die deutsche Ally McBeal FanPage

Hauptseite | Episodenführer | Staffel 2 | vorherige # 218 nächste

letzte Aktualisierung: 24.09.2001


#218 Fingerübungen [Those Lips, those Hands]

Inhalt | Facts | Eure Meinung | Engl. Transkript | Deutsches Transkript | Screenshots

 

You are so beautiful
You're such a sight to see
You're the girl for me...
Ally betrachtet sich im Spiegel und wiegt sich im Takt der Musik. Plötzlich geht sie ganz nah an den Spiegel heran und beult mit ihrer Zunge eine Backe aus. Ein skeptischer Blick. Sie schreit aus vollem Halse.
Ally: Aaaaaaaah!!!

Im Nebenraum steht Renée und liest einige Unterlagen, während sie einen Teebeutel in der Tasse auf- und abbewegt.
Renée: Was ist?
Die Tür öffnet sich, Ally kommt mit den Händen am Mund herein.
Ally: Sieh dir das an!
Renée: Was denn?
Ally: Diese Falte, war die gestern schon da?
Renée: Geht das schon wieder los?
Ally: Nein, Renée! Es ist soweit. Ich werde alt.
Renée: Immer kurz vor deinem Geburtstag.
Ally: Sieh dir das an!
Renée: Ally, wenn du eine neue Falte hättest, hätten wir sicher etwas darüber in den Nachrichten gesehen.
Ally: [schmollend] Nur weil du die absolut perfekte Haut hast.
Renée: Warum bereitest du dich nicht auf morgen vor?
Ally: Warum bereitest du dich übermäßig vor?
Renée: Weil es ein Mordprozess ist und noch mal verliere ich nicht gegen euch. Und du kannst dem Gummibärchen sagen, wenn er wieder mit seinem Unsinn anfängt... [Ally lacht, Renée lässt ebenfalls ein gekünsteltes Lachen hören.] ...ich mein' es ernst, Ally. Wenn er wieder Tricks losläßt, werde ich ein Ordnungsgeld beantragen.
Ally: [überhaupt nicht ernst] Oooh!
Renée: Wahrscheinlich willst du mich mit dem Theater um deine Fältchen ja auch nur ablenken. [Sie geht mit ihrer Teetasse und den Unterlagen zur Couch und setzt sich hin.]
Ally: Die Falte ist da! 29 Jahre alt, ist dir das klar? Noch ein Jahr und ich hab' mehr Chancen, vom Blitz erschlagen zu werden, als einen Mann abzukriegen.
Renée: [lacht] Ach, hör doch auf. Frauen haben ihre Blütezeit, wenn sie so um die 30 sind.
Ally: Wer sagt das?
Renée: Frauen um die 40.
Ally: Ist dir klar, dass alles, was mir von meiner letzten Beziehung geblieben ist, der Schutz gegen Tetanus ist? Mein Leben läuft an mir vorbei. [Sie macht eine schnelle Bewegung mit dem Arm nach oben.] Schhhhhh!
Renée: Ally, du hast morgen die Verteidigung in einem Mordprozess.
Ally: In einem Jahr bin ich 30!
Ally setzt sich zu Renée auf die Couch und möchte getröstet werden. Renée seufzt und versucht es.
Renée: Weißt du, sieh es doch einfach mal so: Deine 20er waren... eine absolute Katastrophe... Sie sind fast vorbei.
Ally wendet das Lächeln aus Johns Lächeltherapie an.

Intro

Im Besprechungsraum. Richard Fish liest die Tagesordnungspunkte vor.
Richard: Erster Punkt, der Shepley-Prozess. John? Ally?
Ally: Wir sind soweit.
Richard: Ist da noch `ne Chance?
John stammelt nur so vor sich hin und winkt leicht ab. Ally wirft einen Seitenblick auf ihn und antwortet dann an Johns Stelle.
Ally: Und Renée hat's auf uns abgesehn.
Nelle: Wie soll sie nicht gewinnen?
Ally: Er ist unschuldig, Nelle.
Nelle: Er hackt ihr einfach die Hand ab.
John betrachtet die Diskussion nachdenklich.
Ally: Nachdem sie tot war. Es war ein Akt der Liebe. [Nelle schaut Ally fassungslos grinsend an. Georgia macht ein angeekeltes Gesicht.] Er wollte ein kleines Andenken von ihr. Warum fällt euch allen bloß so schwer, das zu verstehen?
Ling und auch Billy sind noch lange nicht überzeugt.
Richard: Ich verstehe. Mord. Weiter geht's. Fineman gegen Lombard-Versicherung. Billy?
Billy: Neuer Mandant. Rechtswidrige Kündigung. Er sagt, es handle sich um Altersdiskriminierung. Die Befragung ist heute. Georgia und ich übernehmen das.
Georgia wusste offenbar noch nichts davon und blickt überrascht auf. Billy nickt ihr aufmunternd zu.
Richard: Ausgezeichnet! Und wie läuft es zwischen euch? Haben wir uns beruhigt?
Er erntet einen strafenden Blick von Georgia.
Billy: Gut, Richard. Und danke der Nachfrage.
Richard: Ach, schon gut.
Elaine: [kommt herein] Ally, ich dachte, ich arrangiere was in der Bar, um deinen Geburtstag zu feiern.
Ally: [ironisch] Du hast wohl für mich eine kleine musikalische Nummer?
Elaine zuckt nur mit den Schultern und will nichts verraten.
Ling: Wird das die große 3-5 ?
Ally zückt eine Maschinenpistole und schießt auf Ling.
Ally: Nein. Ich werde 29, Lingggg!
Ling schaut grimmig zu Ally herüber.
Nelle: John hat diese Woche auch Geburtstag. Wir könnten vielleicht...
John: [hebt abwehrend seine Hand und unterbricht sie] Nelle!
Elaine: Wir könnten eine Doppelfeier machen.
John: Wir machen nichts dergleichen. Komm, Ally, wir müssen zum Gericht.
John und Ally packen überhastet ihre Unterlagen zusammen und stehen vom Tisch auf.
Richard: Okay, auf geht's. [Nelle schmunzelt über Johns schnelles Ablenkungsmanöver. Alle sind im Begriff zu gehen. Richard zieht Ling beiseite.] Ling, Sahnehäubchen! Können wir uns einen Moment unterhalten? Sehr wichtig! Es geht um mich.
Ling: Hm.
Ling und Richard ziehen ab.
Nelle: Hab' ich etwas verraten?
John: Nein. Ganz und gar nicht. Dieser schwierige Prozess macht mich nervös.
Nelle: Das stimmt doch nicht. Prozesse beruhigen dich.
John: [seufzt] Geburtstage rufen bei mir Unbehagen hervor. Anders als Ally steht mir die runde 35 bevor und ich hab' das Gefühl, ich müsste weiter sein.
Nelle: Tja, John. Wenn man weiterkommen will, dann muss man manchmal den Weg nehmen, den man noch nicht gegangen ist. [John sieht sie zweifelnd an. Nelle versucht kopfschüttelnd abzuschwächen.] Ich spreche jetzt nicht von mir.
John: Ich muss zum Gericht.

Ling und Richard betreten sein Büro.
Ling: Was ist?
Richard: Hör zu. Es ist mir unangenehm, dich immer zu bedrängen. Aber... na ja... ich... wir... ich halte es für das Beste, wir machen Schluss. [Ling verengt die Augen und lässt ihr Knurren hören.] Ich bete dich an. Aber für mich muss eine Beziehung auch beinhalten, dass... wie soll ich sagen... dass... man Sex hat.
Ling: Wir haben Sex.
Richard: Ja. Du bist unglaublich mit deinem Haar und... und... und niemand leckt einen Finger so wie... Aber ich bin altmodisch, Ling. Was wurde aus dem guten, alten, vorehelichen Verkehr?
Ling: Wie oft müssen wir diese Diskussion eigentlich noch führen?
Richard: Physisch gesehen halte ich es nicht aus. Mir ist, als ob ich bald explodiere. Daran solltest du aber teilhaben.
Ling: Können Männer nicht einfach...
Sie klopft mehrmals mit ihren Händen aneinander. Richard macht ein entsetztes Gesicht.
Richard: Oh... äh... nein! Das ist nicht dasselbe.
Ling: Du würdest mich wegen Sex verlassen.
Richard: Ja.
Ling: Einfach so.
Richard: Ich bin nur ein Mensch.
Ling: [aufreizend langsam kommt sie auf ihn zu] Und wenn wir nicht mehr zusammen wären und ich einfach rein käme und deinen Finger lecken wollte, du würdest nein sagen?
Richard: Das müsste ich. [Sie schnappt sein Handgelenk, während er sie prüfend ansieht.] Nein! Ling. Siehst du?
Ling: [lässt sich davon nicht beeindrucken und nimmt sich seinen Finger vor] Das ist nur ein Test. Ganz ruhig.
Richard: [kann sich kaum beherrschen] Das zieht bei mir nicht.
Ling: Dann heißt es wohl leb wohl für uns.
Richard: Ist am besten so.
Er sinkt vor Ling auf die Knie, sie bedeckt sein Gesicht mit ihren Haaren und zieht alle Register ihres erotischen Repertoires, was Richard sichtlich fertig macht.
Ling: Es muss schwer sein, ein Mensch zu sein. Ich kann das nicht nachfühlen. Ich hab's nie versucht.
Ling verlässt den inzwischen zu Boden gekrochenen Richard und geht ohne sich umzudrehen aus der Tür hinaus. Er sieht ihr hechelnd vom Boden aus nach.

In der Kanzlei. Georgia hält Billy an.
Georgia: Hey! Warum bekomme ich diesen Fall?
Billy: Ich kann Unterstützung gebrauchen. Ein neuer Mandant. Es wäre günstig für unseren Ruf, wenn... Falls wir mal einen neuen Partner brauchen, dann... ich... ähm... versuche, wieder mit dir zusammenzukommen. Egal auf welche Art. Okay? Ich gebe es zu.
Ein kleiner Mann mit merkwürdiger Frisur unterbricht die Zwei. Sie drehen sich zu ihm um und schauen ihn mit entsetzten Gesichtern an.
Ross: Entschuldigen Sie bitte. Mr. Thomas? Ich bin Ross Fineman.
Billy: Oh! Hallo. Guten Tag.
Ross: Gut.
Billy: Das ist Georgia Thomas. Sie wird bei der Befragung auch dabei sein.
Georgia gibt Ross die Hand, wagt es aber kaum, ihn anzusehen. Auch Billy scheint leicht verwirrt.
Ross: Wie geht es Ihnen?
Georgia: Danke, gut. Danke.
Billy: Gehen wir doch gleich ins Konferenzzimmer. Da wartet die Stenotypistin.
Ross: Gut.
Billy: Gut, gleich Haar lang. [Ein verwunderter Blick von Ross und ein peinliches Räuspern von Billy.] ...hier.
Georgia hat ein Verlegenheitslachen aufgesetzt. Als Ross sich umdreht, pufft sie Billy mit bösem Gesicht an.
Georgia: Sag mal, bist du verrückt geworden?

Im Besprechungsraum des Gerichtsgebäudes. Ally sitzt mit beiden Händen an der Stirn an einem Schreibtisch. Hinter ihr läuft ein Mann vorbei, ihr Mandat Albert Shepley.
Albert: Ach, ich bin nervös. Ich bin sehr nervös.
John: Das ist ganz normal. Zu Prozessbeginn werden des Mordes Angeklagte oft unruhig.
Albert: Wie können die nur annehmen, ich hätte sie getötet? Sie war die Liebe meines Lebens.
John: Ich spiel' mal den Advocatus Diavoli. Sie gingen mit der Elektrosäge auf sie los.
Albert: Nachdem sie tot war.
Ally: Aber das kann der Gerichtsmediziner nicht beweisen.
John: Die Hauptsache ist, dass Sie immer die Ruhe bewahren. Wir haben eine gute Verteidigung, Albert. Sie müssen nur ruhig bleiben. Sie werden be... be... be... bebe... bebbbe... Black & Decker.
Sein Mandant sieht John entsetzt an. Auch Ally verdreht die Augen.

Im Gerichtssaal. Richterin Whipper Cone führt den Vorsitz. Im Zeugenstand sitzt der Boston Police, Officer Kent.
Kent: Er hatte ein Stoppschild überfahren. Außerdem fuhr er zu schnell.
Renée: Was geschah dann?
Kent: Als ich auf das Fahrzeug zuging, benahm er sich verdächtig.
John: [steht auf] Einspruch! Der Mann hat nicht die Befähigung, psychologische Gutachten abzugeben.
Renée: Es ist die Ansicht eines Laien, Herr Verteidiger.
Whipper: Der Einspruch wird abgewiesen.
John: Das enttäuscht mich aber, Euer Ehren. Ich hielt Sie immer für etwas Besonderes.
Whipper: Danke. Könnten wir jetzt vielleicht fortfahren?
John: Gewiss!
John setzt sich wieder, Renée verdreht die Augen.

Tia, 17.05.2001

Renée befragt nun den Officer.
Renée: Was haben Sie sonst noch gesehen?
Kent: Ich sah auf den Rücksitz des Fahrzeugs und entdeckte Blutspuren sowie eine Decke.
Renée: Und dann?
Kent: Ich öffnete die Tür, hob die Decke ein wenig an... und da lag sie.
Renée: Was?
Kent: Eine Hand.
Renée: Eine Hand?
Kent: Eine menschliche Hand, anscheinend von einer Frau, kurz zuvor abgetrennt. Das Blut war noch frisch.
Renée: Was haben Sie dann getan?
Kent: Wir nahmen ihn fest und erwirkten einen Durchsuchungsbefehl.
Renée: Haben Sie sein Haus durchsucht?
Kent: Ja. Wir haben die Leiche einer Frau gefunden, die als seine Ehefrau identifiziert wurde. Dann haben wir den Angeklagten wegen Mordes verhaftet.
John: [steht auf] Was natürlich lächerlich war. [Zu den Geschworenen] Sagen wir's gemeinsam....
Renée: Einspruch!
Whipper: Mr. Cage...
John schüttelt den Kopf und setzt sich wieder.
Renée: Ich habe keine Fragen mehr.
Renée geht zu ihrem Platz und setzt sich. John steht auf und geht zum Zeugenstand. Seine orthopädischen Schuhe quietschen ohrenbetäubend.
Renée: [springt auf] Einspruch, Euer Ehren: Das macht er absichtlich! Er nimmt extra diese quietschenden Schuhe, um das ganze Verfahren lächerlich zu machen! Das macht er immer so!
John: Ich beantrage, das zu streichen: Meine Schuhe quietschen nicht. [Er läuft zum Beweis ein paar Schritte hin und her - völlig lautlos.] Sehen Sie?
Renée: Das ist wieder ein Trick!
Whipper: Könnten wir fortfahren? Jetzt gleich!
Renée setzt sich seufzend wieder hin.
John: Officer, hat mein Mandant Ihnen gesagt, wohin er fuhr?
Kent: Er sagte, er würde zu seinem Bruder fahren.
John: Hat er auch gesagt, warum?
Kent: Er sagte, seine Frau wäre tot und er hätte ihr die Hand abgeschnitten und wollte sie seinem Bruder zur Aufbewahrung bringen.
John: Hat er Ihnen gesagt, wo sich die Leiche seiner Frau befand?
Kent: Bei sich zu Hause.
John: Wo sie tatsächlich auch war, wie Sie selbst ausgesagt haben.
Kent: Ja.
John: Ich habe folgendes Problem mit Ihnen, Officer: Sie sind ein wichtiger Zeuge der Staatsanwaltschaft, und Sie stellen die Tatsachen ein wenig um, damit sie belastender werden.
Kent: Ich habe die Wahrheit gesagt.
John: Wollen wir doch mal sehen. Sie sagten, Sie sahen eine Hand, durchsuchten daraufhin das Haus mit einem Durchsuchungsbefehl und fanden eine Leiche. Das trifft zwar zu, aber eins ist doch viel wichtiger: Er hat Ihnen freiwillig erzählt, dass die Hand von einer Toten stammt und auch, wo sie sich befand, stimmt's?
Kent: Ja.
John: Warum haben Sie das dann nicht gesagt? Warum wollen Sie den Eindruck erwecken, Sie hätten etwas aufgedeckt, obwohl er es Ihnen doch erzählt hat? Wenn der Zeuge der Staatsanwaltschaft die Tatsachen verbiegt und verdreht, um eine sehr viel belastendere, um nicht zu sagen verzerrte Version der Wahrheit zu vermitteln...
Renée: [springt auf] Einspruch, Euer Ehren!
John: ...während die Staatsanwältin gegen die zutreffende Reversion protestiert...
Renée: Einspruch!
John: ...dann müssen wir uns über den Boten Gedanken machen.
Renée: Euer Ehren? [Sie setzt sich.]
Whipper: Herr Anwalt!
John: Nun, ich bitte um Verzeihung, aber uns allen muss es doch unbegreiflich sein, dass man hier versucht, einen unschuldigen Mann wegen...
Renée: [springt wieder auf] Einspruch, Euer Ehren!
John: ...und wieder protestiert man gegen die Wahrheit...
Renée: Ich beantrage die Streichung!
Whipper: Mr. Cage...
John: [nach einer beschwichtigenden Handbewegung] Officer Kent - war mein Mandant vielleicht desorientiert, verwirrt oder gar kopflos, als Sie seinen Wagen gestoppt haben?
Kent: Möglich wär's.
John: Verstört, aufgelöst, äh, erschüttert...
Kent: Ja.
John: Es gibt so viele Adjektive, die man verwenden könnte, und doch haben Sie nur von "verdächtig" gesprochen. Hat Ihnen jemand gesagt, Sie sollen das Wort benutzen?
Renée: [fährt hoch] Einspruch, Euer Ehren!
John: Meine Schuhe schon wieder?
Renée: Hey!
Whipper: Mr. Cage!
John: Das wäre alles.
Er geht zu seinem Platz zurück. Seine Schuhe quietschen wieder unüberhörbar. Auf dem Weg bleibt er kurz vor Renée stehen und mustert sie, dann setzt er sich hin. Plötzlich hört man ein lautes Magenknurren aus Renées Ecke; es ist allerdings unklar, ob nicht doch John der Verursacher ist.

[Kommentar von nihil: Doch, es ist klar. John hat einmal - leider weiß ich nicht mehr, in welcher Folge - der versammelten und staunenden Cage&Fish-Crew erzählt, dass er sein Magengeknurre auf andere "projizieren" kann, was er hier offenbar eindrücklich demonstriert.]

Wieder im Gerichtssaal. Die nächste Befragung steht an: Diesmal sitzt der Gerichtsmediziner Dr. Alfonso Moreno im Zeugenstand. Die Staatsanwaltschaft hat den Vortritt.
Renée: Dr. Moreno, können Sie uns sagen, woran das Opfer starb?
Dr. Moreno: Die Todesursache war Herzstillstand.
Renée: Könnte das Abtrennen der Hand den Tod verursacht haben?
Dr. Moreno: Ja, da die Tote nicht herzkrank gewesen war, folgerten wir, dass das Trauma der Abtrennung der Hand den Herzinfarkt ausgelöst haben musste. Außerdem wies die Blutung darauf hin, dass sie noch lebte, als es geschah.
Die Verteidigung ist an der Reihe, diesmal übernimmt Ally das Verhör.
Ally: Wies darauf hin, aber Sie können es nicht mit absoluter Sicherheit sagen, oder?
Dr. Moreno: Nein, das nicht.
Ally: Sie können nicht ausschließen, dass der Herzstillstand schon eingetreten war.
Dr. Moreno: Ein Trauma als Ursache erscheint mir wahrscheinlich.
Ally: Können Sie ausschließen, dass sie tot war, bevor die Hand abgetrennt wurde?
Dr. Moreno: Nein.
Jetzt sitzt im Zeugenstand eine alternde Psychiaterin namens Dr. Joyce Brothers mit geschmacklosem, gelbem Pulli. John übernimmt.
John: Sie würden ihn als sanftmütig bezeichnen?
Dr. Brothers: Dennoch kann der Verlust eines geliebten Menschen ein psychotisches Verhalten auslösen, selbst bei sanftmütigen Menschen.
John: Aber ihr die Hand abzusägen...
Dr. Brothers: Es war der größte Schock seines Lebens! Es war, als wäre ein Teil von ihm gestorben.
Renée befragt die Dame im Namen der Staatsanwaltschaft.
Renée: Wollen Sie damit etwa sagen, dass das, was er getan hat, normal war?
Dr. Brothers: Natürlich nicht! Ich habe nur zu erklären versucht, wie es dazu kommen konnte.
Renée: Wenn er sie abgehackt hätte, bevor sie starb, dann wäre das etwas Anderes?
Dr. Brothers: Das wäre etwas Anderes.
Renée: Würden Sie mit diesem Mann ausgehen?
Ally, John: [stehen simultan auf] Einspruch, Euer Ehren!
Whipper: Stattgegeben!
Renée: Keine weiteren Fragen. [Sie setzt sich auf ihren Platz.]

Bei Cage / Fish & Associates. Billy und Georgia laufen hinter Richard her, der auf einem Taschenrechner herumtippt. Georgia hat Probleme mit ihrem neuen Fall.
Georgia: Ich kann sowas nicht, ich kann es nicht!
Richard: Du musst aber.
Georgia: Ach, Richard, erspar mir diese überkämmte Glatze.
Richard: Schau einfach nicht hin.
Georgia: Aber ich muss ihn doch ansehen!
Richard: [bleibt stehen] Du setzt dich einfach neben ihn und...
Billy: Sch-sch-sch-sch.
Er weist mit einer Kopfbewegung hinter Richard, wo gerade Joseph Lombard, Ross' früherem Arbeitgeber, mitsamt Anwalt eintreffen.
Anwalt: Mr. Thomas.
Billy: Hallo. Gehen wir doch am besten gleich in den Konferenzraum.
Anwalt: Ah, sehr schön. [Er lässt seinem Mandanten den Vortritt.] Joseph?
Georgia: [fasst Billy am Arm] Billy!
Billy: Richard hat Recht: Setz dich neben ihn und sieh nur dein Gegenüber an.
Sie gehen, Ling kommt. Richard tippt wieder auf seinem Taschenrechner herum; jeder Tastendruck macht ein piependes Geräusch. Ling stellt sich unbemerkt hinter Richard.
Ling: Sex.
Der Taschenrechner beginnt, wie ein Wecker schnell hintereinander zu fiepen.
Richard: [dreht sich um, erregt] Was?
Ling: Sex. [Sie geht.]
Richard: Oh Mann...

Im Konferenzraum. Billy, Georgia und Ross sitzen ihren Opponenten gegenüber. Am Kopfende des Tisches sitzt eine Stenotypistin fürs Protokoll.
Ross: Meine Verkaufszahlen sind 98 sogar gestiegen.
Anwalt: Wollen Sie damit sagen, dass Ihre Verkaufszahlen die Zielvorgaben der Gesellschaft erfüllt haben?
Ross: Solche Zielvorgaben werden als Leistungsanreiz hoch angesetzt. Es wird immer schwieriger, Lebensversicherungen als Paket zu verkaufen. Der Verbraucher wird immer vorsichtiger, was sein Geld betrifft, das wissen Sie doch!
Joseph: Das weiß ich nicht, Ross, und Sie wissen, dass das nichts damit zu tun hat!
Ross: Das hier ist nicht fair! Sie sollten sich schämen!
Billy: Ruhig, Ross.
Ross: Okay.
Joseph: Okay.
Ross: Das ist Altersdiskriminierung, und das weiß er!
Joseph: Hören Sie auf, mir zu sagen, was ich weiß!
Anwalt: Joseph! Mr. Fineman, hat mein Mandant mit Ihnen je über Ihre Glaubwürdigkeit gesprochen?
Ross: Seine Befürchtungen sind unbegründet.
Anwalt: Ich verstehe, dass Sie das glauben, aber hat er die Befürchtungen je geäußert?
Ross: [zögerlich] Ja.
Anwalt: Und was war die Hauptursache seiner Sorge?
Ross: [nach einer Pause] Mein Haar.
Georgia reißt die Augen auf. Billy hält sich die Hand vor den Mund und sieht zu Fineman rüber.
Anwalt: Was ist mit Ihrem Haar?
Ross: Ich weiß nicht mehr, was, äh... er mag eben meine Haare nicht, das ist kein Grund, jemanden zu feuern!
Anwalt: Hat er Ihnen nicht mal gesagt, dass das, was Sie da auf dem Kopf tragen, eine Lüge ist und dass die Menschen, die Sie ansehen, darin eine bewusste Irreführung sehen?
Ross: Das ist mein eigenes Haar!
Anwalt: Würden Sie, ähm... [Er holt einen Kamm aus der Jacke.] Erlauben Sie?
Billy: Was haben Sie vor?
Anwalt: Ich weiß, dass die Angelegenheit peinlich ist, aber... ich möchte es in Augenschein nehmen.
Billy: So weit wird es nicht kommen.
Joseph: Ich will sehen, was nicht da ist.
Georgia starrt mit großen Augen den Kamm an.
Billy: Das ist eine Zeugenbefragung und keine Gelegenheit, Ihren Spott mit ihm zu treiben.
Anwalt: Wir wollten ihm wirklich nicht zu nahe treten. [An die Stenotypistin gewandt.] Einen Augenblick. [Die Stenotypistin hört auf zu tippen.] Aber eine Glatze zu überkämmen, das liegt schon in der Natur der Sache, ist eine Täuschung.
Ross: [trotzig] Das ist mein eigenes Haar!
Billy: [steht auf] Wir machen dem jetzt ein Ende.
Anwalt: [steht ebenfalls auf] Dann erwirken wir einen Gerichtsbeschluss. [Neben ihm steht Lombard auf.]
Billy: Das müssen Sie dann wohl tun. Wir werden dieses Verfahren nicht in eine Kuriositätenshow verwandeln.
Ross: Das ist mein eigenes Haar, absolut natürlich!
Anwalt: Das muss zu Protokoll genommen werden!
Georgia: Bitte entschuldigen Sie mich einen Augenblick.
Sie steht auf und geht. Die anderen sehen ihr misstrauisch nach.

Ein Vorbereitungszimmer im Gericht. Ally, John und Albert beraten sich.
Ally: Sie bietet uns Totschlag an. [John macht eine abwehrende Handbewegung.] Das ist eine Überlegung wert.
Albert: Wenn ich sie doch nicht getötet hab'...
Ally: Na ja, Mr. Shepley...
Albert: Ich sag die Wahrheit!
John: Bedenken Sie auch Folgendes: Selbst wenn Sie den Tod Ihrer Frau nicht verursacht haben, Sie haben ihr ein Glied abgetrennt. Und die Geschworenen halten Sie höchstwahrscheinlich für... tja... ich suche das passende Wort...
Ally: Verrückt.
John: Danke. Es gibt bestimmt einige Geschworene, die Sie hinter Gitter bringen wollen, und zwar in jedem Fall.
Albert: Wenn ich Totschlag akzeptiere, dann wird meine Frau vor aller Welt zu einer Frau, die von ihrem Mann umgebracht wurde. Ich werde ihr Andenken nicht beschmutzen.
John: Wenn Sie sich Sorgen um die öffentliche Meinung machen, hätten Sie vielleicht auf das kleine Souvenir verzichten müssen, als sie gestorben war.
Albert: Haben Sie mal jemanden geliebt? Aus tiefstem Innern geliebt?
Ally: Ääh-d... I-ich bin nicht sicher, ob das das Abhacken von Körperteilen erklärt.
Albert: Hören Sie, ich erwarte nicht, dass man mich versteht - aber ich habe Julia nicht getötet. Jeder, der mich kennt, wird Ihnen das bestätigen.
Ally: Mr... Shepley... i-ich kann doch...
Albert: Ich wünschte... ich wünschte, ich könnte etwas sagen. In Wahrheit ist es so: In meinem ganzen Leben hab' ich zum ersten Mal etwas getan, worüber mir die Leute Fragen stellen. Ich bin kein interessanter Mensch.
John: Nun, wir werden Ihnen darüber Fragen stellen, wenn Sie in den Zeugenstand treten. Und wenn Sie nicht erklären können, warum Sie... [macht eine hackende Geste] ...warum Sie das getan haben, könnte sich Ihr Liebesleben verbessern, aber... bestimmt nicht so, wie Sie sich's vorstellen.
Ally: [drohend] John...
John: Äh, das... Wir sind in Schwierigkeiten, Mr. Shepley. Sie müssen die Geschworenen überzeugen, denn ich versichere Ihnen: Ich kann es nicht.

Dude, 15.05.2001

Elaine steht mit drei Pips auf der Bühne. Sie singen "My Pledge Of Love".
You guy, little boy it was a shame (oooh-oooh)
You know I need you (you know that I need you)
And you know that I love you (love you-oo)
This is my pledge of love to you (this is my pledge of love)
My pledge of love (my pledge of love)
My pledge of love (my pledge of love)
My pledge of love (my pledge of love)
To you (mmmmh)
Elaine: [zu den Pips, schnippisch] Arbeitet an eurem Part. [Sie geht zu Richard, der an der Bar sitzt und nimmt ihm das Wasserglas ab, das er in der Hand hält, und trinkt daraus.] Richard.
Richard: Was wird das?
Elaine: Ich übe für Allys Geburtstag. Sie wissen ja, wie ungern sie im Mittelpunkt steht, also mache ich mich zum Mittelpunkt.
Richard: Ah, eine wahre Freundin.
Elaine: Haben Sie einen Song?
Richard: Nein. Ich hatte bloß... 'ne Pause nötig.
Elaine: Was ist los?
Richard: Nichts.
Elaine: Richaaard...
Richard: Glauben Sie, Ling nutzt mich aus?
Elaine: Nein... immer noch kein Sex?
Richard: Es kommt mir unnatürlich vor.
Elaine: Nicht jede Frau ist darauf aus, gleich ins Bett zu springen.
Richard: Sie schon.
Elaine: Das bin ich, das gehört zu meiner Person. 0190-E-L-A-I-N-E. Ich schlafe mit Ihnen, wenn Sie wollen.
Richard: Tja, das ist... wirklich nett, aber ich...
Elaine: Wird eine Beziehung für Sie alleine durch Sex definiert?
Richard: Nicht vollständig... Ja.
Elaine: Haben Sie mit ihr geredet?
Richard: Ich hab' Schluss gemacht, aber nichts hat sich geändert. Ich weiß nicht weiter.
Elaine: Wollen Sie, dass ich mit ihr rede?
Richard schaut Elaine sprachlos an.

Albert wird im Gerichtssaal von John befragt.
Albert: In den letzten zwei Jahren ihres Lebens habe ich neben ihr gesessen und ihre Hand gehalten. Das haben wir immer gemacht, ob beim Spazierengehen, im Kino oder im Bett beim Fernsehen. Ich hielt immer ihre Hand.
John: Mr. Shepley, zu dieser Zeit war sie... noch mit der Hand verbunden.
Albert: Ich weiß nicht, was über mich gekommen ist, als sie starb. Ich wollte nicht loslassen. Ich konnte nicht loslassen. Der Gedanke, nie wieder ihre Hand halten zu können.... Ich möchte... ich möchte immer an sie erinnert werden, um sie weiter so wie immer zu lieben.
John: Hätten Sie nicht einen ihrer Pullis nehmen können?
Albert: Ich weiß, wie verrückt das klingt.
John: Wo wollten Sie hin, als die Polizei sie anhielt?
Albert: Mein Bruder ist Leichenbestatter. Ich wollte die Hand zu ihm bringen, als...
John: Mr. Shepley, Sie haben Ihrer Frau die Hand abgetrennt.
Albert: Ich weiß... aber... Sie war doch schon tot... und ich konnte... nicht loslassen.
Man kann die Betroffenheit der Anwesenden in ihren Gesichtern sehen.

John und Ally befinden sich in einem Büro. Ally trinkt Kaffee.
Ally: Was meinst du?
John: Ich weiß nicht. Ich bin sicher, Renées Kreuzverhör wird heftig. Wenn er gut durchhält... wer weiß.
Ally: Glaubst du, dass er unschuldig ist, John?
John: Das ist er.
Ally: Das klingt, als wärst du traurig darüber.
John: [geht auf Ally zu] Ach, ich... ich hab' an seine Frage gedacht... ob wir mal jemanden geliebt haben. Ich noch nie, Ally.
Ally: Du hast jemanden geliebt.
John: Ach, College und Studium, das zählt doch nicht. Als Erwachsener habe ich noch niemanden geliebt. Zumindest nicht jemanden, der etwas davon wusste.
Ally: Tja, ich aber, und was hat es mir gebracht?
John: Nelle glaubt, dass ich in dich verliebt bin.
Ally: [schaut ein wenig erschrocken] In mich?
John: Sie... hat's mal erwähnt, es war... ja, ich hab' mal gedacht, ich... ach was, es war lächerlich. Ich werd' bald 35.
Ally: Das ist noch jung... für einen Mann.
John tritt noch näher an Ally heran und küsst sie auf den Mund.
John: Ich bitte um Verzeihung. Äh... nein, eigentlich doch nicht.
Er geht. Ally bleibt mit einem erschrockenen Gesichtsausdruck allein zurück.

Es findet ein Beweisverfahren statt, bei dem Ross befragt wird.
Richter: Das ist doch wohl nicht Ihr Ernst.
Billy: Genau.
Anwalt: Euer Ehren.
Richter: Sie wollen von mir, dass ich ihn anweise, seine Glatze zu zeigen?
Anwalt: Sie haben die Gesellschaft meines Mandanten wegen Altersdiskriminierung verklagt, das ist ein sehr schwerwiegender Vorwurf.
Richter: Und welche Rolle spielt die Glatze dabei?
Anwalt: Der Grund, weshalb er entlassen wurde. Er soll Versicherungen verkaufen, dazu müssen die Leute ihm vertrauen, aber wenn er als Betrüger wahrgenommen wird, dann ist das Vertrauen in ihn...
Ross: Das ist mein eigenes Haar!
Anwalt: Das bestreitet auch niemand, Mr. Fineman.
Richter: Soll das heißen, sein Aussehen war der Grund für die Entlassung?
Anwalt: Sein Aussehen untergräbt die Glaubwürdigkeit.
Billy: Sie können ihn nicht einfach entlassen, nur weil Ihnen seine Frisur nicht gefällt.
Anwalt: Das entscheiden die Geschworenen. Das hier ist ein Beweisverfahren, wir können nicht... Euer Ehren, es mag albern erscheinen, aber... das ist nicht einfach nur eine überkämmte Glatze, das Haar liegt spiralförmig. Es windet sich um den Kopf herum und kommt wieder nach vorne. Ach, ich bitte Sie, würden Sie eine Versicherung bei ihm abschließen?
Richter: Und wenn er sich die Haare schneiden lässt?
Anwalt: Das will er nicht.
Ross: Wieso sollte ich? Sie sind gepflegt!
Richter: Warum wollen Sie unbedingt sehen, was darunter ist?
Anwalt: Weil er möglicherweise seinen... Stil vor dem Prozess ändert. Wir müssen sein jetziges Aussehen für das Protokoll festhalten.
Richter: Ich sehe noch nicht, wozu das gut sein soll, aber beeilen Sie sich.
Billy: Euer Ehren!
Georgia: Ich bitte Sie!
Richter: Er hat Recht. Es ist für das Protokoll notwendig. Fangen wir an.
Ross: [steht auf] Lieber ziehe ich meine Klage zurück.
Billy: Ross, tun Sie das nicht. Tun... Sie das nicht.
Ross: [zu Georgia] Könnten Sie wegsehen? Ich möchte nicht, dass Sie es sehen.
Georgia: Oh, natürlich. [Sie dreht sich um.]
Der Anwalt nimmt einen Kamm und fängt an, Ross' Haar von seiner Spiralform zu lösen. Es ist unglaublich lang, was alle Anwesenden verblüfft - auch Georgia, die sich wieder umgedreht hat.

Man befindet sich nun wieder im Gerichtssaal. Renée verhört den Angeklagten.
Whipper: Frau Staatsanwältin.
Renée steht auf und läuft dem Angeklagten entgegen. Man hört ein Quietschen.
Renée: Euer Ehren, er macht das!
John macht eine Handbewegung, mit der er andeutet, dass er in jenem Punkt unschuldig ist.
Whipper: Könnten wir jetzt fortfahren?
Während Renée weiterläuft, ist das Quietschen erneut zu hören.
Renée: Habe ich das richtig verstanden: Sie hat einen Herzinfarkt und Sie rufen niemanden?
Albert: Es geschah furchtbar schnell.
Renée: Ja, aber Sie lieben sie doch, und da laufen Sie nicht zum Telefon und rufen jemanden an, der sie vielleicht retten könnte?
Albert: Na ja, ehrlich gesagt habe ich gehofft, sie würde einschlafen. Ich wollte nicht, dass sie leidet.
Renée: Haben Sie jemandem erzählt, dass Sie hofften, sie würde sterben?
Albert: Ich sagte, ich wollte nicht, dass es soweit kommt, dass sie leiden muss.
Renée: Es war aber noch nicht so weit gekommen, nicht? Und wenn Sie nun schon die ganze Zeit neben ihr sitzen und ihre Hand halten, ist es doch sehr merkwürdig, dass Sie überhaupt nichts tun, um sie doch noch zu retten.
Albert: Ich hab' sie nicht getötet.
Renée: Vielleicht doch. Die Kosten für eine Pflegekraft sind ziemlich hoch, nicht wahr?
Albert: Das ist eine sehr verletzende Frage.
Renée: Meinen Sie, die Säge hat nicht weh getan?
Albert: Das war nach ihrem Tod.
Renée nimmt eine elektrische Säge in die Hand und schaltet sie ein.
John: [erhebt sich von seinem Stuhl] Einspruch, Euer Ehren!
Renée: Haben Sie damit den Arm Ihrer Frau bearbeitet?
Ally: [erhebt sich nun ebenfalls, gemeinsam mit John] Einspruch, Euer Ehren!
Whipper: Dem gebe ich statt. Schalten Sie das Ding aus, Miss Raddick.
Das Geräusch der Säge verstummt.
Renée: Stimmt es nicht, dass Sie Ihren Tod wollten? Aber wenn sie durch Erstickung gestorben wäre, wären Sie sofort verhaftet worden. Doch einem Herzstillstand herbeizuführen durch den Schock des Absägens...
Ally: [steht auf] Einspruch, Euer Ehren!
John: [steht ebenfalls auf] Einspruch, Unterstellung!
Whipper: Stattgegeben.
Ally und John setzen sich wieder hin.
Renée: So etwas tun Liebende einander niemals an.

Elaine wartet in der Unisex auf Ling, die sich in einer der Kabinen befindet.
Elaine: Die Sache ist die: Das Zentrum eines Mannes ist sein Ego, und das Zentrum seines Egos ist sein Ding. [Im Hintergrund hört man eine Klospülung. Ling verlässt die Kabine.] Und wenn du nicht zulässt, dass sein Ding mit sich zufrieden ist, wird er sein Ding so konditionieren, dass es dich nicht mehr will. Und wenn es erst Mal soweit ist, tja, dann wird sich sein Ding was Anderes suchen.
Ling: Männer wollen immer das, was sie nicht haben können, weißt du denn gar nichts?
Elaine: Anfangs wollen sie das, was sie nicht haben können, aber irgendwann zeigt die kleine Wünschelrute auf etwas, was sie leichter haben kann, glaub mir, das kann ich mit Anekdoten nachweisen. [Ling wirft über Elaines Kopf hinweg das Tuch, mit derm sie dfie Hände getrocknet hat, in den Papierkorb.] Das mit dem Finger wird ihn noch 'ne Weile bei der Stange halten und das Haar... damit kannst du ihn im Moment noch abspeisen, aber am Ende wird ihn irgendwann sein Ding beherrschen. Ich bin leicht zu kriegen, ich weiß es.
Ling knurrt und geht. Elaine betrachtet sich selbst im Spiegel und blinzelt sich zu, dann verlässt sie die Unisex ebenfalls.

Georgia und Billy unterhalten sich mit Ross.
Billy: Also, Mr. Curt hat gesagt, wenn Sie zu einem Haarschnitt bereit sind, dann stellt er Sie wieder ein.
Ross: Das will ich nicht. Es ist ja nur, weil er etwas gegen überkämmte Glatzen hat. Wenn er nicht wüsste... Ich werde Sie etwas fragen: Bei unserer ersten Begegnung haben Sie doch nichts gemerkt, oder?
Billy: Na ja, ähm... Georgia hat es gemerkt und sie hat es mir gesagt.
Ross: Sie konnten es sehen?
Georgia: Äh... na ja, ich wusste es natürlich nicht mit Sicherheit, aber ich... Jeder merkt es sofort, Mr. Fineman.

B'Ealy, 15.05.2001

Georgia: Es sieht wirklich furchtbar aus! [Ross schaut auf den Boden.] Aber Sie, Sie sind doch ein gut aussehender Mann. [Sie setzt sich neben ihn auf die Bank.] Hören Sie, wir haben in unserer Kanzlei eine Anwältin, die Haare schneidet und frisiert...
Billy: Wer?
Georgia: Ling. Weißt du das nicht? Sie frisiert Nelle.
Billy: Wirklich?
Georgia: Wollen Sie sich nicht von ihr die Haare schneiden lassen?
Ross: Sie meinen... dann hätte ich ja eine Glatze.
Georgia: Ross, Sie haben eine Glatze. [Billy muss lächeln.] Sie würden toll aussehen.
Billy: Und Sie hätten Ihren Job wieder!
Ross: Ach, ich kann nicht glauben, dass das so auffällig sein soll, ich meine...
Billy verdreht die Augen und geht.

Ally und Renée gehen in ein Besprechungszimmer.
Ally: [verärgert] Du hättest den Mann nicht so angreifen sollen!
Renée: Nicht so angreifen? Ally, er ist ein Mörder!
Ally: Das ist er nicht! Und wärst du nicht so geblendet davon, dass du eine Verurteilung nötig hast, dann...
Renée: Ich habe was nötig?
Ally: Ja, du brauchst eine Verurteilung. Es gibt die Presse.
Renée: Hast du...
Ally: Und ganz zu schweigen davon, dass du uns um jeden Preis schlagen willst. Aber das ist keine Rechtfertigung dafür, einem unschuldigen, gebrochenen Mann...
Renée: [empört] Hast du sie noch alle?
Ally: Ach komm, Renée. Was für ein Mordplan soll das sein? Eine Hand abzuhacken, um einen Herzinfarkt auszulösen?
Renée: Oh, jetzt kommst du mit Vernunft. Und erklärt Vernunft, wieso er ihr hinterher die Hand abhackt?
Ally: Nicht Vernunft, Liebe erklärt das!
Renée: Das soll wohl ein Witz sein? [Sie wendet sich ab und geht zur Tür.]
Ally: Weißt du, was dir fehlt, Renée? [Renée bleibt stehen und dreht sich wieder um.] Du bist so gefühllos, dass du dir nicht mal vorstellen kannst, dass man jemanden so lieben kann. Weißt du, du tust mir leid. Du tust mir wirklich leid!
Renée: Nur du interpretierst Verstümmelung als Liebe! Er hackt ihr die Hand ab - wie romantisch!
Ally: Van Gogh hat sich das Ohr abgeschnitten.
Renée: Er war auch verrückt. Genau wie du!
Ally: Wie schön! Jetzt greifst du mich an.
Renée: Hör mal, du bist seine Anwältin und du musst ihn verteidigen. Das verstehe ich. Aber dass du ihm wirklich glaubst... tja, das macht dich wirklich hoffnungslos. [Ally starrt in die Luft.] Du bist hoffnungslos, Ally! [Sie geht.]

Wir sehen, wie Ally die nächtliche Straße entlang geht.
Ally hört plötzlich eine Schleifmaschine, schüttelt sie aber ab und geht weiter.

Ally ist in Johns Büro, als der barfuß sein Plädoyer vorbereitet.
Ally: Vielleicht hat sie ja Recht. Wir beide wollen glauben, dass er unschuldig ist, und ich möchte immer gern glauben, dass es Menschen gibt, die sich so unermäßlich lieben.
John: Du hoffst, dass dir jemand die Hand absägt, wenn du tot bist?
Ally: Nun, dazu wird es nicht kommen. Das wissen wir beide, nicht wahr?
John: Jetzt tut's mir wieder leid, dass ich dich geküsst habe.
Ally: [lächelt ein wenig] Schon gut.
John: [tippt sich auf die Nasenspitze] Aber tu's ja nicht wieder, hm? Weißt du, wir sehen unseren Mandanten an, und den von Billy und Georgia, den mit der überkämmten Glatze, und wir alle denken "wie jämmerlich". Aber vielleicht sind wir es, die jämmerlich sind. Sie zumindest wagen etwas. Wir dagegen halten still und warten darauf, sie zu vertreten, wenn sie fallen.
Ally: Das ist der Geburtstags-Blues, der da redet!
John: Ähm... mag sein.
Ally: John! [Sie geht zu ihm hin.] John, wir sind nicht jämmerlich. [Sie umarmt ihn.] Komm schon. Sieh uns doch mal an. Wie sieht mein Kostüm aus? [John nickt bloß.] Und du, du bist so ein toller Anwalt.
John: Ich will keine Grabinschrift "Er gewann seine Fälle"! Soll auf deiner stehen "Sie war immer gut angezogen"? Mein Gott, ich bin 35 Jahre alt und noch allein. [Er fuchtelt mit den Händen.] Es kommt mir vor wie ein böses Omen.
Ally: John, du...
John: [ärgerlich] Ich bin 35, verdammt! Ich bin noch niemandem begegnet, dem ich was abhacken wollte und niemand hat mir je was abhacken wollen. Ich-ich-ich habe nicht gelebt!
Ally: Es ist besser, wenn ich die Schlussrede halte.
John: [nickt] Ja.

Renée hält ihr Plädoyer.
Renée: Die Tatsachen liegen klar auf der Hand. Eine blutige Hand im Wagen des Angeklagten und eine Leiche in seinem Haus. Er hat Dritten erzählt, er wünsche sich ihren Tod. Die Kosten für ihre Pflege waren eine schwere Last für ihn. Und das einzige, was ihm dazu einfällt, ist "Tja, ich habe ihr danach die Hand abgesägt, weil ich die Verbindung nicht verlieren wollte". Machmal entspricht der Anschein tatsächlich der Wirklichkeit. Der Pathologe hat Ihnen gesagt, dass er die Hand abgetrennt hat, als sie noch lebte. Also wenn Sie sich zur Beratung zurückziehen... [Sie zeigt mit der Hand auf die Tür zum Jury-Zimmer.] ...gebrauchen Sie Ihren gesunden Menschenverstand!

Ally hält nun ihr Plädoyer.
Ally: Der Pathologe sagte "wahrscheinlich". Er konnte es nicht mit Sicherheit feststellen und es gibt keine Aussage, die dem widerspricht, was mein Mandat gesagt hat. Ich könnte mich jetzt eigentlich wieder setzen und mich berufen auf "im Zweifel für den Angeklagten". Aber bevor ich das tue, würde ich Ihnen gerne sagen, dass ich heute Geburtstag habe. Und jedes Mal, wenn ich Geburtstag habe, gerate ich in einen panischen Zustand, weil ich weiß nicht, ähm... weil ich noch nichts erreicht habe. Als wäre mein Leben nichts weiter als ein leerer Sack. Die Staatsanwältin, die mich übrigens sehr gut kennt, nannte mich gestern Abend "hoffnungslos". Zweimal. Dagegen muss ich mich wehren. Ich bin kein Mensch, der keine Hoffnung hat. Im Gegenteil, manchmal frage ich mich, ob Hoffnung nicht das Einzige ist, was ich habe. Und das, worauf ich am meisten hoffe, das muss ich leider zugeben, ist emotionale Abhängigkeit. [John guckt irritert zu ihr hin.] Vermutlich halten mich meine Freunde deswegen für verrückt. [Renée setzt das Pokerface auf.] Es stimmt ja, wer würde sich so eine Schwäche auch noch wünschen? Aber ich tu's. Ich möchte jemanden kennen lernen, mich in ihn verlieben und mit ihm zusammen sein und ohne ihn nicht mehr leben können. Und deswegen, auch wenn ich froh bin, nicht in Albert Shepleys Haut zu stecken, beneide ich ihn ein wenig um das, was er hatte. Das, was er getan hat, war natürlich nicht normal. Er muss zumindest ein klein wenig verrückt gewesen sein, um ihr nach ihrem Tod die Hand abzutrennen. Und ich könnte mir nicht mal vorstellen, jemals so etwas zu tun und ich bin mir sicher, Sie genauso wenig. Aber was die Liebe angeht, die ihn soweit getrieben hat, ich bete, dass ich irgendwann einmal auch jemanden so lieben werde. Er liebte sie mehr als das Leben. Und als sie tot war, da brachte er es nicht über sich, loszulassen. Und er tat etwas ganz Verrücktes. Für die Staatsanwältin... [Sie dreht sich zu Renée um.] ...ist es anscheinend nicht vorstellbar... [Wieder zur Jury gewandt.] ...dass die Liebe eine solche Macht über jemanden haben kann. Und wenn ich ehrlich bin, bin ich der Meinung, dass sie ein wenig hoffnungslos ist. [Renée verdreht die Augen.] Wir alle wollen doch verrückt vor Liebe sein und er war es, und ich vermute, er ist es noch. [Sie setzt sich hin.]

Ling kommt aus dem Fahrstuhl in die Kanzlei und trifft dabei auf Georgia.
Georgia: Ling! Hast du's vergessen? Der Haarschnitt! Wir warten auf dich in Billys Büro.
Ling: Oh! Ich bin in einer Minute da. [Sie dreht sich ab und geht in Richards Büro, wo sie die Türe zuknallt.] Warum redest du mit Elaine über unser Sexualleben?
Richard: [hängt über dem Laptop] Ling, wir haben kein Sexualleben. Darüber rede ich mit ihr.
Ling: Langsam werde ich wütend!
Richard: Oh je, langsam geht die Prämie für Freundlichkeit flöten.
Ling: [schreit] ICH HABE GENUG DAVON!
Richard: [schreit auch] ICH HABE AUCH GENUG!
Ling: Das war ein harter ganzer Satz!
Richard: Ling, ich komme mir vor wie das kleine Jo-Jo, mit dem du immer spielst.
Ling: Nur weil wir nicht miteinander geschlafen haben?
Richard: Nur weil ich so verwirrt bin. Wenn wir wirklich ein Paar sind...
Ling: Richard! Wenn ich mit dir schlafe, wird dich das umbringen!
Richard: Es wird was... wie bitte?
Ling: Ja, alles klar? Ich bin unglaublich im Bett. Ich bin nicht stolz darauf. Ich habe schon Existenzen zerstört. Und ich will nicht, dass noch ein Mann sagt, nach mir gäbe es nichts. Ich habe alles versucht, okay? Ich bin es auch langsam angegangen, aber egal was ich tue, es wird immer der beste Sex, den ein Mann je hatte. Und auf einmal gibt es keine Gespräche mehr, kein Kino, keine Zeit zum Essen - nur noch Sex, Sex, Sex, Sex, Sex! [Ling bewegt dabei die Hand auf und ab und Richard folgt der Hand und zuckt beim Wort "Sex" jedesmal zusammen.] Und ich möchte dich gerne kennen lernen, okay? Ich kann dich gut leiden. Doch wenn wir ins Bett gehen, wird dein Blutstrom sich für immer ändern. Alles würde sich ändern. Ich gehe jetzt Haare schneiden! [Sie dreht sich um und geht.]
Richard: [leise zu sich selbst] Mein Blutstrom wäre...

[Kommentar von SFHawk: Eines der längsten Plädoyers der Serie, obwohl es doch gar nicht solange dauern sollte.]

SFHawk, 11.05.2001

Ling kommt, immer noch von ihrem Gespräch mit Richard aufgewühlt, in das Büro, in dem sich bereits das Ehepaar Thomas mit ihrem Klienten Ross Fineman befinden. Ross sitzt bereits auf einem Stuhl und hat ein Handtuch um die Schultern gelegt.
Georia: Ling, das ist Ross Fineman!
Ling: [leicht unterkühlt] Hallo!
Was nun folgt ist ein langes Anheben der Haarpracht und ein kurzes Schnipp-Schnipp, ehe Ling sich wieder dem Schlachtfeld entzieht. Blicke werden gewechselt, bis sich schließlich Billy zu einem Satz hinreißen lässt.
Billy: [erstaunt] Sie... sehen gut aus.
Ross: Wirklich?
Georgia: Ja, es ist ein guter Haarschnitt! Sie hat Sie wirklich gut frisiert!
Ross: Dann bin ich jetzt also ein kahlköpfiger Mann!
Georgia: Sie sind der, der sie nunmal sind!
Ross: Aber kahl!
Georgia: Und gut aussehend!!!
Ross: Ich muss mich in einem großen Spiegel sehen!
Sagt es und geht von dannen. Georgia lächelt.
Billy: Du bist ein guter Mensch, Georgia.
Georgia: Ach! [Sie lächelt verlegen.]
Billy: Es ist schön, dich wieder lächeln zu sehen. Auch, wenn es bloß um eine überkämmte Glatze ging!
Georgia: Tja... manche Dinge können nicht einfach überkämmt werden, Billy.
Billy: Ich weiß! Daran... würde ich gerne arbeiten!

Im Gericht. Die Geschworenen kommen zurück und der Gerichtsdiener überreicht Whipper den Umschlag mit dem Urteil.
Albert: Das ging aber sehr schnell.
Ally: N-n-n-ja... d-d-das ist gut.
John: Möglicherweise.
Whipper: [liest den Brief und gibt den Umschlag zurück] Danke! [Alle erheben sich.] Meine Damen und Herren Geschworenen, sind Sie zu einer Entscheidung gekommen?

[Kommentar von Sibo: Und jedesmal muss ich mich fragen, warum stellen die Richter diese Frage, wenn sie doch schon vorher das Urteil gelesen haben! Rieselt der Kalk? ;-)]

Sprecherin: Das sind wir, Euer Ehren.
Whipper: Wie lautet sie?
Sprecherin: In der Strafsache der Staat gegen Albert Shepley befinden wir den Angeklagten... für nicht schuldig!
Albert: Danke, danke!
Whipper: Ich danke den Damen und Herren Geschworenen! Die Verhandlung ist hiermit geschlossen.
Albert: Danke, danke, danke!
Ally: Ich gratuliere Ihnen.
Albert: Sagen Sie, wäre es unvorsichtig zu versuchen, die Hand wieder zu bekommen?
Ally: Jaaaaa... das wäre es.
John: Ich gratuliere, Mr. Shepley.
Albert: [zu John] Danke.
John: [geht zu Renée hinüber] Ich bin überzeugt, dass er unschuldig ist - falls das ein Trost ist.
Renée: Ja.
Es folgt eine kleine Pause, bis John einen Schritt auf Renée zugeht und ihr, im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte, einen schönen Kuss gibt. Renée schaut ihn an, er schaut Renée an, und...
John: Man lebt nur einmal! Das gefällt mir!
Und, hast du es nicht gesehen, dreht er sich um und geht.

Mittlerweile ist es Abend gewoden und wir befinden uns in der Bar. Elaine steht auf der Bühne und performt für Ally "My Pledge Of Love" - nicht ohne den dazugehörigen Körpereinsatz.
I woke up this morning baby
I had you on my mind
I woke up this morning baby
You know that I felt so fine
You know I need you
You know that I love you
This is my pledge of love to
My pledge of love
My pledge of love
Darling, darling, darling to you
Yeah, to you, yeah
I woke up this morning baby
I had you on my mind
I felt so much love this morning
Little girl, little girl you feel so fine
You know I need you
You know that I love you
Darling this is my pledge of love
My pledge of love
My pledge of love
Darling, darling, darling to you
Oh yeah, to you, yeah yeah
Sky gettin' dark above me
Baby I need your lovin'
Got to have all of your lovin'
Baby I want your lovin'
Ally: [schniefiglich] Es rührt... mich... jedesmal, wenn sie das für mich macht!
John: Warum singt sie nie etwas zu meinem Geburtstag?
Nelle: Na, du hältst deinen Geburtstag doch geheim!
John: Ja, richtig.
Nelle: Aber ich habe trotzdem eine Kleinigkeit für dich bestellt!
John: Was?
Nelle: Das kommt noch! Du wirst seh'n.
John: Nelle, ich lasse mich nicht in Verlegenheit bringen!
Renée kommt mit an den Tisch.
Ally: Oh-oh! Hei-hei-hei-hei-hei! Hoffnungslos!
Renée: Wie witzichch! ... Ich bin nur hier... weil du Geburtstag hast! Und weil ich nicht möchte, dass du allein bist.
Ally: Ooohhh! Und dafür danke ich dir, Renée! [Sie drückt Renée einen dicken Schmatzer auf ihre Stirn.] Ich hab' dich lieb!
Renée: Ja, ja.
Baby (baby), baby (baby)
Baby (baby), baby (baby)
Baby (baby), baby (baby)
Baby (baby), baby (baby)
I woke up this morning baby
That's when I caught your name
I felt so much love this morning
You got it boy, it was a shame
You know I need you
You know that I love you
This is my pledge of love to
My pledge of love
My pledge of love to you
Yeah
Während dieser Aktion hat sich Elaine speziell einem Gast gewidmet. Nein, nicht Ally, sondern Ross. Sie hat sich speziell ihm gewidmet, ihm und seinem kahlköpfigem Haupte, das sie während ihrer Performance geküsst hat, als sie zur gleichen Zeit Ross' Nase in ihren Ausschnitt gedrückt hat. Ja, Elaine hat wirklich alle Register ihres Könnens gezogen, um diesem Herren sein Selbstbewusstsein wieder zu geben. Küsschen zuwerfen und Krawatte lockern mitgerechnet. Billy und Georgia sind einerseis belustigt, andrerseits freuen sie sich auch mit Ross Fineman.
Währenddessen an der Bar.
Richard: Ich muss sagen, Ling, seit du mir gesagt hast, wie toll du im Bett bist, habe ich jegliches Interesse verloren!
Ling: Hat dich das nicht eingeschüchtert? Was ist, wenn du mich nicht zufrieden stellst?
Richard: Es geht nicht darum, dich zufrieden zu stellen, du muss mich glücklich machen! [Im Tonfall ziemlich gelangweilt.] Aber weißt du, du bist nicht die Einzige, die erogene Tricks kennt. Ich weiß ein paar, die dich verrückt machen würden.
Ling: [herausfordernd] Was für Tricks?
Richard: Tja, es gibt da eine Stelle im Bereich der Kniekehle... schwer zu finden, aber... ich kann's.
Ling: In meiner Kniekehle!
Richard: Ja. Es wirkt wie Reflexzonenmassage zusammen mit... ach was.
Er trinkt von seinem Bier. Aber Ling hat angebissen.
Ling: [nachdenklich] Also in meiner Kniekehle...
Richard: [flüstert] Streck das Bein aus. Los, streck es aus! [Er bläst auf seine Gold-Fingerchen und los geht's. Ling fängt schwer das Atmen an.] Sie ist nicht leicht zu finden. Sie ist unter der subkutanen Fettschicht. [Ling ringt immer noch leicht um Luft.] Da haben wir sie. [Richard säuselt nun leicht.] Gefällt dir das, Ling?
Ling: Aaahhh!

[Kommentar von Sibo: Das klingt jetzt geschrieben natürlich etwas platt. Um es euch besser vorstellen zu können, müsst ihr in einer etwas höheren Stimmlage ein "A" mit viel Luft hauchen. So ungefähr klingt Ling in diesem Moment! Ich mach' es Euch mal vor: "Aaaahhhh!" *hihihihi*]

Richard: Offensichtlich!
Ling: [lässt noch mal Luft ab] Wer hat dir das gezeigt?
Richard: Oh... hier bin ich der Lehrer gewesen! Oder vielmehr der Meister! Hab ich Recht, Ling?
Ling: [scheint noch nicht im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte zu sein, denn sie gibt nur zwei schwache Worte von sich] Oh Gott!
Richard: Oh, schwamm drüber! [Er renkt sein Handgelenk wieder ein, dass es knackt.]
Ling: [jetzt wieder voll da] Hör doch nicht auf!!!
Richard: Vielleicht... ein ander Mal!
Ling: [wahrscheinlich zum ersten Mal in ihrem Leben bettelnd] RICHARD!!!
Richard: Nein! Ich geh' gern Essen, ich seh' gern Filme, ich rede gerne, ich will nicht, dass du immer ankommst mit "meine Kniekehle, meine Kniekehle"!
Nun ertönt die Musik von Barry White "You're The First, The Last, My Everything". Wir befinden uns wieder am Tisch von Ally, John, Nelle und Renée. Nelle lächelt John vielversprechend an.
John: Das ist für mich!
Nelle: Ja, genau.
John: Dann sollten wir wohl tanzen!
Nelle: Ooohhh, das wird noch besser!
John: Wirklich?
Nelle: Man wird nur einmal 35! Alles Gute zum Geburtstag!
Barrys tiefe Stimme säuselt:
We got it together, didn't we?
Yeah, we really got it together, baby!

Das Publikum johlt und klatscht begeistert in die Menge! Warum? Barry himself schiebt sich durch die Menge, direkt auf John zu, der allerdings noch nichts von seinem Glück ahnt, bis er sich, durch das lautstarke Publikum beunruhigt, umdreht und IHN (in einem goldenen Anzug!) direkt hinter sich stehen sieht!
Richard: [zu Ling] Sieh mal!
Barry begibt sich zu Bühne und beginnt seinen Song, während John vollkommen hin und weg ist, so hin und weg, dass es scheint, als habe er grade eine Kniekehlenmassage von Richard verpasst bekommen und so perplex, dass er nicht mal Nelle antworten kann, weil er seinen Mund auch gar nicht mehr zu bekommt.
Nelle: Wie findest du das?
John hält sich mit beiden Händen den Mund zu, unfähig jeder Reaktion!
Ally: Das Geschenk gefällt ihm, glaube ich.
Nelle nickt Ally zu. Nun beginnt Barry endgültig zu singen, nachdem er mit seinem obligatorischen Monolog aufgehört hat.
My first, my last, my everything
And the answer to all my dreams
You're my sun, my moon, my guiding star
My kind of wonderful, that's what you are
I know there's only, only one like you
There's no way they could have made two
You're, you're all I'm living for
Your love I'll keep for evermore
You're the first, my last, my everything
In you I've found so many things
A love so new, only you could bring(nl Can't you see if you
You'll make me feel this way
You're like a first morning dew on a brand new day
I see so many ways that I can love you
Till the day I die...
You're my reality, yet I'm lost in a dream
You're my first, my last, my everything
[instrumental]
I know there's only one, only one like you
There's no way they could have made two
Girl, you're my reality
But I'm lost in a dream
You're the first, you're the last, my everything
John erhebt sich nun, immer noch nicht zu einer Reaktion auf die Frage von Nelle fähig. Er kann nur noch auf eine Weise reagieren: nämlich mit TANZEN!!!
Ja, wie sind nun seine Bewegungen? Erst "schwimmt" er mit den Armen und bewegt sich auf Barry zu. Als er auf der Bühne hinter IHM steht, winkt er mit beiden Armen seitlich. Dann folgt eine wiederholte Greifbewegung mit dem rechten Arm. Dann eine "Was-soll's"-Bewegung. Nun kommen Johns typische Gesten, "Ich-hol-aus", "Einmal-im-Kreis", "Hand-ich-hol-mir-was", etc.
Wieder an Allys und Johns Tisch. Ally steht auf.
Ally: So, Leute, ich hab' auch Geburtstag heute. Also los!
Und sie bewegt sich auf die Tanzfläche, gefolgt von Nelle und Renée. Währenddessen am Tisch von Georgia, Billy, Elaine und Albert.
Elaine: Für John! Es ist das Mindeste, was wir tun können!
Und schwupps, schon gesellt sich Elaine neben Ally. Die vordere Tanzreihe bildet sich, von links nach rechts: Elaine, Ally, John, Renée, Nelle. Zwischen Billy und Georgia folgt ein Blickwechsel. Georgia stützt den Kopf in ihre Hände, bis sie von Billy auch auf die Tanzfläche gezogen wird.
Die Tanztruppe formiert sich im Grundschritt: Ein Schritt nach links, mit den Fingern schnipps, ein Schritt nach links, in die Hände klatsch, ein Schritt nach rechts, mit den Fingern schnipps, ein Schritt nach rechts, in die Hände klatscht, und wieder von vorne!
An der Bar.
Richard: Es wäre wohl unhöflich, wenn wir nicht auch raufgingen!
Ling: Ich leide an Lampenfieber!
Richard: Ich kann dir nachher die Kniekehle massieren!
Und schneller als Richard gucken kann, schwingt Ling ihre Kniekehle in Richtung Tanzfläche! Da können Richards Lippen nur noch ein stummes "WOW" formen! Und er folgt seinem "Sahnetörtchen"!
Die hintere Reihe ist nun auch komplett (v.l.n.r.: Richard, Ling, Billy, Georgia) und das Spiel kann beginnen! Zunächst folgt ein paar Mal der Grundschritt (s.o.), dann rechte Hand nach oben, dann linke Hand nach oben. Beide Hände von oben nach unten, wieder ein Schnippsen und beide Hände verharren rechts neben der Hüfte. Beide Hände wieder nach oben in die "Was-Soll's-Stellung" - kleine Verzögerung, die mit einem Schnippsen aufgelöst wird.
Grundschritt! Danach "Ich-wisch-mir-fast-über-die-Stirn-Bewegung mit rechts, dann mit links! Danach kommt die "russische Armhaltung", d.h. Hände zu Fäusten ballen und vor den Brustkorb halten, Arme auf Schulterhöhe anheben und, während man sich einmal um sich selbst dreht, nach rechts uns links beugen.
Grundschritt! Dann wird die rechte Hand nach oben gekreist, ein Schritt nach vorne, dann die linke Hand nach oben gehoben, Grundschnippser, dann beide Hände in darbietender Haltung von oben nach unten. Dann kommt die Kellnerhaltung, d.h. beide Hände, mit den Handflächen nach oben, rechts und links von der Schulter plaziert, 360 Grad Drehung, 2 Mal Kopf und Hände nach rechts und links neigen.
Und jetzt zum Schluss, die Hand nach oben strecken, zur Faust ballen und die "I've-got-it-Bewegung" machen!

[Kommentar von Sibo: Und die mache ich jetzt auch. Das war nämlich eine harte Nuss, diese Szene. Wem die Beschreibung dennoch zu unspektakulär war, der kann sich eine Realmedia-Datei bei www.bygones.de runterladen! Unter dem Charakter "John Cage"!]

Sibo, 18.08.2001, viel zu spät *g*

nach oben


Copyright dieser und aller untergeordneten Seiten © 2002 © André Panser (apa).
Einige der Bilder, Texte und Inhalte dieser Seite sind Copyright © 1997-2002 FOX.
Die Episodenbeschreibungen sind teilweise dem VOX Web-Service entnommen.

"Ally McBeal" TM and © Fox and its related entities. All rights reserved. Any reproduction, duplication or distribution of these materials in any form is expressly prohibited. This web site, its operators and any content on this site relating to "Ally McBeal" are not authorized by Fox.

Für den Inhalt der einzelnen Websites, auf die wir per Hyperlink verweisen, ist ausschließlich der betreffende Autor selbst verantwortlich!

Valid HTML 4.0!

Valid CSS

HTML Editor

WebCounter by GOWEB