die deutsche Ally McBeal FanPage

Hauptseite | Episodenführer | Staffel 3 | vorherige # 304 nächste

letzte Aktualisierung: 25.06.2001


#304 Sex und Hopp [Heat Wave]

Inhalt | Facts | Eure Meinung | Engl. Transkript | Deutsches Transkript | Screenshots

 

Bisher bei Ally McBeal...

Aus 3#01 - 'Eine klatschnasse Affäre'.
In Flashbacks sieht man Allys Begegnung mit Joel in der Autowaschanlage.
Ally: Ich bin jemandem begegnet. Ich hatte ihn vorher noch nie gesehen. Es war in so einer Waschanlage, wo man mit dem Auto durchfährt. Ich glaube, er arbeitet dort.

In der Kirche bei Risas und Joels Hochzeit. Allys Blick schweift zur Seite, wo sie als Bräutigam Joel entdeckt! Ally kreischt los, die Musik verstummt, alle blicken entsetzt auf Ally.
Ally: Risa, er ist der absolut beste Liebhaber, den ich jemals hatte. Ich halte ihn für einen erfahrenen Schürzenjäger, der Sie wegen des Geldes heiraten will.

Aus 3#03 - 'Showtime'.
Billy steht vor den Anonymen Chauvinisten.
Billy: Hallo, mein Name ist Billy, ich bin ein Chauvinistenschwein.

In Billys Büro klärt Billy Georgia über seine Ansichten auf.
Billy: Ich halte nichts von gemeinsamer Erziehung. Ich erwarte von dir, dass du aufhörst zu arbeiten, wenn wir Kinder haben. Und auch wenn ich dich bestimmt nicht nur als Sexobjekt betrachte, so sehe ich dich doch als jemanden an, der mich sexuell befriedigen sollte. Und wenn du 100 Pfund zunehmen würdest, dann wäre das ein großes Problem für mich.

In der Unisex-Toilette streckt Georgia Billy mit einem Fausthieb und einem gut gezielten Tritt nieder.

Und jetzt geht's weiter...

Die Kanzlei Cage / Fish & Associates, in Richards Büro. Richard sitzt an seinem Schreibtisch und löffelt den Milchschaum von seinem Cappuccino. Ling tritt ein und geht zu ihm hinüber.
Ling: Richard.
Richard: Schweineöhrchen. Guten Morgen. [Richard steht auf und gibt ihr einen flüchtigen Kuss auf die Wange.]
Ling: Ja, können wir reden?
Richard: Klar, bitte setz dich. [Richards Worte werden beinahe von der Sirene eines Feuermelders übertönt, der scheinbar grundlos Alarm schlägt.] Was zum... Entschuldige bitte. [Richard betätigt einen Knopf der Telefonanlage und spricht in das eingebaute Mikrofon.] Paula, de-der Rauchmelder hat mal wieder eine Störung.
Paula: Ja, Mr. Fish. [Richard beendet das Gespräch und wendet sich wieder Ling zu.]
Richard: Ling, eine Sekunde. [Er versucht, das Zimmer zu verlassen, doch Ling ergreift seinen Arm und hält ihn fest. Mittlerweile ist der Alarmgeber bereits wieder verstummt.]
Ling: Hältst du mich für blöd? Du hast deine Wohnung genauso verwanzt wie dein Büro.
Richard: Wa-Was meinst du damit?
Ling: Hallo Richard, welche Sendung wollen wir heut Abend sehen? Hey, tolle Krawatte.
Richard: Oh, das ist...
Ling: [nimmt sich Richards Megafon, um den folgenden Worten mehr Nachdruck zu verleihen] Können wir reden? [Wieder erklingt der Alarmton.] Das Ding ist stimmaktiviert. Es schaltet sich automatisch ein, wenn ich mit dir ein Gespräch will.
Richard: Aber Ling, das... Ling, da-das... das ist absurd.
Ling: Wirklich? Richard, wir müssen uns unterhalten. [Erneut reagiert der Rauchmelder.]
Richard: Also, das-das ist... das ist sicher nur ein Zufall. Ich...
Ling: Wie wär's damit? [flüsternd] Ich will heiraten. [Zahlreiche Sirenen setzen ein und machen einen ohrenbetäubenden Krach.]
Richard: Tja, also. Wie soll ich's sagen? Sagen wir's so. Vorsicht ist besser als Nachsicht. Schwamm drüber. [Er wendet sich ab und macht sich aus dem Staub.] Muss los!

Intro

In der Kanzlei verlässt Billy den Aufzug und trifft dort auf Richard.
Richard: Billy, wann ist unser nächstes Treffen?
Billy: Du kommst nicht mehr zu den Treffen, Richard.
Richard: Die mögen mich doch.
Billy lässt den etwas verwirrt dreinblickenden Richard stehen. Ally kommt schnellen Schrittes auf ihn zu.
Ally: Richard, ähm, i-ich...
Richard: Oh, Ally.
Ally: Weißt du....
Richard: Hey, das ist gut. Risa Helms will dich sprechen, die Frau, mit deren Verlobten du geschlafen hast, bevor du ihr die Hochzeit ruiniert hast.
Ally: Ja, Richard, ich weiß, wen du meinst. Wi-wieso ist sie hier?
Richard: Irgendwas mit wiedergutmachen oder heimzahlen, eins von beiden.
Ling: [tritt hinzu] Richard, wir müssen uns dringend unterhalten.
Richard: Unbedingt, ich bin gerade furchtbar in Eile, heute Nachmittag wär mir recht. [Ling starrt Richard knurrend an und geht davon.] Ally, da kommt sie.
Richard geht zur Seite, damit Ally freies Blickfeld hat. Die Kamera schwenkt auf die sich nähernde Risa Helms, die ein Dokument in den Händen hält.
Für einen kurzen Moment sieht Ally Risa wieder in ihrem Hochzeitskleid vor sich.
Risa: Ally.
Ally: Risa.
Risa: Das ist eine Klage mit einer Vorladung. Ich verklage Sie wegen vorsätzlichen Zufügens seelischer Grausamkeit.
Ally: Ha-Hallo.
Risa geht ab.
Richard: Mist! [Er geht auch ab.]

Ally und Billy betreten die Unisextoilette.
Ally: Das kann sie nicht. Das ist doch vollkommen klar, dass sie das nicht tun kann, oder?
Billy: Du hast ihre Hochzeit platzen lassen.
Während Billy in eine Kabinen geht, bleibt Ally vor einem der Spiegel stehen. Dort trifft sie auf Nelle und Ling, die sich gerade die Hände wäscht.
Ling: Ich war dabei. Du warst boshaft.
Ally: Der Pfarrer sagte, wenn jemand einen Einwand gegen diese Verbindung hätte, dann sollte er ihn äußern.
Nelle: Die Frage ist, was dein Ziel war. Wolltest du ihr wirklich helfen oder wolltest du nur, dass sie ihn nicht bekommt, weil es der beste Sex deines Lebens war?
Begleitet vom Pfeifen eines Teekessels und Dampf, der von dem Halsausschnitt ihres Pullis entweicht, nimmt Ally eine leuchtend rote Farbe an.
John kommt herein. Er bleibt hinter Nelle stehen und verfolgt sichtlich aufgewühlt ihr Gespräch mit Ally.
Ally: Äh, wie bitte?
Nelle: Na ja, John hat gesagt, dass er ein richtig guter...
Nacheinander verlassen erst Richard und wenig später auch Billy und Georgia ihre jeweiligen Kabinen der Unisextoilette.
Ally: Oh, schon gut. Hör zu, sie hat meine Aussage bereits notiert. Also brauche ich ei-eigentlich nur...
Richard: Ich bin als Zeuge vorgeladen.
Ling: Ich auch. Boshaft.
John: Ich schlage vor, du lässt ihre Aussage zuerst zu Protokoll nehmen.
Ally: Mmmhhmm.
Das Rauschen einer Toilettenspülung bringt die versammelten Anwälte zum Schweigen. Eine junge, hübsche, dauerwellengelockte, leicht tussige Frau tritt aus einer der Kabinen. Sie ist mit einem Stück Toilettenpapier beschäftigt, das sich am Absatz ihres linken Schuhs verfangen hat. Als sie aufschaut und in die verdutzten Gesichter der anderen blickt, fängt sie an zu lachen.
Sandy: [ziemlich dümmlich] Ich muss mich an diese Unisex-Sache erst noch gewöhnen.
Billy: Sandy, das ist Georgia, Richard, Ally, Ling, Nelle, John. [Er deutet nacheinander auf die Personen, deren Namen er erwähnt. Dann, voller Stolz:] Sandy Hingle, meine neue Sekretärin.
Alle: Hallo.
Sandy: Hallo.

In Billys Büro. Es sind Billy und Georgia anwesend, sie streiten sich.

[Kommentar von Ansgar: Beide Szenen werden mit einer bemerkenswerten Überleitung verbunden. Die vorhergehende Szene endet mit einem Zoom auf Georgias linkes Auge, deren Pupille ganz von Sandys Reflektion ausgefüllt wird. Dann verschwimmt ihr Bild und wird durch die Spiegelung von Billy ersetzt.]

Billy: Was?
Georgia: Was?!
Billy: Ja, wo liegt das Problem?
Georgia: Wie alt ist sie? 19?
Billy: Es haben sich mehrere vorgestellt, sie war die beste.
Georgia: Ja, davon bin ich überzeugt. Und was waren die Kriterien?
Billy: Sie war die beste Kandidatin für den Job, Georgia. Du wirst doch nicht vorschlagen, dass sie benachteiligt wird, nur weil sie attraktiv ist.
Georgia: Ich will nicht, dass sie für dich arbeitet!
Billy: Das hast du nicht zu entscheiden!
Georgia: Ich bin deine Frau!
Billy: Wir sind im Büro, nicht zu Hause!
Georgia: Zu Hause wird die Hölle los sein!
Billy: Dann werde ich eben mehr Zeit im Büro verbringen! [Er setzt sich und legt seine Füße provozierend leger auf den Schreibtisch.] Willst du mich noch mal schlagen?

Ansgar, 06.10.2000

Billy bei den Anonymen Chauvinisten. Sie sitzen wie immer in einer Runde.
Myron: Ich glaube nicht, dass das im Sinne dessen war, was wir hier zu erreichen versuchen.
Billy: Und... und was versuchen wir denn zu erreichen?
Myron: Das Ziel ist klar: Wir versuchen, den Frauen und ihren Bedürfnissen gegenüber eine größere Sensibilität zu entwickeln.
Billy: Ja, und warum sind wir alle hergekommen? Wir haben das Gefühl, dass wir versagen. Und wem ist es zu verdanken, dass wir uns wie Versager vorkommen? [Er steht von seinem Stuhl auf.] Unseren Frauen! [Myron seufzt.] Wir sind hier, weil sie uns entmannt haben, Freunde! Wie viele unserer Frauen gehen zu Treffen, weil sie lernen wollen, besser im Bett zu sein?
Vereinzelte Mitglieder: Ja! Richtig!
Myron: [macht eine einlenkende Geste] Billy...
Billy: Wir hören immer wieder, dass bei Männern Beziehungen auf Sex ausgerichtet sind, bei Frauen auf Kommunikation. Warum bemühen wir uns, im Kommunizieren besser zu werden, während sie überhaupt keine Anstrengungen machen, den Sex zu verbessern?
Allgemeines zustimmendes Gemurmel wie etwa 'ja', 'genau', 'richtig' etc. ist zu hören.
Billy: Seien wir doch mal ehrlich: Eigentlich sind wir hier, weil unsere Frauen unsere Bedürfnisse nicht befriedigen!
Allgemeines zustimmendes Geschrei wie etwa 'ja', 'genau', 'er hat wirklich recht' etc. Myron fühlt sich sichtlich unwohl, weil er die Kontrolle verloren hat.
Billy: Und noch etwas: Ich habe mir meine bisherigen Beziehungen zu Frauen noch mal vor Augen geführt und ich habe einige Freunde über ihre Freundinnen ausgefragt und es besteht eindeutig ein Konsens: Die Frauen, die uns alle Wünsche erfüllen, sind die, die wir am schlechtesten behandeln!
Allgemeines zustimmendes Gebrüll wie etwa 'ja', 'genau', 'richtig' etc.
Myron: Das reicht, Billy...
Billy: Wir müssen unser Leben wieder in die Hand nehmen!
Myron: Ich habe genug gehört!
Allgemeines zustimmendes Gebrüll wie etwa 'ja', 'genau', 'richtig' etc.
Mitglied: Meine Frau ist ein richtiges Miststück!
Billy: Die wollen nicht, dass wir über sie bestimmen, warum sollen wir sie dann über uns bestimmen lassen!?
Ausgelassener Jubel unter den Mitgliedern. Billy animiert sie zum Klatschen, geht dann reihum und schlägt mit ihnen ein. Dazu ertönt aus dem Off die typische US-Sport-Hymne.
Billy: Jaaaaaaa!

Das Konferenzzimmer bei Cage / Fish & Associates. Eine Anhörung zur Klage von Risa gegen Ally wegen schwerer seelischer Grausamkeit findet statt. Am Tisch sitzen rechts Ally zusammen mit Renée und Whipper, gegenüber Risa mit ihrem Anwalt.
Risa: 300 Leute. Mein Hochzeitstag. Und eine meiner Brautjungfern verkündet, dass sie Sex mit dem Bräutigam hatte. [Ally schaut betreten auf die Tischplatte herab.] Dann nimmt sie mich beiseite und erzählt mir, während ich im Hochzeitskleid vor ihr stehe... sie wagt es, mir zu erzählen, wie gut der Sex mit Joel war. Was für ein toller Liebhaber er war. Das war der Gipfel an Grausamkeit!
Ally: Ich wollte ihr damit nur...
Whipper: Ally!
Renée: Ally!
Risa: Mein Therapeut sagt, dass ich es eines Tages überwinden werde. [Sie sieht, den Tränen nahe, herab und schluchzt unterdrückt.] Ich glaube nicht, dass ich das kann.
Renée: Zweifeln Sie daran, dass sie in Ihrem Interesse gehandelt hat?
Risa: Zuerst hab' ich gedacht, sie meint das wirklich aufrichtig, aber jetzt...
Ally: Risa!
Renée: Ally!
Whipper: Ally!
Risa: Es ist eine Sache, die Hand zu heben und 'Moment mal' zu sagen. Es ist eine ganz andere, in ein Mikrofon zu sagen, dass Sie mit ihm geschlafen haben! Dann gehen wir in ein Nebenzimmer, um die Sache zu bereinigen und beschließen, mit der Trauung fortzufahren. Und sie tut es wieder. Zwei Mal! [Whipper schluchzt und tupft sich mit einem Taschentuch die Nase.]
Ally: Whipper!
Whipper: [schluchzend] Oh, entschuldige, tut mir leid, es ist nur so... furchtbar...
Risa: Und noch etwas, Ally: Ich wünschte mir, wir hätten die Trauung doch zu Ende gebracht. Dass er sich ein letztes Mal ausgetobt hat, hätt' ich verschmerzen können, ich hab's ja auch getan. Aber keine Braut kann... [Sie macht eine kleine Pause.] Wie konnte ich mich denn in so einem Augenblick noch trauen lassen... wenn Sie mir so etwas sagen? [Whipper schneuzt sich die Nase, ausgiebig und sehr geräuschvoll...]
Ally, Renée: [gemeinsam] Whipper!

Das Großraumbüro in der Kanzlei. Billys neue Sekretärin Sandy geht mit einigen Akten zu ihrem Platz und setzt sich. Über ihr, auf der Balustrade, hocken Richard und John, die sie durch das Geländer beobachten. Richard hat eine Tasse Cappuccino und ein Fernglas dabei.
Richard: [nimmt das Fernglas von seinen Augen] Was meinst du? Neunzehn, zwanzig? Junge, nur für ein Paar Klöpse.

[Kommentar von Dude: "Junge, WAS für ein Paar Klöpse!" hätte meiner Meinung nach mehr Sinn gemacht, aber auch nach endlosem Hinhören muss ich feststellen: Fish sagt hier tatsächlich "nur".]

[Kommentar von nihil: Ich will Dude nichts unterstellen bezüglich Gedanken, die beim Anblick von Sandys Ausschnitt durchaus auftreten können, aber ich meine, etwas ganz Anderes gehört zu haben: "Jung genug für ein paar Klappse!"]

Richard will John das Fernglas reichen.
John: [weist es ab] Äääh... P-P-P-P...
Richard: Wir brauchen von ihr die Verzichtserklärung bezüglich sexueller Belästigung. [Er nimmt das Fernglas wieder vor die Augen.]
John: Richard, ich glaube nicht, dass das vor Gericht Bestand hat.
Richard: So?
Ling: [erscheint hinter ihnen] Richard?
John und Richard erschrecken und fahren hoch. Dabei drückt Richard John das Fernglas in die Hand.
Ling: Ich muss mit dir reden, ich habe ein Problem.
Richard: A-also gut, kannst du dich kurz fassen? [Er nimmt einen Schluck Cappuccino.]
Ling: Ich denke schon. Ich hab' meine Orgasmen vorgetäuscht.
Richard spuckt den Cappuccino aus. John bekommt die volle Ladung ins Gesicht.
Richard: Äääh, äääh... [Er drückt John die Tasse in die Hand.] Hier... Schwamm drüber.
Richard und Ling gehen nach links aus dem Bild. John sieht ihnen verdattert nach. Sein Gesicht ist mit Cappuccino und Milchschaum verklebt, auf seinem Hemd ist ein Fleck, der kaum von nur einem Schluck Kaffee stammen kann.

In Richards Büro.
Richard: Wie konntest du nur so etwas tun?
Ling: Richard, ich weiß, das klingt furchtbar, aber... nimm's nicht allzu persönlich.
Richard: 'N-n-nimm's nicht zu persönlich', dass du Orgasmen vortäuschst???
Ling: Nur, damit du von mir abrollst und ich schlafen kann.
Richard: Du-du willst damit also sagen, dass... dass du sexuell nicht befriedigt bist?
Ling: Oh, ich bin wirklich sehr befriedigt.
Richard: Oh.
Ling: Allerdings bist du nicht immer dabei, wenn es dazu kommt.
Richard: [sieht sie einen Moment lang fragend an, dann versteht er] Das heißt, du, ääh... [Er setzt sich niedergeschlagen hin.]
Ling: Ja, manchmal. Richard, ich möchte, dass du aufhörst, dieses Viagra zu nehmen. Erstens brauchst du es nicht und zweitens scheinst du dadurch weniger zu fühlen. Du könntest die ganze Nacht durchmachen; für mich wird es nach zehn Minuten langweilig.
Richard: Und deshalb täuschst du's also, äh, äh... v-vo-vor?
Ling: Schatz, wir beide wissen es: Du interessierst dich nur für deinen eigenen Höhepunkt, also lass das Viagra sein. Wir leben in New England: Schieb 'ne schnelle Nummer, das ist kolonial. Ich sorge schon für mich.
Sie küsst Richard auf die Stirn und verlässt das Büro. Richard bleibt verdattert auf dem Sofa zurück.

Das Büro von Renées und Whippers Kanzlei. Ally berät sich mit Whipper und Renée über die Klage von Risa. Auf einem Tisch vor ihnen stapeln sich Akten.
Ally: Einen Vergleich?
Whipper: Ally, wenn das je vor Gericht verhandelt wird, dann...
Ally: Ich hab's wirklich ehrlich gemeint, ich...
Whipper: Du hast die Trauung zweimal unterbrochen. Dann erzählst du der Braut, was für ein toller Liebhaber ihr Bräutigam war, und das vor dreihundert Leuten. Ich würde schon sagen, dass das Seelenqualen verursachen kann und dass es sehr nach Vorsatz aussieht.
Ally: Ich gebe ihr überhaupt nichts.
Renée: Ally, ich weiß, du hast aus Überzeugung gehandelt, aber der Anschein spricht nun mal gegen dich, die Geschworenen können dich zu einer Million verdonnern.
Ally: Ich will keinen Vergleich.
Whipper: Ally, wenn dir so eine Summe aufgebrummt wird, was durchaus möglich wäre, dann kannst du für den Rest deines Lebens für diese Frau arbeiten. Es geht nicht ohne Vergleich.
Ally: Das ist doch kaum zu fassen. [Sie lässt ihren Kopf hängen.]
Renée: Eine Möglichkeit gibt es noch.
Whipper: Welche?
Ally: Welche?
Renée: Wenn wir beweisen könnten, dass sie noch mehr Seelenqualen erlitten hätte, wenn er ihr Ehemann geworden wäre.
Whipper: Wie sollen wir das beweisen?
Renée: Er müsste für uns aussagen. Wenn er uns bestätigt, dass die Ehe ein Desaster geworden wäre...
Ally: Das wird er nicht tun, warum sollte er?
Renée: Nein, vermutlich nicht. Aber man könnte ihn fragen.
Whipper nickt zustimmend. Ally überlegt seufzend und tippt sich mit den Fingern ihrer rechten Hand an ihre Lippen.

Ein Gang im Großraumbüro bei Cage / Fish & Associates. Richard kommt steif aus seinem Büro heraus und geht den Gang entlang. Ling steht draußen, gibt einem Angestellten einige Akten zurück und bedankt sich dafür, dann folgt sie Richard.
Ling: Richard? [Richard seufzt.] Schätzchen... Herzblatt... [Da Richard nicht antwortet, stellt Ling ihm ein Bein. Er fällt schreiend hin. Elaine sieht von ihrem Tisch auf und beobachtet das Geschehen.] Süßer...
Richard: [steht wieder auf und reibt sich den Kopf] Ling, ich muss zu einem Termin.

Billys Büro. Seine neue Sekretärin Sandy lässt Billy ein Formular unterschreiben.
Sandy: [zeigt auf das Blatt] Sie müssen hier unterschreiben.
Billy: Okay. [Er unterschreibt.]
Sandy: Und hier die Initialen.
Billy: Hmmm.
Sandy: Und dann hier noch mal.
Georgia kommt zur Tür hinein. Sie beäugt die beiden kritisch. Billy klappt die Akte zu und sieht verträumt zu Sandy auf.
Sandy: Sehr gut.
Georgia: Entschuldigung! Sandy, könnte ich kurz allein mit Mr. Thomas reden?
Sandy: Klar.
Sandy geht aus dem Büro, Georgia schließt hinter ihr die Tür.
Georgia: War dein Männertreffen heute erfolgreich?
Billy: Es lief ganz gut. Aber ob das Männer sind...
Es entsteht eine kleine Pause. Georgia lächelt gezwungen und faltet die Hände.
Georgia: Billy, ich... ich weiß nicht, was mit dir los ist. Offenbar machst du gerade eine Phase durch. Was es auch ist, wollen wir nicht darüber reden?
Billy: Ich sag's dir, Georgia: Ich... bin unglaublich wütend auf mich.
Georgia: Okay. Wieso?
Billy: Weil ich zugelassen habe, dass ich zu jemandem... Ich habe mein Leben lang versucht, zu dem zu werden, was der heutigen Vorstellung von einem sensiblen, modernen Mann entspricht. Und der ist jedenfalls nicht altmodisch, nehme ich an. Und äääh... ich habe geleugnet, dass ich altmodisch bin.
Georgia: Und das bedeutet?
Billy: [lehnt sich bedächtig vor und faltet die Hände auf dem Tisch] Ich will Kinder und ich halte nichts davon, dass sie von Kindermädchen großgezogen werden. Die Mutter sollte zu Hause bleiben. Und äh... ich weiss, das hört sich jetzt furchtbar an, aber... ich will, dass meine Bedürfnisse Vorrang haben.
Georgia ist völlig verdutzt. Sie starrt Billy mit einem Blick an, der Fassungslosigkeit, Trauer und Wut vereint.
Billy: Die Redewendung 'Des Mannes Heim ist seine Burg' klingt vielleicht dumm in deinen Ohren... aber genau das will ich. Und ich habe es satt, das zu leugnen. Ich habe es satt, der verständnisvolle, sensible Mann zu sein. Ich habe es einfach satt.
Georgia kann darauf nichts erwidern. Sie starrt Billy wortlos an.

Dude, 01.10.2000

In der Waschanlage. Joel putzt die Felgen eines Autos. Ally kommt auf ihn zu.
Ally: Entschuldigung... Joel. Ich bin zufällig vorbei gefahren und da... Wie geht's denn so?
Joel: Wie es mir geht?
Ally: Du bist wütend.
Joel: Wütend? Warum soll ich denn wütend sein? Nur weil du mir mein Leben zerstört hast?
Ally: Ich wollte...
Joel: Nur weil die einzige Frau, die ich je geliebt habe, mich nicht ansehen kann, ohne...
Ally: Ich war nun mal ihre Brautjungfer und ihre Anwältin. Ich-ich...
Joel: Was hat das damit zu tun?
Ally: Ich fühlte mich ihr gegenüber verpflichtet.
Joel: Verpflichtet? Das heißt nicht, bei der Hochzeit aufzuspringen und vor allen Leuten bekannt zu geben...
Ally: Der Pfarrer hat gesagt, man solle jetzt sprechen, oder für immer Schwanz... äh schweigen-schweigen!
Joel: Warum bist du nochmal hergekommen? Um poliert zu werden?
Ally: Hör zu! Jetzt bilde dir nur nichts ein! So gut warst du nicht!
Joel: Ihr hast du was Anderes erzählt.
Ally: [sucht fassungslos nach Worten] I-ich hab ihr das erzählt... weil...
Joel: Weil was?
Ally: ...weil... du... also gut! Du warst so gut. Sie hat mir erzählt, dass du nicht wüsstest, wie man eine Frau berührt.
Joel: Wie bitte?
Ally: U-und ich weiß, dass du... weißt, wie man es tut. Und da dachte ich, dass du für sie keine Leidenschaft empfindest. [Sie dreht sich vor Verlegenheit dem Auto zu und fängt an, am Dach herum zu polieren.]
Joel: Moment mal. Das hat sie dir gesagt? Dass ich nicht wüsste, wie man eine Frau berührt?
Ally: Nimm's nicht so schwer, Joel...
Joel: Ich soll das nicht so schwer nehmen? Ich stand kurz vor der Heirat mit der Frau, die ich liebe. Das hast du zerstört. Darüber komm' ich nicht so leicht hinweg. [Sie senkt den Blick.] Was willst du hier?
Ally: Äh, oh, ä-ähm.... Ich wollte dich fragen, ob du bereit wärst auszusagen, dass es vermutlich doch besser war, dass du sie nicht geheiratet hast. Äääh, es ist... [Wieder beginnt sie, an dem Auto herum zu putzen, dabei dreht sie sich noch mal zu ihm um und schaut ihn an.]

In Richards Büro. Man sieht ein großes Dachfenster und die Sterne am dunklen Himmel. John und Richard liegen darunter. Johns Kopf ist dabei neben Richards Füßen und umgekehrt.
John: Mach dir keine Sorgen.
Richard: Hör auf, mir zu sagen, ich soll mir keine Sorgen machen. Kannst du damit aufhören?
John: Richard, du hast selbst gesagt und ich zitiere: Der Sex ist gut, wenn er für mich gut ist.
Richard: John, geben heißt nehmen. Und-und wenn sie nichts kriegt, könnte es sein, dass sie nichts mehr gibt. Äääh, hat Nelle immer...?
John: Ich bin mir nicht sicher. Sie macht so kleine Laute: Uh, uh.
Richard: Uh, uh? Das ist alles?
John: Einmal hat sie laut aufgeschrien. Aber da hatte sie bloß eine Biene gestochen.
Richard: Ah!
John: Ich weiß gar nicht, ob Nelle soviel davon hält.
Richard: Von Orgasmen?
John: Für sie ist Selbstkontrolle sehr wichtig. Sie läßt sich nur ungern gehen.
Richard: Oh!
Ling: Ich hätte gar nicht damit anfangen dürfen!
Tusch!!!
Mit einem einzigen Ruck kommen beide zum Sitzen. Ling steht wie ein Racheengel mit in die Hüfte gestemmten Händen in der Tür. Richard und John schauen entsetzt zu ihr hoch.
Ling: Es geht hier um ganze fünf Sekunden, klar? So lange dauert das große O. Fünf Sekunden, manchmal sechs. Das ist so typisch Mann: Wir wollen Zuneigung, Bindung, Kameradschaft, jemand, mit dem wir zusammen sind. Jemanden, der uns glücklich machen kann. Und ihr konzentriert euch auf fünf Sekunden lang anhaltende Muskelkontraktionen. Ihr seid eine jämmerliche Spezies. Ich wollte deine Gefühle nicht verletzen. Ich wollte nur, dass du das Zeug absetzt, damit wir zum normalen Pärchen werden, das es in der Werbepause hinter sich bringt. Das hab' ich nun vom Ehrlichsein.
Sie dreht sich abrupt um und geht. Richard und John sehen sich noch mal an und lassen sich wieder auf den Boden sinken.

Ally ist bei Renée und Whipper in der Kanzlei.
Ally: Ich habe wirklich Mist gebaut. Ich dachte, ich würde das Richtige tun. Aber... aber vielleicht ist er gar kein Schürzenjäger. Jetzt hatte ich den Eindruck, er liebt sie wirklich. Vielleicht ist er ja ein treuer Mann, der... ihr wisst schon ... der mich einfach haben musste.
Whipper und Renée werfen sich einen vielsagenden Blick zu.
Whipper: Hmmm...
Ally: Das hab' ich gesehen.
Whipper: Also, wie es aussieht, wird er nicht zu deinen Gunsten aussagen.
Ally: Ich denke... nicht.
Renée: Dann liebt er sie wirklich.
Ally: Ja. Und ich überlege mir gerade, dass er vielleicht gar kein so toller Liebhaber war. Vielleicht war ich ja einfach unglaublich gut. Und er hat nur mitgemacht. [Whipper wirft Renée einen ungläubigen Blick zu. Auch Renée schaut nicht gerade überzeugt.] Das hab ich gesehen.
Renée: Und wenn wir sie wieder zusammenbringen würden?
Whipper: Wie bitte?
Renée: Wenn er sie noch liebt, könnten wir sie wieder zusammenbringen. Und Ally würde viel Geld sparen.
Whipper: Sie könnte immer noch klagen, auch wenn sie sich versöhnen.
Renée: Ja, aber tut sie's auch, wenn wir ihnen helfen, sich zu versöhnen? [Whipper macht ein nachdenkliches Gesicht] Wir haben nichts zu verlieren. [Renée hat einen entschlossenen Gesichtsausdruck. Auch Ally scheint zufrieden.]

In einer Bar. Georgia starrt gedankenverloren in ihren Drink. Sie schaut auf, als neben ihr an der Theke ein graumelierter Mann mit dem Barkeeper spricht.
Mann: Benny, ich möchte zahlen.
Benny: Sofort, Sir.
Georgia: Sie haben ihn nicht getrunken.
Mann: Bitte? [Georgia deutet auf das noch volle Glas, das vor dem Mann steht.] Oooh, äh, hmm... offen gesagt, ähm, trinke ich nicht. Nicht mehr. Äh, manchmal da... komme ich her und bestell mir einen.
Georgia: Aha... Warum?
Mann: Tja, ähm... ich weiß nicht, ob ich durch diese Erklärung für Sie weniger seltsam erscheine. Früher hab' ich nach der Arbeit immer was getrunken und äääh... es hat mich entspannt. Als ich langsam das Gefühl bekam, ich würde es brauchen, habe ich aufgehört.
Georgia: Nein, ich... ich verstehe schon, warum Sie aufgehört haben. Aber warum bestellen Sie ihn?
Mann: Ich komme ja gleich dazu. Das Trinken selbst vermisse ich nicht. Ich vermisse allerdings dieses entspannte Gefühl, das sich einstellte, irgendwo zwischen dem ersten Drink, bei dem ich noch angespannt war, und dem dritten, nachdem ich nicht mehr hätte fahren dürfen. Wenn ich einen Drink bestelle und einfach nur davor sitze und ihn ansehe, kann ich mir dieses Gefühl irgendwie leichter vorstellen. Und... äh, eingebildete Entspannung ist auch nicht so übel, oder?
Georgia: Sie haben Recht. Es klingt immer noch seltsam, trotz Ihrer Erklärung.
Mann: Ja. Tja. Es ist im Grunde das gleiche Prinzip wie seinen Ehering abzulegen. Man ist trotzdem noch verheiratet. Es wird nur leichter sich vorzustellen, man wäre es nicht mehr. Gute Nacht.
Georgia: Gute Nacht. [Sie sieht sich nachdenklich ihren ringlosen Finger an.]

In Whippers Büro. Richard trifft auf Whipper.
Whipper: Richard!
Richard: Aaah... ist Ally hier?
Whipper: Nein, sie versucht ein Treffen zu arrangieren.
Richard: Oh, oh, hat sich eine Lösung gefunden?
Whipper: Tja, das hoffen wir.
Richard: Ja.
Whipper: Und... wie läuft es so bei dir?
Richard: Oh, einfach fantastisch! Die Geschäfte gehen... sehr gut.
Whipper: Gut. Und wie geht's Dings?
Richard: Ling!
Whipper: Ah ja.
Richard: Ihr geht's gut.
Whipper: Ja. Gut.
Richard: Hmmm... [Er steht grinsend da und sieht sie nur an.]
Whipper: Ist noch was?
Richard: Nein-nein, nur...
Whipper: Ah, ok.
Richard: Weißt du, ich... ich-ich hätte da eine fach... fachliche Frage. Bei einem Feststellungsurteil, muss man da eine vollständige Klageschrift einreichen?
Whipper: Kommt drauf an. Wenn es eine Rechtsfrage ist, kommt man manchmal auch ohne aus.
Richard: Siehst du. Hab' ich mir gedacht.
Whipper: [lachend] Ja.
Richard: Ach, und wenn wir zusammen waren, hattest du da einen Orgasmus?
Whipper: Was???
Richard: Schwamm drüber. I-ich... [Er geht zum Fenster, während sie ungläubig schaut.]
Whipper: Richard!!!
Richard geht zur Tür, öffnet sie und vergewissert sich, dass niemand dahinter steht. Dann schließt er sie wieder. Mit verzweifeltem Gesichtsausdruck lässt sich Richard mit dem Rücken gegen die Tür fallen.
Richard: Dings hat sie bloß... bloß vorgetäuscht.
Whipper: [mitleidig] Oooch! Und das hat dich getroffen?
Richard: Na ja, wenn ein Mann nicht gut im Bett ist und nicht reich, was ist er dann schon?
Whipper: Richard, es gibt wirklich keinen Grund für dich, unsicher zu sein.
Richard: Aha. Ehrlich?
Whipper: [schmachtet Richard mit einem begehrenden Unterton an] Mir wurde schon weich in den Knien, wenn Du nur mein Kehlläppchen befingert hast.
Richard: Na ja, aber das ist was anderes. Mit Kehlen kenne ich mich aus. [So langsam macht er wieder einen selbstsichereren Eindruck.]
Whipper: Ja, ich weiß.
Richard: Tja, es war schön, dich zu sehen.
Whipper: Ja. Fand ich auch.

Wieder in der Waschanlage. Ally spricht nochmal mit Joel.
Ally: Wenn du sie so sehr liebst, wie du es behauptest, dann solltest du es versuchen.
Joel: Sie ist zu einem Treffen bereit?
Ally: Ja.
Joel: Um wieviel Uhr?
Ally: Ähm... 8 Uhr. Oh, ja... äh... hier... das ist die Adresse. [Sie holt aus ihrer Tasche ein Visitenkärtchen heraus und gibt es ihm. Er schaut sich die Karte an.]
Joel: Also gut.
Ally: Sehr gut. Also dann, wir sehen uns heute Abend. [Sie macht sich auf den Weg davon. Abrupt dreht sie sich nochmals zu Joel um und geht zu ihm zurück. Er schaut sie interessiert an.] Ääähm... ich... äh... a-angenommen, du liebst sie wirklich so, wie... wie konntest du... du weißt schon, mit mir...?
Joel: Ich weiß es nicht. Außer Risa bist du die einzige Frau, mit der ich in den letzen sechs Jahren Sex hatte. Und-und... ich hatte gar nicht vor, mich noch mal richtig auszutoben, bevor ich heirate.
Ally: Warum ist es dann passiert?
Joel: Keine Ahnung, ich-ich... ich hab' keine Erklärung dafür. Du hast mir einen Blick zugeworfen, u-und... ich war sofort... ["Voulez-vous coucher avec moi" ertönt!] Äh... hast du schon öfter mit Fremden geschlafen?
Ally: Nein.
Joel: Das allererste Mal?
Ally: [verdreht nachdenkend die Augen, dann flüsternd] Ja.
Joel: Und dass ich Risa nicht so berühre, wie ich dich berührt habe... das... das stimmt. Um ehrlich zu sein, das war das erste Mal, dass ich mich beim Lieben nicht gehemmt gefühlt habe. Es war der wirklich unglaublichste...
Ally: Sex! Wir haben uns nicht geliebt... wir haben einfach nur...
Joel: ...j-ja. Aber es war... [Sie grinsen sich beide wissend an.] Jedenfalls, was da in der Waschanlage passiert ist, ist mir noch nie passiert. Und es kommt sicher nie wieder vor.
Ally: Das ist gut. Also, ähm... 8 Uhr?
Joel: Ja. Ganz bestimmt. [Ally schließt die Augen und schüttelt den Kopf, wie um die mit Erotik aufgeladene Szene loszuwerden.]

Tia, 03.10.2000

Auf der Straße. Im Hintergrund wird funky Musik gespielt: "There's A New Man In Town". Man sieht ein Schild, auf dem geschrieben steht: "ye olde brush & comb hairstyling". Billy tritt aus dem Friseurgeschäft heraus. Er trägt einen Anzug und einen schwarzen langen Mantel und... er hat blond gefärbtes Haar. Außerdem trägt er jetzt einen Ohrring, der allerdings erst später zu erkennen ist. Er wirft einen Blick ins Schaufenster, in dem er sich anscheinend zu spiegeln scheint. Er grinst und scheint mit sich (und der Welt) zufrieden zu sein. Dabei streicht er sich übers Haar.
Er geht wippenden Schrittes die Straße entlang. Da kommen ihm zwei Frauen entgegen. Sie müssen beide ausweichen, damit unser Billy-Boy ;-) seinen Weg beibehalten kann. Die Frauen drehen sich darauf hin um, lachen sich an, so als wollten sie sagen: "Schau Dir mal den an, der denkt wohl, er ist Mr. President." Billy dreht sich auch zu den Frauen um, schwungvoll, um ihnen zu zeigen, was für ein toller Kerl er ist.

In der Lobby. Man hört, wie sich der Aufzug öffnet und sieht, wie eine blonde Mitarbeiterin, die hinter einem Schreibtisch sitzt, sich erschrocken die Hand vor den Mund hält, damit kein Schrei ertönt. Billy geht an ihr vorbei - grinsenderweise. Wie es der Zufall will, trifft er auf sein ihm angetrautes Eheweib ;-) - Georgia. Die kann ihren Schrecken allerdings nicht so gut verbergen, denn ein markerschütternder Schrei durchdringt auch die letzten Ritzen der Kanzlei Cage / Fish & Associates.
Georgia: Was hast du getan?!?!? [In ihrem Blick liegt Verständnislosigkeit.]
Billy: Gefällt's dir?
Georgia: Nein! Du siehst aus wie Billy Idol.
Billy: Tja. Ich bin schlicht und einfach Billy.
Im Hintergrund ertönt wieder "There's A New Man In Town". Georgia schaut entsetzt, verwundert, so also ob es nicht wahr wäre, was sie sieht. Sie schüttelt leicht den Kopf, während Billy an ihr vorbei in sein Büro geht. Georgia folgt ihm.

In Billys Büro.
Georgia: Ok. [Sie macht die Türe zu.] Ganz offensichtlich verlierst du den Verstand.
Billy: Nein. Absolut nicht.
Georgia: [fordernd] Was ist mit dir los???
Billy: Ich saß in dem Raum und hörte zu, wie die Männer sich für das, was sie sind, entschuldigt haben. Und plötzlich wurde mir klar, dass ich mein ganzes Leben lang das Gleiche wie sie getan habe.
Georgia: [verständnislos] Und du bist...
Billy: ...ein echter Kerl!
Georgia: Oh, und bisher warst du...
Billy: ...ein Waschlappen, ein verweichlichter Schlappschwanz, der unterm Pantoffel steht. Aber jetzt... [Er schlägt mit der Faust in die andere Hand, gleichzeitig hört man den Auftakt zu "There's a new man in town".] ...ist ein neuer Mann in der Stadt, Georgia.
Und jetzt wird gesungen: "There's A New Man In Town". Billy dreht sich um und geht raus. Georgia schaut irritiert.
Georgia: Ich hasse den neuen Mann!

[Kommentar von Sibo: Und mit ihr Millionen... ähhh... Synapsen von Unisex-Chattern.]

In der Unisex-Toilette. Ling unterhält sich durch die Klotüre hindurch mit Nelle. Ling trägt einen langen zebragestreiften Mantel.

[Kommentar von Sibo: Schaut cool aus!]

Nelle: Warum musstest du denn sowas sagen?!
Ling: Ich halte es einfach nicht mehr aus! Niemand fragt die Frauen, ob sie Viagra mögen. [Man hört die Klospülung.] Wieso will Elizabeth Dole Präsidentin werden? Nur, um nicht zu Hause zu sein.
Nelle: [kommt aus der Toilettentüre heraus und schließt sie hinter sich.] Ling, du darfst einem Mann niemals sagen, dass er dich im Bett nicht befriedigt.
Ling: Belügen ist also besser?
Nelle: Ja. Oder sag ihm, was du willst, damit du was davon hast. [Sie geht an Ling vorbei zu den Waschbecken.]
Ling: Ich will, dass er aufhört.
Nelle: Was? Du willst nicht mal mit ihm schlafen??? [Sie steht vor dem Waschbecken und wäscht sich die Hände. Nebenbei überprüft sie, ob ihr Lippenstift noch passt.]
Ling: Etwa 10 Minuten lang mag ich es. Danach täusch' ich es vor, denn wenn er denkt, dass ich soweit bin, bringt er es seinerseits zu Ende. Und ich kann noch die Nachrichten sehen. [Sie fährt sich mit der Hand durch's Haar. Nelle zieht eine Augenbraue hoch.]
Nelle: Na schön. Wieso willst du es nicht weiter vortäuschen?
Ling: Weil dann der Tag mit einer Lüge endet. Außerdem bekomm' ich einen Polypen im Rachen. [Ling fasst sich mit der rechten Hand ans Schlüsselbein.] Der Arzt sagt, dass kommt durch eine Irritation. Ich soll nicht mehr schreien. [Nelle schaut rätselnd.] Ich könnte auch "uh-uuuh" machen wie Du, aber...
Nelle: [mit einem fragenden Blick] Uh... uh???

[Kommentar von Sibo: Ich denke, diese Worte haben das Zeug, gevög... äh geflügelt... äh-äh-äh, ich meine, ein geflügeltes Wort zu werden. ;-)]

Ling: John hat Richard gesagt, dass du so machst: "uh-uh".
Nelle: [erstaunt und zugleich wütend] Tatsächlich? Was hat er noch erzählt?
Ling: Dass dich eine einzige Grille in einer Sommernacht übertönen würde.

[Kommentar von Sibo: *zirp*zirp*]

Nelle scheint den Tränen nahe, zerknüllt ihr Papiertuch und schmeißt es ins Waschbecken. Dann entschwindet sie durch die Türe.

[Kommentar von Sibo: Und ein weiteres Mal zeigt sich, dass Nelle nicht unbedingt eiskalt ist.]

Ling: Ach. Na toll. Darum bin ich so gegen Offenheit. [Sie fährt sich über die Augenbraue und verlässt dann auch die Unisex-Toilette.]

Am Abend. Man sieht die leere Lobby. Auf den Monitoren laufen verschiedene Bildschirmschoner.
Die Aufzugtüre geht auf und Joel kommt heraus. Er hat die Hände in die Hüften gestützt und schaut sich um. Er trägt eine Jeans und ein kariertes Hemd, darüber eine braune legere Lederjacke.
Joel: Hallo? Hallo?
Ally kommt gerade aus ihrem Büro heraus. Sie hat ihre lockigen Haare hinten lose zusammengebunden. Sie trägt einen schwarzen Rock, der bis über die Knie geht, ein schwarzes, eng anliegendes T-Shirt und darüber eine weite schwarze Strickjacke.
Ally: Joel? [Sie geht auf Joel zu.] Du bist früh dran. Es ist doch erst halb acht. [Sie schaut auf ihre Uhr.]
Joel: Halb acht? Hmmm... na ja, ich wusste nicht, wie lange ich hierher brauchen würde.
Ally: A... ha. Na ja, dann komm rein. [Sie fuchtelt mit einem Stift herum, den sie noch in der Hand hat.] Kann ich dir irgendwas anbieten? [Sie führt Joel in ihr Büro.]
Joel: N-nein. Danke. Kaum zu fassen, dass sie dazu bereit ist. Auf meine Anrufe hat sie nie geantwortet.
Ally: Renée und Whipper bringen sie vorbei. Versprochen!
Joel: Ich hätte... nie gedacht, dass du Anwältin bist. Als wir uns, du weißt schon... begegnet sind.
Ally: Wirklich? Was dachtest du dann?
Joel: Keine Ahnung. Na ja, vielleicht Reitlehrerin.
Ally: [guckt fragend] Äh... wie bitte?
Joel: Irgendwas mit Natur oder Kunst. Ich dachte an etwas mit Gefühl.
Ally: Anwälte sind manchmal sehr gefühlvolle Menschen. Verstehst du?! [Sie zieht ihre Augen zu einem Schlitz zusammen.]
Joel: War dein Vater auch Anwalt? Musstest du deshalb Jura studieren?
Ally: Nein, das war NICHT der Grund! Ich habe Jura studiert... [Sie schließt ihre Augen kurz.] ...weil es mein Freund auch getan hat.
Joel: Ihr seid jetzt nicht mehr zusammen, hm?
Ally: Hmmm, nein, aber... [Sie hält ihren Stift an den Mund.] wenn du's genau wissen willst, wir arbeiten zusammen. Äh, wi-wi-wieso, woher weißt du denn, dass wir nicht mehr zusammen sind?
Joel: Na ja, ähm, hm, du hast mit mir geschlafen, als hättest du keinen Freund. Als hättest du schon seit fünf Jahren mit niemandem mehr geschlafen... oder seit hundert Jahren.
Ally: Oh, vielen Dank. Ich bin versorgt. Aber bei dir hatte man den gleichen Eindruck. Ich könnte sogar sagen, seit zweihundert Jahren.
Joel: Oder noch nie. Aber ich hab' dir ja gesagt, warum.
Ally: Oh ja. [lächelt und schlägt die Augen nieder] Sagst du's mir nochmal? [Sie blickt auffordernd.]
Voulez-vous coucher avec moi
Joel: Also, ihr hofft vermutlich, wenn wir uns wieder versöhnen, dann nimmt sie die Klage zurück.
Ally: Ja. Aber wir würden das nicht machen, wenn ihr beide das nicht auch wollt und äh... und ihr-ihr wollt... euch doch versöhnen?!
Joel: Ja, doch. Sie-sie ist die beste Frau, die ich kenne. Ja, die beste. [Mit "Ichi-ichi ya-ya-daaadaaa" geht der Song weiter.] Ich weiß, das hört sich verrückt an, aber ich möchte lieber nicht mit dir in einem Raum sein. Ich meine, nicht allein. Ich weiß nicht, was für ein Zauber das ist... [Er wird nervös und fängt sichtlich das Schwitzen an.] Kann ich draußen warten?
Ally: Klar.
Joel: [dreht sich um, um zu gehen, wendet sich dann abermals Ally zu] Sag mal, bilde ich mir das nur ein, oder hast du mir wieder einen Blick zugeworfen.
Ally: [schnippisch :-)] Ich hab' dir keinen Blick zugeworfen! Soll das ein Witz sein??? Wenn sie diese Klage nicht zurücknimmt, dann... ich will dich... wirklich... nicht zurückhalten.
Joel: Gi-gibt es hier irgendwo einen Empfangsraum?
Ally: Du kannst dich hier draußen an den Schreibtisch meiner Sekretärin... [Sie geht an ihm vorbei, um es Joel zu zeigen, schließt dann aber schnell die Türe, dreht sich um und fällt in Joels Arme.] ...setzen.
Es ertönt wieder das altbekannte Lied, während Ally und Joel ein zweites Mal wild übereinander herfallen. Sie küssen sich ekstatisch. Beide gehen einige Schritte auseinander und betrachten sich. Ally schaut ziemlich verrucht. Während dieses langen Blickes werden von der Waschanlagen-Szene einige kurze Zusammenschnitte eingeblendet. Ally zieht Joel die Jacke aus, Joel Allys Jacke. Ally lehnt an ihrem Schreibtisch und der beste aller gutaussehender Männer steht nur wenige Zentimeter von ihr entfernt. Joel schiebt Ally langsam den Rock hoch, während sie sich an seiner Hose vergreift. Dann verschwinden beide aus dem Bild und vermutlich auf Allys Schreibtisch.

[Kommentar von Sibo: nihil, wenn du was anzufügen hast - dann tu's einfach!!! Sei ein Mann! :-)]

[Kommentar von nihil: Sibo, ich schweige. Du weißt doch, Männer sind nicht zum Reden geboren ;-)]

Immer noch in Allys Büro - danach... Ally hebt eine Tischlampe vom Boden auf. Joel knöpft seine Hemdsärmel zu.
Joel: Ist das körperliche Anziehung, oder was?
Ally: I-i-ich weiß es nicht. [Sie hebt ihre Jacke vom Boden auf und schlüpft hinein. Dann reicht Ally ihm seine Jacke, die sie vom Boden aufgehoben hat.]
Joel: Ally? Oh Gott. Wir haben zweimal miteinander geschlafen und das ist das erste Mal, dass ich deinen Namen sage.
Ally: Ja. Komisch. Hm...
Whipper: [kommt zur Tür herein] Ally?!
Ally: [vollkommen perplex und überrascht] Haaaa... haaaaaa... hoooooaaaaa... haaaaa... [Sie greift sich mit der Hand ans Dekolleté.]
Whipper: Renée kommt auch gleich mit Risa und ihrem Anwalt.
Ally: Gut. Ähm, das ist äh... ähm Joel. [Sie greift sich verwirrt ins Haar.] Joel, das ist Whipper.
Whipper: Hallo.
Joel: Hmm. [Ihm ist die vergangene Anstrengung förmlich ins Gesicht geschrieben.]
Whipper: Was denn, sind Sie die ganzen Treppen hochgerannt?
Joel: Wie?
Whipper: Sie sind so... rot im Gesicht.
Ally: [in ihrem typischen Fiepslaut] Hmmm...?
Joel: Rot?! Tja, ähm, ich bin ziemlich nervös.
Whipper: Das sieht sehr gut aus. Mein Ex sah nach dem Sex auch immer so aus.
Ally: [schreit auf, flüchtet sich dann in ein Husten, um danach kurzatmig zu sagen] Entschuldigung! Ich hab' was in die falsche Kehle bekommen. Ein Pfefferminz, das-das hab' ich gerade in die falsche Kehle bekommen. Ich-ich habe das Falsche geschluckt, falsch geschluckt...
Renée: Da sind wir! [Renée, im knackigen rosa Hosenanzug, betritt mit Risa und ihrem Anwalt Allys Büro. Risa schaut mal wieder ziemlich fertig aus.]
Ally: [überrascht] Oh... hä, gut, hä, na dann legen wir uns hin... äh los, los mit dem Treffen, legen wir los, äh, los mit dem Treffen. [Sie schnauft tief durch.]
Renée: Was ist los?
Ally: N-n-nichts ist los! Wir.. w-wir woll'n zwei Liebende wieder zusammenführen. Und-und da wird mir ein wenig - haahaaahaaa... [Sie kichert hysterisch. Der Anwalt von Risa runzelt bei diesem Verhalten die Stirn und schüttelt den Kopf.] ...werd ich immer so fröhlich... haaahaaa... hiiihiiihiii. [Jetzt klingt es wieder gefasst und energisch] Gehen wir.

In der Bar. Auf der Tanzfläche sieht man Ling und Nelle tanzen. Vonda Sheppard singt dazu. Es kommen Richard und John herein.
Richard: Ah... [Sie erblicken Ling und Nelle und gehen zu ihnen hin. John will zu Nelle, stößt bei dem Versuch allerdings mit Richard zusammen.] Machen wir 'nen Vierer draus?
Ling: Klar.
Nelle verlässt die Tanzfläche. John schaut ein wenig verdutzt, macht noch ein paar Tanz-Zuckungen und folgt dann Nelle zu einem Tisch. Richard schaut ihm irritiert hinterher. John bewegt sich tanzenderweise zu Nelles Tisch.
John: Hast du irgendwas?
Nelle: Nein. Nur, wenn ich dich tanzen sehe, könnte mich das so scharf machen, dass ich die Kontrolle über mich verliere und dann explodiere ich gleich da auf der Tanzfläche und mache uh-uh, ohne dass mich eine Grille übertönen kann! [John klappt die Kinnlade runter, er fährt sich mit der Hand über die Stirn.] Was fällt dir ein weiterzuerzählen, was ich im Bett mache?! Willst du auch wissen, wie du dich anhörst?!
Richard: [hat sich von hinten angeschlichen und schaut über Gummibärchens rechte Schulter] I-i-ich schon!
Nelle: Richard, geh weg!
Ling: [kommt hinzu und zieht Richard weg] Na los!
John: I-i-ich hab mich nur mit Richard ausgetauscht. Ich wollte dich nicht verspotten!
Nelle: [genervt] Ah, uh-uh!
John: Nein-nein, hör zu! Richard hat mir von seinem Problem mit Ling berichtet und-und manchmal tauschen Männer Vertrauliches über... und... aber er ist mein bester Freund...
Nelle: Ich-ich will nicht, dass er dein bester Freund ist, klar?! Und ich will nicht, dass du ihm Vertrauliches aus unserem Schlafzimmer erzählst! [John hebt abwehrend die Hände und überkreuzt mehrmals seine beiden Zeigefinger.] Ich-ich brauche heute Abend etwas Abstand, ja?!
Sie steht auf und will zu Ling gehen. John fährt sich mit seiner Hand über die Stirn. Billy kommt zur Tür herein. Nelle trifft jetzt zum ersten Mal auf den erblondeten Billy. Sie schüttelt vollkommen verständnislos den Kopf, winkt abwertend mit dem Arm und geht weiter. Ling und Richard küssen sich gerade, als Nelle zu den beiden stößt.
Nelle: Ich will nach Hause. Kommst du mit?
Ling: [zu Richard] Ein Notfall.
Richard: [Richard ist wie vor den Kopf gestoßen.] I-i-ich... Knusperchip!

Billy und John sitzen an einem Tisch zusammen. Billy hat den Arm um John gelegt, während John immer noch völlig von der Rolle ist. Er hält sich den Mund zu.
Billy: Die Sache ist die: Frauen reden auch. Aber sie mögen es nicht, wenn Männer miteinander reden. Hey, Kopf hoch, John, jetzt weißt du wenigstens, dass sie's ernst meint.
John: Wie kommst du darauf?
Billy: Sie will dir vorschreiben, wen du zum Freund haben darfst.
John: Macht deine Frau das auch?
Billy: Ah, und ob, Mann.
John: Hätte sie was dagegen, dass du das sagst?
Billy: Vermutlich. Sie hat fast gegen alles etwas.
John: Ähm, das würde erklären, warum sie dich so böse ansieht.
Georgia steht mit verschränkten Armen hinter Billy.
Billy: [säuselnd] Georgia!
John: Ich seh' mal nach Richard. [Er steht auf und macht sich aus dem Staub.]
Georgia: [setzt sich zu Billy] Du willst, dass ich dich verlasse.
Billy: Wie-wie darf ich das verstehen?
Georgia: Wenn du doch mal zur Therapie gehst, wird dir dein Psychiater wahrscheinlich sagen, dass dir dein Leben, so wie es ist, nicht gefällt. Dann, bei der dritten oder vierten Sitzung, wird er dir erklären, dass dir deine Ehe nicht gefällt. Und wenn er oder sie darauf kommt, dass ein so netter Kerl wie du nie seine Frau verlassen könnte, dann wird ihm klar werden, dass du das alles nur deshalb machst, damit SIE... DICH verlässt.
Billy: Georgia, das ist doch lächerlich! Ich liebe dich!
Georgia: Ja. [Sie steht auf und geht.]

Sibo, 29.09.2000

In der Kanzlei läuft das Gespräch zwischen Risa und Joel. Bei ihnen sind Ally, Renée sowie Risas Anwalt.
Risa: Jemanden zu lieben heißt nicht, dass man den Schmerz einfach so überwindet, den Vertrauensbruch.
Joel: Aber Risa, du hast das Gleiche gemacht wie ich.
Renée: Und es war falsch und außerdem ohne Bedeutung.
Joel: Glaubst du, bei mir war es nicht so? Ich kenne sie ja überhaupt nicht. Und das soll mir etwas bedeuten?
Risa: So wie sie davon gesprochen hat?
Joel: Ja ja, klar, es war toller Sex. Aber... aber das ist alles.
Ally: Oh-oh-oh, komm schon...
Whipper: Ally!
Ally: ...so schläft man nicht mit jemandem...
Renée: Ally!
Ally: Schon gut, ihr habt Recht. Sie haben Recht.
Risa: Vielleicht wäre es besser, wenn du sie heiratest. Hast du darüber nachgedacht?
Joel: Risa, sie ist nicht die Mutter meiner Kinder.
Ally stellt sich vor, im Kreisssaal zu liegen und wie eine Ballmaschine ein Baby nach dem anderen zu 'werfen'. Die anwesenden Geburtshelfer haben alle Hände voll zu tun, um sie aufzufangen :-)
Risa: Sag mir eines: Als ich mich zum letzten Mal ausgetobt habe, war es für mich rein körperlich, der Mann hatte für mich nicht einmal ein Gesicht. Hatte sie ein Gesicht?
Joel: [schaut Ally an, die ihn auffordernd anschaut] Ich werde dich nicht belügen, sie hatte ein Gesicht. [Ally nickt zufrieden.] Und... wenn ich ehrlich sein soll, muß ich... dir sagen, bevor wir uns hier getroffen haben...
Ally: [unterbricht ihn, indem sie eine Mischung aus Hustenanfall, Lachkrampf und Erstickungsanfall simuliert] Falsche Kehle, Verzeihung. Äh, Joel, kann ich eine Minute mit Ihnen reden?
Whipper: Ally?!
Risa: Was?
Renée: Ally!
Ally: Es dauert nur eine Minute, was ist schon eine Minute, wenn sie noch ein ganzes Leben zusammen haben!?
Ally und Joel verlassen den Besprechungsraum, in dem Risa und ihr Anwalt ziemlich verdutzt schauen. Die beiden gehen in Ally Büro.
Ally: Wolltest du ihr etwa sagen, was wir vorhin getan haben?
Joel: Ach, ich weiß nicht. Ich wollte sie nicht wieder belügen.
Ally: Diese Ehrlichkeit würde das Ende bedeuten. Glaub mir, wenn ich dir als Frau sage, wenn sie hört, dass es nochmal geschehen ist, ist es aus und vorbei.
Joel: Ja, vielleicht hast du recht. Also gut. [Er versucht, sich wieder auf den Weg ins Besprechungszimmer zu machen, wird aber von Ally aufgehalten.]
Ally: Nein, wa-wa-warte mal, nur noch eine... Frage. Auf die Gefahr hin, eine Million oder mehr Dollar zu verlieren und mein Leben lang trotz Arbeit bankrott zu sein... bist du ganz sicher, da-dass... äh... wir beide... hm... na, du weißt schon... nicht... richtig für... oh... Gott... [Sie fasst seine Brust an, um ihre Hände dann wieder leicht verlegen zuückzuziehen.]
Joel: Ally, du bist Anwältin, ich bin Pächter einer Waschanlage.
Ally: Das hat nichts zu bedeuten, wir passen ziemlich gut zueinander.
Joel: Ja, körperlich. Ich war nicht mal auf dem College.
Ally: I-ich wollte nur... meinst du nicht, dass es wenigstens einen Versuch wert wäre? Wir passen doch sooo wunderbar zueinander...
Joel: Ally, ich liebe sie wirklich.
Ally: Schon gut, schon gut... schon gut. Wir gehen lieber wieder rein.
Joel: Ja.
Ally: Nur noch ein... letzter... Kuss... [Sie küsst Joel.] 'Tschuldige...
Joel: Nein, ist schon gut.
Ally: Ahah, warte, Joel... [Sie küsst ihn wieder und wieder spielt das Lied, das abrupt unterbrochen wird, als sich Joel von ihr löst.] 'Tschuldige... [Sie geht um Joel herum durch den Raum, zu sich selbst sprechend.] Aufhören, aufhören, aufhören, aufhören, aufhören, aufhören, aufhören, aufhören, aufhören, aufhören! Geh du-du schon mal vor und ich-ich-ich warte auf dich... aufhören!
Joel geht zurück ins Besprechungszimmer. Als er am Aufzug vorbei kommt, steigt Richard aus selbigem und verfolgt Joel mit seinem Blick. Er hört Whippers Stimme.
Whipper: ...weil jeder Kläger die Pflicht dazu hat. Genauso, Sie wissen doch... [Als Joel sich im Besprechungszimmer setzt, treffen sich Richards und Whippers Blicke und halten einander für ein paar Augenblicke fest.] ...genauso wie der Beklagte natürlich...

Georgia kommt in die Bar von neulich und setzt sich wieder neben den netten graumelierten Mann, der bereits hinter drei (vollen!) Drink-gläsern sitzt.
Georgia: Ah, schon der dritte Drink.
Mann: Oh, guten Abend.
Georgia: Hallo.
Mann: Hallo. Eigentlich wollte ich gerade gehen, aber ich könnte auch noch etwas bleiben und noch einen vor mir stehen lassen.
Georgia: Auf meine Rechnung!
Mann: Was... was führt Sie an einem Freitagabend hierher?
Georgia: Vielleicht das Gleiche wie Sie. [Sie winkt dem Barkeeper zu.]
Barkeeper: Kommt sofort.
Georgia: Ich wollte wohl vor etwas sitzen, was ich eigentlich nicht haben darf. Mein Name ist Georgia. [Sie schütteln sich die Hände.]
Mann: Das ist ein wunderschöner Name, Georgia. Ich bin George.
Beide lachen.
Georgia: George! Ich trage meinen Ehering, wie Sie sehen. Nicht, dass Sie sich falsche Vorstellungen machen, weil ich Sie einlade.
George: Ich könnte wahrscheinlich Ihr Vater sein, also wenn ich mit Ihnen anbandeln würde, dann in Form eines Vortrags.
Georgia: Wenn er gut ist, wäre mir ein Vortrag recht.
George: Gut, dann... dann wählen Sie ein Thema, ich bin sehr versiert.
Georgia: Eigentlich ähm... würde ich gern tanzen.
George: Ein Tanz wäre mir auch recht.
Sie stehen auf und begeben sich Richtung Tanzfläche.

In der Kanzlei verabschieden sich Ally, Renée und Whipper von Risa, Joel und Risas Anwalt.
Whipper: Schön, dass es doch noch gut ausgegangen ist.
Risa: Danke.
Whipper: [zu Risas Anwalt] Das finden Sie doch auch?
Anwalt: [sichtlich unzufrieden] Ja.
Risa: [steigt in den Fahrstuhl] Leben Sie wohl, Ally. Hoffentlich sehen wir uns nie wieder.
Ally: Ja... ich wünsche Ihnen alles Gute, Risa. [Sie schaut Joel an... schmachtend...] Wiederseh'n.
Voulez-vous coucher avec moi...
Ally schüttelt sich den Gedanken aus dem Kopf.
Joel: Auf Wiedersehen.

Richard sitzt alleine in seinem Büro, Whipper kommt herein und klopft an der Tür.
Whipper: Hey.
Richard: Whip, hey...
Whipper: [geht auf Richard zu] Du warst heute früh nicht in meinem Büro, weil du Ally gesucht hast, stimmt's? ... Du fehlst mir auch!
Richard: Ich bete Ling an. Aber manchmal... Weißt du, viele Frauen haben mir schon ins Gesicht gesagt 'Richard, das Problem bei dir ist, dass du da nichts hast'. Ling ist die erste, die das im Bezug auf meinen Penis sagt.
Whipper: Sie hat keine Ahnung, was du nötig hast. Wo ist sie jetzt?
Richard: Ah, sie ist bei Nelle. Nelle ist wegen irgendetwas bekümmert, deswegen ist sie... bei ihr.
Whipper: Du bist auch wegen etwas bekümmert. Warum ist sie nicht bei dir?
Richard: Hm...
Whipper: Die Klage gegen Ally ist zurückgenommen.
Richard: Oh, ja?
Whipper: Komm doch mit runter in die Bar, ich geb dir einen aus.
Richard: [steht auf und schaut Whipper ins Gesicht] Du bist 'ne tolle Frau, Whipper, ich hab' es dir leider nicht oft genug gesagt.
Whipper: Vermisst du es ab und zu?
Richard: Was?
Whipper: Du weißt schon... [Sie streckt den Hals so, dass Richard genau auf ihren Hals schaut.]
Richard: Oh Gott... Er hat sogar noch mehr Falten als früher...
Whipper: Fass ihn an!
Richard: Nein, ich-ich-ich kann nicht... ich ka... nein, ich kann nicht, ich kann nicht!
Whipper: Richard! Fass mein Kehlläppchen an!
Richard: [zögert] Es ist unrecht.
Whipper: Ja, das ist es. Es wäre sehr böse. Bist du ein böser Junge?
Richard: Nein!
Whipper: Du siehst aus wie ein böser, böser Junge, oh du böser Junge... [Richard fasst ihren Hals an.] Richard... oh, Richard... oh... oh... oh...

[Kommentar von nihil: Whipper ist definitiv lauter als eine Grille :-)]

Schlussszenen. Vonda Shepard singt "Long, Long Time".
Ally sitzt in ihrem Auto und steht vor der Waschanlage. Sie erinnert sich an ihr Abenteuer mit Joel in der Waschanlage zurück.
Georgia und George tanzen in der Bar.
Richard und Whipper tanzen in Richards Büro. Richard und Whipper küssen sich.
Ally steht immer noch mit dem Auto vor der Waschanlage und es beginnt zu regnen...

Eike, 28.09.2000

Dieses Transkript wurde von einer Gruppe von Ally-Fans für alle Ally-Fans erstellt. Es ist ein Spaß-Projekt, bei dem jede und jeder mitmachen darf. Jede Folge wird, sobald sie ausgestrahlt worden ist, von Sibo in mehrere Abschnitte unter- und auf die verfügbaren Transcriber verteilt. Diese schicken ihre Texte an nihil, der die Teile korrigiert und zusammenfügt. Wenn jemand einen Beitrag leisten oder die Transkripts auf seiner Webseite veröffentlichen möchte, kann er sich an eine dieser beiden Kontaktpersonen wenden.

The characters, plotlines, quotes, etc. included here are owned by David E. Kelley's Productions and 20th Century Fox Television, all rights reserved. This transcript is in no way a substitute for the show "Ally McBeal" and is merely meant as a homage. This transcript is not authorized or endorsed by David E. Kelley's Productions or Fox Entertainment. It is absolutely forbidden to use this transcript for commercial gain. It is not allowed to modify, duplicate or redistribute the transcript or parts of it without written permission of the webmaster or the transcribers.

nach oben


Copyright dieser und aller untergeordneten Seiten © 2002 © André Panser (apa).
Einige der Bilder, Texte und Inhalte dieser Seite sind Copyright © 1997-2002 FOX.
Die Episodenbeschreibungen sind teilweise dem VOX Web-Service entnommen.

"Ally McBeal" TM and © Fox and its related entities. All rights reserved. Any reproduction, duplication or distribution of these materials in any form is expressly prohibited. This web site, its operators and any content on this site relating to "Ally McBeal" are not authorized by Fox.

Für den Inhalt der einzelnen Websites, auf die wir per Hyperlink verweisen, ist ausschließlich der betreffende Autor selbst verantwortlich!

Valid HTML 4.0!

Valid CSS

HTML Editor

WebCounter by GOWEB