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letzte Aktualisierung: 25.06.2001


#303 Showtime [Seeing Green]

Inhalt | Facts | Eure Meinung | Engl. Transkript | Deutsches Transkript | Screenshots

 

Bisher bei Ally McBeal...
Alle Szenen stammen aus 3#02 - 'Heiße Küsse, harte Schläge'

Billy: Frauen brauchen nun mal - juristisch gesehen - Schutz! Sie sind schutzlos! So lautet das Gesetz. Und als Anwälte haben wir alle die Pflicht, das zu respektieren.
Richard: Sind wir etwa verärgert, Billy?

Ling: Was ist deine dreckigste kleine Fantasie?
Nelle: Dass jemand mich züchtigt!
Ling: Was???
Nelle: Mich von einem Mann züchtigen zu lassen! Klapps-klapps-klapps! Auf meinen kleinen weißen Po!
John hört mit, schockiert...

Renée: Äh... wie bitte?
Billy: Versteh mich nicht falsch, du siehst wirklich gut aus! Der Look ist toll... fürs Kabelfernsehen. Aber vor Gericht?

Renée: Du männliches Chauvinisten-King-Kong-Schwein!
Billy: Oooch... ich bin ein Chauvinisten-Schwein?
Renée: Von der schlimmsten Sorte. Du tarnst dich als Verteidiger der Frauen, aber das bist du nicht.

John: Ich habe eine kleine Überraschung für dich!
Nelle: Ach wirklich? Was denn?
John: Sieh es dir an, Schatz!
Nelle beugt sich über ihn hinweg, John schlägt mit ihrer Haarbürste auf ihren kleinen weißen Po. Klapps-klapps-klapps!
Nelle: AAAAhhhh, AAAAAhhhhh, AAAAAAhhhhhh! Bist du verrückt? Du hast mir wehgetan! Was denkst du dir dabei! Soll ich die Polizei rufen? [John sucht poughkeepsieend das Weite.]

Und jetzt geht's weiter...

Ally sitzt im Zimmer ihrer Therapeutin. Genauer gesagt im Zimmer der Vertretung ihrer Therapeutin, bei Dr. Flott.
Ally: Ähm... es-es-es war... ähm, also es-es-es war... es fing an mit diesen... Visionen. Ähm... ich sollte wohl sagen Halluzinationen. Es waren vollkommen andere als meine normalen Fantasien. Er ist einfach aufgetaucht.
Dr. Flott: Dieser Allan, meinen Sie?
Ally: Al!
Dr. Flott: Aha.
Ally: Zuerst war er im Gericht. [Ally sieht Al Green im Gericht.] Er war der Richter. Er stand einfach auf und fing an von der Liebe zu singen und sah mich dabei an. [Der nächste Auftritt von Al Green findet in Allys Schlafzimmer statt.] Und dann ist er auch in meinem Schlafzimmer erschienen. Und... und wir... wir haben getanzt. Und das, wovon er singt... [Ally schnauft tief ein und aus.] ...er... er singt von meinem Leben. Und ähm er... [Ally fängt zu singen an und hält sich dabei einen Brieföffner als Mikro vor den Mund.] I could never see tomorrow... [Eine dunkelhäutige Hand nimmt Ally das Brieföffner-Mikro aus der Hand. Al Green ist erschienen.]

[Kommentar von Sibo: Halleluja!!!]

Beide: I was never told about the sorrow...
Ally: [wird sich ihres "tollen" Gesanges bewusst] Und-und... und-und-und die Sache ist die: Ich glaube... ich-ich glaube, ich habe mich in ihn verliebt.
Dr. Flott: In Allan?
Ally: Ja.
Dr. Flott: Mir erscheint es notwendig, Ihnen Prozac zu verschreiben.
Ally: Was?
Dr. Flott: Wir fangen mit einer niedrigen Dosis an.
Ally: Nein. Ich-ich nehme keine Anti-Depressiva.
Dr. Flott: Daran ist nichts Schlimmes, wirklich nicht. Ich nehm' es auch.
Ally: Nein! Es-es-es ist eine bewußtseinsverändernde Droge.
Dr. Flott: Ally! [Sie nimmt Ally nach einem kleinen Kampf den Brieföffner weg.] Sie sind nicht gesund. Ich kann Sie verstehen. Aber ich war schon Therapeutin, da waren Sie noch nicht mal geboren! Also müssen Sie mir schon glauben, wenn ich Ihnen sage, dass Sie Glück nicht durch Liebe finden werden! Oder durch Hinwendung zu Gott! Das Glück liegt in einer Pille. Sogar schon die Einnahme kann Freude erzeugen. Mein Glück bekomme ich durch ein Zäpfchen. Ahhhohhh... es kribbelt richtig! [Sie hält ein Riesen-Zäpfchen (ca. 7 cm!) in der Hand und schüttelt sich wollüstig bei ihren Gedanken. Ally reißt die Augen auf, aus andern Gründen erschaudernd.]

Intro

Konferenzraum in der Kanzlei. Anwesend sind alle Anwälte außer Ling. Richard, in der Hand ein Handy (Nokia) mit Organizerfunktion, stellt einen neuen Fall vor. Elaine wuselt mit einer Kanne Kaffee rum.
Richard: Letzter Punkt: Kirby Gallin, Sohn von Walter Gallin, vom Unterricht wegen sexueller Belästigung... [Er schielt in Elaines großzügig ausgeschnittenen Ausschnitt, der ihn ein wenig aus dem Tritt bringt.] ...a-a-ausgeschlossen. Sein Vater will, dass der Ausschluss aufgehoben wird.
Georgia: Was war das für eine sexuelle Belästigung?
Richard: Er hat eine Schülerin geküsst... [Er "riskiert" einen weiteren Blick.] ...offenbar gegen ihren Willen. Billy, 10 Uhr?
Billy: Ich kann nicht. Ich habe heute Vormittag schon einen Termin.
Richard: Tatsächlich? Nicht in meinem Kalender! [Richard drückt in seinem Gerätchen herum.]
Billy: Er steht auch in meinem. Ich kann es nicht übernehmen.

[Kommentar von Sibo: Wusstet ihr schon, dass ein Handy die einzige Sache ist, bei dem Männer sich streiten, wer das kleinere hat??? ;-)]

Richard: John, dann machst du das. Nelle, zweite Anwältin. Das war's. Auf geht's. [Richard verlässt die Runde. Ally träumt.]
Georgia: Was ist das für ein Termin?
Billy: Irgendein Termin! Muss jeder meine Tagesplanung kennen?
Georgia: Ach... und was ist mit deiner Frau?
Billy: Möglicher neuer Fall. [Er geht an seiner Frau vorbei.]
Elaine: [kommt hinzu und stellt sich neben Georgia] Ich bin ganz deiner Meinung. Er lügt! Ich steh' auf deiner Seite, wenn du willst.
Georgia: Danke, Elaine. [Die beiden gehen weg.]
Ally sitzt immer noch da und träumt vor sich hin. Da erregt plötzlich eine Donuts-Schachtel ihre Aufmerksamkeit. Auf dieser Schachtel steht "Al's Donuts" geschrieben mit einem Bild, das verdächtig an Al Green erinnert. Ally steht auf und hüpft nervös aus dem Zimmer in den Vorraum.
Ally: John! John! John! Bist du... ähm... hm... [Sie winkt John zu sich, damit sie flüstern und somit keiner ihr Gespräch belauschen kann.] Bist du schon mal bei Tracys Vertretung gewesen, seit sie weg ist?
John: Dr. Flott?
Ally: Ja-ja-ja-ja. Wa-was hältst du von ihr?
John: Sie ist eigentlich ganz gut. Sie kommt gleich aufs Wesentliche zu sprechen.
Ally lockt John hinter eine große blätterige Grünpflanze ähnlich Ficus benjaminus. Sie biegt die Zweige auseinander, so dass es bei John aussieht, als würde er mitten im Urwald stehen. Passend dazu sind Dschungelgeräusche zu hören.
Ally: John, sie will mir ein Anti-Depressivum verschreiben.
John: Ooou...
Ally: Ooou? Das ist alles?! Dir fällt nicht mehr dazu ein als "Ooou"???
John: Tja, äh, wurde allmählich Zeit?
Ally: Du meinst, ich brauche Medikamente?
John: Ally, solange ich dich kenne, bist du nie glücklich gewesen.
Ally: Was erzählst du da bloß? Ich bin der glücklichste Mensch, den ich kenne! Ich bin ein sehr glücklicher Mensch!!! [Jetzt streckt auch Richard seinen Kopf durch das Blättergewirr.] Richard, kennst du einen glücklicheren Menschen als mich?
Richard: Früher schon. Aber er ist von der Brücke gesprungen. Wieso?
Ally: Würdest du jemals in Erwägung ziehen, ein stimmungsveränderndes Medikament zu schlucken?
Richard: Ally, ich bitte dich. Dauerhaftes Glück findet man nur durch Geld. Fishismus. Für das vergängliche Glück: Viagra.
John: Ich nehme Kreatin... für meine Brustmuskeln. Wenn ich mal welche bekomme. Falls es sich mit Propecia verträgt.
Richard: Du nimmst Propecia?
John: Ja. Das regt den Haarwuchs an.
Ally lässt die beiden im Regenwald stehen und geht. Da hört sie im Vorbeigehen ein "Pssst!" Und nochmal ein "Pssst!" Ally blickt um sich und entdeckt auf einem Monitor, auf dem ein Unterwasser-Bildschirmschoner läuft, Al Green. Er lächelt Ally an und winkt ihr zu. Ally schüttelt sich und geht weg.

In der Selbsthilfegruppe der "Anonymen Chauvinisten". Der Raum erinnert an ein Klassenzimmer. Bei der Tafel sitzt der Leiter der Gruppe, Myron Stone. Neben ihm steht Harold, der den andern sein Leid klagt. Vor ihm sitzt im Halbkreis ein kleine Gruppe, alles anonyme Chauvinisten.
Harold: Es fing an, meine Familie zu zerstören... [Er schnieft.] ...mein Leben. Es tut gut, es endlich vor mir selbst zuzugeben.
Myron: Absolut. [Zustimmendes Gemurmel aller Orten.]
Harold: Wisst Ihr, wenn das Erkennen eines Problems zu einer Lösung führt, dann bin ich bereit. [Der Mann reibt sich die Augen. Wieder ist allgemeine Zustimmung zu hören.]
Myron: [hält Harolds Hand] Danke, Harold, sehr schön.
Irgendein Chauvi: Sehr gut, Mann! [Harold geht zurück in die Runde.]
Myron: [steht auf] Gut! Haben wir heute noch jemand Neuen hier?
Alle Blicke nach links auf... Billy! Myron nickt ihm aufmunternd zu. Zurufe von verschiedenen Seiten: "Keine Angst!" "Nur Mut!" "Das haben wir alle durchgemacht!" Billy steht auf und geht nach vorne.
Billy: Ich würde gern zuerst Myron Stone für die Einladung danken. Das Ganze... trifft auch auf mich zu. Ich hatte letzte Woche einen wirklich furchtbaren Streit mit einer Kollegin. Und in meiner Ehe... ich habe auch immer öfter Streit mit meiner Frau.
die Chauvis: Ja ja, das kennen wir, ja!
Myron: [steht auf und nimmt Billy väterlich in den Arm] Entschuldige bitte. Wir hätten gern, dass du dich vorstellst. Nur mit Vornamen. Und dann musst du es sagen.
Billy: Ach so. Ist gut. Ähm... hallo! Mein Name ist Billy. Und... und ich bin ein Chauvinisten-Schwein.
Harold: [immer noch mit verweinter Visage] Hallo Billy!
die Chauvis: Hallo. Willkommen bei uns. Hier bist du. Wir freuen uns, dass du hier bist.
Myron: [steht wieder auf und und nimmt Billy wieder in den Arm] Hallo Billy. [Die beiden strahlen um die Wette...]

Im Konferenzraum. Nelle und John besprechen mit der Familie Gallin den Fall. In der Mitte sitzt - noch mit der Lehne des Stuhls zugewandt - der Beklagte, Kirby Gallin. Zu seiner Rechten ist seine Mutter Marcia, zu seiner Linken sein Vater Walter.
Walter: Diese political correctness muss irgendwo eine Grenze haben. Er hat das Mädchen nur geküsst.
Nelle: War es einvernehmlich?
Walter seufzt, dreht sich zu seinem Sohn, dann dessen Stuhl. Zum Vorschein kommt ein nicht gerade augengefälliger, pubertierender Junge.
Nelle: Kirby?
Kirby: Offensichtlich nicht.
John: Bitte erzählen Sie uns, was vorgefallen ist.
Kirby: Wir haben einander angesehen, als ob... na ja, so als hätten wir uns gern. Und... ach...
Nelle: Kannten Sie sich vorher?
Kirby: Nein.
Nelle: Und Sie sind einfach zu ihr gegangen und haben sie geküsst?
Kirby: Ich wollte Eindruck auf sie machen.
Marcia: Er verschlingt Liebesromane. Und... er hat am Abend zuvor gerade diese Passage gelesen. Ich habe sie markiert. [Sie reicht Nelle ein Buch mit dem Titel "Love's Dare".]
Nelle: [setzt ihre Brille auf, liest den Titel und schlägt das Buch auf, um zu lesen zu beginnen] "Wagnis der Liebe". [Nelle räuspert sich, schon jetzt leicht amüsiert. Die ganze Familie Gallin ist peinlich berührt.] "Keiner sprach ein Wort. Nur ein einziger Blick genügte. Ihre Schenkel bebten, und er zog sie an sich in seine kräftigen Arme, und als sich ihre Lippen berührten, waren ihnen nur noch ihre Namen fremd." [John wird neugierig. Er stützt seinen Kopf auf den linken Arm und schiebt sich so langsam in Nelles Richtung. Doch auf einmal ist der Tisch zu Ende und Johns Kopf stürzt in die Tiefe.] Kaum zu glauben, dass ich den verpasst habe.
John: Was hat sie getan, nachdem Sie sie geküsst haben?
Kirby: Zuerst hat sie mir eine Ohrfeige gegeben und dann war sie beim Schulleiter.
Walter: Hören Sie, er hat das Mädchen nur falsch verstanden. Er wollte ein bisschen romantisch sein. Und deswegen wird er von der Schule geworfen?
Nelle: Wir versuchen, den Schulleiter umzustimmen.
Walter schnauft tief durch, Kirby dreht sich weinerlich wieder um. John beobachtet nachdenklich die Szene.

Ally sitzt erneut bei ihrer Ersatz-Therapeutin Dr. Flott.
Ally: Ich glaube, wir schaffen es auch ohne Drogen. Nur durch Gespräche. Ich hatte nämlich einen Durchbruch. Ich mache Fortschritte.
Dr. Flott: Also schön. Können Sie mir das erklären?
Ally: Na ja... wissen Sie, immer wenn Al auftaucht, ist es äh-äh-äh-äh... wie soll ich sagen... um Liebe zu erfahren, muss man auch Schmerz und-und Leid erfahren...
Dr. Flott: ...denn es liegt alles nahe beieinander, nicht? Was sonst?
Ally: Jedenfalls...
Dr. Flott: Hm?
Ally: ...vor zwei Wochen habe ich einen Kerl in einer Waschanlage, na ja nicht kennen gelernt, wir haben uns gesehen. Und ich wollte ihn und er wollte mich. Also haben wir uns gleich in der Waschanlage - boom - die Kleider vom Leib gerissen und uns geliebt. Und letzte Woche habe ich eine Frau geküsst. Und auch wenn es so aussieht, als seien die beiden Episoden unglaublich gewagt, sind sie in Wahrheit ungefährlich. Denn beides waren Menschen, in die ich mich nie verliebt hätte. Da war eine Sicherung eingebaut. Keine Gefahr, dass ich leide. Bei ihm wollte ich den Penis, bei ihr die Zunge. Und gefühlsmäßig war ich abgesichert. Es war, als lernte ich nur physisch zu lieben, ohne in Gefahr zu geraten zu leiden. [Dr. Flott ist in Erstaunen erstarrt...] I-ist das... e-ergibt das für Sie einen Sinn?
Dr. Flott: [erwacht aus ihrer Starre] Könnte ich Ihnen nicht eine winzige Zoloft...
Ally: NEIN!!!
Dr. Flott: Sehen Sie mich an! Meinen Notizen zufolge haben Sie mit einem männlichen Model geschlafen, weil Sie von seinem überdimensionalen Glied geblendet waren. Dann hatten Sie eine schnelle Nummer in einer Autowaschanlage. Und Sie küssen eine Frau aus, na was denn... Neugier? Kann ich irgendetwas sagen, das Ihnen hilft zu glauben, Sie wären nicht vulgär?
Ally: Hm?
Dr. Flott: Jetzt nehmen wir eine Thoracin! Sie und ich!
Ally: Ich verschwinde. [Sie steht auf.]
Dr. Flott: [steht ebenfalls auf, zückt dabei einen Pillenspender und zieht sich eine, nein, zwei Lithium] Wir mischen es mit einer kleinen Lithium. Sehen Sie nur, wie winzig diese Tabletten sind. [Ally wendet sich angewidert ab und geht hinaus.] Da versucht man diesem Flittchen zu helfen... [Sie wirft sich die Tablette ein.]

[Kommentar von Sibo: ]

- Prozac, in Deutschland unter dem Namen Fluctin bekannt, wird in den USA oft als Psychopharmaka für den Normalverbraucher verschrieben. Es bewirkt ein "Finden zu sich selbst" (subjektives Empfinden), eine Steigerung der Leistungsfähigkeit, und man hat mehr Optimismus. Prozac wird verschrieben bei depressiven Syndromen verschiedener Genese und jeden Schweregrades. Wirkt außerdem bei Zwangsstörungen.

- Zoloft zählt ebenso wie Prozac zu den Serotoninwiederaufnahmehemmern, kurz SSRI. Es wird vor allem verschrieben bei Depressionen, Zwangsstörungen und bei sekundären Depressionen im Rahmen anderer psychiatrischer Erkrankungen, z.B. Schizophrenie.

- Lithium wird verschrieben bei Langzeitbehandlung und Prophylaxe manisch-depressiver und schizoaffektiver Störungen (Verhinderung oder Abschwächung von manischen oder depressiven Episoden). Es kommt am häufigsten bei Depressionen zum Einsatz. Mit etwas geringerem Erfolg wird Lithium auch bei schizoaffektiven Psychosen eingesetzt (Abwechslung zwischen manisch-depressiven und schizophrenieähnlichen Episoden). Außerdem steigert Lithium die Wirkung von Antidepressiva bei therapieresistenten Depressionen.

Sibo, 22.09.2000

In Renées Büro. Ally schiebt gerade etwas Kleines, Rundes in den Mund. Ist es etwa eine Pille? Nein, wohl eher etwas zum Knabbern.
Ally: Was? Drogen? Ist das dein Ernst?
Renée: Hör mal, Ally. Du bist doch ziemlich sprunghaft. Du fällst diesen Typ in der Waschanlage an, sagst "Nein" bei der Hochzeit...
Ally: I-i-i-ich hab ihn nicht angefallen. Es war gegenseitig. Und-und-und ich war immer schon ein bisschen sprunghaft.
Renée: Du hast Halluzinationen! Komm schon, Ally! Deine Fantasien sind süß, ich bin sogar darauf neidisch, ein wenig. Aber Halluzinationen?
Ally: Verstehst du nicht? I-i-i-ich weiß, dass er nicht wirklich da ist.
Renée: Nicht... in dem Moment, wo du ihn siehst. Das hast du mir gesagt.
Ally: Hör zu... Renée... also... einer der Gründe, warum ich das vielleicht nicht ganz unter Kontrolle gehabt habe, ist der, dass ich... [Sie hat sich am Tisch hingesetzt, wo sich gerade Al Green lachend auf einem Stuhl niederlässt. Ungläubig starrt Ally ihn an. Renée kommt zu ihr und setzt sich auf Al.] Nein, nein, nein, aaaah!!! [Allys Halluzination von Al Green verpufft zu einer Staubwolke, Ally schaut enttäuscht.]
Renée: Was ist?
Ally: Nichts. Einer der Gründe, weshalb ich keine Kontrolle habe über diese... ähm...
Renée: ...Halluzinationen?
Ally: ...ist eben der, dass ich sie genieße. Sie sind magisch. Ich fühl' mich... ähm... ich weiß nicht... bereichert durch sie, ich meine geistig, emotional.
Renée: Hey, ich bin kein Anhänger von Chemikalien für das Gehirn. Aber ich... sag' dir als Freundin: Tu was dagegen! Halluzinieren bei der Arbeit, halluzinieren zu Hause. Das kann schlimm für dich ausgehen.
Ally: Mir gefällt es!
Renée: Das ist das Problem! [Nachdenklich.] Es gefällt dir... [Die beiden sitzen sich inzwischen gegenüber, beide das eine Bein über das andere geschlagen. Gleichzeitig lehnen sich beide zurück und schieben sich etwas zum Knabbern in den Mund.] Wenn das keine gefährliche Droge ist...

Zurück zur Männergruppe. Billy steht immer noch vorne, der Kursleiter sitzt neben ihm auf einem Stuhl. Während er redet, schaut er abwechselnd jeden der Männer in der Gruppe durchdringend an.
Billy: Ich habe nie etwas dagegen gehabt, dass Frauen arbeiten. Es stört mich nicht im Geringsten, dass Janet Reno Justizministerin ist. Vermutlich wäre ich begeistert, wenn eine Frau Präsident würde. Ich war immer überzeugt, dass es mit Frauen an der Macht weniger Kriege gäbe.
Myron: Aber du bist nicht hier, weil du Frauen respektierst, Billy. Du bist hier, weil du es nicht tust.
Billy: Ich bin deswegen hier... so sehr ich auch dafür bin, dass Frauen die gleichen Rechte haben, wenn es um meine eigene Frau geht, dann will ich nicht, dass sie sich sexy anzieht. [Einige Männer nicken zustimmend mit dem Kopf. Ein leises Gemurmel geht los.] Ich will nicht, dass sie Partner in der Kanzlei wird.
Myron: Richtig.
Billy: Ich will nicht, dass sie überhaupt arbeitet. [Jetzt hat er die Zustimmung der Gruppe auf seiner Seite.] Ich hätte gern, dass sie zuhause ist. [Einer der Männer seufzt zustimmend.] Ich würde am Abend gern nach Hause kommen und eine gute Mahlzeit vorfinden. Ich möchte, dass sie auf mich wartet. Vielleicht sogar mit meinen Pantoffeln. Vielleicht massiert sie mir ein wenig die Füße, macht mir einen Drink. Ich möchte, dass der Tag erst dann für sie wirklich anfängt, wenn ich nach Hause komme. [Jeder seiner Sätze wird von der Gruppe und sogar von Myron mit seufzender Zustimmung quittiert.] Ich muss fühlen, dass sie... mich... mich...
Myron: Sag es ruhig, Billy. [Er packt Billy an der Hand.] Sag es ganz laut!
irgendein Chauvi: Na komm schon, Mann!
Billy: ...anbetet.
Die Gruppe scheint geschlossen erleichtert zu sein, dass Billy dies alles zugegeben hat und genauso denkt, wie sie es tun. Myron sieht aufmunternd zu Billy hoch und drückt ihm zur Anerkennung die Hand. Billy setzt ein verlegen zufriedenes Grinsen auf.

Schwenk über die Landschaft. Es ist wohl Herbst, denn die Blätter der Bäume sind bunt gefärbt und liegen schon teilweise am Boden. Man sieht ein Gebäude, in das ein Mädchen verschwindet.
Dann sind wir in der Schule im Flur, wo sich John und Nelle mit dem Rektor der Schule getroffen haben, um mit ihm über den Fall mit dem Kuss zu reden.
Rektor: Und wenn ich den Ausschluss rückgängig mache und er daraufhin etwas Schlimmeres anstellt?
Nelle: Aber Sie kennen ihn doch.
Rektor: Niemand kennt einen Highschool-Schüler wirklich, Miss Porter, bis er eines Tages etwas Verrücktes anstellt. Und wenn das passiert... und man erfährt, dass es eine Vorgeschichte gab, bei der die Schule nichts unternommen hat... Sie sind doch Anwältin. Wären Sie meine, würden Sie mir zu genau dieser Maßnahme raten.
Während der Rektor redet, muss John immer wieder zu einer Gruppe tuschelnder Mädchen schauen, die scheinbar über ihn reden. Er kann sich von dem Bild lösen.
John: Es muss doch irgendein Kompromiss möglich sein.
Rektor: Überreden Sie die Eltern und das Mädchen dazu, die Klage zurück zu ziehen. Dann heb ich den Ausschluss wieder auf. Mehr kann ich nicht für Sie tun. [Er wendet sich ab und ruft eine Schülerin zur Ordnung.] Candice, wir müssen uns unterhalten. Gleich!
Die Gruppe Mädchen kommt näher und spricht John an.
Schülerin: Entschuldigen Sie bitte. Sie sind so cool.
Nelle durchschaut die Mädchen und grinst wissend.
John: Oh... vielen Dank!
Schülerin: Wir wollten fragen, woher Sie diese super-genialen Sachen haben.
Nelle: Ich äh... habe eine Freundin, die sie entwirft.
Schülerin: Sie sind echt super.
Nelle: Danke, ich sag' es ihr.
Schülerin: Sie müssten Ihr Hosenbein mal runterziehn. [Die Mädchen brechen in schallendes Gelächter aus. John sieht pikiert an sich herab. Tatsächlich hängt sein linkes Hosenbein im Strumpf.]
John: Danke!
Die Schulglocke klingelt. John hebt abwehrend die Hände, die Gruppe entfernt sich lachend. Auch Nelle kann sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Der Flur der Schule leert sich.

In der Unisextoilette. Ally starrt abwesend in den Spiegel. Georgia kommt herein und beobachtet sie nachdenklich.
Georgia: Versuchst du festzustellen, ob Vitamin A wirklich wirkt?
Ally: Ich stehe kurz vor einer schweren Entscheidung, Georgia, okay? Einer Entscheidung fürs Leben. Und vorher sehe ich immer in den Spiegel. Ich starre mich lange und prüfend an. Wenn du das für verrückt hältst, tja, dann machst du es mir leichter, die Entscheidung zu treffen.
Georgia: Prozac.
Ally: Es kommt mir so falsch vor.
Georgia: Ach, Ally. Daran ist wirklich nichts Schlimmes, es...
Ally: Ja, ja. Ich weiß. Manche krümeln es sich aufs Sandwich. Aber-aber ich finde immer noch, dass das nicht... [In Allys Kopf fängt Al wieder an zu singen.] [Ally wendet sich ruckhaft von Georgia ab und schreit wütend in die Richtung, wo sie Al vermutet.] Lass das!
Georgia: Was ist?
Ally: Nichts.
Georgia: Hast du Billy gesehen?
Ally: Es ist nicht Billy. Billy war auch schon mal hier. Es ist nicht Billy!
Georgia: Geht's dir nicht gut?
Ally: Doch, es geht mir wunderbar, so drogenfrei. Ich-ich-ich-ich... ich-ich-ich will nur in den verdammten Spiegel seh'n. [Mit einem irren Grinsen auf dem Gesicht schaut Ally demonstrativ zu Georgia.]
Georgia: Schon gut. [Ally knurrt und zeigt Georgia die Zähne :-) Diese verlässt den Raum. Man merkt ihr an, dass sie Ally inzwischen für total durchgedreht hält.]
Die Musik fängt wieder an zu spielen.
Ally: Hör auf damit!
Die Musik hört tatsächlich auf, um dann eine Sekunde später wieder erneut zu beginnen.
Ally klappt den Spiegel um.
Anstatt ihrem Spiegelbild erscheint das des singenden Al Green.
Ally: [fast schon beschwörend zum Spiegel] Ich höre... gar nichts. Nein!
In ihren Gedanken singt Al immer noch:
I, I'm so in love
With you...
Ally rennt von der Unisextoilette hinaus in die Lobby der Kanzlei. Von hinten fällt ihr zuerst ein Elektriker auf, der auf dem Rücken seines braunen Arbeitsanzuges das Logo seiner Firma Al's Electric hat. Es ist Al! Er macht das Licht per Sicherungskasten aus und kommt singend mit einer Taschenlampe auf Ally zu.
Whatever you want to do
Is all right with me
Dann schwenkt er die Taschenlampe nach links und der Spot zeigt auf eine vamp-mäßig gekleidete Renée im hautengen, weißen Glitzerkleid. Sie singt:
'Cause you make me feel so brand new
Ally beginnt sich zu entspannen und lächelt. Nun leuchtet Al mit seiner Taschenlampe auf Elaine, die im weißen Abendkleid mit Federboa singt:
And I want to spend my whole life with you
Allys Gesicht verrät ein Schmunzeln. Als nächstes sieht man Billy, Richard und John ganz gentleman-like in weißen Fräcken, die im Lift ihre Gesangsshow abziehen:
Let's, let's stay together!
Tanzend kommen sie auf Ally zu. Sie muss bei diesem Anblick richtig lachen.

[Kommentar von Tia: Am besten natürlich Richard, der irgendwie ungelenk wirkt, und John, der genau bei Richard abzugucken scheint, welcher Tanzschritt als nächstes kommt.]

Die Boys: Loving you whether...
Die Ikettes (oder sind es doch die Pips? *g*): Whether...
Im nächsten Bild sieht man gleich fünf Vamps: Nelle, Georgia, Elaine, Ling und Renée. Sie singen:
Whether the times are good or bad
Happy or sad
Der Spot der Taschenlampe zeigt nun nach oben, wo ein Gospelchor hinter einem Geländer steht. In seiner Mitte: Gladys Knight herself! Sie singt:
Let's, let's stay together!
Begeistert tanzt und singt Ally mit.
Alle: Let's stay together!
Gladys: Loving you whether...
Alle: Whether...
Gladys: Whether...
Alle: Whether...
Gladys und alle: The times are good or bad, happy or sad
Gladys: Let's stay together!
Alle: Let's stay together!
Gladys: Loving you whether...
Alle: Whether...
Gladys: Whether...
Alle: Whether...
Gladys und alle: The times are good or bad, happy or sad
Ally singt nun mit voller Stimme mit. Leider nicht mehr nur in ihrer Traumwelt. In der Realität starren sie schon alle bei Cage & Fish erschrocken an. Die Kamera schwenkt von Ling und Nelle zu Georgia und dann zu Ally, die inzwischen realisiert, dass sie nicht träumt. Elaine geht vorbei und sieht sie mitleidig an. Auch Renée ist gerade in der Kanzlei und mustert sie besorgt.
Ally: Äääääh... es ist... ähhh... hu-hu-hupps... n-n-nicht so wichtig...

[Kommentar von nihil: In welcher anderen Show ist es möglich, alle Hauptdarsteller als Begleitung von Superstars wie Gladys Knight und Al Green, der schon das Original von "Let's Stay Together" sang, auftreten zu lassen? Eine wunderbare Szene!]

Im Besprechungszimmer von Cage & Fish. Um den Besprechungstisch herum sitzen sich Kirby mit seinen Eltern sowie Kim Puckett mit ihren Eltern gegenüber. Den Vorsitz führt Nelle, die am oberen Tischende sitzt. John lehnt sich halb über sie, halb über den Tisch.
Kim: Ich hab ihm keine Blicke zugeworfen. Da bin ich vollkommen sicher.
Kirby schaut erst schuldbewusst, dann empört zu Kim.
Nelle: Also gut. Aber sicher ist doch auch, dass hier offenbar ein Missverständnis vorliegt.
Kims Vater: Es ist mehr als das, wenn ein körperlicher Angriff dazu kommt.
Walter: Es war kein Angriff. Er hat sie geküsst.
Kims Mutter: Das ist ein Angriff!
Walter: Ach kommen Sie, jetzt übertreiben Sie aber.
Kims Mutter: Das sind zwei Teenager.
Alle reden jetzt durcheinander. John hebt beschwichtigend die Hand, aber bevor er etwas sagen kann, kommt ihm Nelle zuvor.
Nelle: Das reicht!
Kim: [beginnt mit angewidertem Gesicht zu erzählen] Es war ja nicht mal ein richtiger Kuss. Ich hab' sogar gedacht, er will mich beißen.
Kirby: [verteidigend] Ich hab' dich nicht gebissen.
Kim: Na ja, du hast gekaut und...
Kirby: [noch verteidigender und eine Spur schärfer] Ich hab' dich nicht gebissen!
Kim schaut ihn genervt an.
John: Schon gut. Ob es nun ein Kuss war oder ein Biss, ob gewollt oder ungewollt, aus welchem Grund haben Sie die Sache so aufgebauscht?
Kim: Er hat es vor allen anderen gemacht. In der Cafeteria.
Kirby hält beide Hände an seine Stirn, irgendwie erinnern seine Gesten an die von John.
Nelle: Spielt es denn wirklich eine Rolle, wo er es getan hat?
Kim: Ja. [Ihre Mutter schaut sie erstaunt/entsetzt an.] Alle dachten, dass ich ihn gern hab' oder sonst was. Oder dass wir miteinander gehen. [Kirby macht inzwischen ein ungläubiges Gesicht.] Er hat mich vor allen blamiert. Sie wissen doch, wie schwer es ist, in der Schule beliebt zu sein. Es ist schon schwer genug ohne das.
Nelle: Darum geht es im Grunde, nicht wahr, Kim? Sie wurden blamiert. Und dass Kirby vom Unterricht ausgeschlossen wurde, hat der ganzen Schule gezeigt, dass der Kuss ungewollt war. Hab' ich Recht? [Die Eltern sehen nun beide ihre Tochter an. Genauso wie Kirby und seine Eltern das tun.] Vielleicht könnten wir jetzt erst einmal unsere Kränkungen vergessen.
Kirby schüttelt den Kopf, steht auf, verschwindet hinter einer Säule, setzt seine Brille ab, fasst sich an die Nasenwurzel und sammelt sich.

In der Praxis von Tracys Vertretung. Ein Tintenklecks-Bild von einem Kopf ist zu sehen. Allys Kopf taucht davor auf.
Ally: Ich... ich glaube, ich habe Angst, dass mein Gehirn den Geist aufgibt. Wissen Sie, in dieser letzten Fantasie, war er nur ganz am Anfang mit drin. Dann kamen alle meine Freunde dazu. Renée hat gesungen und-und Elaine und John und Richard und Billy und-und Gladys. Und... und ich glaube, es war eine Übergangsfantasie. Mir wurde klar, dass ich ein Lied in mir trage, zusammen mit all meinen Freunden. Und Al, Al wollte mir das zeigen. Mit-mit Renée und-und Billy und Richard und Nelle und John und-und-und... Durch sie ist mein Leben voll von schöner Musik. Es ist gut, wenn einem das klar wird. Finden Sie nicht?
Dr. Flott: Es ist wunderbar. So. Jetzt schreib ich Ihnen ein Rezept aus. Sie können es in jedem Drugstore einlösen. So, bitte sehr, Schätzchen. Bald sind Sie wieder geistig gesund. [Ally nimmt das Rezept und zieht einen Schmollmund.] Dann bleibt Ihnen nur noch das Problem, ob Ihre Freunde Sie wiedererkennen oder nicht.
Ally: Drogen... Mein Leben wird unter Drogen gesetzt.
Dr. Flott: Und es wird ein besseres Leben sein, Schätzchen.
Ally: Und Al Green wird verschwinden?
Dr. Flott: Für immer! [Sie lacht, während Ally ungläubig und gleichzeitig traurig auf ihr Rezept starrt.]

Im Büro von John. Nelle kommt zur Tür herein, John sitzt hinter seinem Schreibtisch. Auf dem Schreibtisch sitzt ein Plüsch-Affe mit Tschinellen anstelle von Händen.
Nelle: Ich treffe mich mit dem Mädchen in meinem Büro. Unter vier Augen. Ich denke, ich kann sie überzeugen.
John: Was willst du ihr sagen?
Nelle: Dass es falsch von ihm war, sie zu küssen. Dass sie aber versuchen sollte, ihn zu verstehen.
John: Ja... verstehen! Das wäre mal etwas Neues.
Nelle: Wie bitte?
Mit einem lauten Knall legt sie ihre zwei Bücher, in denen sie soeben noch geblättert hatte, auf Johns Schreibtisch. Der Plüsch-Affe beginnt, mit den Becken zu klatschen. Nelle sieht ungläubig auf den Affen, dann auf John.
John: Wollen wir denn nie darüber reden, Nelle? Ich hab' dich immerhin geschlagen.
Nelle: Ach, was gibt's da zu bereden? Das war fast eine Straftat. [Genervt setzt sie ihre Brille ab und fuchtelt damit in der Luft herum.]
John: Ich hab' gehört, wie du Ling verraten hast, du hättest Fantasien...
Nelle: Das heißt noch lange nicht, dass du's tun kannst.
Nelles lauterer Tonfall läßt den Affen wieder Krach machen. John nimmt ihn, schüttelt ihn und weil der Affe gar nicht mehr aufhört, entfernt er umständlich die Batterien. Mit einem lauten Knall stellt John die Batterien auf seinen Tisch. Nelle sieht sich die Szene empört mit offenem Mund an.
Nelle: Nehmen wir an, jemand steht auf Masochismus. Heißt das, dass sein Partner deshalb sadistisch sein darf?
John: Du hast gesagt...
Nelle: Das ist doch ganz egal. Meine Fantasiewelt ist meine Fantasiewelt. Du hattest nicht das Recht, daraus eine Realität zu machen.
John: Also gut, dann hab' ich mich wohl geirrt.
Nelle: Ja. Das hast du.
John: Und ist das das Verständnis, das du Kimberley predigen willst?
Nelle stürmt wütend aus Johns Büro und schlägt dabei die Türe zu. Der Affe gibt noch mal einen kurzen Schrei von sich. Als hätte er einen Geist gehört, starrt John auf den Affen.

Tia, 24.09.2000

In der Männer-Selbsthilfegruppe spricht ein Mann namens Jim über seine Probleme.
Jim: ...und dadurch, dass ich Frauen nur als Sexobjekt angesehen habe, habe ich ihren Wert als menschliche Wesen gemindert.
Schnitt auf Richard und Billy, wobei Richard nicht sehr interessiert wirkt.
Richard: Das machst du die ganze Zeit?
Billy: Pssst!
Jim spricht weiter, Richard wird von Mitgliedern der Gruppe angeschaut.
Jim: Es ist schon so, wie Billy gesagt hat, es ist paradox. Versteht mich nicht falsch, ich bin sehr dafür, dass Frauen vorankommen, aber ich will nicht, dass meine Frau vorankommt. Sie soll immer unter mir stehen.
die Chauvis: [murmeln zustimmend] Völlig klar! So ist es!
Jim: Sie darf um Gottes Willen nicht mehr verdienen als ich. [Er geht zurück zu seinem Platz.]
Myron: Jim hat da eine interessante Frage aufgeworfen. Als Jungs bringt man uns bei, dass wir als Männer unsere Familien ernähren müssen. Aber was passiert, wenn die Frau an unserer Seite diese Rolle an sich reißt?
Richard: [leise zu Billy] Also diese Männer sind alle...
Billy: Pssssst!
Richard: Also ich bin schockiert.
Myron: [wendet sich Richard zu] Ähm, entschuldigen Sie bitte, haben Sie etwas dazu zu sagen?
Billy: Oh nein.
Richard: Doch. [Er räuspert sich und steht auf.] Doch, das habe ich. Was ist bloß mit euch los?
Gruppe: Was?
Billy: [erhebt sich auch] Ähm, entschuldigt bitte, ich habe ihn bloß als Gast mitgebracht, er ist noch nicht so weit.
Richard: B-B-Billy, ich würde gern zur Gruppe sprechen. [Er macht eine Handbewegung, als wolle er Billy wie eine lästige Fliege verscheuchen.]
Myron: Schon gut, Billy. [Zu Richard.] Äh, Sie sind...?
Richard: Äh, Richard Fish. Und zwar Fish mit einem Schwanz, denn jeder Fis(c)h hat einen Schwanz. Erinnert sich jemand an das Wort und daran, wie es war, einen zu haben, denn aus dem, was ich hier höre...

[Kommentar von Eike: Nettes Wortspiel :-)]

Myron: Ähm, darf ich Sie unterbrechen?
Richard: [ist nach vorne gegangen und schiebt nun die Tafel zur Seite] Nein, nein. Wo steht geschrieben, Frauen wären keine Sexobjekte? Aber natürlich sind sie das. Und wisst Ihr was? Sie mögen es so. [Die Gruppe reagiert eher verhalten auf Richard, während Billy es sichtbar peinlich wird, was Richard von sich gibt.] Darum lassen sie sich die Brüste operieren, die Bäuche straffen, die Gesichter liften, damit wir sie weiterhin als Sexobjekte ansehen. Und natürlich soll der Mann die Familie versorgen. Frauen werden doch schließlich schwanger. Wie sollen sie auch arbeiten, so dick und angeschwollen? Sie sind zuhause bei den Kindern, während die Männer das Geld nach Hause bringen. [Die ersten Männer der Gruppe nicken zustimmend] Das ist nicht nur Gottes Wille, das ist das, was die Frauen wollen. Wie viele Frauen kennt Ihr eigentlich, die sagen 'Schatz, nach der Geburt möchte ich, dass du zuhause bleibst und nur für die Kinder sorgst, denn ICH will wieder jeden Tag ins Büro gehen!' [Er gewinnt mehr Zustimmung bei der Gruppe.] Seid ihr denn verrückt? Was soll dieses 'Wir wollen alle gleich sein'? Wir sind nicht alle gleich! Weshalb hat Gott verschiedene Geschlechter geschaffen? Damit wir verschieden sind! Und es ist natürlich, dass Männer diese Unterschiede genießen, und das könnt ihr auch durch eure Treffen nicht ändern, denn im Grunde werden Männer durch ihre Bedürfnisse beherrscht, so wie Frauen durch ihre beherrscht werden. Was wir wollen, ist Sex, was sie wollen, ist Geld. [Billy kann Richards Benehmen nicht fassen.] Wenn Gott den Penis als Leihgabe betrachtet hätte, dann würde er euren jetzt zurückfordern, ihr armen, armen Geschlagenen! Aber ihr habt euren schon verschenkt! Also macht ihr Folgendes: Ihr geht heute abend nach Hause und sagt 'Schatz, gib mir meinen Penis zurück!' [Die Gruppenmmitglieder schauen skeptisch.] Doch, versucht es, versucht es, mit mir zusammen.
Alle: [noch sehr zögerlich, natürlich außer Richard] Schatz, gib mir meinen Penis zurück!
Richard: Nein, härter. Und los. Ich will meinen Penis!
Alle: Ich will meinen Penis! Ich will meinen Penis! Ich will meinen Penis! Ich will meinen Penis!
Richard schreibt in Großbuchstaben PENIS an die Tafel und unterstreicht das Wort doppelt. Die Gruppe bricht in 'Penis! Penis!'-Rufe aus. Billy ist fassungslos...
Richard: Ja, ich will meinen Penis! Ja, so ist es richtig.
Es werden wieder Bilder von Boston gezeigt, die 'Penis! Penis!'-Rufe hallen noch durch die ganze Stadt.

Ally steht nervös mit Renée im Drugstore, um ihre Tabletten abzuholen.
Ally: Danke, dass du mitgekommen bist.
Renée: Ist mir ein Vergnügen.
Ally: Weißt du, mir ist, als würde ich ihn umbringen.
Renée: Wen?
Ally: Al Green. [Renée wendet sich ab.] Wenn ich das Medikament einnehme und damit den Halluzinationen ein Ende mache, habe ich ihn praktisch getötet.
Renée: Ally, Al Green ist noch am Leben. Er ist Prediger in Tennessee.
Ally: Ich meine den in meinem Kopf.
Renée: Du meinst den, in den du dich verliebt hast.
Ally: Ja... Er wird nicht mehr sein, so bald ich das Zeug geschluckt habe. Er wird mir schrecklich fehlen. Hast du eigentlich eine Ahnung, wie schön es war, wenn er zu mir gekommen ist, Songs zu hören von der Liebe und von meinem Leben?
Verkäufer: [spricht in ein Mikrofon] Wer bekommt das Prozac?
Ally wird beim Geräusch einer Hebebühne immer kleiner, bis sie ungefähr ihren Kopf in Kniehöhe der umstehenden Personen hat.
Ally: [ganz klein, mit ganz kleiner Stimme] Das bin dann wohl ich.

Nelle sitzt mit Kim in der Kanzlei.
Nelle: Männer haben irgendwie die Vorstellung, dass Frauen genommen werden wollen, dass es romantisch ist, wenn sie sich einem aufdrängen, und wahrscheinlich sind wir Frauen selbst ein wenig daran schuld. Wir wollen nachwievor, dass der Mann den ersten Schritt macht. Wir erwarten von ihm, dass er versucht, uns nach dem ersten Date zu küssen.
Kim: Es war kein Date. Und er hat mich gebissen.
Nelle: Na jaaa, es war der Versuch eines Kusses. Kimberly, wenn es darum geht, dass Sie sich wehren wollten, nun, das haben Sie wirklich getan. Wenn es darum geht, allen zu zeigen, dass Sie sich nicht für ihn interessieren, ist es ein wenig hart.
John: [kommt zur Tür herein] Können Sie sich vorstellen, wie es für ihn sein muss? Sie sagen, man würde Sie auslachen. Meinen Sie so, wie Sie und andere Kirby immer ausgelacht haben? In meinem ersten Jahr auf der Highschool hatte ich mein allererstes Date. Wir waren auf dem Jahrmarkt. Ich weiß es noch, als wäre es gestern gewesen. [Johns Erinnerungen werden gezeigt: Ein Junge geht mit einem Mädchen im Highschool-Alter, das einen Teddy und einen Luftballon trägt, zu einem Haus.] Ich habe sie anschließend nach Hause begleitet. Wir unterhielten uns eine Weile, während ich meinen ganzen Mut zusammen nahm. Dann versuchte ich, ihr einen Kuss zu geben, ich wusste nur nicht genau wie. [Der Junge verheddert sich mit seinem Pullover an der Zierkugel eines Geländerpfostens. Das Mädchen beginnt zu lachen.] Und sie kicherte über meinen kläglichen Versuch. [Das rechte Nasenloch des Jungen pfeift, er hält kurz einen Finger dagegen.] Ich versuchte es nochmal, aber sie konnte einfach nicht aufhören zu kichern, und ich spürte, wie mir das Herz in die Hose rutschte. [Das Mädchen verschwindet im Haus.] Ich fühlte mich unendlich gedemütigt. Ich wusste, dass sie es allen erzählen würde. [Nelle schaut betroffen.] Ich will das nicht verteidigen, was Kirby getan hat, aber die Verlegenheit, in die er Sie gebracht hat, wird nächste Woche vermutlich schon vergessen sein, [Kimberly schaut nun auch betroffen.] seine dagegen könnte ein Leben lang bestehen. [John atmet tief durch, alle Anwesenden wirken betroffen.]

Billy und Richard steigen in der Kanzlei aus dem Aufzug und unterhalten sich über das, was in der Selbsthilfegruppe passiert ist. Billy ist aufgebracht wegen Richards "Vorstellung", während Richard bester Laune ist.
Billy: Ich hätte dich nie mitnehmen dürfen.
Richard: Ein Glück, dass ich da war, das war Kult.
Billy: Das war kein Kult.
Richard: Wann trefft ihr euch wieder?
Billy: Du gehst sicher nicht mehr hin.
Georgia: [kommt hinzu] Darf ich hin?
Billy: [barsch] Nein. [Er läßt Georgia und Richard alleine stehen. Georgia zeigt ihm nachträglich die Zähne.]
Richard: Kann mir nicht vorstellen, dass er momentan gut im Bett ist. Irre ich mich?
Georgia: [geht entrüstet zu Billys Büro, wo dieser einen Baseball von einer Hand in die andere wirft] So Schatz, es reicht! Was ist mit dir los?
Billy: [atmet tief ein] Ich mache so einen Kurs mit. Steigerung der männlichen Sensibilität Frauen gegenüber.
Georgia: Wie darf ich das verstehen?
Billy: Letzte Woche hat Renée mir vorgeworfen, ich hätte Ally deshalb verlassen, weil ich wußte, dass ich nie über sie bestimmen könnte. Und ich glaube, das stimmt. Und meine Schwierigkeiten damit, dass du dich vor einiger Zeit gegen meinen Willen so sexy angezogen hast... Ich muß mir endlich darüber klar werden, dass ich dich sozusagen als meinen Besitz betrachte. Ich habe das Gefühl, es wäre mein Recht, für dich zu entscheiden.
Georgia: Ah, wie... wie war das?
Billy: Ich sage nicht, dass das richtig ist.
Georgia: Du willst sagen, was ich zu tun und zu lassen habe?
Billy: Und wenn wir Kinder haben, und du weisst, dass ich das will, erwarte ich von dir, dass du deinen Job aufgibst. Und wenn du das nicht tust, wenn du weiterhin arbeiten willst, wäre das ein großes Problem für mich.
Georgia schnappt sich den Baseball und wirft ihn durch einen kleinen Basketball-Korb in den Mülleimer. Ganz offensichtlich ist sie mit Billys Aussagen nicht einverstanden.
Georgia: Was... was für kleine Offenbarungen hattest du noch?
Billy: [holt den Ball wieder aus dem Papierkorb] Nun... ich halte nichts von gemeinsamer Erziehung. Zwar sollte der Mann daran beteiligt sein, aber ich finde, es sollte eine Vaterfigur und eine Mutterfigur geben. Ich erwarte von dir, dass du aufhörst zu arbeiten, wenn wir Kinder haben. Du solltest nicht mal daran denken, hier Partner zu werden. Und auch wenn ich dich bestimmt nicht nur als Sexobjekt betrachte, so sehe ich dich als jemanden an, der mich sexuell befriedigen soll. Und wenn du hundert Pfund zunehmen solltest, dann wäre das ein großes Problem für mich.
Georgia: [fassungslos] Ich-ich wußte nicht, dass du so denkst.
Billy: Ich wußte das auch nicht von mir. Aber es ist so. Und langsam finde ich, dass Richard Recht hat. Ich brauche mich dafür nicht zu entschuldigen.
Georgia: [versteht die Welt nicht mehr] Oh...

Ally hat auf einem Schachbrett vor sich die Tabletten und ein Glas Wasser stehen. Sie schiebt das Pillendöschen und das Glas ein Stück von sich weg. Elaine kommt zur Tür herein.
Elaine: Alle sind in der Bar, kommst du?
Ally: Ähm, ja, ja, ich bin gleich fertig. [Man erkennt deutlich, dass es Ally nicht gut geht.]
Elaine: Ally, wenn es dir so widerstrebt, dann lass es sein.
Ally: Aber ich kann doch nicht immer weiter halluzinieren, selbst wenn es von Al Green ist. Er wird mir fehlen. [Sie greift das Glas mit den Tabletten und öffnet es.] Er hat mich glücklich gemacht.
Elaine: Aber wie du gesagt hast, diese letzte Halluzination war eine Botschaft, dass wir alle in uns ein Lied tragen, Ally. [Ally nimmt eine Tablette aus dem Glas.] Dein Leben!
Ally: Jaja... Ich-ich komme gleich runter in die Bar, ok? [Sie betrachtet die Tablette.] Ich möchte das gerne allein tun.
Elaine: Klar... Wir sehen uns unten. [Ally betrachtet weiter die Tablette, während Elaine sich umdreht und verschwindet.]
Im Hintergrund wird "For The Good Times" von Al Green eingespielt:
Don't look so sad
I know it's over
But life goes on
Auf einmal springt Ally auf und rennt quer durch die Kanzlei zur Toilette.
And this world keeps on turning
Ally entleert das Tablettenglas in die Schüssel und spült nach. Als sie das Glas hinterher wirft, stellt sie sich vor, sie wird plötzlich selbst mit in den Abfluss gespült. Als sie wieder in die Realität zurückkehrt, verlässt sie nach einem kurzen Moment des erschreckten Innehaltens die Toilette.

Nach einem kurzen Schwenk über die Stadt finden wir uns in Kirbys Schule wieder, wo Nelle sich mit dem Rektor unterhält.
Rektor: Von mir aus gern. Ich streiche es aus der Akte, wenn es den Eltern und dem Mädchen recht ist.
Nelle: Und der Ausschluss wird aufgehoben?
Rektor: Ist schon geschehen. Kirby ist wieder da. [Er zeigt auf einen Stand, hinter dem Kirby steht. Der Stand sieht aus, als diene er zur Wahlwerbung.] Alles erledigt.
Nelle: Danke.
Rektor: Ich danke Ihnen. Das hat mir und der Schule viel Ärger erspart. [Er entfernt sich.]
Nelle: [geht auf Kirby zu] Kirby!
Kirby: Hallo! Danke. [Nelle deutet mit einer Kopfbewegung an, dass Kirby zu ihr kommen soll, Kirby reagiert sofort.]
Nelle: Ist wieder alles okay?
Kirby: Es ist überhaupt nichts okay. Überall wird erzählt, dass ich wie eine Schildkröte küsse.
Nelle: Genau das ist das Problem bei diesen Liebesromanen. Darin werden Küsse immer als gierig beschrieben und man könnte meinen, die Leute würden sich gegenseitig die Lippen anknabbern oder so. [Sie schüttelt den Kopf.] Ein guter Kuss ist sehr sanft... und zart. Was dagegen, wenn ich's Ihnen zeige?
Kirby: [schaut fassungslos] Was?
Nelle: Dauert nur 'ne Sekunde.
Kirby: [ungläubig] Sie-Sie wollen mich küssen?
Nelle: Ja.
Kirby: Hier?
Nelle: Wenn ich es hinter verschlossenen Türen machen würde, könnte man mich verhaften, Sie sind minderjährig.
Kirby: [unsicher] Ich weiß nicht...
Nelle: Dann gebe ich Ihnen einfach... einen Kuss zum Abschied. [Sie küsst Kirby auf die Lippen, während alle Mitschüler, die die beiden beobachten, fassungslos zuschauen. Nelle beobachtet aus dem Augenwinkel die Reaktionen.] Wie fühlen Sie sich?
Kirby: Ich werd' gleich ohnmächtig.
Nelle: Das geht wieder vorbei, keine Angst. Und bis dahin merken Sie sich bitte zwei Dinge. Erstens, jeder Junge hier an der Schule wird Sie furchtbar beneiden. Und zweitens, das war wunderschön. Sie können richtig gut küssen.
Sie schaut Kirby nochmal mit einem vielsagenden Blick an, dreht sich um und geht, während der fassungslose Kirby von seinen noch fassungsloseren Mitschülern weiter angestarrt wird.

Eike, 25.09.2000

Georgia steht in der Unisextoilette vor dem Spiegel und frisiert sich die Haare. Billy kommt aus einer Toilette raus.
Georgia: Billy, hey! Sammelst du deine Gedanken, oder lässt du sie bloß fallen?
Billy: Aha, jetzt werde ich also dafür bestraft, dass ich meine Gefühle äußere.
Georgia: Nein, ich äußere nur meine.
Billy: Die feindselig sind.
Georgia: [lacht] Du hast Ally verlassen, weil sie sich nichts vorschreiben lassen würde, mich aber heiratest du.
Billy: Das ist nicht so... das ist nicht so einfach und selbst wenn, siehst du denn nicht, wie ich mich deswegen quäle? Ich-ich bin nicht stolz darauf, ich hab' mich doch als Verteidiger der Frau betrachtet.
Georgia: Obwohl du bloß ein Neanderthaler bist.
Billy: Das muß ich mir nicht anhören.
Georgia: Ich habīs mir anhören müssen. Auf einmal willst du nicht mehr, dass ich ein Partner bin, oder-oder-oder arbeiten gehe, wenn wir Kinder haben, oder mein Gewicht nicht mehr halte, ich...
Billy: [unterbricht sie] Komm schon, ich hatte nur den Schneid auszusprechen, was jeder Mann fühlt.
Georgia: Und das wäre?
Billy: Und das wäre: Ich will eine Frau, mit einem schönen Körper, die Kinder aufziehen kann. Ich will keine dumme Tussi, ich will aber auch keine fette, verbohrte Feministin.
Georgia: Du bist ein Schwein!
Billy: Deshalb bin ich auch zu dem Treffen gegangen.
Georgia: Zum Treffen der männlichen Schweine, die sich ändern wollen?
Billy : Das hab' ich davon, dass ich mit dir geredet habe!
Georgia: Nein, das hast du davon, dass du jemanden geheiratet hast, der dir antworten kann.
Billy: Ach, geh dich doch frisieren, Georgia!
Georgia blickt ihn ungläubig an, wendet sich kurz ab und streckt ihn dann mit einem gezielten Schlag und einem gezielten Tritt nieder. Billy sinkt an der Tür nieder, wo er vorhin herausgekommen ist. Sein Jackett, das am Haken gehangen hat, fällt ihm über den Kopf.
Georgia: Feminin genug? [Sie verlässt die Toilette. Elaine, die ebenfalls anwesend war, kommt aus ihrem Versteck.]
Elaine: Billy?
Billy: Ist nichts passiert.
Elaine: Du mußt dich hinlegen.
Billy: Nein, mir gehtīs gut!
Elaine: Ganz ruhig. Du brauchst eine Beatmung.
Elaine beatmet Billy auf ihre besondere Art und Weise, d.h. mit vollem Körpereinsatz unter Zuhilfenahme von Zunge & Co.

Ally sitzt wieder mal bei Dr. Flott.
Dr. Flott: Hinunter gespült in der Toilette?
Ally: Ich schaff' es auch ohne, ich krieg' das schon hin.
Dr. Flott: Oh ja, und ich freue mich für Sie, aber gutes Prozac so zu verschwenden. Allein dafür sollte ich Ihnen Selmex verschreiben. [Sie holt ein Pillendöschen aus der Innenseite ihres Jacketts, wo sie ein ganzes Arsenal an Tabletten aufbewahrt.]
Ally: [blickt Dr. Flott entsetzt an] Das reicht! Ich könnte Al Green gar nicht umbringen. Auch nicht, wenn er nur in meinem Kopf existiert!
Dr. Flott: Wenn Sie mit einer kleinen Verrücktheit nicht fertig werden, nur weil sie als Gospelchor auftritt...
Ally: [steht wütend auf] Hey! Sie wissen nicht das Geringste über meine Verrücktheit! Was wissen Sie schon?
Dr. Flott: Versuchen Sie nicht, Ihre Gestörtheit romantisch zu finden. Das fehlte mir noch, eine Spinnerin, die in ihren Wahnsinn vernarrt ist!
Ein lautstarker Streit entwickelt sich zwischen den beiden.
Ally: Sie sind die Spinnerin!
Dr. Flott: Hören Sie zu! Ich hab' versucht, nett zu Ihnen zu sein. Die meisten Patienten hätten für dieses Rezept gemordet. Ein paar habenīs getan und Ihnen geb' ich es freiwillig!
Ally: Ja, aber Sie wollten es mir zuerst in Zäpfchenform verschreiben!
Dr. Flott: Damit Sie es sich in den Arsch schieben können!!! Ach, suchen Sie sich doch īne neue Hymne, Sie kleine Pissnelke! Ich hab' genug von Ihnen. [Sie schmeißt Ally raus und knallt die Türe zu.] Wirft die ein gutes Antidepressivum einfach in die Toilette! [Sie öffnet nochmal kurz die Tür. Allys entsetzter Blick ist kaum zu übersehen. Dr. Flott schüttelt den Kopf und macht lautstark und schnell die Tür wieder zu.]

Ally und John sitzen im Büro auf dem Schreibtisch, trinken ein Bier und tauschen sich aus...
Ally: Ich weiß nicht, ich brauch' keine Medikamente, John. In letzter Zeit fühl' ich mich allmählich immer stärker.
John: Wirklich? Inwiefern?
Ally: Wie soll ich das sagen? Ich hab' weniger Angst vorm Alleinsein und davor, nicht hineinzupassen. Ich passe nicht hinein, John... Cheers!
Ally und John stoßen mit dem Bier an, während Nelle den Raum betritt. Die beiden sitzen mit dem Rücken zu ihr und können sie deshalb nicht sehen.
Nelle: John...
John: Nelle! In Kirbys Schule geht das Gerücht um, er hätte heute wieder ein Mädchen geküsst.
Nelle: Bist du sauer?
Ally: Wieso? Willst du verhauen werden? [Nelle blickt Ally und John strafend an.] Uh, das war ein blöder Witz! [Sie schämt sich ein bisschen.]
Nelle: [zu John] Ich hab versucht, jemanden die Peinlichkeit seines Lebens vergessen zu lassen.
John: Das-das-das weiß ich, Nelle.
Nelle: Willst du runter in die Bar?
John: Tja... ich... ich... [Er blickt Ally fragend an.]
Ally: Geh ruhig, ich wollte jetzt sowieso nach Hause.
John: Hmmm, komm mit runter.
Ally: Nein, eigentlich freue ich mich sogar darauf, alleine nach Hause zu gehen.
John: Ganz sicher?
Ally: Ja, heute schon.
John: Gut, dann gute Nacht.
Ally: Gute Nacht.
Nelle und John verlassen das Büro. Ally nimmt noch einen Schluck. Elaine kommt rein.
Elaine: Ich dachte, du solltest es wissen: Billy und Georgia haben Streit!
Ally: Das ist mir eigentlich ziemlich egal.
Elaine: Georgia hat ihn halb bewusstlos geschlagen. Ich hab' ihn wiederbelebt, indem ich ihm meine Zunge in den Rachen gesteckt hab'.
Ally: Das ist mir eigentlich auch ziemlich egal.
Elaine: Er ist vermutlich unten in der Bar... allein.
Ally: Tja, dann bearbeite ihn doch nochmal mit deiner Zunge.
Elaine schaut Ally ungläubig an. Ally schaut sehr gelassen. Sie nimmt ihren Mantel und will gerade gehen.
Elaine: Wa... du hast die Tablette genommen, nicht?
Ally: Nein, hab ich nicht.
Elaine versteht die Welt nicht mehr.

Ally geht die Straße entlang und hält an einer Bücherei, um sich ein Buch anzuschauen. Da steht er wieder vor ihr: Al Green. Er lächelt sie an, nimmt ihr das Buch aus der Hand und beginnt zu singen "To Sir, With Love" (im Duett mit Vonda). Ally hakt sich bei ihm ein und sie tanzen gemeinsam die Straße entlang. Al löst sich langsam in glitzerndem Staub auf und verlässt Ally. Der Staub wirbelt hoch zum Sraßenschild, dort steht: GREENSTREET. Dann ist er weg. Ally, die zuerst ein wenig traurig scheint, lächelt nun und wirft ihm eine Kusshand zu. Jetzt tanzt sie alleine weiter... nach Hause.

mally, 23.09.2000

Dieses Transkript wurde von einer Gruppe von Ally-Fans für alle Ally-Fans erstellt. Es ist ein Spaß-Projekt, bei dem jede und jeder mitmachen darf. Jede Folge wird, sobald sie ausgestrahlt worden ist, von Sibo in mehrere Abschnitte unter- und auf die verfügbaren Transcriber verteilt. Diese schicken ihre Texte an nihil, der die Teile korrigiert und zusammenfügt. Wenn jemand einen Beitrag leisten oder die Transkripts auf seiner Webseite veröffentlichen möchte, kann er sich an eine dieser beiden Kontaktpersonen wenden.

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