die deutsche Ally McBeal FanPage

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letzte Aktualisierung: 25.06.2001


#305 Sturmfront [Troubled Water]

Inhalt | Facts | Eure Meinung | Engl. Transkript | Deutsches Transkript | Screenshots

 

Bisher bei Ally McBeal...
Alle Szenen stammen aus 3#04 - 'Sex und hopp'.

Sandy: [kommt aus einer Kabine in der UST und erschrickt, als sie die verdutzten Gesichter der versammelten Cage & Fish-Crew bemerkt] Huppla! [Sie lacht etwas dümmlich.] Ich muss mich an diese Unisex-Sache erst noch gewöhnen.
Billy: [voller Stolz] Sandy Hingle, meine neue Sekretärin.
Alle: [mit mehr oder weniger Enthusiasmus] Hallo!

Ling: Ich muss mit dir reden, ich habe ein Problem.
Richard: Oh... also gut. Kannst du dich kurz fassen? [Er nimmt einen Schluck Cappuccino.]
Ling: Ich denke schon. Ich habe meine Orgasmen vorgetäuscht.
Richard spuckt den Cappuccino dem armen John mitten ins Gesicht.

Georgia: Was ist mit dir los???
Billy: Ich saß in dem Raum und hörte zu, wie die Männer sich für das, was sie sind, entschuldigt haben.
Georgia: [fragend] Und du bist...
Billy: ...ein echter Kerl!
Georgia: [noch fragender] Und bisher warst du...
Billy: ...ein Waschlappen, ein verweichlichter Schlappschwanz, der unterm Pantoffel steht. Aber jetzt... [Er schlägt mit der Faust in die andere Hand, gleichzeitig hört man den Auftakt zu "There's a new man in town".] ...ist ein neuer Mann in der Stadt, Georgia.

Georgia: Mein Name ist Georgia.
Mann: Ich bin George. [Georgia muss lachen. Sie schütteln sich die Hand.] Was führt Sie an einem Freitagabend hierher?
Georgia: Vielleicht das Gleiche wie Sie. Ich wollte vor etwas sitzen, was ich eigentlich nicht haben darf.

Und jetzt geht's weiter...

Die Kanzlei Cage / Fish & Associates, in der Unisextoilette. Ling bürstet ihre Haare, Nelle überprüft in einem Spiegel ihr Erscheinungsbild.
Ling: Ich finde, es ist wirklich nichts Besonderes. Frauen ändern ihre Haarfarbe andauernd.
Nelle: Ach, aber wenn Männer es tun, stecken sie meist in einer Krise.
Ling: Ich bitte dich, Billy ist zu einer Krise nicht fähig. Er hat die Persönlichkeit eines Nagels, aber ohne die Spitze.
Das Rauschen einer Toilettenspülung ertönt. Billy tritt aus einer der Kabinen.
Billy: Hast du noch nicht gelernt, unter den Toilettentüren nachzusehen, Ling?
Ling: Wozu? Ich hab' ja nichts Nettes gesagt.
Nelle: Ling. Sie wollte dich nicht verletzen, Billy. Zeig mir das Aua, ich geb' dir ein Küsschen.
Billy: Allmählich hab' ich auch davon genug, Nelle.
Nelle: Wovon denn?
Billy: Dass du mich wie ein Wickelkind behandelst. Soll mich das vielleicht anmachen, oder willst du Georgia damit kränken?
Nelle: Mal sehen, was könnte es sein? Georgia ist nicht da... dann will ich dich wohl verführen.
Billy zögert einen kurzen Augenblick, blickt zuversichtlich in den Spiegel und sieht dort sein neues Ich. Der Song "There's A New Man In Town" erklingt.
Billy: Du willst mich anmachen, Nelle, dann zieh doch nicht diese miese Girlie-Nummer ab.
Ling: Uuuh!
Nelle: Und wie wär' das? [Sie nähert sich Billy einen Schritt und packt genau dort kräftig zu.]
Billy: Oooh.
Nelle: Kleiner.
Die Musik verliert stetig an Tempo und stirbt schließlich ganz ab. Billy stürmt aus der Unisextoilette, Nelle und Ling brechen in Gelächter aus.

Ein Bostoner Lokal. George und Georgia sitzen an der Bar. Auf dem Tresen vor ihnen steht jeweils ein Martini. Die Drinks wurden jedoch nicht angerührt.
George: Meinen Sie, er hat 'ne Affäre?
Georgia: Nein. Ich glaube aber, er hätte gern eine.
George: Und Sie?
Georgia: Wir kennen uns ja nicht mal mit Nachnamen.
George: Vielleicht wollen wir das überhaupt nicht, dadurch wirken Sie noch exotischer.
Bei diesen Gedanken müssen beide schmunzeln.
George: Was hält eigentlich Ihr Mann davon? Sie gehen jeden Abend aus. Weiß er, dass Sie in eine Bar gehen?
Georgia: Ich weiß es nicht. Ich habe ihm gesagt, dass ich Abstand brauche. Manchmal wünschte ich, er würde mir folgen und mich neben einem gutaussehenden Mann erwischen. Sagen Sie, wir haben noch nie über Ihre Ehe gesprochen. Was sagt Ihre Frau dazu, dass Sie in eine Bar gehen?
George: Sie denkt, ich würde nur lange arbeiten. [Er blickt auf seine Armbanduhr.] Ach, jetzt wird es trotzdem Zeit.
Georgia: Sehen wir uns morgen?
George: Morgen ist Thanksgiving.
Georgia: [lacht verlegen] Das hab' ich vergessen. Freitag?
George: Abgemacht. [Er ergreift ihre Hand und hält sie zärtlich.]
Georgia: Gut.
George: Gute Nacht.
Georgia: Gute Nacht.
George lehnt sich zu Georgia hinüber und gibt ihr einen Kuss auf die Wange. Dann versucht George aufzustehen, doch sie hält noch immer seine Hand fest. Erst nachdem Georgia dies bemerkt, gibt sie sie verlegen frei.
Georgia: Entschuldigung, die brauchen Sie wahrscheinlich noch.
George: Wenn er Sie dabei erwischen würde, wie Sie einen anderen Mann küssen, dann wäre er eifersüchtig.
Georgia: Meinen Sie?
Sie blicken sich lange in die Augen... Schließlich küssen sie sich.

Intro

In der Bar. Billy und Elaine tanzen miteinander zu Vonda Shepards Interpretation von "There's A New Man In Town". John, Richard, Ling, Nelle und Ally sitzen bereits an einem Tisch, als Georgia sich zu ihnen gesellt.
Georgia: Weiß jemand, wo ich noch einen Truthahn herkriege?
Ling: Du hast schon einen. Sieh doch hin!
Georgia folgt Lings Blick zu Billy, der unter vollem Einsatz seiner Hüften auf der Tanzfläche umherzappelt.
Georgia: [angewidert] Was macht er da?
Ally: [ähnlich angewidert :-)] Du hast noch keinen Truthahn?!
Georgia: Ich hab' vergessen, dass morgen Thanksgiving ist.
Richard: Du hast es vergessen? Wie kann eine Ehefrau Thanksgiving vergessen? Das ist der wichtigste Kochtag des Jahres. Außer im Bett hat sie sonst kaum Gelegenheit, sich zu beweisen. [John muss sich einen Moment sammeln, Ling und Ally tauschen angesichts dieser Bemerkung Blicke aus.] Was?
Georgia: Im Ernst. Ka-kann man sie irgendwo gebraten kaufen? Ich sitz' in der Patsche, es ist Blondies Lieblingsfeiertag.
Ally: Kannst ja bei mir feiern.
Georgia: Nein, nein.
Ally: Doch, doch. Ich mach' sowieso so eine Art Feier bei mir. Meine Eltern, Elaine, Nelle und John. Und Renée lädt Whipper ein. Was sind schon zwei mehr?
Georgia: Na ja...
Ally: Ja, ihr kommt. Erledigt.
John: Ally. [Er deutet auf Richard und Ling, die beide den Kopf hängen lassen und traurig den Boden anstarren.]
Ally: [gibt seufzend nach] Richard, ähm... was habt ihr beide denn vor?
Richard: Och, nur wir unter uns.
Ling: Wir bringen das schon hinter uns.
Richard: Der Tag geht schnell vorbei.
Ally schaut fassungslos hinüber zu John, dem diese Vorstellung allerdings auch die Sprache verschlagen hat.
Ally: Möchtet ihr... [Sie muss sich überwinden...] mit uns feiern?
Richard: [wie ausgewechselt] Großartig!
Ling: [lächelt] Liebend gern! [skeptisch] Müssen wir was mitbringen?
Ally: Nein.
Ling: [erleichtert und mit Pepsodent-Lächeln] Ah, das wird lustig.
Richard: Großartig.

Ansgar, 17.10.2000

Bei Ally. Whipper, Ally und Renée richten den Tisch her.
Whipper: Die kommen auch?
Ally: Ist das schlimm? Ich-ich dachte, du und Richard, ihr würdet euch jetzt gut verstehen?
Whipper: Ja, das stimmt schon, aber... kommt Dings auch mit?
Nelle und John treten ein.
Ally: Oh, ja...
John: Hallo!
Ally: Hey!
Whipper: Hallo!
Nelle: Wow! Man riecht das Feuer.
Unbemerkt von allen andern ist auch Elaine in die Wohnung gekommen, mit einer mittelgroßen Musikanlage mit Mikro unter dem Arm.
Elaine: Frohes Thanksgiving!
Ally: Ou...
Elaine: Hi!
Ally: [deutet auf die Anlage] Was soll das?
Elaine: Wir singen doch zu Weihnachten immer und da dachte ich, es wäre schön, wenn wir ein paar Thanksgiving-Songs vortragen. Partys bei dir brauchen immer ein wenig Hilfe.
Ally: Das stimmt nicht!
Ling und Richard sind eingetreten.
Ling: Ich hab' Hunger! [Whipper dreht sich zu ihnen um, sichtlich unerfreut.] Die ist hier?!? Igitt!
Richard: [überreicht Ally eine Schachtel Chips] Li-ing!
Ally: Aufhören!
Whipper: Ling, habe ich Ihnen irgendwas getan, wenn ich fragen darf?
Nelle, John und Elaine stecken die Köpfe zusammen.
Elaine: Sie haben sich schon in den Haaren!
Whipper: Wir streiten uns nicht, Elaine, ich versuche nur, die Wurzeln für die Verbitterung dieser Frau zu ergründen.
Ling: Unterhalten wir uns über Haarwurzeln!
Whipper: Oh, das liegt wohl daran, dass Sie Ihre Hauptmuskeln für höchstens 5 Sekunden kontrahieren können, da selbst dann Ihr Rachen einen kleinen Polypen bekommt. [Richard muss lächeln bei soviel Boshaftigkeit.]
Ling: Du erzählst ihr von meinen Orgasmen?
Richard: Ich-ich hab' vielleicht erwähnt...
Nelle: [tritt hinzu und versucht zu schlichten] Hört mal, wenn wir uns streiten...
Renée: [mischt sich nun auch ein] Du wohnst hier nicht, also stellst du keine Regeln auf!
Ally: [kommt auch hinzu] Renée!!!
Nelle: Was soll das?
John: Poughkee... Poughkee...
Renée: Sie kann gerne mit uns essen, aber Regeln macht sie nicht!
Ally: Das reicht jetzt!
Im Hintergrund sind Georgia und Billy eingetreten.
Georgia: Hallo!
Elaine: [drängt sich sofort zu Georgia] Ich weihe euch gleich ein. Whipper hat über Lings Orgasmen gespottet, Nelle und Renée haben schon die Zähne gefletscht und John ist auf nach Poughkeepsie.
Ally: He! Es ist Thanksgiving!
Man hört, dass im Hintergrund die Tür nochmal auf- und zugeht.
Elaine: [mit dem Mikro in der Hand] Ich trage eine Nummer vor.
Alle: Nein!
Eine ältere Frau kommt ins Bild, offenbar war sie diejenige, die zuletzt die Wohnung betrat. Es stellt sich bald heraus, dass es Allys Mutter Jeannie McBeal ist.
Jeannie: Hallo! Hallo Schatz!
Ally: Hey! Mom! Ähm, wo ist Dad?
Jeannie: Ach, er parkt nur den Wagen, er kommt gleich.
Ally: Ähm, Mom, das sind meine Freunde. Also du kennst ja Billy und das da...
Jeannie: Billy? Sehe ich richtig? [Sie lacht bei seinem blondierten Anblick und umarmt ihn.]
Ally: Na ja, das ist der neue...
Billy: Ich freue mich, dich wiederzusehen.
Jeannie: Ja, ich freue mich auch. Es ist so lange her.
Ally: [will etwas gegen die innige Umarmung unternehmen] Ist ja gut! Schon gut! Schon gut! Das reicht, Mutter! [Sie zerrt an Jeannies Handtäschchen.]
Jeannie: [lässt Billy los] Ja, schon gut!
Ally: Das ist Georgia, seine Frau. Er hat SIE geheiratet.
Jeannie: Hallo!
Georgia: Hallo!
Ally: Und du kennst ja Renée... [Renée winkt.] und Elaine...
Jeannie: Hallo!
Elaine: Hallo!
Ally: ...und das ist Nelle und John... [Die beiden nicken Jeannie zu.] ...und das ist Ling und, ähm, du erinnerst dich doch sicher an Richard Fish, vom Studium.
Jeannie: Jaaa, der Junge, der mich immer am Hals berührt hat.
Richard: Schwamm drüber!
Whipper: Wie war das, bitte?
Ally: Was?! Du-du hast das Kehlläppchen meiner Mutter befingert?
Richard: Ich-ich hab' es vielleicht gestreift. Ich bin am Verhungern! [Er will sich über das Buffet hermachen, wird aber energisch von Ling daran gehindert.]
Whipper: [zunehmend empört] Du hast mir gesagt, mein Hals habe deinen Fetisch ausgelöst?!
Richard stammelt etwas Undefinierbares.
Ling: Das galt nur für alte Kehllappen. Sie fühlen sich sicher vom Truthahn bedroht.
Richard: Radieschen!
Im Hintergrund ist nochmal das Öffnen der Türe zu hören. Nach dem Schwenk der Kamera sieht man, wer eingetreten ist: George aus der Bar!
George: Hallo! Hallo!
Ally: Dad! Hi!
George: Hallo, mein Schatz!
Georgia dreht sich um, sieht, wer gekommen ist, und erstarrt...
Ally: Wie geht's?
George: Danke, es geht schon. Aber einen Kuss hätte ich gern!
Ally gibt ihrem Papa einen Kuss auf die Lippen. Georgia wendet sich entsetzt/desillusioniert ab. Billy tritt auf den Plan.
Billy: Hey George!
George: Hey Billy! Was ist mit deinen Haaren?
Ally: Oh, das ist der neue Billy!
Billy: Schon gut, Ally. I-ich möchte dich gern meiner Frau vorstellen. Georgia...
Georgia muss sich wohl oder übel zu George umdrehen. Als dieser sie erkennt, wankt er ein wenig und lässt einen der beiden Behälter fallen, die er in den Händen hält. Skeptische Blicke von Nelle und John folgen, Ling verzieht ihre Augen zu Schlitzen, wohl schon etwas ahnend.
Ally: [hebt den Behälter vom Boden auf] Äh, Dad, wa-wa-was hast du?
George: Was? Oh, Gott, ich dachte... Sie sehen einer Mandantin zum Verwechseln ähnlich! [Er lacht verlegen.] Verrückt!
Georgia: Ah! [Sie bringt ein ebenfalls verlegenes Lächeln auf die Lippen.]
Jeannie: Los, komm schon! Da ist die Füllung drin, wir müssen sie aufwärmen.
Ally: Schon gut, schon gut!
Jeannie: Gib her!
Ally: Nein, Mom! Ich mach' das! Lass mich das doch machen!
Jeannie: Nein, ich mach' das!
George: Ich helfe dir!
Georgia wendet sich ab, mit einem Lächeln auf dem Gesicht, das verrät, dass sie wegen der Situationskomik schmunzeln muss. Billy, mit skeptischem Blick, geht zu ihr hin.
Billy: Georgia?
Geogia: [kurz angebunden] Was ist?
Billy: Alles in Ordnung?
Georgia: Aber ja!
Ling sitzt, Richard steht hinter ihr.
Ling: Das hat was mit Penis zu tun! Ich spüre sowas!
Richard: Ich-ich habe nichts getan, das schwöre ich!
Ling: Ich spreche nicht von dir! [Dabei schaut sie nicht Richard, sondern Klein-Richard an :-)]
Richard: Äh... oh...
Whipper läuft vorbei und lächelt Richard an, dessen Lächeln etwas gezwungen erscheint. Georgia ist immer noch verwirrt und nachdenklich.

Ein kurzer Blick in eine herbstliche Gegend Bostons. Im Hintergrund beginnt "Swinging On A Star". Die Szene verlagert sich in Allys Wohnzimmer, wo Billy und Elaine den Song zum Besten - na ja, man sagt das halt so :-) - geben.
Elaine: Yeah, yeah, I'm telling about... Billy: A pig is an animal with dirt on his face... Elaine: Oh-oh-oh...
Richard bewundert Jeannies Kehlläppchen, wird dann aber von Ling energisch-sanft daran gehindert, den Blicken Taten folgen zu lassen. Ally wippt den Ally-Oberkörper-Wipptanz zum Rhythmus.
Billy: ...are a terrible disgrace... Elaine: ...hahaha, let's talking... Billy: ...you got no manners... Elaine: ...you got me...
John hält Ling eine Schüssel mit Snacks hin, Ling lehnt dankend ab. Dito geschieht bei Georgia, die zweifelndfragende Blicke in Richtung George wirft, dem es sichtlich unwohl in seiner Haut ist.
Billy: ...fat and lazy and extremly... Elaine: ...and I do... Billy: ...and you might grow up to a big... Elaine: ...and I don't want to grow up to a big...
Georgia hält's nicht mehr aus und verschwindet. George blickt ihr hinterher.
Elaine und Billy: ...would you like to swing on a star, carry moons...
George: [steht auf] Ally...
...would you like...
George: ...wo ist das Bad?
Ally: Ähm, du kannst das neben meinem Zimmer nehmen.
Billy: ...or would you rather be a pig? Elaine: ...you're a pig, Billy!
George geht zur selben Tür, wo vorhin Georgia verschwunden ist. Ally beäugt ihn sehr kritisch... Im Hintergrund ist Applaus für die schweinische Performance von Billy zu hören, als George ins Badezimmer eintritt, wo Georgia kopfschüttelnd vor dem Spiegel steht.
Elaine: [im Hintergrund] Du bist ein Schwein, Billy!
George: Georgia?
Georgia: Ich glaub's einfach nicht! Das ist doch nicht...
George: Immer mit der Ruhe!
Georgia: Jeder Mann, den ich küsse, stammt aus ihrer Vergangenheit!
George: Es war nichts weiter als ein Kuss. Wir vergessen einfach, was da geschehen ist. Es ist vorbei! Natürlich sind wir uns jetzt nicht mehr unbekannt, aber das ist alles.
Georgia: Ich soll einen Truthahn essen, durch den... zusammen mit Allys Vater, dessen Zunge in meinem Mund war, während mein wasserstoffblondierter Ehemann Karaoke singt!
George: [versucht zu beschwichtigen] Georgia! [Er legt seine Hände auf ihre Schultern.] Es ist doch nichts geschehen. Wir haben nebeneinander in einer Bar gesessen... und uns geküsst.
Georgia: Ein sehr langer Kuss!
Ally: [schließt die Tür hinter sich] Ähm, ihr... ihr-ihr beide habt... euch geküsst? Wi-wi-wi-wie Mann und Frau?!? Ihr... i-ihr beide habt...
George: Ich wusste nicht, dass sie eine Freundin von dir ist.
Georgia: Ja, und natürlich wusste ich nicht, dass er dein Vater ist.
Ally: Tja, dann könnte man wohl sagen... äh... wir sind quitt, nicht wahr, Georgia?
Georgia: [bittend] Ally...
Ally: Würdest du bitte verschwinden? Ich würde gerne mit meinem Vater reden.
Georgia geht hinaus.
Ally: Du betrügst Mom?
George: Es war ein Kuss in einer Bar.
Ally: Das war nicht meine Frage! Betrügst du Mom? Hast du Affären?
George: Weißt du, Ally...
Ally: Ich habe dir eine Frage gestellt!
George: Ich bin dir keine Antwort schuldig!
Ally: Oh, du bist mir keine Antwort schuldig?!
George: Als du noch meine Tochter warst, die bei mir gelebt hat, da bin ich...
Ally: Bin ich jetzt nicht mehr meine Tochter?!
George: Wü-würdest du mich bitte...
Ally: Nein!
Die beiden reden durcheinander.
George: Wü-würdest du... Ich will jetzt ausreden!
Ally: Bin ich jetzt nicht mehr deine Tochter?
Kurze Pause.
George: Solange du bei uns zuhause gelebt hast, bin ich deiner Mutter immer treu gewesen. Seit du ausgezogen bist, hatte ich eine Affäre, ja! Vor drei Jahren, sie dauerte etwa sechs Monate, da ist die Antwort auf deine Frage!
Ally: Ist es Mom gegenüber kein so großer Vertrauensbruch, wenn ich nicht zuhause bin?
George: Er ist dir gegenüber nicht so groß!
Ally: Jetzt hör aber auf, Dad!
George: Versuch doch mal, mich zu verstehen!
Ally: Nein, das werde ich nie verstehen! Du betrügst Mom, du küsst Georgia in Bars, das kann ich nicht verstehen. Bedaure!
Die Tür wird einmal mehr geöffnet.
George: [blickt auf und sieht Jeannie] Na toll! Hat es sonst noch jemand nicht gehört?
Elaine: [zwängt sich auch noch hinein] Nein, nicht so ganz!
Ally: Raus! Raus!
Elaine: Schon gut! Ich hol's später nach!
Jeannie: Nein, nein! Wir können genauso gut gleich alle informieren.
Elaine lauscht draußen, als Jeannie wieder herauskommt.
Nelle: Was ist da drin eigentlich los?
Jeannie: Billy... offenbar hat deine Frau gestern Abend meinen Mann geküsst, deshalb gab es so ein Geschrei. Der Truthahn müsste jetzt gar sein.
Elaine: Es wäre ein Fehler, sie tranchieren zu lassen.
Ally: [hält diverse Mäntel und Kleidungsstücke in den Armen] Elaine! Raus aus meiner Wohnung!
Elaine: Ich habe doch niemanden geküsst!
Betretene Gesichter allerorten.
Ally: Geht bitte alle! Verschwindet! Thanksgiving ist vorbei! Geht!
Richard: Ally... kann ich dir irgendwie helfen, oder...
Ally: [legt einen Arm um ihn und tätschelt seine Schulter] Richard, ich wäre dir wirklich dankbar, wenn du einfach verschwinden würdest!
Richard: Okay. Können wir den Vogel mitnehmen?
Ally: Ja! Nimm dir den Truthahn, was du willst!
Richard: Danke! [zu Ling] Hol den Vogel!
Ally: Tja, Billy, wer hätte das gedacht? Deine Frau... mein Vater...
John: Ally...
Ally: Geh!
Nelle: Komm, John!
Whipper: [zu Renée] Komm doch am besten mit mir. Wir könnten zusammen irgendwo was essen, damit sie ein bisschen unter sich sind.
Ally: Gute Idee!
Renée: Ich hol' meinen Mantel.
Jeannie: Ich werd' auch gehen.
Ally: Nein, Mom, du nicht! Du, ich und Dad, wir gehen nicht!
Richard: Äh, Ally, gibt es Kuchen?
Ally: Richard! Verschwinde!
Richard: Ich geh' schon! [Er packt den Truthahn.]
Ling: [mit allerlei Essbarem beladen] Da wird man eingeladen...
Richard: Ja!
Familie McBeal wirft sich kritische Blicke zu.
Richard: [zu Whipper] Nimmst du mal... den Wein? Nimm ihn mit! Los!

nihil, 05.11.2000

Immer noch bei Ally zuhause. George sieht Ally bedauernd an und wendet sich dann an seine Frau.
George: Es war diesmal keine Affäre. [Allys Mutter, die ihren Ärger im Putzen von Allys Spüle auslässt, dreht sich schnaubend zu ihm um.] Ich hab' nur in einer Bar gesessen.
Jeannie: Ach, ich denke, du trinkst nicht.
George: Ich hab' nicht erwartet, dass du das verstehst.
Jeannie: Nein, nein! Außerdem willst du das gar nicht. Die meine-Frau-versteht-mich-nicht-Masche funktioniert ja gut bei jungen Blondinen in Bars.
Ally: Du hast gesagt, es war keine Affäre... diesmal. [Sie macht eine winzigkleine, bedeutungsvolle Pause, in der sich ihr Blick mit dem ihres Vaters trifft.] Weiß sie von dem anderen...
George: ...dem andern...
Ally, George: [gemeinsam] ...Mal?!
George: Ja. Und ich weiß von ihrem Mal. Du siehst an unserem liebevollen Umgang miteinander, dass wir das völlig überwunden haben.
Ally: [zu ihrer Mutter] Du hattest auch eine Affäre?
Jeannie: Aber nicht mit einem deiner Freunde.
George: Witzig!
Ally: Mom, du hast Dad hintergangen?
Jeannie: Wir müssen jetzt nicht darüber reden.
Ally: Mom, wir reden doch schon darüber.
Jeannie: Ich hatte nur eine ganz winzige Episode aus Rache, nachdem ich von seiner erfahren hatte. Es war nicht meine Affäre.
George: Bei mir ist es eine Affäre. Bei dir...
Jeannie: Ich war gefühlsmäßig nicht beteiligt.
Ally versucht abwehrend zu schlichten. Sie kommt jedoch nicht gegen ihre zwei streitenden Eltern an.
Ally: Ist doch gar nicht so wichtig.
George: Ach ja, bei dir war's nur Sex...
Die beiden beschimpfen sich, was aber weitgehend im Geschrei des jeweils anderen untergeht.
Ally: [schreit] Ist ja gut! Das reicht!
George: Das tut nichts zur Sache, du hattest ein Verhältnis mit einem anderen Mann!
Jeannie: Ich hatte ein Verhältnis mit einem Penis. Zufällig hing ein Mann daran.
George: Bei mir kommt so was natürlich nicht in Betracht.
Ally beginnt zu summen. Ihre Mutter dreht sich wütend zu ihr um.
Mom: Hör auf mit diesem Gesumme, du wolltest doch darüber reden.
Ally: Ach, ich hab's mir anders überlegt.
Jeannie: Nein! Das solltest du hören. Du bist 30 Jahre alt. Es ist Zeit für dich, dass du dir endlich deine Romeo-und-Julia-Vorstellung von der Realität aus dem Kopf schlägst und dir klar machst, dass das Leben manchmal hart ist.
Ally: Mom, Romeo und Julia waren am Ende tot! Hast du das Stück nicht gelesen? Oder findest du etwa, dass das ihr Glück war?
Jeannie: Ja, vielleicht schon. Sie durften bis zu ihrem Tod an die Liebe glauben. Ich hätte gedacht, dass dir so ein Ende gefällt.
Ally: Und du glaubst nicht an die Liebe. Meinst du das damit? [Ihre Mutter senkt resignierend den Kopf und seufzt entnervt.] Ihr beide liebt einander nicht?
George: Natürlich lieben wir uns.
Ally: Mom?
Jeannie: Wir lieben uns, Ally.
Ally: Was ist nur aus eurer Liebe geworden?
George senkt den Kopf.
Jeannie: Ally... am besten lebst du weiter in deiner kleinen Traumwelt. Da muss ja doch wohl was dran sein, wenn du immer noch an...
Ally: Ich lebe nicht in einer Traumwelt, Mom. Ich ziehe mich nur manchmal dahin zurück.
Jeannie: Aber offenbar siehst du sie als Realität an. Was ich nicht tue.
Ally: Nein! Eine Traumwelt ist, wenn ich in mein Schlafzimmer gehe, die Augen zumache und ein Einhorn sehe. Realität ist, wenn ich als 3-Jährige in euer Schlafzimmer gehe und dich mit einem anderen Mann im Bett sehe. Ich kenne den Unterschied. Meinst du, ich erinnere mich nicht mehr? Dad, hast du von dem Mal gewusst? [George sieht seine Frau ungläubig an. Allys Gesichtsausdruck verrät, dass sie erst jetzt begreift, dass er nie davon erfahren hatte.] Erzähl mir nichts von Fantasiewelt, Mom. Du hast sie inspiriert.
Mit Tränen in den Augen verlässt Ally den Raum. Die beiden Eltern werfen sich noch einmal Blicke zu.

Am Klavier sitzen Ally als Kind und ihr Dad. Sie singen ein Lied von Träumen und Liebe, "Lida Rose". Die Farben sind vergilbt, wie auf einem alten Schwarz-Weiß-Foto.
Überblende zur Ally von heute, die traurig vor ihrem Schminkspiegel sitzt und ihren Gedanken nachhängt. Ihre Mutter kommt herein.
Jeannie: Hey! Kann ich mit dir reden? Ja, ich hatte wirklich eine... eine... eine kurze Affäre, als du drei Jahre alt warst. Das hatte nichts mit deinem Vater zu tun.
Ally: Ich will nichts davon hören.
Jeannie: Ich würde gern mit dir darüber reden.
Ally: So ein Pech! Dazu hattest du vor 26 Jahren Gelegenheit.
Jeannie: Ja... richtig. Das mag schon sein... Ja... Aber dein Vater war einfach so... so vereinnahmt von seinem Beruf und ich war so allein...
Ally: Versteh' schon, du warst allein. Das war der Grund.
Jeannie: Weißt du... ich glaube, ich hab'... dich bisher noch nie um Hilfe gebeten. Ich bitte dich jetzt darum.
Ally: Wieso? Wozu brauchst du meine Hilfe?
Jeannie: Dein Vater hat um die Scheidung gebeten.

Beim Thanksgiving-Essen bei Richard zuhause. Elaine steht singend am Tisch, während alle anderen sitzen und sich zum Gebet an den Händen halten.
Ling: Wieso singt sie das Tischgebet? [Alle sehen missbilligend zu der störenden Ling. Sogar Richard schüttelt den Kopf.] Niemand singt das Tischgebet.
Whipper: Nun lassen Sie sie doch singen! [Nelle, die neben Whipper sitzt, sieht genervt zu Ling herüber.] Es ist doch gleich vorbei.
Ling: Ich bin ganz überrascht von Ihrer Geduld. [Elaine ist inzwischen fertig und setzt sich.] Von uns allen hier bleibt Ihnen am wenigsten Zeit.
Nelle: Ling!
Whipper: Jetzt reicht's! [Sie wirft ihre Serviette in ihren Teller und steht auf.]
Ling: [zuckersüß] Geht sie weg?
Whipper: Richard! Unter vier Augen!
John: Können wir denn nicht essen, verdammt?
Whipper: Wir müssen reden! [Damit dreht sie sich um und geht in Richtung Tür.]
Es ertönen laute Sirenen.

[Kommentar von Tia: Richard hat den Alarm wohl immer noch nicht abgestellt. ;-)]

Richard: [schaut nach oben, von wo der Alarm kommt und flüstert] Ach, verdammt!
Ling grinst triumphierend und greift nach der Schüssel mit dem Essen.

Wieder bei Ally zuhause. Es soll das klärende Gespräch zwischen den McBeals stattfinden.
Jeannie: [in beschwörendem Tonfall] Es war vor 26 Jahren.
George: Eben! Es ist was Anderes, wenn wir uns auseinanderleben. Aber das war am Anfang.
Ally: Nein, nein, wartet!
George: Wie viele gab es noch?
Jeannie: Es gab nur diesen Einen. Abgesehen von dem Penis, an dem ein Mann hing, was die Rache für deine Affäre war.
George: Meine hatte ich, nachdem die Kinder aus dem Haus waren.
Ally: Na klar. Was hat das damit zu tun?
George: [zu Ally] Und du!
Ally: Was ist mit mir?
George: Warum hast du's mir nicht gesagt?
Ally: Ich war drei!
George: Du wusstest, was du gesehen hast.
Ally: Ich hab' gedacht, sie würden Pferdchen spielen...
George: Wenn du's jetzt noch weißt...
Ally: Ich war drei Jahre alt!
George: Irgendwann bist du dahinter gekommen. Du hast nichts gesagt!
Ally: Ich bin auch sehr froh darüber, denn sonst hättest du die Scheidung gewollt.
George: Und die will ich jetzt!
Ally: Ach Dad, komm schon! Das war vor 26 Jahren! Wir wissen ja nicht mal, ob... ähm... [Sie wendet sich ihrer Mutter zu.] War es nur ein dranhängender... [Das Wort kommt ihr nur schwer über die Lippen...] Penis oder war es... [George hebt seinen Blick vom Boden und sieht zu Ally und ihrer Mutter rüber. Ihre Mutter sieht sie an. Man merkt, dass ihr eine Antwort schwer fällt.] Mom...
Jeannie: Nein. Nein, das war... das war ein Mann, in den ich mich verliebt hatte.
Für George scheint das ein schwerer Schlag zu sein. Er lässt sich seufzend auf einen Stuhl am Fenster fallen.
Ally: Und wie ging es weiter?
Jeannie: Ähhh... ich habe Schluss gemacht.
Ally: Warum?
Jeannie: Weil ich Kinder hatte.
George: Dann kannst du ja jetzt gehen. Die Kinder sind aus dem Haus.
Ally: Dad, warum sagst du das immerzu? Warum sind wir nicht mehr eure Kinder, nur weil wir wo anders hingezogen sind?
George: Wir haben nicht mehr die Verantwortung für euch. [Er hat inzwischen ein Glas Rotwein in der Hand und setzt zum Trinken an.]
Ally: Das stimmt nicht! Ich bin immer noch eure Tochter. Und ihr seid verdammt nochmal dazu verpflichtet, glücklich und zufrieden verheiratet zu sein, solange ich am Leben bin. Und jetzt bleibt ihr alle hier sitzen und ich rufe meine Therapeutin an und wir werden alle darüber reden. Und zwar alle drei!

Tia, 19.10.2000

Fish und Whipper in Whippers Schlafzimmer. Fish sitzt auf einem Sims vor dem Kamin, Whipper steht vor ihm.
Whipper: Letzte Woche hast du mein Kehlläppchen berührt. Du hast mir gesagt, es fehle dir und es wäre noch viel faltiger als früher und ich-ich ließ dich... ich ließ dich es anfassen. [Sie ist den Tränen nah, ihre Stimme zittert.] Richard! Seid ihr noch zusammen? Ich versteh' das nicht!
Richard: Whi-Whipper...
Whipper: Was?
Richard: In Sachen Kameradschaft oder seelischer Unterstützung gibt es niemanden wie dich, da sind wir seelenverwandt. Aber wenn es darum geht, was in einer Beziehung ausschlaggebend ist...
Whipper: Was ist denn ausschlaggebend?
Richard: Ähhh... Sex.
Whipper: Sex?
Richard: Ja.
Whipper: Das ist wichtiger für dich als Kameradschaft und seelische Unterstützung?
Richard: [nachdrücklich] Ja.
Whipper: Na gut, nur... n-nur damit ich das verstehe: Kannst du mir sagen, wieso?
Richard: Na ja, ich arbeite den ganzen Tag und wenn ich dann abends nach Hause komme zu einer Gefährtin oder einer Seelenverwandten, würde ich mit ihr die halbe Nacht reden, lachen, kleine Intimitäten austauschen und dann zu müde sein für Sex.
Whipper: Verstehe. Verstehe. Deswegen ist Dings so...
Richard: N-n-nein-nein, du musst vor allem eins verstehen: [Er steht auf.] Die meisten Paare sind irgendwann so weit, dass sie nicht mehr gern miteinander reden, und die körperliche Anziehung ist auch dahin. Bei Ling, ha... Ich rede jetzt schon nicht gern mit ihr, aber körperlich sind wir... sind wir... sind wir gut.
Whipper: Glaubst du, du kannst mich mit diesen Fishismen für dumm verkaufen? Du hast wieder Angst. Du hast dich zurückentwickelt zu diesem emotionalen Feigling, der du früher warst. Ich hoffe, du findest bei Dings, was du suchst. Aber wenn nicht, dann komm nicht zu mir zurückgelaufen.
Whipper dreht sich um und geht zur Tür hinaus. Die anderen sitzen noch beim Essen. Whipper packt ihre Sachen zusammen.
Renée: Whipper, was ist...
Whipper: Ich hab' genug.
Ling: Was hab' ich denn gesagt? Sagen Sie's mir, damit ich's aufschreiben kann!
Whipper geht aus der Wohnung, Richard kommt aus dem Schlafzimmer und geht ihr hinterher.
Richard: Sei still, Ling.
Elaine: Richard...
Richard: Du sei auch still!
Richard verschwindet ebenfalls aus der Wohnung. Ling nimmt sich die Schale mit der Truthahnfüllung und löffelt zweimal auf ihren Teller.
Ling: Er lässt mich sitzen. Und das an Thanksgiving. [Sie hält die Schüssel in die Runde.] Füllung?

Ally sitzt mit ihren Eltern in Tracys Praxis auf einem Sofa. Die Sitzreihenfolge: Jeannie links, George rechts, Ally in der Mitte. Tracy sitzt auf einem Sessel vor ihnen und lässt die bisherigen Affären der McBeal-Dynastie noch einmal Revue passieren.
Tracy: Ich bin sehr verwirrt, aber mal sehen, vielleicht hab ich's begriffen: [Sie richtet sich an Ally.] Als Sie 3 waren, wachten Sie mitten in der Nacht mit Ohrenschmerzen auf, woraufhin Sie zu Mummy hereingingen und einiges zu sehen bekamen. Irgendwann später hatte Ihr Daddy eine Affäre, worüber sich Mummy aufgeregt hat, die daraufhin aus Rache eine Episode mit einem Penis hatte, an dem ein Mann hing. Und dann hat Ihr Daddy Georgia geküsst, Ehefrau von Billy, den Sie letztes Jahr geküsst haben, und jetzt will Ihr Daddy die Scheidung von Mummy, hab' ich's richtig verstanden?
Ally: [fühlt sich sichtlich unwohl] Ähm-ähm... na ja, äääh... ja.
Tracy: Gut. So, Daddy. [Sie wendet sich an George.] Darf ich Sie Daddy nennen? Es drängen sich viele Namen auf...
George: Nennen Sie mich George und Sie haben ausgelassen, dass sie in den Mann sogar verliebt war. [Er deutet auf seine Frau.]
Jeannie: Das hast du nicht gewusst, als du die Scheidung beschlossen hast.
George: Ich weiß es jetzt.
Tracy: Nicht so schnell! [Sie schaut Jeannie an.] Verliebt in den Mann, der an einem Penis hing, oder...
Jeannie: Sie hatten beide einen.
Ally: Sie war in den verliebt, bei dem ich mit drei reingeplatzt bin.
George: Jetzt reicht's mir. [Er steht auf und will gehen.]
Ally: Dad...
Tracy zielt mit einer Fernbedienung auf das Sofa, woraufhin dieses ein paar Schritte nach vorne fährt und George die Füße wegzieht. Er fällt wieder auf seinen Sitz, dann fährt das Sofa zurück an die Wand.
Tracy: Etwas kapiere ich noch nicht: Aus welchem Grund ist es die 26 Jahre alte Verfehlung, die die ganze Aufregung verursacht?
Ally: Genau das war auch meine Frage.
Tracy: Ja, danke.
Tracy nimmt von einem Beistelltisch ein Tablett mit Keksen hervor. Dann steht sie auf und bietet der Familie McBeal Kekse an.
Tracy: Nehmen Sie einen Keks und lassen Sie mich reden.
Jeannie nimmt einen Keks und bedankt sich dafür. An Ally geht Tracy achtlos vorbei, während diese wie ein kleines Kind nach einem Keks greift, aber keinen erhaschen kann. George lehnt dankend ab.
Tracy: Ist es nicht wichtig, wo Sie jetzt stehen? Vergessen Sie, was vor zwei Jahrzehnten geschehen ist. [Zu George.] Wo stehen Sie heute - außer natürlich auf Georgia? [Sie setzt sich wieder hin.]
George: Wo wir heute stehen und was wir heute haben, basiert auf einem Fundament, auf einer Geschichte. Und wenn sie damals andere gehabt hat...
Jeannie: [steht entrüstet auf] Was heißt denn "andere gehabt"? Es war EIN Mann!
George: [steht ebenfalls auf] In den du dich verliebt hast!
Tracy bemüht die Fernbedienung erneut, das Spiel mit dem Sofa wiederholt sich.
Tracy: Hören Sie: 26 Jahre! Wir werden keine Lösung finden, wenn Sie sich nur darüber streiten, wer wann...
Ally: D-d-d-d-d-d-d-der Punkt ist...
Tracy: Sie reden schon wieder!
Ally: Weil Sie mir keinen Keks geben wollten!
Tracy holt eine schrecklich laute Hupe hervor und betätigt sie. Ally und ihre Mutter halten sich die Ohren zu.
Tracy: [spricht durch das unerträgliche Fiepen ein Machtwort] Wir alle müssen zuhören, wenn ich rede! [Sie lässt die Hupe gnädigerweise wieder los, die Situation beruhigt sich.] George, Sie sprechen von Fundamenten. Wieso ist das Damals wichtiger als das Jetzt? Und antworten Sie uns ehrlich.
Jeannie sieht ihren Mann erwartungsvoll an. Nach einer Pause wendet sich George ihr zu.
George: Du bist in einen anderen verliebt gewesen, Jeannie.
Jeannie: Ja, genau wie du.
George: Nein, ich hab' sie nicht wirklich geliebt und das war 20 Jahre danach.
Jeannie: Ich rede ja nicht von ihr.
George: Von wem dann, es gab doch sonst keine.
Jeannie: Doch, es gab eine. Es war vielleicht nichts Sexuelles, aber du hattest eine Affäre, die, wenn sie deine Gefühle für mich nicht hat sterben lassen, sie doch immerhin verdrängt hat.
George: Wen? Wen hab' ich denn geliebt?
Jeannie: Sieh dich doch mal um: Ich war es nicht. Und auch nicht die verrückte Therapeutin.
Ally versteht langsam und starrt mit großen Augen und offenem Mund Tracy an. Diese nickt ihr bestätigend zu. Ally sieht zu ihrem Vater hinüber, dann zu ihrer Mutter.
Ally: Meinst du MICH?
George: Du bist auf deine Tochter eifersüchtig?
Jeannie: Nicht, weil du sie geliebt hast, George, ich hab' sie auch geliebt, nur... ich hatte dich verloren. Du warst fort. [Nach einer kurzen Pause sieht Jeannie zu Tracy hinüber, die ihre These nickend bekräftigt.] Ich schäme mich furchtbar dafür. Ich habe beobachtet, wie du sie angesehen hast, wie deine Augen geleuchtet haben, wenn du sie begrüßt hast... und es hat mir so sehr gefehlt, dass du das auch bei mir tust, so wie früher. Als sie von zuhause wegzog, dachte ich, wir beide könnten zu dem zurückfinden, was äh... Doch du warst gestorben. Innerlich. Deine Augen sind gestorben. Dein Herz ist gestorben. Sie war fort... und mit ihr warst auch du gegangen.
Ally zieht nachdenklich ihre Brauen zusammen, schaut dann zu ihrem Vater hinüber.

Georgia und Billy im Büro. Georgia kauert auf einem Sessel, Billy steht mit verschränkten Armen vor ihr.
Georgia: Es ist wie eine Art schleichender Tod gewesen. Vielleicht fing es ja an, als Ally bei euch eingestellt wurde, ich weiß nicht.
Billy: Soll es jetzt wieder um mich und Ally gehen?
Georgia: Nein, sicher nicht. Darüber bin ich mir endlich klar geworden, und dass du sie letztes Jahr geküsst hast, hatte vor allem mit uns zu tun. Genauso wie deine gebleichten Haare.
Billy: W-was hat das damit zu tun, dass du einen anderen Mann küsst?
Georgia: Vielleicht wollte ich dich damit ja nur bestrafen. Ich gebe es zu: Das ganze Gerede von "Frauen gehören nach Hause"... dein männliches Getue, der "neue Billy"... Diesen neuen Billy finde ich zum Kotzen, weißt du? [Es entsteht eine Pause.] Schon immer haben mich die Leute für so eine Barbie gehalten. Ich kämpfe schon sehr lange gegen dieses Image. Und dann höre ich dich sagen, dass du im Grunde mit so einer verheiratet sein willst!
Billy: Das hab' ich nicht gesagt.
Georgia: Doch, das hast du. Und das bin ich nicht. Ich werde es auch niemals sein. Du willst gehen? Ich hab' dir einen Vorwand gegeben. Und du brauchst nicht mal der Schuldige zu sein, was du ja so ungern bist. Du bist gerettet. Ich habe einen anderen geküsst. Also geh ruhig. Und jetzt kannst du mit stolzer Miene aus der Tür gehen: Ich war dir untreu.
Billy: Tja, vielleicht... vielleicht brauchen wir eine Pause in unserer Beziehung.
Georgia: Du willst doch gar keine Pause, Billy. Du willst dich von mir trennen. [Billy sieht mit feuchten Augen gegen die Decke. Georgia steht auf.] Frohes Thanksgiving.
Sie geht, er bleibt stehen und sieht ihr nach.

Wieder in Tracys Behandlungszimmer. Mittlerweile hat sich Tracy eine riesige grüne Tasse Cappuccino zugelegt.
George: Jeder Vater liebt seine Kinder.
Tracy: Sie wirft Ihnen die Liebe zu Ihrer Tochter nicht vor, sie sagt, dass Ihre Liebe zu ihr dadurch erloschen ist.
George: Und das ist einfach lächerlich.
Tracy lässt sich seufzend in ihren Sessel fallen.
Ally: Wirklich? Dad, du-du-du trennst so streng zwischen einer Affäre vor meinem Auszug im Gegensatz zu nach meinem Auszug, aber warum ist das weniger untreu Mom gegenüber? Tja, du bist immer der treue Vater für uns gewesen anstatt der treue Ehemann, du wolltest deine Kinder nicht verletzen, ich verstehe. Und-und vorhin, da hast du immer wieder betont und-und wiederholt, ich würde dich nach einem Auszug an meinem Leben nicht mehr teilhaben lassen, und das hat so verletzt geklungen. Ha-hab' ich dich verletzt, Dad?
George: [relativierend] Jeder Vater verspürt einen Stich, wenn seine Kinder ausziehen, das heißt nicht...
Tracy: [lässt Georges Faselei durch ein kühisches Stereo-"Muh!" verstummen] Ihre Tochter hat Ihnen eine Frage gestellt: Hat sie Sie verletzt?
Ally nimmt die Hand ihres Vaters. Eine Pause entsteht.
George: Ob du mich verletzt hast? Wir haben jeden Tag miteinander gesprochen. Du hast mir von deinen Träumen erzählt, von deinem... Kummer und deinen Ängsten. [Ally nickt lächelnd, in Erinnerungen versunken.] Und plötzlich hört es auf, wir hörten auf. Ähm... und auf einmal... wusste ich nichts mehr von deinem Leben, Ally. Ich wusste nur, dass ich nicht mehr darin vorkam. [Er lächelt wehmütig.] Ja, du hast mich verletzt. [Er richtet sich an Tracy.] War das ehrlich genug, Doktor?
Tracy hat offenkundig nicht zugehört: Sie hat sich ihren Kuli zwischen Nase und Oberlippe geklemmt und starrt gelangweilt darauf. Als sie merkt, dass sie angesprochen wird, schaut sie hoch und lässt den Kuli in ihre Hand fallen.
Ally: I-ich glaube, möglicherweise hatte ich Angst, du könntest von mir enttäuscht sein.
George: Das versteh' ich nicht.
Ally antwortet einen Moment lang nicht. Tracy wendet sich an sie.
Tracy: Er sagte, er verstehe nicht.
Ally: Ich bin nicht taub!
Tracy macht eine abschätzige Geste und lehnt sich beleidigt zurück.
George: Enttäuscht von dir?
Ally: Dad, w... w-wenn eine 16jährige ihrem Vater sagt, dass sie Angst vorm Alleinsein hat, davor, dass sie nie jemand lieben wird, dass sie panische Angst davor hat zu versagen... d-dann-dann ist das vermutlich sogar liebenswert und wenn sie 21 ist, ist es noch verständlich. Aber wenn eine 27-jährige Anwältin noch immer diese Ängste hat, dann äh... wird sie einfach schwach. Sie ist ein jämmerliches Ding und irgendwann kam der Punkt, wo es mir einfach zu peinlich war... dir von meinen Ängsten zu erzählen.
George: Glaubst du, nur weil du 27 bist, darfst du keine Angst mehr haben?
Ally sieht lächelnd zu Boden.
Tracy: Deshalb macht sie auch eine Therapie.
George, Ally: [gemeinsam] Ruhe!
Tracy: [macht eine abwehrende Geste] Schon gut, ich sehe kein Problem bei Ihnen. Hier gibt es nur einen gewissen Schmerz, verursacht durch zwei Menschen, die nicht mehr miteinander reden, das lässt sich reparieren - wenn Sie sich beide wirklich bemühen, alles klar? So. Bei Ihnen beiden allerdings... [Sie zeigt auf Jeannie und George.] ...da weiß ich nicht.
Ally: Was wissen Sie bei ihnen nicht?
Tracy: Na ja, wir haben Untreue, wir haben eine Entfremdung zwischen beiden, die schon sehr lange anhält - eine verfahrene Situation, das lässt sich nicht mit einer Hymne heilen. Aber eins ist mir klar: [Sie adressiert George] Sie lieben Ally mehr als Ihre Frau, wenn Sie das nicht wahr haben wollen, ist Ihre Ehe tot.
George: Das ist 'ne Verrückte, ich will ihre Zulassung sehen.
Tracy: Sie haben die Wahl: Entweder kommen Sie mit ihrer Frau ins Reine, oder Sie besuchen Bars und reißen Mädchen im Alter Ihrer Tochter auf.
George: Ich lass' mich von der Verrückten nicht schikanieren!
George steht auf. Tracy drückt wieder auf die Fernbedienung. Diesmal geschieht nichts, aber George ist trotzdem erschrocken. Tracy hat ihren Triumph, George verlässt langsam den Raum. Tracy sieht ihm skeptisch nach. Ally seufzt, ihre Mutter schlägt mit einem vielsagenden Lächeln die Augen zu Boden.

Dude, 14.10.2000

In der Unisex-Toilette. Richard Fish stützt sich, mit einer Zigarre in der Hand, auf eine geschlossene Klotüre. Richard zieht an der Zigarre und fängt an zu monologisieren.
"Aufm Topf" nebenan befindet sich Billy.
Richard: Frauen sind der Inbegriff an Unsicherheit, Billy. Alles dreht sich um Wollen, Wollen, Wollen. Und wenn du ihnen alles gibst, was du zu geben hast, werden sie das wollen, was du ihnen nicht geben kannst. Deshalb musst du's ihnen vorenthalten, denn dann wollen sie weiter das, was du ihnen bietest. [Man hört die Toilettenspülung rauschen.] Du musst eine Frau immer kurz halten. Wenn du willst, dass sie dich liebt, behandle sie schlecht. Gib ihr nichts. Bring sie zum Weinen. Die Liebe ist vergänglich. Ewig dauert nur das Unglück.
Die Tür wird von Billy geöffnet und knallt direttamente in ein Fishgesicht.
Billy: Was ist los?
Richard lugt hinter der Tür hervor, bläst den Zigarrenrauch heraus und der wachsame Zuschauer erkennt, dass weniger das Gesicht von Richard, sondern vielmehr seine Zigarre diese Aktion ausbaden musste.
Richard: Fishismus.
Nun schwenkt die Kamera auf eine leidiglich kastrierte Zigarre.

Beim Thanksgiving-Essen. Die Kamera, soeben noch auf eine zerfledderte Zigarre gerichtet, zeigt jetzt ein von Ling abgenagtes Truthahnbein, das auf einen Teller fällt. Jemand rülpst - Ling...
Ling: Er kommt nicht wieder. Er muss ausgerechnet an Thanksgiving abhauen. Der Truthahn war köstlich.
John: Liiinnng... [Er stochert mit seiner Gabel im Teller herum.] Angenommen, er ist gegangen, um Whipper zu suchen, was zugegebenermaßen sehr gut möglich ist, [Ling tupft sich den Mund mit einer Serviette ab.] so bist du anscheinend nicht weiter beunruhigt.
Ling: Warum? Weil ich esse? Man muss essen, um bei Kräften zu bleiben, besonders in Zeiten emotionaler Krisen.

[Kommentar von Sibo: Ein Lingismus :-)]

Ling: Außerdem kommt er zu mir zurück. Ich brauche nur mit den Fingern zu schnippsen. Ich hätte sowieso gern etwas Ruhe, bis er dieses Viagra absetzt. Wo bleibt der Kuchen? [Sie schaut sich danach um, als im selben Moment die Türe aufgeht. Alle blicken zur Tür. Georgia kommt herein, in einen kurzen, schwarzen Mantel gehüllt, um ihren Hals ist ein grau-schwarz gestreifter langer Strickschal gewunden.] Es gibt kein Essen mehr und wir haben Blondie nicht gesehen! [Sie greift zu ihrem Rotweinglas.]
Georgia: Ich wollte mit Renée sprechen! Du hast gesagt, du würdest irgendwann noch mehr Anwälte einstellen. Ist das schon soweit? [John hält im Essen inne.] Ich würde ein paar gute Mandanten beisteuern.
Ling: Georgia! Du wirst uns fehlen!
Nelle, Georgia: [gleichzeitig] Lllinnnggg!
Georgia: Denkst du darüber nach?
Renée: Klar. Ich denk' darüber nach.
Georgia: Danke.
Georgia dreht sich um und geht. Sie hinterlässt dabei ein Feld der Verwüstung. Nein, nicht ganz. Nur einen betretenen John, der sich die Hand vor den Mund hält, und ein Dreiergespann auf der anderen Tischseite, das sprachlos ist, Ling, Elaine und Renée.

In Allys Schlafzimmer. Ally sitzt auf ihrem Bett und schaut ins Leere. Ihre Gedanken schweifen zurück in ihre Kindheit.
Ein kleines Mädchen, das aufgewacht ist, weil es schreckliche Ohrenschmerzen hat, läuft den Gang einer Wohnung entlang. Das Mädchen trägt einen weißen Hausmantel mit einem grau-getupften Muster darauf und weiße Hausschuhe. In der linken Hand hält es einen Teddy. Das Mädchen läuft auf das Schlafzimmer ihrer Eltern zu und blickt durch einen Türspalt ins Innere. Das Mädchen ist Ally...
Ally blickt immer noch in die Ferne, als es an ihrer Türe klopft. Dadurch wird Ally aus ihrer Vergangenheit gerissen, sie schaut auf und sieht, dass ihre Mutter hereinkommt.
Jeannie: Dein Vater ist gegangen.
Ally: Ohhh... [Sie steht vom Bett auf.] Weißt du jetzt nicht, wo du schlafen sollst?
Jeannie: [lacht ein wenig] Oh nein. Nein, ich gehe nach Haus. Wir werden es überleben, Ally.
Ally: So würdest du eure Ehe beschreiben, Mom? [Sie spielt nervös mit ihren Fingern.] Sie hat überlebt???
Jeannie: Es gibt schlimmere Beschreibungen. Damit sind wir über der 50-Prozent-Hürde. [Ally grinst etwas und schlägt dann die Augen nieder.] Es tut mir so leid. Kein-kein Kind und vor allem keine 3-Jährige dürfte sehen, was du gesehen hast. Ich wünschte...
Ally: Warst du wirklich eifersüchtig auf mich, Mom?
Jeannie: Ach, das... [Sie fährt sich durch's Haar und setzt sich auf Allys Bett.]
Ally: [immer noch etwas nervös] Ich würde dir lieber sagen, dass ich das verstehe, aber... [Sie setzt sich zu ihrer Mutter.]
Jeannie: Ach, Ally... [Sie streicht sich durchs Haar.] Weißt du, vom Tag deiner Geburt an hattest du... einen Zauber an dir. Und den hast du immer noch, es ist unglaublich. Achmmm.... Ein anders Wort als Zauber fällt mir nicht ein. Aber wenn ich sage, dass äh... die Liebe deines Vaters für mich erloschen ist, dann äh...
Ally: Vielleicht wurde es ja nur schwierig für ihn, eine Frau zu lieben, die so eifersüchtig war auf ihre... eigene... Tochter.
Jeannie: Ich habe dich natürlich geliebt, Ally...
Ally: Nein, äääh... [Sie wehrt mit der Hand ab.]
Jeannie: ...ich konnte nur, nein, ich... [Sie streicht sich dann eine Strähne aus dem Gesicht.] Weißt Du noch, welches Lied du immer gesungen hast mit deinem Vater?
Ally: "Lida Rose"?
Jeannie: Nein. Das andere, "Dulcinea", in dem es darum geht, jemanden zu lieben, dem man nie begegnet ist. [Sie versucht es zu singen, lacht dann.] Na-na-na-na-na oder so ähnlich. Weißt du nicht mehr? Tja, manchmal, da wache ich mitten in der Nacht auf und er ist nicht im Bett und ich... ich schleiche mich nach unten und finde ihn am Klavier. Er sitzt da und singt dieses Lied. Denn dein Vater ist seiner großen Liebe nie begegnet. Wir haben uns geliebt und wir lieben uns noch.
Ally: Ihr habt also nie ein "Wunder" erfahren?
Jeannie: Doch sicher, wir hatten eins. Aber sie wurde erwachsen. Sie zog von uns weg.
Ally: Wenn du nur wüsstest, wie sehr ich mich danach gesehnt habe, dir nahe zu sein!
Jeannie: [lässt einzelne Strähnchen von Allys Haaren durch ihre Finger gleiten] Das ging mir auch so. Ähhhmmm... [Sie steht auf.] Er ist dir wirklich in vieler Hinsicht ein wunderbarer Vater gewesen. Aber was ich am meisten... hmmm... an ihm bewundere, ist die Kraft, mit der er dich dazu erzogen hat, an deine Träume zu glauben. Daran, dass sie wahr werden, obwohl seine für ihn nie wahr geworden sind. Tja, dann werd' ich wohl... am besten nach Hause gehen... [Sie lächelt.] ...und ihm wenigstens ein Sandwich machen.
Ally: [lächelt auch - ein wenig gezwungen allerdings] Hey, wollt-wollt ihr Weihnachten nicht vielleicht zu mir kommen?
Jeannie: [sanft] Hach, ja. Das wär' schön. Wiederseh'n, Schatz.
Ally: Wiederseh'n.
Jeannie verlässt das Zimmer. Ally schaut noch lange auf die Tür und ihre Augen fangen an zu glänzen.

Am Abend. Billy, unser Chauvinisten-KING-KONG-Schwein, läuft in einem schwarzen Mantel die Straße entlang. Seine Blicke verraten Zweifel und Ungewissheit. Sie verschwinden aber, als er auf Sandy, seine neue Sekretärin, trifft, denn da erscheint ein Lächeln auf seinem Gesicht. Sandy kommt ihm im beigefarbenen Mantel mit rotem Schal entgegen und hält zudem noch ein rotes Lackledertäschchen in den Händen.

[Kommentar von Sibo: Im Hintergrund ist wieder "Swinging On A Star" zu hören, das Lied, das vorhin schon von Elaine und Billy himself zelebriert wurde. Da auf der Mailing-Liste dieses Lied speziell gewürdigt wurde, habe ich den Text hier mit aufgeführt. Bitteschön! :-)]

A pig is an animal with dirt on his face
Man is a terrible disgrace
He's got no manners when he eats his food
He's fat and lazy and extremely rude...!
Die Musik bricht ab, mit einem entsetzlichen Quietschen.
Billy: Sandy!
Sandy: Billy, hey! Frohes Thanksgiving!
Billy: Ihnen auch! Ihnen auch.
Sandy: Ich mach' gerade einen Verdauungspaziergang, ich hab' zuviel gegessen.
Billy: Dafür ist heute der beste Tag.
Sandy: Ja.
Verlegenes Schweigen. Sandy nickt unentwegt mit dem Kopf und grinst dabei andauernd. Sie wirkt ein wenig dämlich.
Billy: Hey, woll'n wir irgendwo einen Kaffee trinken?
Sandy: Gern.
Billy: Gut. [Er legt seinen Arm um Sandys Hüften und führt sie über die Straße auf ein Café zu.]
But if you don't care
A feather or a fig, yeah!
You might grow up
And be a pig.

Richard Fish läuft ebenfalls die Straße entlang (auch in schwarz mit blauem Schal), überquert sie und steuert auf Whippers Haus zu. Er klingelt.
But if you want to swing on a star
Carry moonbeams home in a jar
And be better off than you are
Or would you rather be a fish!
To fool the people, is his only thought
And though he's slippery
He still gets caught!
Whipper schiebt, nachdem Richard geklingelt hat, den Vorhang ihrer Haustüre zur Seite und öffnet dann die Tür.
Richard: Oh, ich schwimme lieber im seichten Wasser, Whip! Da ertrinkt man nicht.
Whipper: Wieder ein Fishismus?
Richard: Ich seh' es einfach nicht. Nicht bei dir und mir. Nicht bei... irgendjemanden. Meine verheirateten Freunde werden immer verbitterter und die Beziehungen, die funktionieren, kommen mir wie Arbeit vor. Sie scheinen alle das gleiche Ende zu nehmen. Wozu also?!
Whipper: Das kann ich dir nicht beantworten, Richard! Ist das alles, was du sagen wolltest?
Richard: Na ja... ja. Äh... das und... [Whipper legt wartend den Kopf schief] ...ja.
Whipper: Gute Nacht. [Sie schließt die Tür. Richard macht die Augen zu.]
But if the sort of life is what you wish
Alright then, you might grow up to be a fish!

Georgia geht traurig und nachdenklich die Straße entlang, ebenfalls wie die anderen zwei in Schwarz gewandet.

[Kommentar von Sibo: Es ist einfach so schrecklich traurig *snief*! Leute, holt eure Taschentücher! Leiden wir gemeinsam mit Georgia!!! :´-(]

Jetzt übernimmt Vonda den nächsten Part:
But if you want to swing on a star
Carry moonbeams home in a jar
And be better off than you are
Da da da da da da daaaaaa!

In Allys Küche.
Ally macht sich Tee - Teebeutel-Tee - in einer Tasse zurecht. Sie hat es sich bequem gemacht mit einem T-Shirt (schwarzes Männchen drauf und die Namen: Joch Jett) und einer lockeren, olivgrünen 3/4-Hose. Renée, im rotgetupften Geparden-Mini-Rock mit knallrotem und mehr als engem Strickpulli kommt hinzu.
Renée: Ist alles wieder ok?
Ally: [nicht sehr überzeugend] Na klar. 'Ne kleine Kabbelei. Sie haben sie bereinigt. Alles in Ordnung. Wie lief das Essen?
Renée: Furchtbar. Ich glaube, Richard geht zurück zu Whipper. Also, falls du Ling gerne trösten möchtest, dann...
Ally: Danke, Renée. Ich... passe.
Renée: Also dann... geh' ich jetzt ins Bett. Ist wirklich alles ok?
Ally: [zwingt sich mit dem Versuch, etwas überzeugender zu wirken, ein Lächeln auf] Aber ja. Hm?
Renée: Na gut. Nacht! [Sie dreht sich um und geht.]
Ally: Nacht! [Sie fuhrwerkt noch an ihrem Teebeutel herum und ihr Blick fällt auf eine Sache im Wohnzimmer. Sie geht auf ein Klavier zu. Sie setzt sich an das Klavier, streicht sich die Haarsträhne zurück und fängt zu spielen an. Dabei macht sie die Augen zu und fühlt tief in sich hinein. Sie fängt an zu singen.]
Familienbilder aus Allys Kindheit werden eingeblendet.

[Kommentar von Sibo: Da ich jetzt schon den Text von "Swinging On A Star" dabei habe, hier ist jetzt auch der von "Dulcinea" :-)]

I have dreamed thee too long
Never seen thee or touched thee
But known thee with all of my heart

Allys Vater aus dem Off:
Half a prayer, half a song
Thou hast always been with me
Though we have been always apart

Beide im Duett:
Dulcinea, Dulcinea
I have sought thee
Sung thee, dreamed thee
Dulcinea

Vonda:
And your name is like a prayer an angel whispers
Dulcinea, Dulcinea, Dulcinea, Dulcinea...

Die Kamera ist von oben auf das Zimmer gerichtet. Ally liegt auf dem Sofa zusammengekauert.
Nach einer Weile ein Cut, Ally liegt auf dem Sofa, ihre Beine hängen auf den Boden.
Dann wieder ein Cut. Jetzt sitzt Ally auf dem Sofa, sie verschränkt ihre Hände, beugt sich nach vorne, verweilt etwas und beginnt dann immerzu, den Oberkörper vor und zurückzubewegen.

Sibo, 13.10.2000 (Freitag, der 13. und Vollmond, etwas, das erst im Jahr 2014 wieder vorkommen wird!)

Dieses Transkript wurde von einer Gruppe von Ally-Fans für alle Ally-Fans erstellt. Es ist ein Spaß-Projekt, bei dem jede und jeder mitmachen darf. Jede Folge wird, sobald sie ausgestrahlt worden ist, von Sibo in mehrere Abschnitte unter- und auf die verfügbaren Transcriber verteilt. Diese schicken ihre Texte an nihil, der die Teile korrigiert und zusammenfügt. Wenn jemand einen Beitrag leisten oder die Transkripts auf seiner Webseite veröffentlichen möchte, kann er sich an eine dieser beiden Kontaktpersonen wenden.

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