielleicht...
Ally: Das Gefühl habe ich jetzt schon. Und genau deswegen gehe ich jetzt auch. [Sie macht einen weiteren Schritt in Richtung Tür, doch Hammond gibt den Weg nicht frei.]
Hammond: Liegt es daran, dass ich meinen Lebensunterhalt mit Cappuccinos verdiene?
Ally: Äh, nein. Wohl eher daran, dass mein Cappuccino kalt wird.
Hammond: [verstellt ihr weiterhin den Weg zum Ausgang] Augenblick, nur noch eine Sekunde. Würden Sie mit mir essen gehen?
Ally: Ähm... Hammond? [Er lächelt als Bestätigung.] Hmmm. Langsam werden Sie ein wenig lästig.
Hammond: Ach je, und ich hatte gehofft, wir würden uns im Guten trennen.
Ally: Hören Sie, ich...
Hammond küsst Ally vollkommen unvermittelt auf die Lippen. Sie erwidert den Kuss nicht und nach einem kurzen Augenblick zieht er sich wieder zurück.
Hammond: Entschuldigung, das hätte ich nicht tun sollen. Aber meine Ex hat immer gesagt, ich würde gut küssen, und da hab' ich gedacht, versuch's mit deiner Stärke.
Ally: Wie gut, dass Sie immer kalten Cappuccino machen. [Sie schüttet ihm den Inhalt des Bechers über den Kopf.] Und... Ihre Ex, sie hat gelogen.
Ally geht zur Tür hinaus und lässt einen konsternierten Hammond im Laden zurück.

Intro

In der Unisex-Toilette. Ally unterhält sich mit Nelle über den Vorfall im Coffeeshop.
Nelle: Der Typ, der die Cappuccinos macht?
Ally: Ja.
Nelle: Der kleine Schaumschläger?
Ally: Ja.
Nelle: Hm, der hat dich eingeladen? Glaubt der, du wärst eine Kellnerin oder so was?
Ally: Keine Ahnung.
Nelle: Igitt! Nichts ist schlimmer, als von solchen kleinen Leuten angemacht zu werden. [John kommt aus einer der Kabinen, er wirkt etwas irritiert. Ein Stück seines Hemdes schaut aus seinem Hosenschlitz hervor.] John, Liebling. Schlitz!
John schaut an sich herunter, entdeckt seine Unterlassung und schließt den Reißverschluss.
John: Ah. Du magst kleine Menschen nicht?
Nelle: Oh, ich meine damit nicht die Statur. Ich meine kleine Leute, du weißt schon, Hausmeister, Cappuccinomacher.
John: Wenn ich also Hausmeister wäre, dann würdest du nicht mit mir ausgehen?
Nelle: Äh, na ja, doch natürlich würde ich das.
Richard: [kommt herein] Ally, sind sie schon da?
Ally: Wer?
Richard: Die Lesben. Sind sie da?
Ally: Äh, nein, Richard. Und wir erwarten nur eine Lesbe zum Termin.
Richard: [klingt enttäuscht] Oooh.
Ally: Darf ich fragen, was Männer an Lesben eigentlich so faszinierend finden?
Richard: Weißt du, was sie miteinander treiben? Privat?
Ally: Was?
Richard: Sie haben Sex.
Ally: Heterosexuelle Frauen haben auch Sex.
Richard: Aber mit Männern. Es ist nichts Besonderes, wenn eine Frau mit einem Penis zugange ist, es sei denn, es ist deiner. Stimmt's, John?
Elaine: [öffnet die Zimmertür, bleibt aber im Türrahmen stehen] Der Termin für 10 Uhr ist da.
Richard: Lesben, ausgezeichnet! Auf geht's!
Bis auf Nelle und John gehen alle hinaus.
John: Also, sei ehrlich, mit einem Hausmeister würdest du nicht ausgehen?
Nelle: Nein. Und du mit einer Hausmeisterin?
John: Einer... j-ja!
Nelle: Typisch, solange sie nur hübsch ist, ist es einem Mann egal, was für ein Mensch sie ist. Der Chauvinismus ist tot, aber nicht hier.
John fehlen die Worte. Nelle verlässt den Raum.

Im Konferenzraum. Richard sitzt direkt unter dem Fenster, an der Stirnseite des großen Konferenztisches. Zu seiner Linken haben Georgia und Lisa, ihre Mandantin, Platz genommen. Ihnen gegenüber sitzen Evan, der Mandant von Cage & Fish, und Ally. Richard blättert in einem Schriftstück, widmet aber Lisa seine ganze Aufmerksamkeit.
Evan: Ich hab' nichts gegen Unterhaltszahlungen, aber wir waren nie wirklich verheiratet.
Lisa: Wie kannst du das sagen? Wir waren drei Jahre lang verheiratet.
Evan: Du bist lesbisch, ich habe dich nie sexuell angezogen. Das war Betrug.
Georgia: Hören Sie, Sie haben die Aufhebung der Ehe nicht erreicht, trotz dieser Argumente.
John tritt ein und setzt sich neben Ally an den Tisch.
Ally: Wir haben nicht verloren. Die Sache wurde ans Berufungsgericht verwiesen, weil unser Argument greifen könnte.
Richard: Das reicht. Wir-wir wollen nicht vom Thema abkommen. Sie bestreiten nicht, lesbisch zu sein?
Lisa: Nein.
Richard: Gut. Und verzeihen Sie meine Aufdringlichkeit - Sie haben mit ihm geschlafen, obwohl Sie sich eigentlich von Frauen angezogen fühlen?
Lisa: Ja.
Richard: Und wie stehen Sie zu einem Dreier? Oder...
Georgia: Richard.
Evan: Ich war's, der geschädigt wurde, und jetzt verlangt man, dass ich bezahle.
Lisa: Evan, ich habe versucht, dich zu lieben.
Evan: Ja, na klar.
Richard: Vielleicht wäre es mit dem richtigen Kerl...
Ally: Richard.
John: Richard.
Ally: Wir haben Ihnen 40.000 angeboten, weit über...
Georgia: Wenn das euer letztes Angebot ist, dann sehen wir uns vor dem Berufungsgericht.
Ally: Gut.
John: Gut.
Evan: Gut.
Richard: Gut.

Abends in dem Coffeeshop. Es wiederholt sich die Szene vom Morgen des gleichen Tages. Ally wartet am Tresen, während Hammond ihre Bestellung erledigt. Sie hält sich jedoch eine Ausgabe des "Boston Globe" vors Gesicht. Nur für einen kurzen Augenblick lugt sie hervor, um einen Blick auf ihn zu werfen.
Hammond: Großer Mokka, halb und halb, ohne Sahnehäubchen. [Er stellt einen Becher vor sie auf den Tresen. Ally tastet danach, doch erst als sie ihn endlich hat, merkt sie, dass Hammond ihn noch immer festhält. Jetzt erst legt sie die Zeitung beiseite.] Ich hab' einen Tag dazu gebraucht, aber ich hab' Ihnen verziehen.
Ally: Da bin ich aber froh, ich war schon besorgt.
Hammond: Gut, es war falsch von mir, Sie einfach so zu küssen. Aber wenn Sie mir die Gelegenheit geben, könnte ich es sicher wieder gut machen.
Ally: Wie wär's, wenn Sie meinen Mokka loslassen und ich verzeih' Ihnen?
Hammond: Sind Sie gar nicht neugierig darauf, warum ich mit Ihnen ausgehen möchte?
Ally: Nein, es sind immer die falschen Typen, die mich anmachen.
Hammond: So leicht fällt es Ihnen, Pauschalurteile über Fremde zu fällen?
Ally: Dieses eine fällt mir ausgesprochen leicht. Lassen Sie jetzt meinen Mokka los oder soll ich den Manager kommen lassen?
Hammond: Lassen Sie doch den Besitzer kommen, vielleicht lädt er Sie zum Essen ein.
Ally: Ihnen gehört der Laden?
Hammond: Und noch drei andere. [Ally ist offenkundig erstaunt.] Oh, das ist wohl etwas Anderes. Ich bin kein einfacher Angestellter mehr. Da waren Sie mit ihrem Urteil wohl doch etwas voreilig.
Ally: Ich gebe zu, es war falsch von mir, Ihnen einen Cappuccino über den Kopf zu gießen. Der Besitzer... er verdient Schokolade.
Ally öffnet den Becher und entleert ihn wieder auf Hammonds Kopf. Sie verlässt den Laden.

Ansgar, 06.12.2000

In Billys Büro. Sandy kommt herein, einen Aktenordner in der Hand. Sie überreicht ihn Billy, der an seinem Schreibtisch sitzt.
Sandy: Nelle hat das vorbeigebracht: Ihre Scheidungspapiere. Sie hat ein paar Punkte markiert.
Billy: Ist gut. Danke.
Sandy: Gute Nacht. [Sie will gehen.]
Billy: Sandy? [sie sieht ihn an.] Ach, nichts. Gute Nacht.
Sandy: Ist alles in Ordnung?
Billy: Ja, ja.
Sandy: Es ist doch merkwürdig, dass eine... Ehe einfach so beendet wird. Ein paar Schriftstücke, ein paar Unterschriften...
Billy: Tja, es ist alles etwas...
Sandy: Wenn Sie was loswerden wollen...
Billy: Das, was ich loswerden möchte, wollen Sie bestimmt nicht hören, Sandy.
Sandy: Was denn?
Billy: Nichts. Vielleicht sehen wir uns noch unten in der Bar.
Sandy geht zur Tür - allerdings nicht, um hinauszugehen, sondern um sie zu schließen und sich dann Billy wieder zuzuwenden.
Sandy: Was ist?
Billy: [steht auf] Ich glaube, es ist kein Geheimnis... dass ich mich zu Ihnen hingezogen fühle. Aber es wäre unangebracht: Sie arbeiten für mich. Und... die Trennung ist noch viel zu frisch, es wäre viel zu früh, und es wäre nicht richtig von mir, wenn ich... und es wäre dumm von Ihnen. Und vermutlich haben Sie auch gar kein Interesse, aber... Ich komme jeden Abend in eine leere Wohnung zurück, und anstatt Georgia zu vermissen, vermisse ich Sie. Ich habe sogar schon Fotos von Ally aufgestellt, aber Sie gehen mir einfach nicht aus dem Sinn. Tut mir Leid, ich hätte es doch nicht sagen sollen. Mit einem guten Anwalt könnten Sie mich verklagen, aber... Sie haben gefragt.
Sandy sieht Billy einen Moment lang an, geht dann auf ihn zu und streichelt ihm zärtlich die Wange.
Sandy: Es wäre wohl nicht besonders klug.
Billy streift mit seiner Hand durch ihr Haar.
Billy: Nein, das wäre es nicht.
Sie küssen einander, einmal kurz und sanft, dann lang und zärtlich.

Wieder in Billys Büro. Der nächste Morgen. Sandy bringt Billy ein paar Akten. Sie ist sichtlich nervös.
Sandy: Mrs. Sweeney hat alle Beweisfragen beantwortet, wir brauchen nur noch ihre Unterschrift.
Billy: [lächelt] Ich ruf' sie an.
Sandy: Gut. [Sie legt ihm die nächste Akte vor.] Das Gutachten für Jenny Marshall ist hier.
Billy: Gut.
Sandy: Gut! [Sie dreht sich hektisch um.]
Billy: Sandy? Wollen wir nicht darüber reden?
Sandy: Nein, lieber nicht.
Billy: Na gut. Wieso nicht?
Sandy: Weil ich glaube, es war ein Fehler.
Billy: Es war nur ein Kuss.
Sandy: Den ich für einen Fehler halte!
Billy: Schon gut. Warum?
Sandy: Ich wäre wirklich... der absolut größte Dummkopf, wenn ich mich mit Ihnen einlasse. Sie sind ein eingefleischtes Chauvinistenschwein. Außerdem mein Chef, der mitten in einer Scheidung steckt und dazu noch in einer Midlife Crisis, es wäre so dumm, wenn ich mich in so was... Wären Sie einverstanden, wenn wir einfach so tun, als wäre nie etwas geschehen?
Billy: [setzt sich hin] Sicher.
Sandy: Danke.
Sie geht. Er sieht ihr traurig hinterher.

Im Gerichtssaal. John, Ally und Richard bereiten sich auf die große Schlacht vor.
Richard: Ich nehme kein Blatt vor den Mund: Ich habe einen Fetisch für Lesben. Es ist der Pionier in mir, der unerforschte Gebiete...
Ally: Richard, wenn du dich nicht benimmst, dann gehst du! Ich bin auch schon ohne deinen Unsinn nervös genug!
John: Du behandelst die Schuldfrage, ich alle Fragen zur Privatsphäre.
Ally: Okay. [Sie holt stoßhaft tief Luft.]
John: Ganz ruhig, es wird...
Gerichtsdiener: Erheben Sie sich.
Die Anwälte sowie das versammelte Publikum stehen auf. Aus dem Richterzimmer erscheint ein steinalter kleiner Mann, der sich langsam und mühevoll seinen Weg aufs Podium bahnt. Er ist allein.
Ally: Ich dachte, es gibt drei Richter.
John: Sie kommen noch. Sie lassen ihm einen Vorsprung.
Kurz darauf erscheinen die beiden anderen Richter: Es sind eine ältere Frau sowie ein junger Kerl - und zwar niemand Geringerer als Hammond Dearing, der Cappuccinoverkäufer! Ally ist maßlos entsetzt.
Ally: Ah... w-w-wa-wa-was macht der denn hier!?
John: Hammond Dearing. Lass dich durch seine Jugend nicht täuschen, er kann stachelig sein.
Gerichtsdiener: Die Sitzung ist eröffnet. Die ehrenwerten Richter Graves, Morrison und Dearing leiten die Verhandlung. Setzen Sie sich.
Plötzlich bemerkt Hammond Ally. Er starrt sie einen Moment lang erstaunt an, sieht dann in seine Unterlagen. Ally ist währenddessen als einzige im Saal stehen geblieben.
Hammond: Miss McBeal - schön. Jetzt kenne ich endlich Ihren Namen. Fürs Protokoll: Ich hab' die klägerische Anwältin zweimal gebeten, mit mir auszugehen, und sie hat mir zweimal ihren Cappuccino über den Kopf gegossen. Wenn die Parteien deshalb Bedenken haben, äußern Sie diese. [Zu Georgia.] Frau Anwältin, habe Sie Bedenken gegen meinen Vorsitz?
Georgia: [steht auf] Äääh... Sie hat Kaffee über Sie gegossen?
Hammond: Das ist richtig.
Georgia: Ich habe keine Einwände. [Sie setzt sich wieder.]
Hammond: Miss McBeal? Mr. Cage?
Ally: Und Sie? Sind Sie nicht befangen?
Hammond: Wäre es so, würde ich die Sache abgeben.
John: [leise zu Ally] Er ist der progressivste von den dreien. Wir brauchen ihn unbedingt als Richter, wenn man bedenkt, was wir erreichen wollen.
Ally: Keine Bedenken, Euer Ehren.
Hammond: Gut. Sie versuchen, eine Ehe annullieren zu lassen, wegen Betrugs, weil die Ehefrau lesbisch ist. Ist das richtig?
Ally: Äh, ja, Euer Ehren. [Sie tritt vor.] Eine Ehe ist ein Vertrag und wie bei jedem Vertrag muss es eine Übereinstimmung des Willens geben. Hier war das eindeutig nicht der Fall. Mein Mandant hatte keine Ahnung...
Richterin Graves: Wollen Sie damit sagen, jeder Ehevertrag impliziere das Versprechen der Heterosexualität?
Ally: Ähm, ja. In einigen Staaten ist eine Ehe nicht einmal rechtsgültig, solange sie nicht sexuell vollzogen ist.
Hammond: In diesem Staat gilt das nicht.
Ally: Wenn Evan Stevens gewusst hätte, dass Lisa Treadway lesbisch ist, dann hätte er sie bestimmt nicht...
Hammond: Wäre es nicht möglich, dass Miss Treadway sexuelle Anziehung als nicht wesentlich für die Ehe betrachtet hat?
Ally: Nicht wesentlich für die Ehe?
Hammond: Und wenn Miss Treadway heterosexuell wäre, aber Ihren Mandanten nicht anziehend fände, sollten wir die Eheschließung dann als Betrug werten?
Ally: Na ja... ähmmm... wenn eine Frau einen Mann heiratet, an dem sie sexuell kein Interesse hat und sie sagt es ihm nicht, dann halte ich das für Betrug und deshalb sollte die Ehe annulliert werden.
Richterin Graves: Sie halten es nicht für möglich, dass es Paare gibt, die sich selbst an ihrem Hochzeitstag körperlich nicht zueinander hingezogen fühlen?
Ally: Na ja...
Richterin Graves: Sollen wir alle diese Ehen annullieren?
Ally: Nein-nein-nein-nein-nein-nein-nein-nein-nein-nein, ähm... ja. Natürlich gibt es Paare, äh... nur-nur zum Beispiel: hässliche Menschen. Ich bin sicher, sie fühlen sich nicht immer körperlich voneinander angezogen. Aber sie wollen trotzdem heiraten und, wenn sie nur einen anderen hässlichen Menschen finden, dann, äh... ich-äh-ich kann nicht, äh, fassen, dass ich, ähm... das gesagt habe. [John offensichtlich auch nicht: Er hat sich aus Verzweiflung seine Krawatte um den Kopf geschlungen!] Ich, äh, fang noch mal... von vorne an.
Hammond: Das wäre klug.
Ally: Es ist ihre Sache, wenn zwei Menschen ohne sexuelles Interesse aneinander heiraten, d-da-das ist ihre Sache. Aber es ist etwas ganz Anderes, wenn einer der zukünftigen Ehepartner seine sexuelle Orientierung dem anderen verheimlicht, das ist eindeutig Betrug.
Hammond: Also, nehmen wir an, ich will heiraten. Ich habe kein sexuelles Interesse an meiner Braut, aber ich heirate sie trotzdem, weil ich sie liebe. Ich halte sie für eine gute Partnerin und eine gute Mutter, und ich nehme sie zur Frau. Darf ich das?
Ally: Ja.
Hammond: Wenn ich heterosexuell bin. Bin ich aber homosexuell, habe ich diese Möglichkeit nicht?
Ally: Sie verdrehen mir die Worte.
Hammond: Dann entwirren Sie sie doch.
Ally: Wenn Sie homosexuell wären und es Ihrer Verlobten vor der Heirat sagen würden und Sie trotzdem beide heiraten wollen, ist das in Ordnung. Aber wenn Sie es ihr nicht sagen, dann ist das Betrug.
Hammond: Und wenn er oder sie bisexuell wäre, muss das der Partner wissen?
Ally: Na ja, ich... ich-ich, ähm... ja!
Hammond: Sie vertreten also die Ansicht, dass man durch die Heirat bestimmte Rechte auf die Privatsphäre zwangsläufig einbüßt?
Ally: Das habe ich damit nicht gesagt!
Hammond: Das haben Sie gesagt, Miss McBeal, oder wollen Sie das Gericht verwirren?
Ally: Vielleicht gehen wir am besten mal kurz vor die Tür und bestellen uns einen Becher Kaffee.
Hammond: Wie oft hatte Ihr Mandant mit seiner Frau vor der Ehe Geschlechtsverkehr?
Ally: Nun, das weiß ich doch nicht.
Hammond: Wenn sexuelle Übereinstimmung wesentlich für die Gültigkeit der Ehe ist, müssten Sie es dann nicht wissen?
Ally: Sie wissen genau, was ich gemeint habe!
John: [steht auf] Äh, Euer Ehren, wenn ich darf...
Ally: Nein-nein... du darfst nicht. [John pfeift durch die Nase uns setzt sich wieder.] Wenn jemand vor den Traualtar tritt, hat sein zukünftiger Partner das Recht anzunehmen, dass er hetero ist.
Hammond: Und ein Homosexueller hat von Rechts wegen die Pflicht, seine Neigung zu offenbaren.
Ally: Ja.
Hammond: Gut. Wir verstehen Ihren Standpunkt.
Ally: Danke.
Hammond: Miss Thomas, ich glaube, wir brauchen Sie nicht mehr zu hören. Oder? [Er sieht zu Richter Morrison hinüber.] Nein. Der Antrag des Klägers auf Aufhebung der Ehe wird abgewiesen. Sitzung geschlossen.
Während Hammond den Richterhammer fallen lässt, wirft Ally ihm böse Blicke zu.

Dude, 10.12.2000

In Richter Hammonds Büro. Er schließt die Türe hinter sich und zieht seine Robe aus. Ohne anzuklopfen stürzt Ally zur Tür herein.
Hammond: Entschuldigen Sie! Was...
Ally: Also, erstens: Was soll das, dass Sie in einer Kaffeebar arbeiten?
Hammond: Ich sagte schon: Sie gehört mir. Muss ein Ladenbesitzer etwa seine Kunden darüber aufklären, dass er Richter ist, bevor er ihnen den Capuccino reicht? Ich nehme an, das ist Betrug für Sie.
Ally: Ihre Feindseligkeit beweist, dass Sie befangen waren und dass Ihre Entscheidung...
Hammond: Nein, nein, die Feindseligkeit beruht auf meiner Ungeduld mit Anwälten, die Anträge stellen, die eine Zeitverschwendung für das Gericht sind.
Ally: Ohhh!
Hammond: In diesem Staat wird ohne Schuldzuweisung geschieden. Der Grund dafür ist eben der, zu verhindern, dass vor Gericht die Fragen gestellt wurden, die Sie stellen mussten.
Ally: Schuldlosigkeit bezieht sich auf Partner in einer Ehe. Hier geht es darum, ob die Ehe überhaupt gültig war. Auch wenn Sie die Frage für eine Zeitverschwendung halten, war sie mangels einschlägigen Urteils nötig, Euer Anus! [Ungläubig sieht Hammond Ally an. Die senkt die Augen und stammelt.] ...i-ich meine "Ehren".
Hammond: Ehepartner belügen einander dauernd.
Ally: Ob sie lesbisch ist oder hetero, ist nicht...
Hammond: Die Menschen heiraten aus allen möglichen Gründen. Manche wollen nur Gesellschaft, manche wollen Steuervorteile und manche wollen nur Eltern werden. Aber die Gerichte schalten sich nicht ein und fragen warum. Rechtlich gesehen nimmt man den Anderen sowohl in guten als auch in schlechten Zeiten. Sie zählen offenbar lesbisch sein zu schlechten Zeiten und vielleicht haben Sie Recht...
Ally: Ach was! Das tue ich überhaupt nicht, Sie Schwein!
Hammond: Das heißt Ordnungshaft.
Ally: Oje, das wird mich nachts wach halten!
Hammond: Sicherheitsdienst! [Er geht zur Türe. Ally dreht sich erstaunt um. Hammond ruft einen Wachmann, der vor seiner Bürotür steht.] Bringen Sie Miss McBeal in eine Zelle!
Ally: [fassungslos] Was???
Hammond: Draußen können Sie mich mit Kaffee übergießen, aber hier drin bin ich Richter.
Ally: Ein scheußliches Exemplar!
Hammond: [zum Wachmann] Los, führen Sie sie ab.
Der Wachmann schiebt Ally vor sich her. Hammond schließt die Tür und sieht danach fast ein bisschen traurig aus, dass er zu diesen Mitteln greifen musste.

In der Unisex-Toilette. Sandy wäscht sich die Hände und fährt erschrocken herum, als sie die Spülung der Toilette hört. John kommt mit seiner Fernbedienung herein und sieht sich die traurig wirkende Sandy an.
John: Sandy! Hallo!
Sandy: Hallo John!
John: Ist bei Ihnen alles... in Ordnung?
Sandy: Was? ... Ach so. [Jetzt bringt sie sogar ein kleines Lachen zustande.] Klar.
John: Wirklich?
Sandy: Ja.
Die Tür öffnet sich und eine etwas gestresst wirkende Nelle kommt herein. Sandy verschwindet und wird von ihr nicht einmal richtig wahrgenommen.
Nelle: Ah, da bist du ja. Wir gehen alle in die Bar. Kommst du mit?
John: Hmmm....
John macht eine Handbewegung und Nelle meint, dass er vorher noch die Toilette benützen will. Sie betrachtet sich im Spiegel und beginnt, ihr Haar zu richten.
Nelle: Ich warte.
John: Nelle, wer war das Mädchen, das gerade hier war?
Nelle: Wie bitte?
John: Gerade war doch jemand hier. Hast du sie gesehen?
Nelle: Ach, Billys Sekretärin?
John: Ja. Kennst du ihren Namen?
Nelle: Ja... es ist ... Billys Sekretärin. Ach, Elaine weiß es wahrscheinlich. Warum?
John: Ach, ich war nur... neugierig. Ja, ich komme auch runter in die Bar.
Nelle: Gut.
Damit ist sie zufrieden und geht wieder aus dem Raum. John sitzt wieder einmal nachdenklich da.

In der Bar. Richard sitzt mit Ling an der Bar.
Richard: [kopfschüttelnd] Da ist man so nah dran und darf nicht anfassen!
Ling: [ungerührt] Ich bin sicher, es kommt mal wieder eine Lesbe vorbei.
Elaine: [kommt hinzu] Wisst ihr schon, dass Ally in Haft sitzt?
Ling: Das ist nichts Besonderes!
Die Zwillinge tauchen auf und bitten Ling um einen Tanz.
1. Zwilling: Tanzen?
2. Zwilling: Tanzen?
Ling: Oooh, das ist süß! Aber in diesem Leben bin ich beschäftigt. Vielleicht im nächsten.
Elaine: Kommt schon.
Elaine verschwindet mit beiden auf die Tanzfläche. Ling wendet sich wieder ironisch an Richard.
Ling: Ein grausamer Witz, dass Gott ZWEI erschaffen hat.
Die Szene wechselt zu Billy, der zur Bar hereinkommt. Er sieht nur Sandy, die alleine an einem Tisch sitzt, geht auf sie zu und setzt sich zu ihr.
Billy: Ich kann nicht so tun, als wäre nichts passiert.
Sandy: Was erhoffen Sie sich davon, Billy? Ein hübsches Lächeln ohne Komplikationen?
Billy: Vielleicht hoffe ich nur auf einen Tanz. Das wäre doch immerhin möglich. Vielleicht möchte ich auch nur ein bißchen angehimmelt werden... Als Ihr Bruder oder bester Freund könnt ich Ihnen hundert Gründe nennen, warum Sie mit dem Kerl Ihnen gegenüber nicht tanzen sollten. Als der Kerl gegenüber sage ich: Tanzen Sie mit mir.
Sandy nimmt seine Hand und sieht ihn verwirrt an. Dann steht sie auf. Billy erhebt sich auch. Sie beugt sich zu ihm und gibt ihm einen Kuss auf die Wange. Sandy: /action{mit bedauerndem Blick

In der Gefängniszelle von Ally. Schniefend hält sie sich ein Taschentuch an die Nase. Zusammen mit einem Wärter kommt Richter Hammond an die Zelle.
Ally: Ahhh, sieh mal an. Na so was.
Hammond: Eine Entschuldigung und Sie sind draußen.
Ally: Gut! Tut mir furchtbar leid, dass Sie ein solcher Arsch sind.
Hammond: [zum Wärter] Lassen Sie mich rein.
Der Wärter schließt auf und schiebt die Gittertüre beiseite. Hammond tritt ein, der Wärter macht das Gitter gleich wieder zu und entfernt sich.
Ally: Und? Was wollen Sie jetzt noch?
Hammond: Das Gesetz gab Ihnen in diesem Fall keinen Anspruch. Und das wissen Sie auch.
Ally: Deswegen muss ich aber nicht in Haft.
Hammond: Sie sitzen in Haft, weil Sie mich ein scheußliches Schwein genannt haben.
Ally: Ich habe Sie einen scheußlichen Richter genannt. Sie sind ein gewöhnliches Schwein! [Hammond kann sich ein Grinsen nicht verkneifen.] Wo-wozu haben Sie eigentlich diese Kaffeebar noch nebenher?
Hammond: Das ist für mich die einzige Möglichkeit, mit den Leuten auf der Straße Kontakt zu haben. [Ally verdreht die Augen.] Als Richter am Berufungsgericht sehe ich nur Anwältinnen in ihren kleinen Designer-Outfits.
Ally wirft ihm einen vernichtenden Blick zu, der von Hammond mit einem Grinsen quittiert wird.
Ally: Als Richter sollten Sie's doch eigentlich besser wissen, als jemanden sexuell zu belästigen.
Hammond: Ich hätte Sie nicht küssen dürfen.
Ally: Genau.
Hammond: Es tut mir Leid und ich habe mich entschuldigt.
Ally: Was haben Sie sich dabei gedacht?
Hammond: Ich hielt Sie für abscheulich. Ich hatte noch eine leichte Grippe und wollte Sie anstecken. Gut, hören Sie, Ally. Wir könnten hier die ganze Nacht hier sitzen und Nettigkeiten austauschen.
Ally: Dabei würden Sie verlieren.
Hammond: Ja... möglicherweise. Oder...
Ally: Ich gehe mit Ihnen nicht essen!
Hammond: Das geht auch gar nicht. Ich hatte letzte Woche wirklich eine Grippe und hab' mein Personal angesteckt. Und jetzt hab' ich niemanden. Ich verurteile Sie zu gemeinnütziger Arbeit. Heute abend helfen Sie mir bei den Espressos.
Ally: Ähhh, ähhh, nein. Sie-Sie-Sie-Sie kö... Sie können mich nicht dazu zwingen.
Hammond: Ich bitte Sie ja auch. [Weiterhin entschiedenes Kopfschütteln von Ally.] Es macht Ihnen vielleicht sogar Spaß.
Ally schickt noch einmal einen bissigen Blick zu Hammond.

In Johns Büro. Er sitzt mit nachdenklichem Gesicht da. Nelle kommt hinzu.
Nelle: Ich dachte, du kommst runter.
John: Ich komme.
Nelle: Könntest du dich beeilen? Ich werde von allen Seiten angemacht. Es wird langsam lästig.
John: Tja, hoffentlich nicht von irgendwelchen Hausmeistern.
Nelle: Was hast du? Beschäftigt dich irgendetwas?
John: [dreht sich kopfnickend auf seinem Bürostuhl zu ihr um] Du denkst elitär, Nelle.
Nelle: Und...?
John: Und es bedrückt mich, dass du nach Klassen unterscheidest.
Nelle: Ich bitte dich.
John: Warum würdest du mit einem Hausmeister nicht ausgehen?
Nelle: Weil ich ganz einfach Männer mit Ehrgeiz lieber mag.
John: Den haben Hausmeister nicht?
Nelle: Ach... vielleicht schon. Aber die, die ich bisher kenne...
John: Nenn mir drei, die du kennst.
Nelle: Augenblick! Dich seh' ich auch nicht hinter Schuhputzerinnen herjagen oder...
John: Ich-ich-ich hab' überhaupt nichts gegen eine Schuhputzerin.
Nelle: Wenn sie ein hübsches Ding ist. Bist du dadurch etwa besser? Du machst keine Klassenunterschiede, wenn sie gut aussieht. Na so was von vorurteilsfrei.
John: Nein, ich bring' allen Menschen Respekt entgegen.
Nelle: Aber mir hast du ihn entgegen gebracht, noch bevor wir uns überhaupt begrüßt hatten, John. Nicht weil ich Anwältin bin oder gebildet. Es hatte damit zu tun, dass ich hübsch bin und du mit mir schlafen wolltest.
John: Nein, das ist nicht...
Nelle: John, du bist ein Heuchler. Männer machen ständig Klassenunterschiede - nur basieren sie auf Körperteilen.
John: Und-und-und du meinst, von den ökonomischen Verhältnissen auszugehen und-und der Position...
Nelle: ...ist auf jeden Fall sinnvoller. Ja.
John: Ich-ich... ähh... Sandy! Du kanntest ja noch nicht mal ihren Namen.
Nelle: Wer ist Sandy?
John: Das sag' ich doch. Billys Sekretärin. Du kennst nicht mal ihren Namen!
Nelle: Und du würdest ihn vermutlich auch nicht kennen, wenn sie nicht so hübsch wäre.
John: Und vielleicht, wenn ich kein Seniorpartner wäre und kein Mann mit Geld...
Nelle: Aber das bist du, John. Ich hab' mich in deine Verpackung verliebt, du dich in meine. Die Verpackung zählt. Dafür brauchen wir uns doch nicht zu entschuldigen.
John: Du solltest dich dafür entschuldigen!
Nelle: Das tue ich nicht. [Er geht fassungslos davon, sie steht noch da.] Nein!

In der Kaffeebar. Man sieht das leuchtend grüne Display des Kassenautomaten und hört sein elektronisches Piepsen. Hammond steht an der Kasse, während Ally die Armaturen einer Kaffeemaschine putzt.
Hammond: Einen Dollar fünfundzwanzig, bitte. Danke. [Die Kundin gibt ihm das Geld und geht dann wieder. In Befehlston mit erhobener Stimme zu Ally.] Ein dreifacher großer...
Ally: Halt, warten Sie!
Hammond: ...halb und halb Café Latte ohne Schlagsahne, doppelt Koffein, dann...
Ally: Mo-mo-mo-moment... Sie können es mir nicht einfach so zubrüllen. Es ist... nochmal bitte.
Hammond: Ein großer schwarzer Kaffee, bitte.
Ally: Oh, wirklich witzig!
Hammond: Tja. [Er scheint stolz auf seinen Witz zu sein. Ally schleudert ihm einen Batzen Sahne ins Gesicht - Volltreffer! Genau auf die Mitte seiner Stirn zwischen die Augen.] Hmmm...
Ally: Nein wirklich! Also das steht Ihnen richtig gut!
Hammond: Tja... dann... lass ich's so. Danke. [Die Sahne läuft ihm langsam die Nase herunter. Er wendet sich der Kundin zu, die soeben an die Bar gekommen ist.] Ähm, was darf ich Ihnen bringen?
Es ist Sandy, die ihn verständnislos ansieht und dann Ally hinter dem Tresen entdeckt.
Sandy: Ally?
Ally: Sandy!
Sandy: Was... ähm... machen Sie dahinter?
Ally: Ähm... das ist eine lange Geschichte... ein verrückter Richter. [Dabei zeigt sie auf Hammond.]
Hammond: Das bin ich. [Wie um es zu bestätigen, zeigt er mit beiden Händen auf sich.]
Ally: Hm... ja. Was kann ich Ihnen bringen?
Sandy: Ach, nur einen kleinen koffeinfreien.
Langsam dreht sich Ally um und sucht den passenden Hahn zum Rauslassen des Kaffees. Hammond gibt ihr einen Becher. Während der Kaffee eingefüllt wird, schaut sie aufmunternd zu Sandy, die offensichtlich Probleme zu haben scheint.
Ally: Sie sind heute gar nicht so munter, wie man Sie sonst kennt. [Sie reicht Sandy den Kaffee.] Was ist los? [Sandy schüttelt nur mit dem Kopf, sagt nichts. Wissend meint Ally.] Ein Kerl...
Sandy: Ein Kerl.
Ally: Ah, erzählen Sie mal.
Sandy: Er ist gerade frisch geschieden.
Ally: Hmmm... [Ally verzieht das Gesicht.]
Sandy: Ich mag ihn, aber ich will nicht bloß ein Ersatz für die Andere sein, was...
Ally: ...Sie Ihrer Meinung nach wären. W-w-was sagt er denn?
Sandy: Ach, er sagt... er sagt eigentlich genau das Richtige.
Ally: Und... lieben Sie ihn?
Sandy: [zurechtweisend] Ich hab' ihn gern.... Ich... könnte ihn möglicherweise... [Ally lächelt verschmitzt und senkt wissend den Kopf.] Es ist Billy.
Allys Lächeln weicht einem erstaunten Gesichtsausdruck mit weit aufgerissenen Augen.
Ally: Oh! Äh... ach so, B-billy, ach so Billy! Billly? Es ist Billy?
Sandy: Ich hab' den Verstand verloren.
Ally: Na ja. Die Sache ist die, er hat seinen wohl auch verloren.
Sandy: O-oh!
Ally: Wissen Sie, ich bin mit Georgia befreundet. Auch wenn mir klar ist, dass es vorbei ist.
Sandy: Ich... ja.
Sandy dreht sich resigniert um. Sie tut Ally Leid und deshalb ruft diese sie zurück.
Ally: Warten Sie. Sandy. Ich bin die letzte Person überhaupt, die jemandem Ratschläge über die Liebe erteilen kann. [Interessiert hört Hammond von hinter der Theke aus zu und sieht verstohlen zu den beiden.] Äh oder... sonst irgendwas. Aber zwei Dinge weiß ich doch. Oder drei, genauer gesagt.
Erstens: Unter den gebleichten Haaren ist Billy einer der besten Männer, die ich kenne. Zweitens: Von ihm geliebt zu werden oder ihn zu lieben ist... äh.... etwas Besonderes. [Hammond hört nun mit offen stehendem Mund zu. ] Und drittens: Wenn er auch nur ein Vielleicht für Sie ist, müssen Sie es versuchen. Denn Männer, die die Richtigen sein könnten oder auch nur im Entferntesten derjenige welcher, denen begegnet man nicht oft... wenn überhaupt.
Die Szene hat alle drei berührt. Hammond und auch Ally drehen sich verlegen um. Sandy hat nun einen nachdenklichen Gesichtsausdruck.

tia, 19.12.2000

Hier fehlt leider noch ein Teil, der aber nachgereicht wird.

Im Coffee-Shop. Ally scheint der Job langsam zu gefallen. Sie hantiert zur Musik von "Java Jive".
I love coffee, I love tea
I love the Java Jive and it loves me
Coffee and tea and the java and me
A cup, a cup, a cup, a cup, a cup!
Oh slip me a slug from the wonderful mug
And I'll cut a rug 'til I'm snug in a jug
Waiter, waiter, percolator!
I love coffee, I love tea
I love the Java Jive and it loves me
Coffee and tea and the java and me
Uh, a cup, a cup, a cup, a cup, a cup!
Ally schüttet eine fettarme Milch in einen Behälter. Sie schäumt Milch auf und verbrennt sich die Finger, als sie das Thermometer herausnehmen will. Es spritzt und Hammond, der neben ihr steht, springt zur Seite. Ally schaut zu, wie sich der Kaffee im Mixer bewegt. Sie räumt die Pappbecher hin und her und hilft Hammond dabei, Kaffeebohnen in die Mühle zu geben. Dann folgen einige Sahne-Schweinereien, die unter dem Motto laufen, wie kann ich am besten die Sahne in den Pappbecher mit Deckel platzieren. Danach tickt Ally völlig aus und macht ein Rollenspiel, wie sich zwei Kaffeebecher unterhalten.

[Kommentar von Sibo: Leider hört man nicht, was sie sich zu sagen haben.]

Hammond kommt zu ihr rüber und grinst. Dann droht Ally ihm mit dem Sahnesiffon. Ally füllt wieder die Mühle nach. Und zum Schluss gönnen sich beide einen leckeren Kaffee. Die Kamera zeigt zum Abschluss die verschiedenen Arten von Pappbechern, die in dem Laden zu finden sind.

Ally geht mit Hammond nach der Arbeit durch die Straßen von Boston. Sie hat eine schwarze, längere Jacke an, hat sich einen rot-grauen Schal umgewickelt und trägt pinke Handschuhe. Hammond hat eine legere schwarze Jacke an.
Ally: Also, ich finde, es ist besser, als Anwalt zu sein. Man-man gibt seinen Kunden einfach einen Becher Kaffee und-und schon geht er wieder.
Hammond: Und ist zufrieden!
Ally: Und-und das Beste am Ganzen ist, dass ich mit Schürze sehr gut aussehe!
Hammond: Ja, das stimmt.
Ally: Wie ist das mit Ihnen? [Sie zupft an ihrem Schal.]
Hammond: Äh... was denn? Mit Schürze?
Ally: Na ja... Sie sehen damit glücklicher aus als in der Richterrobe.
Hammond: Nun, die Robe hat ihre Vorzüge.

[Kommentar von Sibo: Ja. Man kann damit kleine "Allys" in Ordnungshaft stecken! :-)]

Ally: Aaah. Hier wohne ich. [Sie stehen vor Allys Haustüre. Ally deutet auf das Haus.] Ich würde Sie ja auf einen Kaffee raufbitten, aber...
Hammond: Sie würden ihn über mich gießen.
Ally: Das könnte sein. [Beide lächeln.]
Hammond: Besteht die Möglichkeit, dass wir uns nach all dem mal richtig verabreden können?
Ally: Es... besteht die Möglichkeit.
Hammond: Morgen Abend?
Ally: Ich... muss nachsehen. Ich habe viele Verabredungen... Aber morgen Abend würde wahrscheinlich gehen. [Sie schaut dabei mit den Augen nach oben. Dann reicht sie Hammond die Hand.] Gute Nacht, Hammond.
Hammond: Gute Nacht... Ich will Sie nicht küssen. Es wäre bloß ein höfliches Abschiedsküsschen. [Er küsst sie zärtlich auf die Lippen.]
Ally: Ja... Das-das war sehr höflich. [Sie öffnet erst nach dem halben Satz die Augen wieder.]
Hammond: Nacht. [Ally winkt kurz mit der Hand. Dann dreht sie sich um und springt die ersten Stufen der TReppe nach oben.] Ally? Ihr Fall! Was Sie da gesagt haben, glauben Sie das wirklich?
Ally: Offen gesagt, ja. Warum?
Hammond: Tja. Dann sollt' ich wohl ehrlich sein, und... und es Ihnen sagen! ... Ich bin bisexuell.
Ally schaut ihn lange an, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken.

In Allys Büro. Ally sitzt an ihrem Schreibtisch.
Elaine: Und was machst du jetzt? [Sie stellt eine Kaffeetasse auf Allys Schreibtisch und postiert sich neben ihr auf.]
Ally: Keine Ahnung.
Elaine: Das ist schlimmer als beim letzten. Der war schließlich nur obdachlos.
Ally: Würdest du mit einem bisexuellen Mann ausgehen?
Elaine: Klar.
Ally: Warum siehst du's dann als Katastrophe an?
Elaine: Ich versuche, es aus deiner Sicht zu betrachten. Wann siehst du ihn denn wieder? [Sie greift sich ein Papierbündel, während Ally die Kaffeetasse wärmend in Händen hält.]
Ally: [geschmerzt] Heute Abend.
Elaine: Bist du sicher, dass ihr euch nicht früher treffen wolltet? Das würde erklären, warum er hier ist.
Hammond steht, den Mantel über seinen Arm gelegt, in der Bürotüre.
Ally: Hammond, hi. [Sie springt auf.] Hi! Hallo!
Hammond: Ich konnte nicht schlafen. Können wir uns unterhalten?
Ally: Äh, natürlich. [Geflüstert-mahnend.] Elaine!
Elaine: Es erscheint womöglich unpassend, wenn ich bleibe und zuhöre. Aber nur dieses eine Mal.
Ally: [jetzt schon mit festerer Stimme] Elaine!
Elaine: Na gut. [Sie räuspert sich und verzieht sich.]
Ally: Wieso konnten Sie nicht schlafen? [Sie hat wieder die Tasse in der Hand. Diesmal wahrscheinlich eher, um nicht unsicher zu wirken.]
Hammond: Ich hatte immer Ihr Gesicht vor mir. Sie wirkten ein wenig verstört.
Ally: Oh, ich-ich war vermutlich nur... ähm, ich hab es einfach satt, dass-dass mir Männer am Ende einer Verabredung sagen, sie wären bisexuell. [Sie lacht.] Das wird langweilig.
Hammond: Schön. Und jetzt sagen Sie, was los ist.
Ally: Ich-ich war verstört.
Hammond: [schnauft] Spielt meine Enthüllung... für Sie eine Rolle?
Ally: Ja. [Sie nickt und hat gläsrige Augen.]
Hammond: Warum?
Ally: Na ja, ehrlich gesagt gehe ich eigentlich nicht mehr aus, Hammond. Jedenfalls nicht mehr nur so zum Spaß. Ich-ich mache eher Vorstellungstermine für potenzielle Ehemänner. Und wenn ich in einem Mann kein Potenzial sehe, dann... verschwende... ich nicht... meine Zeit.
Hammond: Aha. Und Sie sehen in mir kein Potenzial, weil ich bisexuell bin!
Ally: Ja.
Hammond: Womit wir wieder beim "Warum" wären.
Ally: Ich... [Sie schaut zunächst an die Decke und senkt dann den Kopf.] ...nehme an... ich verbinde unbewusst einen promiskuitiven Lebenswandel mit Bisexualität. Es mag ungerecht sein. Aber so ist es nun mal. Ich nehme an, ich bin unsicher, ob ein bisexueller Mann nicht Bedürfnisse hat, die ich nicht befriedigen kann. Ich nehme an, ich möchte, dass mein Mann mit seinem Sohn zum Baseball geht, ohne dass ich mir Sorgen machen muss, dass Daddy den Hintern des Pitchers anstarrt. Ich-ich nehme an, ich habe Angst davor, dass meine Kinder aufgezogen werden, weil ihr Vater andere sexuelle... [Sie schüttelt leicht den Kopf.] Ich nehme an, ich mache mir Sorgen wegen Krankheiten. Ich nehme an, letztendlich habe ich viel mehr Angst vor Homosexualität als ich... mir vorgestellt hatte.
Hammond: Darf ich antworten?
Ally: Ja, bitte.
Hammond: Was den promiskuitiven Lebenswandel angeht: Jede beliebige Person, die heiratet, verspricht Treue. Ihre Annahme, ein bisexueller Partner wäre weniger fähig, monogam zu leben, ist ein Vorurteil. Was den Besuch eines Baseball-Spiels angeht: Wenn Ihr heterosexueller Ehemann mit Ihrer Tochter zu einem Frauenbaskettballspiel ginge und Sie hätten Sorge, Daddy könnte den Hintern der Spielerinnen anstarren, müssten Sie das mit Ihrem Ehemann bereinigen - ob hetero oder nicht. Zu Ihrer Angst, die Kinder könnten aufgezogen werden, das ist Feigheit. Ihre Angst vor Krankheiten ist Ignoranz oder Voreingenommenheit. Was das allzu bequeme Abfinden mit Ihrer Homophobie angeht, ohne den Willen, nach dem Grund zu fragen, oder den Wunsch, es zu bekämpfen - das ist sowohl traurig also auch unverzeihlich.
Ally: Sie haben das Zeug zu einem guten Richter, Hammond. Und Sie sind ein netter Kerl. Aber-aber letzten Endes zählt nur eines bei dieser Diskussion: Ich will nicht mit Ihnen ausgehen.

[Kommentar von Sibo: Und wieder ein netter Kerl weniger in Boston, der in Frage gekommen wäre.]

In Billys Büro. Sandy stürmt herein, knallt die Türe zu und bleibt dort stehen. Der Engel ist diesmal in rot gekleidet.
Sandy: Willst du das wirklich versuchen?
Billy: [ steht hinter seinem Schreibtisch auf] Sandy, langsam glaube ich, du bist noch verrückter...
Sandy: Willst du das tatsächlich versuchen?! [Sie geht ein paar Schritte auf ihn zu.]
Billy: Das weißt du doch!
Sandy: Ah. Es muss Grundregeln geben: Kein Körperkontakt in diesem Büro!
Billy: Einverstanden.
Sandy: Kein Flirten, kein unprofessionelles Benehmen, keine Erwartung, dass ich plötzlich deine schmutzige Wäsche wasche!
Billy: Aber natürlich nicht!
Sandy: Keine Lügen! Wenn es nur einen Rückfall mit Georgia gibt...
Billy: Es wird keinen geben! [Er geht um seinen Schreibtisch herum und steht jetzt vor ihr.]
Sandy: Kein Körperkontakt in diesem Büro!
Billy: Das hast du schon gesagt.
Sandy: Keine Billy-Girls!
Billy: [sanft] Sind schon weg.
Sandy: Kein Berühren oder unprofessionelles...
Billy: [sanft] Ich würde nie etwas tun, was deinen Job oder deine Karriere gefährden könnte. Ich respektiere.

[Kommentar von Sibo: Er möchte dich nur hinter dem Herd stehen sehen! ;->]

Billys Gesicht ist in diesem Moment nur wenige Zentimeter von Sandy entfernt. Er beugt sich zu Sandy und es folgt ein "Vom-Winde-verweht-Kuss". Im selben Moment geht die Türe auf und John und Richard platzen in diese Szene.
John: Äh... Billy... äh... [Er winkt abwehrend mit den Händen.]
Richard: Ausgezeichnet, sie wird uns verklagen! Ausgezeichnet, ja.
John ist angesichts dieses Anblicks mal wieder aufgewühlt und beide verziehen sich schnell wieder.
Sandy: Na toll. Es ist schon allgemein bekannt!
Billy: Ja.
Billy grinst und es geht weiter mit fröhlicher Zungengymnastik.

Auf der Unisex-Toilette. Ally steht da. Es spült und Nelle kommt aus der Kabine. Sie geht zum Waschbecken.
Richard: Nelle! Wie geht's? Irgendwelche netten Hausmeister kennengelernt? [Nelle stößt Luft aus, schüttelt ihre nassen Hände ins Becken und entschwindet.] War ein Witz! Ally, alles in Ordnung? [Er geht zu Ally hinüber.]
Ally: Aber klar!
Richard: Hör zu, ähm... es geht mich vermutlich nichts an, aber ich weiß nicht... Ich habe den Eindruck, dass es im Gericht zwischen dir und einem der Richter gefunkt hat. Und wenn ich dich jetzt ansehe, kann-kann ich nicht umhin, mich zu fragen, ist er bi? Elaine hat es angedeutet.
Ally: [schließt kurz die Augen, schüttelt den Kopf und schnauft durch] Ich glaube, meine Angst entspringt einer Ignoranz, Richard.
Richard: Ally, eins musst du dir merken: 50% aller Ehen enden mit Scheidung, weil Männer fremd gehen.
Ally: [entsetzt-erstaunt] 50% der verheirateten Männer gehen fremd?!?!? [Sie reißt die Augen auf.]
Richard: Nein-nein-nein, nein. 50% werden erwischt. Damit meine ich, Männer haben Triebe. Sie sind Opfer ihrer Triebe. Wenn Clinton bi wäre, hätte auch ein Mann unter dem Schreibtisch sitzen können.
Ally: Das ist nicht wittsich, Richard. [Sie dreht sich dem Spiegel zu.]
Richard: Ich will damit sagen: Wie stehen deine Chancen bei dem Kerl? Er will doch mit allem schlafen!
Ally: Das ist die gleiche Borniertheit, die ich mir vorwerfe! Ich habe mich einfach von meiner Angst überwältigen lassen. [Sie schnauft wieder und schaut kurz an die Decke.] Und jetzt ist mir ein guter Mann entgangen.
Richard: Also, wenn du so empfindest: Ist es schon zu spät?
Ally: Nein. [Sie überlegt.] Nein, Richard. Das... [Sie kann wieder ein wenig lächeln.] ...ist es nicht. [Ein wenig fröhlich, an Richard vorbeigehend.] Das ist es nicht.
Richard: Schön.
Ally geht aus der Unisextoilette. ALs Ally draußen ist, widmet sich Richard seiner Zahnpflege bzw. den Zahnzwischenräumen, an denen er vor dem Spiegel rumfummelt.

In Johns Büro. John hat einen Karton in der Hand uns stopft Papier hinein. Nelle kommt herein.
Nelle: Was machst du?
John: Ich bin gerade dabei, mein Büro aufzuräumen, was dich warscheinlich furchtbar anwidert.
Nelle: Oooh, lass doch bloß mal diesen Hausmeisterquatsch. [Sie stellt sich ihm gegenüber.]
John: Lassen? Warum denn? Du bist ein überheblicher, intoleranter Snob, Nelle. Gib es endlich zu!
Nelle: John! Hast du auch nur eine Ahnung, wie seltsam du bist? [John kratzt sich mit der Hand hinter dem Ohr.] Sieh dir das an! [Sie drückt auf die Schuh-Absenk-Fernbedienung und fährt vor Johns Augen auf und ab.] Hhh? Ach, und wie ist es damit? [Sie drückt auf eine weitere Fernbedienung und ihr Haarknoten öffnet sich. John reißt die Augen auf.] Siehst du, was ich mir gefallen lasse? Ich bin mit einem Mann zusammen, der Fernbedienungen für Toiletten, für meine Schuhe und für meine Haarnadeln hat. Der nur mit mir schlafen kann, wenn er sich vorstellt, er sei Barry White. [John kratzt sich am Kopf.] Der aus der Nase pfeift. Und jetzt wirfst du mir vor, ich wäre intolerant?
John: Wärst du auch mit mir zusammen, wenn ich kein Geld besäße?
Nelle: Selbstverständlich! Aber hätte ich mich von dir angezogen gefühlt, wenn du nicht so erfolgreich wärst? Womöglich nicht.
John: Und das beschäftigt mich! [Er deutet mit dem Finger auf Nelle.]
Nelle: Tja, dann bist du ein Blödmann!
John: [fassungslos] Ähm... hast du etwa gerade Blödmann gesagt??? [Er runzelt die Stirn.]
Nelle: Als du auf der High School warst, haben dich die Mädchen ausgelacht. Das hast du erzählt. Die Jungs haben dich geärgert und die Mädchen haben gekichert. Und du hast dir geschworen: "Eines Tages zeig' ich's ihnen. Eines Tages bin ich reich und erfolgreich und dann werden mich alle mögen." [John fährt sich mit der Hand über die Augen, schüttelt den Kopf und hebt abwehrend die Hände.] Und was passiert? Du gehst los und du wirst auch reich und erfolgreich und alle mögen dich. Und das kriegst du nicht auf die Reihe! [John hat zunächst die Augen gesenkt und schaut dann Nelle bitterböse an.] Wenn du willst, dass man dich so mag, wie du früher einmal gewesen bist, dann werde doch wieder zu dem Blödmann, der du auf der High School warst.
Nelle dreht sich um und will gehen. Aber sie hat nicht mit Gummibärchen gerechnet. Der hat nämlich schnell auf seine Absatz-Einfahr-Fernbedienung gedrückt, was zur Folge hat, dass Nelle ins Wanken gerät. Sie kann sich aber noch rechtzeitig fangen. Sie dreht sich um, wirft John einen letzten Blick zu und stolziert davon. John zieht die Augenbrauen zusammen und schaut ihr nach.

[Kommentar von Sibo: Bravo, das ist die Rache des komischen kleinen Mannes :-)]

Ally geht die Straße entlang und hört in sich Musik. Vonda singt "Love On A Two Way Street".
I found love on a two way street
And lost it on a lonely highway
Ally schüttelt den Kopf, so dass die Haare fliegen. Die Musik endet mit einem Kratzen. Ally geht weiter. Nun hört sie "Both Sides Now".
I've looked at love from both sides now
Ally schüttelt den Kopf und die Musik erkratzt wieder. Jetzt kommt "I Get Around".
Round round get around
I get around
Yeah
Ally schüttelt sich und hüpft, um die Musik aus sich herauszubekommen. Das hört sich dann ungefähr so an, als ob die Nadel wild über die Schallplatte hüpfen würde. Die Leute auf der Straße schauen sich schon nach Ally um, die immer noch wie verrückt auf und ab hüpft.
Ally: [zu den Leuten rufend] Ich kann so viel auf und ab springen, wie ich will!!!
Sie geht weiter - mit Elan, denn... jetzt hört sie ihre Hymne!
If you want him to be the very part of you
That makes you want to breathe
Here's the thing to do
Tell him that you're never gonna leave him
Tell him that you're always gonna love him
Tell him, tell him, tell him, tell him right now
Tell him that you're never gonna leave him
Tell him that you're always gonna love him
Tell him, tell him, tell him
Ally ist beim Coffeeshop angelangt und steht nun ihrem Hammond gegenüber.
Hammond: Wollen Sie mir wieder Kaffee über den Kopf gießen?
Ally: Nein. Nein. Ich-ich wollte... *hach* ... ich hab' noch mal nachgedacht und äh...
Hammond: Und?
Ally: Und, ähm... [Sie sieht in ihrer Fantasie, wie Hammond sie küsst.] ...ich stimme Ihnen zu, dass ich absolut voreingenommen und borniert bin. Und, äh... [Sie sieht in ihrer Fantasie, wie Hammond eine Mann küsst.]
Hammond: Und?
Ally: Und... ähhh... ich schaff' es einfach nicht. Ich wünschte, es wäre anders. Aber... ich kann... ich schaff' es einfach nicht.
Hammond: Gestern Abend haben Sie einer Frau geraten, wenn ein Mann auch nur im entferntesten der Richtige sein könnte, dann sollte sie es versuchen.
Ally: Ich weiß. Aber... ähm... [Nun sieht sie Hammond mit einem anderen Kerl im Bett liegen.] ...aber manchmal siegen die Vorurteile. [Sie wendet ihern Kopf ab.]
Hammond: Kommen Sie her, um mir das zu sagen?
Ally: Nein... ich wollte Ihnen nur Lebewohl sagen.
Danach dreht sich Ally langsam um und trottet nach draußen. Hammond schaut ihr betrübt nach.

[Kommentar von Sibo: Und ich glaube nicht, dass sie das wollte. Denn sonst hätte die Hymne nicht so ganz gestimmt. Ich denke, Ally hat's schon versucht, nur die Vorurteile haben eben gesiegt.]

Ally geht die Straße entlang und setzt sich auf eine Bank. Sie schließt die Augen und stützt ihren Kopf in die Hände und Vonda singt "Tell Him" - diesmal bluesig.
If you want him to be the very part of you
That makes you want to breathe
Here's the thing to do
Tell him that you're never gonna leave him
Tell him that you're always gonna love him
Tell him, tell him, tell him, tell him right now /cut /comment{Sibo: Einige Infos über Cappuccino. Wusstet ihr, warum der Cappuccino eigentlich Cappuccino heißt??? Diese Kaffee-Spezialität hat ihren Namen dadurch bekommen, weil der Cappuccino-Schaum durch die Crema am Rand braun eingefärbt ist. Und das erinnerte an die Kapuzen der Kapuzinermönche. Daher Cappuccino. :-)

Sibo, 07.12.2000

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