die deutsche Ally McBeal FanPage

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letzte Aktualisierung: 25.06.2001


#312 Zwergenaufstand [In Search Of Pygmies]

Inhalt | Facts | Eure Meinung | Engl. Transkript | Deutsches Transkript | Screenshots

 

Verkehrschaos in Boston und in Ally ;-)
Ally sitzt in ihrem Auto - es könnte ein Opel sein - und hat eine schwarze Jacke und rosa Strickhandschuhe an. Außerdem hat sie eine Jacky-O.-Sonnenbrille auf. Sie hört "Beechwood 4-5789" und tut das, was alle machen, wenn sie im Auto Musik hören - sie singt mit:
(La, la, la, la, la, la, la)
Hey-ah-ay-ay
(La, la, la, la, la, la, la)
Oh, baby
(La, la, la, la, la, la, la)
Oh, baby

[Kommentar von nihil: Sibo, du erhältst für diese Topleistung den "Ich-bin-eine-Hardcore-Tippse"-Award ;-) ]

Ally: [singt und wippt mit dem Kopf] Oh, baby!
Sie blickt zur Seite und sieht neben sich den Wagen mit einem hübschen Mann am Steuer. Ein Lächeln wird ausgetauscht. Die Hormone werden in Wallung gebracht. Ally schaut zunächst verlegen weg, nimmt dann die Brille ab und lächelt hinüber.
Die Musik ging mittlerweile weiter:
Don't be shy (don't be shy)
Just take-a your ti-ime (just take your time)
I'd like to get to know you (like to get to know you)
I'd like to make you mine (like to make you mine)
I've been wai-aiting...
Abruptes Ende mit einem Kratzen. Warum? Weil inzwischen der Wagen nebenan weitergefahren ist und stattdessen ein alter Tattergreis mit seinem Auto den Platz eingenommen hat. Der Opa erwidert das Lächeln von Ally, indem er sein unteres Gebiss über die Lippen klappt.
Ally: O-u-a!
Sie verzieht angewidert das Gesicht. Die Autos hupen, es geht weiter.
Die Musik fängt auch wieder an:
I've been wai-aiting
Standing here so patiently
Fo-oh-oh-or you to come over
And have this dance with me
And my number is Beechwood 4-5789

Ally hat inzwischen "ihren Mann" im Auto vor sich entdeckt. Die Ampel schaltet auf Grün und der Wagen mit dem gutaussehenden Mann legt einen Kavaliersstart mit quietschenden Reifen hin. Ally startet hinterher. Die Musik wird zum Schluss immer schneller.
Ally: Typisch! Kaum hab' ich das Glück, einem halbwegs passablen Kerl zu begegnen, ergreift er die Flucht!
Die nächste Ampel schaltet auf Rot. Allys Auto ist das zweite. Das erste gehört dem Lächel-Mann.
Ally: [ein wenig schadenfroh] Da bin ich wieder! ... Gleich hinter dir! ... Bist du etwa verheiratet? ... [Sie sieht sein Gesicht im Seitenspiegel.] Sieh in den Rückspiegel! [Sie zieht ungeduldig am Lenkrad.] ... Ich hab dir mein Autolächeln geschenkt. Was ist los mit dir? ... Na wenn schon! Das Leben ist kurz! Und es ist Valentinstag. [Kurzentschlossen wechselt Ally von der Bremse aufs Gas und donnert ihrem Vordermann auf seine Stoßstange. ;-) Ihre Stimme wird tiefer, Ally wirkt - wen wundert's - unüberrascht.] Uuups. Na so was.

[Kommentar von Sibo: Klasse Szene! ]

Intro

Ally steht mit ihrem "Verkehrsunfall" namens Dennis Martin am Straßenrand zusammen.
Ally: Es-es tut mir w-w-wirklich... furchtbar leid.
Dennis: Wie ist das passiert? Es war noch rot!
Ally: I-i-i-i-ich weiß nicht! Ich-i-i-i-i-ich hab' den Fuß nur mal kurz von der Bremse genommen und da fing der Wagen an vorwärts zu rollen. Und ich hab' Panik gekriegt und hab' auf-auf das-das Gas getreten, anstatt... Wir sollten Flüssigkeiten austauschen! ... Personalien!!! [Dennis runzelt die Stirn.] Sie wissen schon, Versicherung und so weiter.
Dennis: Sie haben mich doch nicht absichtlich angefahren, wie?
Ally: Was? Oh, ph! [Sie wendet sich kurz ab.] Wie kommen Sie denn darauf?
Dennis: Vielleicht wollten Sie ja meine Aufmerksamkeit erregen!
Ally: Na klar. Aber sicher. Wenn ich das gewollt hätte, hätte ich Sie doch einfach anmachen können! ... Anhupen!!!

[Kommentar von Sibo: Dieser Satz schaut im Original so aus:
If I wanted to get your attention I could have just leaned on my horny... HORN!!! ]

Ally: [lacht allylike, schließt ihre Augen und drückt ihren Zeigefinger gegen die Schläfe] Das Schleudertrauma! [Jetzt wendet sich Dennis ab. Ally öffnet ihre Augen wieder, hält sich den Finger ans Kinn und grinst.]

Ling geht die Straße entlang, mit wippendem Pferdeschwanz. Richard versucht, ihr unauffällig zu folgen und stiehlt sich von Häuservorsprung zu Häuservorsprung.

[Kommentar von nihil: Im Original hieß das bei Sibo:
"... und stielt sich von ..."
Soso... willst du dem armen Richard etwa unterstellen, er habe Viagra gleich wochenrationenweise eingeworfen? *hihihi* ]

Er sieht, wie sie an einer Ecke anhält. Rote Ampel. Sie schaut auf ihre Armbanduhr. Aber Ling wäre nicht Ling, wenn diese rote Ampel ein Hindernis für sie darstellen würde. Also packt sie schnell eine Sonnenbrille aus und setzt sie sich auf die Nase. Ein Stecken, der wie ein Knirps-Regenschirm aussieht, wird ausgefahren und verwandelt sich somit auf wundersame Weise in einen Blindenstock. So ausgerüstet stürzt sich Ling mitten in den Bostoner Feierabendverkehr. Die Reifen der stoppenden Autos quietschen, aber Ling kommt unverletzt auf die andere Seite. Sie hat allerdings vorher noch ein paar "Klöpse" mit ihrem Blindenstock an die anhaltenden Autos verteilt. Richard, der seine Chancen, Ling zu verfolgen, schwinden sieht, stürzt hinterher und wird beinahe überfahren, da die anhaltenden Autos sich mittlerweile wieder in Bewegung gesetzt haben. Die Autofahrer hupen und es ist ein aufgebrachtes "Hey"-Rufen zu hören.
Richard: Ling!!! ... [Zu einem Autofahrer.] Ja, Verzeihung! ... Ling!
Autofahrer: Hey, was soll denn das, du Trottel!
Richard: Halt! [Er deutet mit dem Zeigefinger auf den Autofahrer. Jetzt ist auch Richard heil angekommen.] Ling!
Ling: [überrascht] Richard! Hallo! [Sie setzt sich die Sonnenbrille auf die Haare und fährt ihren Blindenstock ein.]
Richard: Lass das "Hallo"! Du tust einfach so, als wärst du blind?
Ling: Und?
Richard: Und??? Aber Ling, es-es gibt echte blinde Menschen auf der Welt, aber Menschen...
Ling: Ist ja gut! Keiner von ihnen hat mich gesehen!

[Kommentar von Sibo: Ling, wie wir sie kennen und lieben! ]

Richard: [von dieser Aussage verdutzt] Ähm. U-und wo-wo-wo willst du denn eigentlich hin?
Ling: Das geht dich überhaupt nichts an! [Sie will gehen, Richard hält sie am Arm zurück.]
Richard: Nein. Vielleicht-vielleicht nicht, aber jeden Mittwoch schleichst du dich heimlich aus dem Büro, ohne zu sagen, wohin du gehst. Hast du...
Ling: Bist du mir gefolgt?
Richard: Was? Dir gefolgt??? Was... wieso... ja... Also, wo willst du hin?
Ling: Wenn du's unbedingt wissen willst, ich geh' tanzen. [Sie will wieder gehen, aber Richard hält sie wieder zurück.]
Richard: [ungläubig] Du-du gehst tanzen?
Ling: Ja.
Richard: Ach so. Es gibt jetzt einen anderen.
Ling: Es ist nicht so, wie du denkst.
Richard: Ist es eine Frau?
Ling: Nein!
Richard: Ein Pudel?
Ling: Nein! Ah, dann komm eben mit! [Ling zieht nun Richard mit.]

Ally und Dennis stehen zusammen und tauschen "Flüssigkeiten" aus.
Dennis: [legt seinen Kopf schief] Aaah.
Ally: Tut Ihnen der Nacken wirklich so weh?
Dennis: Es geht so.
Ally: Sie können doch trotzdem arbeiten, oder? Was machen Sie beruflich?
Dennis: [kurz angebunden] Warum?
Ally: Ach, einfach so. Es-es täte mir nur leid, wenn Sie nicht arbeiten könnten. Ganz besonders natürlich, wenn Sie... eine Familie ernähren müssten. Sind Sie... verheiratet?

[Kommentar von Sibo: Gaaaaaaanz unauffällig! :-) ]

Dennis: Sie haben mich doch absichtlich angefahren!
Ally: Tja.
Dennis: Mhm. In der Hoffnung worauf? Ein Date rauszuschlagen?
Ally: [kleinlaut] Tja.
Dennis: Wie komme ich dazu, mit jemandem auszugehen, der mich mit dem Wagen anfährt?
Ally: Langsam wünsche ich mir, Sie wären ein Fußgänger gewesen.
Dennis: Hhhhh... [Er zieht Luft in sich hinein.] Das ist witzig.
Ally: Lassen wir die Sache auf sich beruhen. Ok? Schicken Sie mir die Rechnung von Ihrer Versicherung und ich bezahle. [Sie reicht Dennis einen Zettel mit ihrer "Flüssigkeit".]
Dennis: Ich fürchte, so einfach ist das nicht. Vielleicht rufe ich doch lieber die Polizei. [Er gibt Ally einen Zettel.] Wie kann ich denn sicher sein, dass Sie nicht noch jemanden mit Ihrem Wagen... über den Haufen fahren.
Ally: [stürmt leicht aggressiv auf ihn los] Hey, Freundchen! Ich dachte, Sie wären nett! Okay. Sie sehen aus wie ein netter Typ ohne Vorstrafen. Ich bin fast 30! Ich bin ledig! Es laufen nur wenig passable Kandidaten herum und wenn ich einem begegne, dann fahre ich ihn eben an! Und ich sagen Ihnen noch was: Es gibt Männer in dieser Stadt, die alles dafür gäben, dass ich sie überfahre, wieder zurücksetze und dann noch mal überfahre!!! Denn so rar auch gutaussehende, ledige, nette Kerle in Boston sind, vergleichbare Frauen sind fast ausgestorben!!! Einmal essen und ich hätte Sie um den kleinen Finger gewickelt. Aber davor haben Sie wahrscheinlich Angst! [Bei diesen Worten bleibt Dennis der Mund offen.]

[Kommentar von Sibo: Ja, der Köder wurde ausgelegt! ]

Dennis: Ich habe Angst davor, dass Sie mich um den Finger wickeln?
Ally: Sie sind schon fast so weit.
Dennis: Sie sind verrückt!
Ally: Mhm. Ein kleiner Tipp: Die besten Frauen sind alle verrückt!

Ling hat Richard mittlerweile zu ihrem geheimen Ort gebracht, das sich als Seniorenheim herausstellt, bei dem am Mittwoch immer Tanztee ist. Lauter ältere Herrschaft swingt - soweit noch möglich - zu "Chattanooga Choo Choo".
Es singt Yvonne Williams mit einer Live-Band:
Pardon me, boy
Is that the Chattanooga choo choo
Track twenty-nine
Boy, you can gimme a shine
I can afford
To board a Chattanooga choo choo
I've got my fare
And just a trifle to spare
Richard: Ach, also hier gehst du tanzen!
Ling: Ich wusste, dass es dir nicht gefällt.
Mehrere ältere Herren lassen beim Anblick von Ling ihre Partnerinnen sitzen, äh, stehen und eilen - auch das soweit möglich - zu Ling, um sie herzlichst zu begrüßen und ihre Hand zu schütteln.
Senioren: Komm bitte! Hey, habt ihr gesehen, Ling ist da!
Ling: [zu ihren Verehrern] Schon gut! Schon gut! Schon gut! Ich tanze mit Ihnen allen! Keine Sorge!
Inzwischen hat sich ein noch relativ fit aussehender älterer Mann durch die "Menge" geschoben.
Ling: Marty!
Marty: Mein kleiner Schatz!
Ling: [zu Richard] Uuuh! Das ist mein bester Freund. [Zu Marty.] Marty, das ist Richard, wir arbeiten zusammen.
Richard: Ja.
Marty: Freut mich sehr. Schätzchen, meine Batterien sind ziemlich leer. Ich gehe heute früher ins Bett.
Ling: [leicht entsetzt] Was???
Marty: [beruhigend] Keine Sorge. Ich hab schon darum gebeten, dass unser Lied vorher gespielt wird.
Mittlerweile hat "Chattanooga Choo Choo" aufgehört und ein ruhigerer Titel wird gespielt.
Ling: [erleichtert] Ach.
Marty: [zu Richard] Hat sie Ihnen erzählt, dass wir seit acht Jahren zusammen...
Ling: Ach los, komm schon, tanzen wir. [Sie gehen zusammen auf die Tanzfläche.]

Yvonne Williams singt "They were you":
When the moon was young, when the month was May
When the stage was hung for my holiday
I saw shining lights, but I never knew
They were you, they were you, they were you

When the dance was done, when I went my way
When I tried to find rainbows far away
All the lovely lights, seemed to fade from view
They were you, they were you, they were you

Every secret prayer, every fancy-free
Everything I dreamed for both you and me
All my wildest dreams, multiplied by two
They were you, they were you, they were you

Ling: Warum so müde? Hast du wieder gegen Drachen gekämpft?
Marty: Es war ein harter Tag.
Ling: Erzähl's mir.
Marty: Nein, nicht während unseres Liedes. Zuerst tanzen wir! [Und die beiden tanzen.]
Währenddessen wird Richard von einer kleinen Gruppe älterer Damen umschwärmt.
Richard: Und einmal bei Ihnen! [Er streicht das eine Kehlläppchen.] Und einmal bei Ihnen! [Er streicht das andere Kehlläppchen und die Damen müssen lachen.] Oah, hier-hier ist etwas, was mir sehr gefällt! [Richard hebt den Arm einer Dame und es offenbart sich ihm ein äußerst lappig hängender Unterarm.] Das kleine Trizepsläppchen! Ist es nicht schön? Gefällt es Ihnen? Finden Sie es auch schön? [Alle lachen und grinsen.]
Jetzt schwenkt die Kamera zu Ling und Marty, die sich - mit Weichzeichner bearbeitet - im Takt drehen.
Ling: [zu Marty] Deine Batterien scheinen ganz in Ordnung zu sein! Was hast du denn? [Sie hören auf zu tanzen.]
Marty: Ling! Ich werde rausgesetzt!
Ling: Wie bitte?
Marty: Lucy Taylor! Sie sagt, meine Geschichten würden die anderen Heimbewohner aufregen. Sie hat mir eine Frist von zwei Wochen gegeben.

Ling stürzt aus dem Tanzsaal, gefolgt von der Heimleiterin Lucy Taylor.

[Kommentar von Sibo: Die Heimleiterin erinnert mich irgendwie an Rita Süßmuth :-) ]

Ling: [aufgebracht] Wie können Sie ihn aus dem Pflegeheim rausschmeißen?
Lucy: Ich erklär's Ihnen, wenn Sie mich ausreden lassen.
Ling: Er ist 82 Jahre alt!
Lucy: Die Hälfte der Heimbewohner kann nicht einschlafen!
Ling: Die Heimbewohner lieben ihn und das wissen Sie!
Lucy: Entschuldigen Sie! [Im Hintergrund nähert sich ein Heimbewohner, bewaffnet mit einem Baseball-Schläger.] Hallo Walter!
Walter: Hallo!
Lucy: Was machen Sie mit dem Baseball-Schläger?
Walter: Ich muss mich verteidigen, falls sie angreifen!
Lucy: Falls wer angreift?
Walter: Die Pygmäen!
Lucy: Verstehe. Und wer hat gesagt, dass wir Pygmäen haben?
Walter: Marty!
Lucy Taylor: Und Sie glauben ihm?
Walter: Wenn Marty es sagt, ist es auch so!
Blickwechsel Ling - Walter und Ling - Lucy.

Sibo, 30.11.2000

In Johns Büro. Richard blättert in einem Schriftstück, so dass sich die noch immer aufgebrachte Ling an John wendet, der auf dem Boden nach einem Kugelschreiber sucht. Dabei ragt nur noch sein Kopf über die Schreibtischplatte hinaus. Für einen kurzen Augenblick hat man wirklich fast das Gefühl, John wäre zu einem Zwerg mutiert.
John: Die Pygmäen sind ein friedliebendes Volk. [Er steht auf und steckt den Kugelschreiber in die Brusttasche seines Jacketts.]
Ling: Die meisten Heimbewohner mögen seine Geschichten.
Richard: Im Vertrag steht, dass man auf Wunsch der Geschäftsleitung zum Auszug gezwungen werden kann. Ich...
Ling: Aber wo bleibt die Moral dabei? Es ist ein Pflegeheim, wo soll er denn hin?
John: Ich bin sicher, dass ich in einem früheren Leben selbst ein Pygmäe war.
Ling: Ich habe Antrag auf Unterlassung gestellt. Es gibt eine Anhörung. Ich möchte dich dabei haben. Das ist ein komischer kleiner Fall.
Richard: Äh, glaubt Marty denn wirklich, dass es Zyklopen und so...
Ling: Ich glaube nicht, aber ich bin nicht sicher, ich... Ich glaube eher, ihm gefällt es, für die anderen eine Scheinwelt zu erfinden.
John: Was-was hast du für eine Beziehung zu diesem Mann?
Ling: Ah, ich kenne ihm vom Taxi-Tanzen. Wir haben uns sofort verstanden. Er ist süß.
Richard: Taxi-Tanzen?
Ling: Das hab' ich gemacht, als ich auf dem College war.
Richard: Oh.
Ling: Ich finde alte Leute nun mal nett, verklag mich doch!
John: Hmmm...
Ling: Aber zuerst verklage ich dieses Heim. Das können die nicht machen. [Sie wendet sich ab und geht.]
John: Die Pygmäen sind ein friedliebendes Volk. Die Aborigines sind bösartig.
Richard: Aha.

In der Lobby. Ally und Elaine kommen gerade zusammen aus der Unisextoilette.
Elaine: So habe ich das eigentlich immer schon mit meinen Verabredungen gemacht, weil ich...
Ally entdeckt Dennis, der am Empfang wartet. Elaine ist augenblicklich hingerissen.
Ally: Dennis? Haben Sie vielleicht eine gerichtliche Vorladung für mich?
Dennis: Witzig. Nein, eigentlich bin ich hier, weil ich mich entschuldigen wollte. Meine Reaktion war vielleicht ein wenig übertrieben.
Ally: Oh.
Dennis: Es ist ja nicht so, dass mir jeden Tag eine schöne Frau in den Wagen fährt.
Ally: War das etwa sowas wie ein Kompliment?
Dennis: Äh, ehrlich gesagt, würde ich Sie gern mal zum Essen einladen, wenn Sie noch Interesse haben.
Ally: Tja...
Elaine: Sehr gern. [Sie geht einen Schritt nach vorne und schiebt sich somit zwischen Ally und Dennis. Sie schenkt ihm ein strahlendes Lächeln.]
Ally: Elaine, hast du nicht vielleicht etwas zu tun?
Elaine: Ich tu' doch was.
Ally: Elaine! [Zu Dennis.] Warum nicht? Ja, das wäre bestimmt nett.
Dennis: Gut.

Im Gerichtssaal. Lucy Taylor, die Heimleiterin, wird von ihrem Anwalt Mr. Burlingham befragt. Richter ist der mittlerweile altbekannte Seymore Walsh.
Richter: Pygmäen?
Lucy: Ja. Und er hat andere Heimbewohner davon überzeugt, dass kleine Kannibalen in unserem Heim leben, die nachts hervorgekrochen kommen und angreifen.
Burlingham: Können Sie den anderen Heimbewohnern nicht sagen, dass es nicht stimmt?
Lucy: Doch, aber ich komme nicht an gegen Marty Briggs fantastische Einbildungskraft. Wenn Marty eine Geschichte erzählt, fällt es schwer, ihm nicht zu glauben. Wie die vom Geist mit dem langen Gesicht.
Burlingham: Und wie ging die?
Lucy: Oh, vor einem Monat ging ein Geist bei uns um. Ein Mann, der angeblich in einem Pflegeheim ermordet worden war und dem man das Gebiss gestohlen hatte. Und nach Martys Erzählung hat dieser Geist jede Nacht nach seinem Gebiss gesucht. Er ging also von Pflegeheim zu Pflegeheim, von Zimmer zu Zimmer und sah in den Mündern der schlafenden Heimbewohnern nach. [Während Lucy die Geschichte erzählt, spricht Marty einige Passagen leise mit. Ling, die neben ihm sitzt, bringt ihn mit einem strengen, aber gleichzeitig auch amüsierten Blick zum Schweigen. Beide lächeln.] Die Hälfte der Heimbewohner wollte bei Licht schlafen. Letzte Woche, da...
Burlingham: Hmmm. Was war letzte Woche, Miss Taylor?
Lucy: Als ich auf den Flur kam, hatte er ein Rennen organisiert, für die Patienten im Rollstuhl. [In einer Rückblende sehen wir Ausschnitte von diesem für die Bewohner höchst unterhaltsamen Ereignis.] Sie waren gerade bei den Qualifikationsrunden. Mal sind es Pygmäen, mal Geister oder Drachen oder Rollstuhlrennen. Als nächstes kommt sicher die nackte Olympiade. [Die Bemerkung löst bei Marty und den als Zuschauer anwesenden Heimbewohner Gekicher aus.]
Ling: [übernimmt die Befragung] Die Tanzabende organisiert er auch?
Lucy: Ja.
Ling: Und die Gesangsabende donnerstags, wo er Klavier spielt?
Lucy: Ja, er hat viele wunderbare Ideen.
Ling: Und wie stehen die Heimbewohner zu Marty?
Lucy: Sie lieben ihn, so wie ich auch. Es gibt niemanden, der ihn mehr mag als ich. Aber es gibt Regeln.
Ling: Ja, wenn man Menschen auf die Straße setzt, geschieht das meistens, weil man sie gern hat.
Lucy: Das ist ungerecht, Ling, und das wissen Sie.
Ling: Ich beantrage Streichung. Ich weiß gar nichts, Euer Ehren.
Lucy: Aber etwas Anderes ist noch wichtiger.
Ling: Und das wäre?
Lucy: Ich glaube, Marty braucht Hilfe, die wir ihm nicht geben können. Ich bin nicht sicher, ob er die Geschichten nur erfindet. Ich fürchte, er hat Wahnvorstellungen.
Ling: Stellt Marty für irgendjemanden eine Gefahr dar?
Lucy: Ja, einige Patienten leiden an Altersdemenz und aus diesem Grund sind Martys Geschichten gefährlich. Das Wichtigste daran ist, dass er es mir unmöglich macht, das Heim zu führen.

Abends in einem gediegenen Restaurant. Ally und Dennis sitzen an einem Tisch für zwei.
Ally: Onkologe?
Dennis: In der Forschung. Ich habe mit Patienten nicht so viel zu tun. Ich reg' mich wahrscheinlich zu schnell auf, wie Sie gestern gemerkt haben.
Ally: Zusammenfassend gesagt, Sie sehen gut aus und Sie heilen Krebs.
Dennis: Äh, ich versuch's.
Ally: Und keine Freundin?
Dennis: Nein, ich gehe selten aus. Verabredungen ängstigen mich ein wenig.
Ally: Warum? Es ist nicht gefährlicher als - sagen wir - Auto zu fahren.
Dieser Scherz bringt Dennis zum... nun ja, er lacht. Aber seine Geräusche verdienen eigentlich nicht, als Lachen bezeichnet zu werden. Vielmehr klingt er nach einer Hyäne, die quiekend und grunzend erstickt. Allys Lächeln gefriert dabei zusehends.
Dennis: Ein guter Witz.
Ally: Wi-wir-wir sollten vielleicht bestellen.
Dennis: Ja. Haben Sie das schon mal gemacht? Ich meine, jemanden angefahren?
Ally: Nein, das war mein erstes Mal. Aber mich hat auch noch kein Mann so von hinten angestoßen. [Wieder bricht Dennis in... Gelächter aus und zieht damit die Aufmerksamkeit der anderen Besucher auf sich.] Ähm, das ist eigentlich gar nicht so witzig. Und Sie haben da was dran. [Sie tupft mit ihrer Serviette seinen linken Mundwinkel ab, um ihn abzulenken und so wieder zu beruhigen. Vergeblich, Dennis lacht immer weiter. Schließlich versteckt Ally ihr Gesicht hinter der Speisekarte.]

In der Lobby. Elaine und Ally kommen gerade aus ihrem Büro und gehen zum Fahrstuhl.
Elaine: So schlimm kann ein Lachen doch nicht sein.
Ally: Elaine, es hörte sich an wie eine kalbende Kuh. Den Rest des Abends hab' ich damit verbracht, über AIDS zu reden oder den Holocaust oder über Hautkrebs - die unwitzigsten, scheußlichsten Dinge, die mir einfielen, und all das nur, damit er bloß nicht wieder anfängt zu lachen.
Elaine: Und wann siehst du ihn wieder?
Ally: Oh Gott, hoffentlich niemals.
Elaine: Ally, er ist ein gutaussehender Onkologe und du willst ihn nicht, nur weil er...
Ally: Wenn du's gehört hättest.
Die Fahrstuhltüren öffnen sich. In der Kabine steht ein Auslieferungsjunge eines Blumengeschäftes mit einem riesigen Bukett.
Bote: Ally McBeal?
Ally: Oh Gott! Nein!

Ansgar, 05.12.2000

Im Gerichtsaal. John befragt eine ältere Dame namens Marion zum Fall Marty Brigg.
John: Haben Sie eine Laserpistole bei sich?
Marion: Oh ja.
John: Können Sie uns sagen, warum, Ma'am?
Marion: Um auf Pygmäen zu schießen.
John: Glauben Sie, dass das Pflegeheim tatsächlich von Pygmäen heimgesucht wird?
Marion: Mr. Cage, waren Sie jemals in einem Pflegeheim?
John: Öh... nein, eigentlich nicht.
Marion: Dann können Sie wirklich von Glück sagen. Gewöhnlich sind das furchtbar deprimierende, unpersönliche Orte, wo alte Menschen nur noch herumsitzen und auf den Tod warten. Aber dort, wo wir leben, dürfen wir uns mit Drachen schlagen! Wir jagen Kannibalen, wir tanzen, wir singen! Wir tragen Rollstuhlrennen aus! [Am Verteidigertisch lacht Marty kurz herzlich auf.] Es ist eine sehr bunte, aufregende Welt und all das verdanken wir Marty Brigg.

Das Beratungszimmer. John, Ling und Richard besprechen ihren nächsten Schachzug mit Marty.
Ling: Wir wollen dich in den Zeugenstand rufen.
John: Und es ist äußerst wichtig, dass man nicht denkt, Sie wären...
Richard: ...beknackt. [Ling versetzt ihm einen Schlag.]
Ling: Der strittige Punkt ist, ob du für die anderen Patienten eine Gefahr bist. Die Aussage, dass du mehr Einfluss auf sie hast als Lucy Taylor, könnte problematisch werden, weil man den Eindruck hat, du wärst...
Richard: ...beknackt. [Ling schlägt erneut zu, diesmal stärker. Richard raunt.]
Marty: Ich hab' schon verstanden, mein Schatz.
John: Sie müssen dem Richter klarmachen, dass Sie nicht wirklich an Pygmäen im Pflegeheim glauben. Wichtig ist, dass man Sie für... das Wort heißt "kontrollierbar". Lucy Taylor behauptet, Sie nicht kontrollieren zu können... und wenn Sie diesen Eindruck erwecken, dann werden Sie verlieren, verstehen Sie?
Marty: Oh ja.
Ling: Sieh mich an: Ich hätte gern, dass du dich so benimmst wie einer von diesen vernünftigen Menschen.
Marty: [stöhnt wehmütig] Ach, wie furchtbar.
Ling: Ich weiß. Meinst du, du kriegst das hin? Nur einen Tag lang.
Marty: Ich mag keinen Tag vergeuden, Schatz... nicht mal einen.
John: Mr. Brigg... Ihre Tage im Heim werden gezählt sein, wenn Ihre Aussage nicht gut verläuft. Das ist sicher.
Ling sieht Marty nachdrücklich in die Augen. Er seufzt.

In der Unisex-Toilette. Nelle und Ally kommen aus ihren Toilettenkabinen und gehen zu den Waschbecken. Sie unterhalten sich offensichtlich über Allys Rendezvous.
Nelle: Und sonst hätte er dir gefallen?
Ally: Ja. Er ist intelligent, gutaussehend und außerdem noch nett. Öh-öch... vielleicht lag es ja auch am Restaurant. Es war ein-ein ziemlich ruhiges Lokal und vielleicht hat sein Lachen mich bloß unsicher gemacht. Vielleicht müsste ich doch noch mal mit ihm ausgehen. Was würdest du tun?
Elaine: [kommt herein und mischt sich wie üblich ins Gespräch] Er ist hier!
Ally: [mit panischem Gesichtsausdruck] Dennis?
Elaine: Ja!
Ally: Okay, sag ihm, ich komme. Äh, nein, du bittest ihn rein!
Elaine: Was?
Ally: Ja, ich-ich will es hier drin hören... mit-mit dieser Akustik. Äh, Nelle, entscheide du und sag mir, ob ich spinne.
Nelle: Das kann ich dir jetzt schon sagen.
Ally: Führ ihn bitte rein, Elaine.
Elaine: [ruft zur Tür hinaus] Hey, Dennis! Ally ist hier drin!
Ally: Kennst du einen Witz?
Nelle: Nein.
Ally: Dacht' ich mir.
Dennis: [kommt herein und sieht sich misstrauisch um] Das ist ja 'ne Toilette.
Ally: Hey, hallo Dennis. Ja, wir haben hier eine Unisex-Toilette.
Dennis: [lugt unter einer Kabinentür durch] Ziemlich merkwürdig.
Ally: Ah, wir fühlen uns alle sehr eng verbunden. Wir finden, wir sollten zusammen gehen... wenn wir müssen.
Dennis: Oh. Hehe-hehe.
Ally: Elaine kennen Sie ja schon und-und das ist meine Kollegin Nelle Porter - Dennis Martin...
Nelle: Sehr erfreut.
Dennis: Ich auch. [Er gibt ihr die Hand.] Eine Unisex-Toilette?
Nelle: Richard Fish hatte die Idee, ja. Er wirft gern einen Blick auf all die Sehenswürdigkeiten, die er sonst nie zu Gesicht bekommen würde. [Sie kichert kurz auf.]
Dennis: [lacht kurz aus Höflichkeit, aber längst nicht kräftig genug] Verstehe...
Elaine und Nelle starren Ally erwartungsvoll an.
Ally: Ähm... Ach ja, stimmt! Äh, Dennis, wir-wir haben gerade von einem meiner Mandanten gesprochen.
Elaine, Nelle: [zustimmend grinsend] Aaah...
Ally: Also, nachdem der Richter ihn verurteilt hat, sagte mein Mandant: Äh, Herr Richter, was würden Sie machen, wenn ich Sie als Scheißkerl beschimpfen würde? Der Richter sagt: Ich würde Sie wegen Missachtung des Gerichts belangen und Ihre Strafe verlängern. Daraufhin sagt mein Mandant: Und, äh, was wäre, wenn ich nur denken würde, dass Sie ein Scheißkerl für mich sind? Und-und der Richter sagt: Dagegen kann ich nichts machen, man kann Gedanken nicht bestrafen. Da sagt mein Mandant: Nun, wenn das so ist, Herr Richter, dann denke ich, Sie sind ein mieser Scheißkerl.

[Kommentar von Dude: Hilfe! Wenn man als Anwalt so schlechte Witze erzählt, will ich nie einer werden! Wobei: Wieso hat Ally eigentlich nicht ihren Flohwitz ausgekramt? ]

Elaine und Nelle, die die ganze Zeit über schon gekünstelt in sich hineingekichert haben, brechen in durch und durch gespieltes Gelächter aus. Dennis kann das Ganze jedoch nicht beeindrucken.
Dennis: Haha... witzig, ha.
Ally: Es ist witziger, wenn man dabei ist.
Elaine: Jetzt verstehen Sie, warum sie einen Mann überfahren muss, um ein Date zu kriegen.
Dank Elaines schnippischer Bemerkung wird Dennis doch noch zum Lachsack des Grauens, wie Ally es versprochen hatte. Elaine und Nelle können ihn nur noch entgeistert anstarren, während er dümmliche Haha-Geräusche, seltsames Gegrunze und näselndes Fiepen zu einem Gacker-Feuerwerk der quälenden Art verwandelt! Das Martyrium dauert übrigens exakt 11 Sekunden.

Der Gerichtssaal. Marty ist im Zeugenstand, Ling befragt ihn.
Ling: Sie erfinden gern Geschichten.
Marty: Ja, das macht mir Freude. Diese Pflegeheime nehmen uns unsere ganze Selbständigkeit, ja sogar unsere Würde. Aber unsere Fantasie kann man uns nicht wegnehmen.
Ling: Und Drachen zu jagen... macht das Spaß?
Marty: Es ist sogar zauberhaft!
Ling: Aber Sie wissen doch auch, dass die Pygmäen, die Drachen, die Zyklopen gar nicht wirklich existieren?
Marty: [nach einigem Zögern] Es ist mir klar, dass ich, äh, das wohl sagen muss, um nicht hinausgeworfen zu werden.
Ling: Euer Ehren, kann ich kurz mit meinem Mandanten reden?
Richter: Nein. Mr. Brigg, sehen Sie die Pygmäen wirklich?
Marty: Ach... tja...
Richter: Mr. Brigg, ich habe Ihnen eine Frage gestellt: Sehen Sie die Pygmäen wirklich?
Marty: [nach einer langen Pause] Ja, Euer Ehren, so wirklich wie Sie und ich.
Die Alten im Publikum beginnen zu applaudieren.
Alter Mann: So ist es! Sag ihnen, wie es ist!
Richter: Ruhe! Ruhe!!! [Er schlägt mit dem Richterhammer auf den Tisch, worauf der Applaus verstummt.] In diesem Gerichtssaal wird nicht applaudiert, ich bitte um Ruhe. Und wie steht es mit den Drachen?
Marty: Normalerweise sind sie im Februar kein Problem. Trotzdem ermahne ich die Leute immer, zu zweit zu bleiben, besser noch zu dritt. Drachen sind feige, wenn sie zahlenmäßig unterlegen sind, greifen sie nicht an.
Ling: [stürmt auf ihn zu] Marty! Wollen Sie rausgeworfen werden!?
Marty: Nein, mein Schatz, natürlich nicht. Aber ich kann nicht lügen. Wenn...
Weiter kommt er nicht: Aus der rechten hinteren Ecke des Saals erhebt sich lautes, schrilles Kampfgebrüll: eine Gruppe bewaffneter Pygmäen stürmt den Gerichtssaal. Marty starrt sie voller Furcht an.
Ling: Was haben Sie? Marty?
Marty: Äh... nichts...
Richter: Was sehen Sie da?
Marty: Äh, ich dachte nur, äh, ich hätte etwas gehört, Euer Ehren.
Ling: Marty...
Richter: Mr. Brigg, ist alles in Ordnung?
Die Pygmäen sind plötzlich überall. Sie kommen sogar zu den Türen hinein.
Marty: Ja, ich hab' nichts...
Ein ganzer Schwarm Pygmäen rottet sich zusammen und stürmt auf den Zeugenstand zu.
Marty schreit vor Angst. Er steht auf und flüchtet sich hinter das Richterpult.
Richter: Mr. Brigg!
Ling: Marty!
Plötzlich sind die kleinen Monster wieder verschwunden.
Richter: Mr. Brigg...
Urplötzlich springt ein Pygmäe auf den Richtertisch und faucht Marty raubkatzengleich an. Marty verschanzt sich panisch hinter Richter Walsh.
Richter: Mr. Brigg!
Ling: Marty!
Richter: Mr. Brigg, was soll denn das?!?
Wieder verpufft die Vision, diesmal scheinbar endgültig.
Marty: [keuchend] Äh, ich, äh, es tut mir leid, Euer Ehren, ich... ich dachte, ich hätte gehört, wie sie reinkommen wollen. Ich bin wohl ein bisschen nervös. Ich, äh, ich bitte um Verzeihung.
Im Gerichtssaal ist fassungslose Ruhe eingekehrt. Die Anwesenden starren Marty an, als hätten sie ein Gespenst gesehen.
Ling: Marty...

Das Beratungszimmer. Marty kommt gefolgt von Ling, John und Richard herein und schenkt sich ein Glas Wasser ein.
Ling: Warum tust du so was? Wir haben dir doch genau gesagt, worauf es ankommt! Wieso? Ich versteh' das nicht!
Marty: Ich hab' gesehen, wie sie mich angesehen haben.
Ling: Wer?
Marty: Peter. Jeannie. Randall. Marion... alle aus dem Pflegeheim! Sie brauchen den Glauben an diese Drachen, Ling. Es ist so, wie Marion sagt: Es macht ihre Welt wieder farbenfroh!
Ling: Marty, die meisten von ihnen glauben nicht wirklich daran, sie spielen nur mit, weil ihnen das Ganze Spaß macht.
Marty: Das weiß ich. Aber wenn ich nicht dabeibleibe, dann gibt es auch kein Spiel mehr für sie. Ich muss für sie daran glauben. Ich bin derjenige, der sie in diese andere Welt hineinführt.
John: Aber Marty, wenn man Sie hinauswirft, wird diese Welt für sie nicht weiterleben. Ihr-ihr Leben wird wieder trist sein. Sie werden wieder zu den alten Menschen, die auf den Tod warten. Wenn diese Welt weiterleben soll, brauchen sie Sie dort.
Marty: Ich hab ihre Blicke gesehen, Mr. Cage. Ich musste ihnen einfach...
Richard: Also spielen Sie ihnen etwas vor... ihnen zuliebe.
Marty sagt darauf nichts, nippt an einem Glas Wasser.
Ling: Du hast vorhin wirklich Pygmäen gesehen. Du konntest es nicht sagen, weil du sonst als Verrückter dagestanden hättest. Du hast es überspielt und gesagt, du hättest sie gehört, aber du hast sie tatsächlich vor dir gesehen, Marty. Das sind nicht nur Fantasiegeschichten.
Marty schaut sie traurig an. Er kann ihr nicht widersprechen.

Dude, 05.12.2000

Abend in Boston.
Ling, Richard und John stehen im Büro von Richter Walsh, der sich gerade zum Gehen bereit macht.
Richter: Nein danke. Ich gehe nach Hause.
John: [fast flehend] Es dauert nicht mehr als 30 Minuten.
Richter: Ich gehe nach Hause. [Er streift sich seinen Mantel über.]
Ling: [geht auf Richter Walsh zu] Euer Ehren, wir wollen nur, dass Sie selbst erleben, was er bewirkt.
Richter: Ich habe genug erlebt. Er ist auf mich gesprungen, um einem Angriff von Pygmäen zu entkommen!
Ling: Bitte!!!
Richard: Die Frage, die Sie zu entscheiden haben, ist die, ob er den Heimbewohnern schadet. Für die Beantwortung dieser Frage ist es ausschlaggebend, ihn im Umgang mit den Heimbewohnern zu erleben.
Richter: [mit erhobenem Zeigefinger] Ich gebe Ihnen genau eine halbe Stunde. Mehr nicht!
Richard: [flüstert zu John] Er hat tatsächlich auf mich gehört!
John: Schschschsch... [Der Richter schaut die beiden an.]
Richard: [immer noch fassungslos] Das ist das erste... ja!
John: Danke, Euer Ehren!
Richard: Ja!

Ally geht in ihr Büro. Dort wird sie schon von Dennis erwartet. Sie schließt die Türe hinter sich.
Ally: Hi. [Sie hebt die Hand.]
Dennis: Sind Sie soweit?
Ally: Äääh... [Sie streicht sich mit dem Zeigefinger unter der Nase.] ...na ja... ä-ähm... e-ehrlich gesagt... ähm... setzen Sie sich doch einen Moment, Dennis. [Sie deutet auf den Stuhl vor ihrem Schreibtisch. Sie selbst geht herum und stellt sich dahinter.]
Dennis: Was ist los?
Ally: N... n... na ja, ich finde, Sie sind ein netter Kerl. E-e-ein wirklich großartiger Kerl. [Dennis lächelt.] ... Das mein' ich ehrlich! Äh... aber-aber e-es-es wird nichts mit uns. [Ally schüttelt den Kopf.]
Dennis: Was? ... Oh. Sie... [Er fängt zu lachen an.] *hä-hä-hä-hä-häi-äi-äi-äi-äi-i schnorch-schnorch hä-iiii-äi*
Ally: Oh Gott. [Sie schaut entsetzt.]
Dennis: *h-h-h* S-Sie haben mich tatsächlich reingelegt. *ch-ch-ch-ch-ch-ch*
Ally: [spricht zu sich] Jetzt denkt er, ich mache einen Witz.
Dennis: *h-h-h hu-hu-hu*
Ally: Dennis!
Dennis: *hu-hu-hu spotz-tröt hu-hu-hu-hu*
Ally: [schreit] Dennis, ich sterbe!!!
Dennis: *schnorch-schnorch* [Jetzt wieder ganz ernst.] Was?
Ally: [lächelt ein wenig] Äh, na ja, ich glaube nicht wirklich, Dennis. Ich wollte nur, dass Sie aufhören zu lachen. [Dennis atmet auf. Ally setzt sich nun.] Ähm, es ist mein Ernst. Ich-ich will Sie wirklich, hm, nicht mehr wiedersehen.
Dennis: Tatsächlich?
Ally: Tatsächlich.
Dennis: Darf ich den Grund erfahren?
Ally: [leicht verlegen] Ähm, wissen Sie, alles ist irgendwie subjektiv, wenn zwei Menschen sich...
Dennis: Sagen Sie's mir!
Ally: Ä-ähhh, ich-ich-ich glaube nicht mal, dass ich es so genau benennen kann.
Dennis: Versuchen Sie's!
Ally: [kleinlaut] Ähhh, ok. Ich finde, Sie haben wirklich ein grauenhaftes, widerliches, scheußliches Lachen... [Dennis kann dies nicht glauben. Er steht auf und wendet sich ab. Ally springt auch auf.] Oh, heyhey, so schlimm ist das gar nicht! Sie arbeiten doch in der Krebsforschung, wer muss da schon lachen? Aber für mich...
Dennis: [kann es nicht glauben] Sie mögen meine Art zu lachen nicht?
Ally: Nein.
Dennis: Ich dachte immer, ich hätte ein ansteckendes Lachen!
Ally: Na ja... es macht einen krank. Wenn Sie das mit ansteckend meinen. Ähhh, Dennis, wir kennen uns erst seit ein paar Tagen und ich kann eigentlich nicht behaupten, ich wäre mit Ihnen befreundet, aber wenn ich mit Ihnen befreundet wäre, würde ich Ihnen raten, im ganzen Leben nicht mehr zu lachen. Nie wieder!
Dennis: [steht auf] Sie waren also so verzweifelt, dass Sie mich mit Ihrem Wagen angefahren haben, aber nicht verzweifelt genug, um sich damit abzufinden... [Ally nickt leicht.] Das ist witzig. [Er fängt wieder an zu lachen.] *hä-hää spotz-tröt hui-i schnorch-schnorch h-h-h-h schorch-schorch h-h-h schorch-schorch h-h-h schorch-schorch h-h-h ha-ha-ha-haaaa i-äi-i*
Ally: Oh nein. Nein-nein. Nein-nein-nein-nein. Nichts ist wittsich. An der Sache ist überhaupt nichts Komisches. Es-es ist... nichts ist wittsichch.
Dennis: [erstickt sein Lachen urplötzlich] Wiedersehen, Ally. [Er dreht sich um und geht. Als er die Tür zumacht, ist noch ein einzelnes *äiiiiii* zu hören. Ally schaut ihm starren Blickes nach.]

[Kommentar von nihil: Sibo, jetzt hast du dir wirklich jeden erdenklichen Skripti-Award verdient ;-) ]

Sibo, 04.12.2000

Im Seniorenheim. Marty sitzt am Klavier und spielt "Once again". Es werden die einzelnen älteren Mitbewohner gezeigt, wie sie fast andächtig Marty zuhören.

Once upon a time a girl with moonlight in her eyes
Put her hand in mine and said she loved me so
But that was once upon a time, very long ago

Once upon a time we sat beneath a willow tree
Counting all the stars and waiting for the dawn
But that was once upon a time, now the tree is gone

How the breeze ruffled up her hair
How we always laughed as though tomorrow wasn't there
We were young and didn't have a care
Where did it go?

Once upon a time the world was sweeter than we knew
Everything was ours, how happy we were then
But somehow once upon a time never comes again

Auch die Anwälte und Richter Walsh sind ergriffen. Richard deutet dem Richter nochmal, wie ergriffen alle zuhören.
Lucy: [zum Richter gebeugt] Hören Sie, ich möchte es Ihnen nochmal sagen: Ich bestreite nicht, dass er beliebt ist und auch ein ganz wunderbarer Mensch... Er stellt nur für einige eine Gefahr dar. Ich habe den anderen gegenüber eine Verantwortung. [Sie wenden sich wieder dem Lied zu.]

Nach dem Lied gehen alle aus dem Saal - Richard, Ling und John sowie Richter Walsh und Lucy Taylor.
Richter: Also, der ausschlaggebende Faktor ist das Wohl des Heimes. Würde ich es leiten, würde ich vielleicht versuchen, ihn hierzubehalten. Aber ich leite es nicht. Genauso wenig wie Sie. So wie ich es sehe, liegt die Entscheidung im Ermessen von Mrs. Taylor. Wenn sie glaubt, dass das Wohl der anderen Bewohner durch seine Anwesenheit gefährdet ist...
Lucy: Das glaube ich. [Ling schnauft auf und senkt den Kopf.] Es tut mir leid.
Ling: Haben Sie nicht in ihre Gesichter gesehen?
Lucy: Ling, ich habe ihn genauso gern wie Sie. Und ich glaube, das wissen Sie auch. Es ist für mich nur untragbar geworden. [Das Licht geht aus. Ling und die anderen schauen ein wenig verschreckt drein. Lucy schaut auf die Uhr.] Ah, halb acht... Zeit für die Pygmäenjagd.
Im Hintergrund strömen die Alten herein, bewaffnet mit Taschenlampen und Stöcken. Marty selbst trägt einen Bauarbeiterhelm mit Kopfleuchte versehen. Er leitet die anderen an.
Marty: So, alle hinter mir her. Niemand geht allein! Bleibt immer in Bewegung! Ihr geht nach rechts! Immer weitergehen! Niemand geht allein! Nur zu zweit oder zu dritt! Wachsam, sie sind überall!
Ling: Marty! Hey!
Marty: Ahhh, mein Schatz. Hallo! Bist du mir noch böse?
Ling: Nein. Aber weißt du, hier wird es jetzt einfach zu kompliziert. Ich möchte, dass du bei mir wohnst. [Zu Lucy Taylor.] Oh, er kann sie doch trotzdem besuchen?
Lucy: Aber natürlich.
Ling: [zu Marty] Aber zwischen den Besuchen kümmerst du dich um mich. Es gibt Drachen in meiner Nachbarschaft. Gehen wir essen und reden darüber! [Marty schaut nicht gerade begeistert.] Wir machen uns einen Plan!
Marty: Ich hab' nur versucht, ihr Leben zu bereichern!
Lucy: Das weiß ich, Marty.
Marty: Und wer passt jetzt auf sie auf? [Bei dieser Frage ist selbst Mrs. Taylor sprachlos.]

Abend in Boston. Ling, Marty, Richard und John gehen die Straße entlang.
Richard: [zu Ling gebeugt] Meinst du, du schaffst das?
Ling: Wo soll er denn hin? Er hat ja keine Verwandten mehr!
Marty: Was ist mit Berufung? I-i-ich kenne mich mit dem Gesetz nicht aus, aber kann man nicht gegen alles Berufung einlegen?
John: Ja, aber das würde schwierig werden.
Marty: Vielleicht sollte ich ein eigenes Heim eröffnen. Bestimmt würden mir alle folgen. Ja, das könnte ich machen, ich eröffne ein eigenes Heim. [Von vorne kommt ein wilder Pygmäe auf Marty zugerannt. Marty erschrickt und springt verdattert zur Seite. Der Pygmäe verschwindet hinter einem Mülleimer.]
Ling: Was hast du?
Marty: Äh... ach, nichts.
Ling: Ganz sicher, Marty?
Marty: Ja, ich habe nur... [Jetzt kommt hinter dem Mülleimer eine ganze Horde wildgewordener Pygmäen auf Marty zugerannt. Marty ist jetzt vollkommen von der Rolle.]
Ling: Marty... MARTY!!!
Marty: Lauft! [Er stürzt auf die Straße und läuft direkt vor ein Auto.]
Ling: Marty... MARTY!!! [Autos hupen - Bremsen quietschen - man hört einen Knall.] NEEEEEIIIIINNNNN!!!! NNNNNNNEEEEEEEIIIIIIINNNNNNN!!!!!!! [Dieses "Nein" hallt. Der Fahrer des Autos kommt zu Marty gestürzt.]
Fahrer: Er ist mir direkt... vor den Wagen gelaufen.
Ling: [stürzt hinzu] Marty! Marty!
John: Los.
Ling: Marty!
John: Los.
Ling: Lass mich.
John: [zu Richard] Bring sie hier weg!
Ling: Nein, lass mich. Nein! Nein!! NEIN!!! MARTY!!!
Richard: [zieht Ling weg und nimmt sie in den Arm] Ling. Ling!
John: [zum Fahrer] Rufen Sie einen Rettungswagen!
Ling: [fast weinend] Nein. Nein. NEIN! Marty, Marty!
Richard: Ling!
Ling: [bricht psychisch zusammen] Marty! Marty! Marty!

Sibo, 07.12.2000

Der Neurologe steht im Krankenzimmer an Martys Bett. Er blättert kurz durch das Krankenblatt und sagt noch etwas zur Krankenschwester, bevor er das Zimmer verlässt. Weil wir das aber durch die Glasscheibe sehen, können wir nicht hören, was er sagt.
Richard, John und Ling sitzen aneinandergelehnt auf einer Bank im Flur. Sie schlafen alle. Richards Hand berührt Lings Hand auf Johns Knien. Der Neurologe stellt sich vor sie. Ohne dass er etwas gesagt hätte, wachen die drei auf. Sie stehen auf und gucken ihn erwartungsvoll an.
Neurologe: Ich hab' leider keine gute Nachricht für Sie. Er lebt! Aber er hat erhebliche Hirnschäden.
Richard: Wie erheblich?
Neurologe: Er hat schwerste Hirn- und Rückenmarksquetschungen. Wenn er überlebt, wird er gelähmt sein und kein eigenes Denkvermögen mehr haben. Er wird jetzt künstlich beatmet, aber...
Ling: Ich will einen anderen Neurologen!
Neurologe: In Ordnung.
Ling: Und ich will auch, dass Sie reingehen und ihn unter allen...
Richard: Ling.
Ling: Nein, liegt es vielleicht daran, dass er zu wenig Geld hat? Ich will, dass Sie reingehen und ihn retten! Sie kennen ihn nicht! Marty ist... er-er wird sich wehren!!! Sie können ihn nicht aufgeben, einfach so!
Richard: Schon gut, Ling. Komm schon, Schatz!
Ling: NEIN!!! [Sie dreht sich wütend um und geht weg. Richard folgt ihr verzweifelt.]

In der Kanzlei. Der Fahrstuhl öffnet sich, Dennis kommt heraus. Er trägt eine Halskrause und hat seinen Anwalt bei sich. Er sagt etwas Unverständliches zu ihm.
Donald: Okay. [Sie laufen an Ally vorbei.]
Ally: [guckt total verstört] Dennis!
Er hält an und dreht sich grinsend zu Ally um.
Dennis: [hält zwei Stücke Papier hoch] Das ist eine Vorladung, das ist eine Klage. Und das ist mein Bruder Donald und gleichzeitig mein Anwalt.
Ally: Oh, jetzt fangen Sie an zu spinnen!
Dennis: Sie haben mich absichtlich von hinten angefahren!
Ally: Aber Sie hatten keine Verletzung!
Dennis: Bei Halswirbeln kann man nie wissen. Seit heute früh tut es weh, wenn ich lache!

[Kommentar von LongBeacher: Ja, den anderen! ;-) ]

Währenddessen kommen nach und nach Elaine, Billy und Nelle hinzu.
Billy: Was ist hier los?
Elaine: Ally hat ihn von hinten angefahren, um ihn kennen zu lernen. Jetzt will sie ihn nicht mehr, weil er lacht wie 'ne kalbende Kuh.
Ally: Elaine!
Nelle: Ich kenne nicht alle Fakten, Mr. Martin, aber soweit ich mich erinnere, waren Sie nicht verletzt!
Donald: Halswirbelverletzungen sind heikel.
Ally: Sie sollten sich schämen, mit sowas zu kommen!
Dennis: Bitte?
Nelle: Also gut, wie wär's, wenn wir uns alle zusammen setzen und darüber reden?
Ally: Nein! Nein! Ich zahl' ihm überhaupt nichts! [Sie stampft mit dem Fuß auf.]
Nelle: [hält Ally an den Schultern] Ally! [Zu Dennis.] Gehen wir?
Dennis: [zu Donald] Gehen wir!
Alle machen sich auf den Weg in den Konferenzraum.

Im Krankenhaus. Wir haben gerade verpasst, wie John nochmal mit dem Neurologen geredet hat. Er blickt besorgt drein.
Neurologe: ...ich fürchte, so ist es.
John geht weg von ihm und den anderen Neurologen, die dabei stehen. Es warten etliche Leute aus dem Altenheim in der Warteecke. Ling steht unruhig da. John geht auf sie zu. Richard gesellt sich zu ihm.
John: Drei weitere Neurologen haben ihn ebenfalls untersucht.

[Kommentar von LongBeacher: Woher haben die denn soviele Neurologen in einem Krankenhaus? ]

John: Und-und er kommt nicht wieder zurück, Ling!
Ling: Nein!
John: Das einzige, was ihn am Leben erhält, wenn man es Leben nennen kann, ist das Beatmungsgerät. Und gemäß seiner Vorsorgevollmacht sollst du als sein Vormund handeln. Deshalb...
Ling: Nein! Spar dir die Mühe! Ich zieh' den Stecker nicht raus! Wer weiss, ob die Medizin nicht in einem Jahr... Vielleicht findet man ja eine... neue Methode, um Hirnschäden zu heilen! Jeden Tag entdeckt man was Neues! Man kann nie wissen.
Richard: Äh, Marty ist tot, Ling!
Eine ältere Dame aus dem Heim kommt auf Ling zu.
ältere Dame: Kann ich einen Augenblick mit Ihnen reden? [Sie nimmt Ling zur Seite.] Ich weiß, dass er mit Ihnen über diesen bestimmten Tag gesprochen hat. Er hat mit uns allen darüber gesprochen. Er würde es nicht wollen, von einer Maschine beatmet zu werden! Davor fürchten wir uns alle am meisten. Und Marty! Das war ein Mann, der gegen Drachen kämpfen konnte! [Ling lacht.] Er konnte den Blick eines Zyklopen niederzwingen. Die Würdelosigkeit... Lassen Sie ihn bei Gott sein, Schätzchen. Er hatte Sie so lieb. Und ich weiß, dass Sie ihn lieb haben! Und jetzt braucht er Hilfe von Ihnen! [Die Heimleiterin, die wie alle mitgehört hat, guckt bedrückt zu Boden. Ling schluckt.]

In Allys Büro.
Ally: 25'000?!? Bekommen Sie bei einer Trennung immer so viel? Da müssen Sie aber reich sein!
Dennis hat sich in einen Stuhl vor Allys Schreibtisch gepflanzt, während Ally hinter dem Schreibtisch steht.
Dennis: Hä! Witzig! Ha!
Ally: Nein, nein, ganz und gar nicht!
Nelle: Nein...
Billy: Hören Sie! Das kommt mir doch etwas rachsüchtig vor.
Donald: Wir haben ein absolut wasserdichtes Schuldanerkenntnis!
Ally: Sie waren ja nicht mal verletzt, Dennis!
Dennis: Ich hab eine Bandscheibe, die hervortritt!
Ally: Gestern war's nicht Ihre Bandscheibe, die hervorgetreten ist!
Dennis: Schon wieder witzig! Hahaha...
Ally: Ich glaube, ich müsste eher Sie verklagen! Ja! Ich-ich will ihn verklagen! Wegen Rechtsmissbrauch und falscher Verdächtigungen. [Nelle atmet etwas empört ein.]
Donald: Ach, ich bitte Sie! Wie wollen Sie...
Ally: Ich glaube, Sie wollten, dass ich Sie anfahre!
Dennis: Äh, wie bitte?
Ally: Warum haben Sie sich sonst vor mich gestellt? Oh oh, wie praktisch! Sie fahren Ihren Wagen vor mich, damit ich hinten rein fahre! [Billy guckt recht verwundert.]
Dennis: [ironisch] Klar, ich hab mich vor Sie gesetzt, damit Sie mich von hinten anfahren konnten.
Ally: Mhm!
Dennis und Donald fangen beide an zu lachen. Allerdings sieht es zuerst eher so aus, als würden sie sich übergeben ;-)

[Kommentar von LongBeacher: nihil, hier musst du wohl die verschiedenen Teile synchronisieren! Ich weiss nicht genau, wie die anderen es beschrieben haben, wenn Dennis lacht, deshalb versuche ich es lieber gar nicht erst, noch meine eigene Lach-Transkription einzubringen... Vielleicht nur soviel: Wenn beide zusammen lachen, klingt das wie ein ganzer Käfig voller Schimpansen im Zoo... ]

[Kommentar von nihil: Ich lasse es so, wie's ist. Der nächste Zoobesuch wird so bestimmt viel spannender :-))) ]

Während Dennis und Donald sich schlapplachen, muss auch Elaine grinsen. Billy ist jedoch leicht überrascht. Ally ist total verzweifelt!
Ally: Oh Gott! [Zu Billy, der sich die Ohren zuhält.] Bezahl sie! Gib-gib ihm das Geld! Los, bezahl sie!
Dennis: [mockierend] Ich wollte von hinten angefahren werden... [Noch mehr Lachen... Ally wendet sich angeekelt ab. Das Lachen der beiden verhallt langsam, während ein Establishing Shot von Boston eingeblendet wird.]

Im Krankenhaus. Martys Zimmer. Das "Gerät mit dem Piiiiing" macht regelmäßig "ping". Herzschlag 60. Ling und Richard rein. Hinter ihnen stehen noch John und die Heimleiterin. Der Neurologe sitzt an Martys Bett. Als er die drei sieht, steht er auf und stellt sich vor Ling. Ling sieht etwas verheult aus.
Ling: Darf ich vorher mit ihm sprechen?
Neurologe: Natürlich! [Er nickt ernst und geht.]
Ling, Richard, John und Lucy kommen ganz ins Zimmer. Ling setzt sich an Martys Bett und nimmt seine Hand.
Ling: Die Pygmäen haben dich erwischt, Marty! [Sie lächelt etwas gequält. Man sieht, wie sich Martys Brustkorb langsam hebt und senkt. Die Beatmungsmaschine läuft noch.] [Auf chinesisch.:] Jin-sei sheoi ning-gei. Jeje chao ni de chao honna.

[Kommentar von LongBeacher: Oder so ähnlich... Leider keine Untertitel :-( ]

Ling: [singt] "When the dent was done, everything I dared." Ich hoffe, ich tue das Richtige! Ich weiß... dass du so nicht weiterleben wolltest! [Sie fängt an zu heulen.] Ich passe auf Randall und Marion und die anderen im Heim auf. Passt du auf mich auf? [Sie flüstert.] Gott soll immer lieb zu dir sein! [Sie steht auf und beugt sich über Marty. Sie gibt ihm einen Kuss auf die Stirn.] Ich werde dich immer lieben!
Ling setzt sich wieder. Dann nickt sie dem Neurologen zu. Der öffnet die Tür, woraufhin eine korpulente Krankenschwester reinkommt. Sie geht zur Beatmungsmaschine, legt zwei Finger auf den Schalter und schaltet das Gerät schließlich ab. Sofort wird das "ping" unregelmäßiger. Auf dem Monitor sieht man den Herzsinus unregelmäßig werden und die Herzfrequenz fallen. Der Herzschlag wird immer langsamer. Plötzlich atmet Marty noch einmal kräftig ein und wieder aus.

[Kommentar von LongBeacher: Hmmm, ob das so realistisch ist? Na ja, kann schon sein. Für ein zweites Mal ist Marty aber zu schwach, Außerdem war er eh schon hirntot. ]

Der Herzschlag hört ganz auf. Flatline! Der Monitor fängt an, wild zu piepen. Ling nimmt nochmal Martys Hand. Alle im Raum gucken bedröppelt. Musik setzt ein, was zunächst eine ziemliche Dissonanz zum Piepen ist. "When the moon was young..." Lucy heult. Ling ebenfalls. Im Flur machen sich die übrigen Heimbewohner auf den Weg nach Hause. Sie sind sehr betroffen.

Überblendung. Ling tanzt mit Marty. Eine Erinnerung. Überblendung zu Ling. Sie geht allein durch die Straßen Bostons.

LongBeacher, 30.11.2000

Dieses Transkript wurde von einer Gruppe von Ally-Fans für alle Ally-Fans erstellt. Es ist ein Spaß-Projekt, bei dem jede und jeder mitmachen darf. Jede Folge wird, sobald sie ausgestrahlt worden ist, von Sibo in mehrere Abschnitte unter- und auf die verfügbaren Transcriber verteilt. Diese schicken ihre Texte an nihil, der die Teile korrigiert und zusammenfügt. Wenn jemand einen Beitrag leisten oder die Transkripts auf seiner Webseite veröffentlichen möchte, kann er sich an eine dieser beiden Kontaktpersonen wenden.

The characters, plotlines, quotes, etc. included here are owned by David E. Kelley's Productions and 20th Century Fox Television, all rights reserved. This transcript is in no way a substitute for the show "Ally McBeal" and is merely meant as a homage. This transcript is not authorized or endorsed by David E. Kelley's Productions or Fox Entertainment. It is absolutely forbidden to use this transcript for commercial gain. It is not allowed to modify, duplicate or redistribute the transcript or parts of it without written permission of the webmaster or the transcribers.

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